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Urban Legends oder, das ominöse schwarze Buch

Urban Legends oder, das ominöse schwarze Buch
*

Die Sonne versucht sich schon seit Stunden durch die dezent gemusterten Vorhänge zu kämpfen. Mir ist es wurscht. Mein Schlafzimmer hier in diesem Loch hat noch nicht mal ein Fenster. Aber ich erahne diesen Kampf durch die pappig, dünne Wand hindurch. Probehalber öffne ich das rechte Auge. Da unten durch die Zimmertür dringt ein schmaler Streifen Licht.
Mein Kopf dröhnt, in meinem Mund haust ein pelziges Tier und ich weiß seit genau dieser Sekunde, dass der letzte Wodka-Red Bull gestern Nacht schlecht gewesen sein muss.
Egal, egal. Heute habe ich frei und das Appartement für mich allein. Ringo (Anmerkung am Rande: Name wurde von der Autorin geflissentlich geändert) ist heute früh Morgen schon abgedampft, Scubadiven oder so was.
„Super-Sexy-Single-Sport-Animateur“ Ringo, seine Akne (die nicht recht zu seinem supersexy Image passen will) und ich, wir teilen uns eine Mitarbeiterunterkunft auf Granni. Ich überwintere hier.
Coole Sache dachte ich ursprünglich, bis ich gemerkt habe, dass ich es irgendwie gar nicht so cool finde, ewig Sommer zu haben.
Und unser Appartement hier im letzten Winkel der mittelklassigen Hotelanlage, ist noch weitaus uncooler. Wobei – wenn ich es recht bedenke ist es so dermaßen uncool, das es eigentlich schon wieder einen gewissen Charme hat. Schöner Wohnen geht jedenfalls anders.

Die erste Amtshandlung, als ich an die Küchenzeile schlurfe: Wasser ins Glas und zwei Aspirin gefrühstückt. Dann Kaffee.
Mit der Tasse in der Hand tapse ich rüber zur Tür, schiebe die Vorhänge, für meinen derzeitigen Zustand, doch recht schwungvoll zur Seite und lass´ endlich die Sonne rein.
Ein grober Fehler, wie mir mein schmerzender Kopf signalisiert.
Ich setzte mich auf den charmanten Schöner-Wohnen-Plastik-Gartenstuhl, den Praktischen, zum Abspritzen und trinke in kleinen Schlucken die heiße, belebende Flüssigkeit.
Ich lehne mich zurück, lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen und den leichten Wind um die Nase wehen. Eigentlich ist es ja doch ganz nett hier zu sein denke ich.
Ich spiele schon mal innerlich die Unterschiedlichen Möglichkeiten für meinen Tag durch: erst zum Pool und ein wenig Liebesschmachtfetzen lesen, dann ein wenig shoppen, oder doch lieber an den Strand? Vielleicht den Bus nach Las Palmas nehmen und den Tag in der Altstadt und in den Straßencafés verbringen?
Auf jeden Fall erstmal duschen!
Ich gehe ins Bad und stelle auf dem Weg dorthin die Tasse auf die Küchentheke. Die Nasszelle, eine wahre Wellnessoase für Ungeziefer aller Art, teile ich mir ebenfalls mit meinem Mitbewohner auf Zeit. Wir haben das Alles sehr akkurat getrennt hier: Er hat seinen Bereich links vom Waschbecken, ich rechts. Sein Teil ist sehr übersichtlich gestaltet, meiner quillt über und regelmäßig berufe ich mich auf unser nicht abgeschlossenes aber in meinen Augen dennoch gültiges Schengener Abkommen für Beauty Produkte, wonach diese, sollte es aufgrund von Überbevölkerung kurzfristig zu eng werden, ohne große Umschweife Asyl auf Ringos Seite des Waschbeckens bekommen. Dafür darf er sich selbstverständlich an ihnen Vergreifen. Also ab und an zumindest. Also nur im Notfall versteht sich. Also, äh, eigentlich lieber doch nicht.
Auf seiner Seite sieht es heute Morgen wie immer recht spärlich aus, stelle ich fest, während ich mir die Zahnpasta in einer perfekt gekringelten Wurst lässig auf die Zahnbürste lege. Allerdings ist heute Morgen doch etwas anders. Da, links an der Kante, da liegt so ein kleines, schwarzes Büchlein. Im ersten Moment habe ich es gar nicht gesehen, aber jetzt, während ich meine Zähne vorbildlich bürste und mein Blick durch den Raum schweift, sticht es mir ins Auge.
Hm, denke ich, greife Reflexartig danach und lege es gleich sofort wieder zurück.
Äh, dassssss geht ja wohl nicht, schelte ich mich selber in Gedanken und putze meine Zähne gleich einen Strich stringenter.
Ich spucke den Schaum ins Waschbecken, spüle mit Wasser und gurgle mir die Seele aus´m Leib. Das pelzige Tier von heute morgen wurde nun endgültig erfolgreich in die Schranken gewiesen.
Hm, denke ich und mein Blick wird wieder magisch von diesem Büchlein angezogen. Ich gehe einen innerlichen Kuhhandel mit mir selber ein, ich beschließe einen Blick in das Schwarze Heftchen zu werfen und: WENN es so was wie, äh…, ein harmloser Kalender ist, dann kann man da ja einfach mal so durchblättern (an dieser Stelle ziehe ich noch viel innerlicher mit meinem rechten Zeigefinger am rechten unteren Augenwinkel: „ja, ja Kalender…“). WENN das allerdings Ringos Tagebuch sein sollte (was ja seeeeeeehr unwahrscheinlich ist, denn Tagebücher sind heutzutage nicht mehr en Vouge) also, wenn das sein Tagebuch sein sollte, dann würde ich es SELBSTVERSTÄNDLICH SOFORT wieder zurücklegen. EHRENWORT („Ja, ja is´ klar…ich zwirble meine innerlichen Finger hinterm Rücken).
Gut, dass es den inneren Großtiermarktplatz gibt, denke ich und schnappe mir das Buch. Ich schlage es auf und –
habe dann plötzlich ein dermaßen schlechtes, Gewissen, dass ich es umgehend wieder auf den Waschbeckenrand knalle.
Moooooment. Denke ich, WAS habe ich da gerade eben gesehen??!!
Ich gebe mich geschlagen und folge nun lasterhaft und lustvoll meiner ureigensten und urweiblichen Neugier.
Ich schlage dieses ominöse Buch erneut auf.
Tja, denke ich, und ich dachte immer so was gäbe es nur im Fernsehen.
Vor meinen Augen entfaltet sich eine penibel angelegte Tabelle, die sich über viele Seiten erstreckt.
Wie macht dieser pickelige Wurm das nur?!
Fein säuberlich sind hier seine Eroberungen eingetragen und auf einer Skala von 1-10 bewertet.
Das Buch wird von zwei Seiten geführt. Von Vorne werden die ausschließlich aus Deutschland stammenden Frauen bewertet, auf der Rückseite mischt sich die vielfältigkeit Europas dazu.
Wie es sich gehört, bin ich zunächst baff, dann erzürnt und zum Schluss überwiegt das köstliche Amüsement, gepaart mit einem ungläubigen Kopfschütteln.
Kurzerhand entwende ich das Büchlein kurzfristig, und kopiere mir die Highlights heraus. Das muss unbedingt in mein Erinnerungsbuch!
Das glaubt mir ja sonst kein Mensch!
Dann lege ich es wieder an seinen Platz zurück und starte durch, in meinen freien Tag.
Ich habe mich für´s Meer entschieden.
Meer ist immer gut.
Am Abend kehre ich heim. Salz auf der Haut und Sonnenduft im Haar.
Ringo chillt auf der Couch und trinkt ein kühles San Miguel. Ich grinse ihn an und verschwinde im Bad, das Meer von der Haut spülen.
Das schwarze Büchlein liegt immer noch da.

