Indianerspiele
„Hartmann, Klaus, Sie haben Besuch. In 10 Minuten stehen Sie mit den anderen bereit zur Abholung zum Besucherraum, klar?“ Die Stimme des Vollzugsbeamten ist schon halb im Verklingen, weil er weitergegangen ist, zu den nächsten Zellen, deren Insassen auch noch zu benachrichtigen sind. Er hat es heute eilig. Klaus rennt überrascht und verwundert durch die offene Tür auf den langen Gang, „Besuch? Ich? Wer besucht mich denn?“ Der JVB vom Dienst, ist aber schon ziemlich weit weg. „Eine junge Frau“, ruft er aber noch zurück. Ihre Freundin wird es wohl sein, wer denn sonst?“ Klaus ist verwirrt und überrascht. Er hat keine Freundin. Seine Mutter kann es auch nicht sein, denn die ist schon seit 4 Jahren verstorben. Eine seiner 2 Tanten vielleicht? Nein, kaum möglich, denn die eine davon lebt in Australien und die andere wohnt sehr weit weg, ist über 60, sitzt im Rollstuhl und hat ihn hier noch nie besucht. ‚Das wird wohl ein Irrtum sein. Na sicher.’ Aber er reiht sich mit ein in die Gruppe der Besuchsempfänger. Jetzt hat er schon gut 3/4 seiner 18 Monate Haft wegen gemeinschaftlich begangener Freiheitsberaubung, Körperverletzung, Nötigung und versuchter Vergewaltigung von Minderjährigen abgesessen, und bisher hat ihn hier niemand besucht, außer seinem künftigen Sozialbetreuer, und der ist ja nun bestimmt keine junge Frau. Im Besucherraum finden alle anderen zielsicher ihren Tisch mit den Besuchern, die für sie bestimmt sind. Nur an einem Tisch bleibt der zweite Stuhl leer. Und an diesem Tisch sitzt tatsächlich eine junge Frau. Sie ist mittelgroß, sehr jung, vielleicht gerade einmal 18 oder 19 und sie sieht verdammt gut aus. Sie trägt ein schwarzes Strickkleid, das ihre schlanken, aber sehr weiblich ausgeprägten Körperformen vielleicht ungewollt noch stärker betont. Auf dem Kopf trägt seine gestrickte bunte Wollkappe, unter welcher ihr Haar vollständig verschwindet. Sie ist trotz der kalten Jahreszeit, es ist Ende Februar, im Gesicht gebräunt, hat lange schwarze, feine Wimpern, offensichtlich natürlich, und dazu hellblaue