Später, chille ich ebenfalls auf der Couch und nippe am San Miguel. Ringo wird unruhig und verlässt seine Kuhle die er in das Schöner-Wohnen-Schaumstoff-Sofa-mit-überaus-dezentem-Muster gedrückt hat. Seine Blase drückt wohl ebenso.
Durch die pappigen Pappwände höre ich seinen Strahl. Und dann höre ich noch, wie er überrascht und mehr zu sich selbst sagt: Oooohhh, da habe ich wohl äh…also DA habe ich mein Buch liegen lassen. Ich habe es vorhin schon gesucht.

Ich kuschle mich tiefer in meine Schaumstoffkuhle und grinse vor mich hin: Das glaubt mir doch kein Mensch, NIEMALS...

Anhang:

Ein original Auszug aus dem Schwarzen Buch:

Name Datum Ort Herkunft Alter Punkte(1-10) Bem.

A. 2000 Baden Würt. Baden Würt. 17 9+ EX

? 07/99 Österreich Bayern 18 1 sehr schnell

L. 11/02 Home Hessen 16 7

M. 07/02 Bulgarien Berlin 14 6 hatte 1 Tg. da-
vor was mit
Ihrer Schwester

U. 12/01 LPA ? ? 5+ das 1.Mal Anal

K. 10/02 IBZ Hamburg 39 9+
****tox Mann
709 Beiträge
Gröhl
Wenigstens ist es nicht die Excel-Tabelle im Blueberry,
die versehentlich mitkopiert wurde...

*tipp* *les* *raeusper* *tuete* *neck*
oh mist...
ich sehe gerade, dass die formatierung der tabelle gar nicht mehr stimmt...
äh...gut...
also...
das...ist...
sozusagen eine bonus-puzzle...
*zwinker*
**********her63 Mann
232 Beiträge
Prima Geschichte
mit gutem Sound, schön dreckig und ironisch. Hat Spass gemacht zu lesen! Gibt es ne Fortsetzung? Muss sein! LG Perlentaucher
köstliche geschichte!!
daumen hoch und mehr davon...hab mehr als geschmunzelt *zwinker*
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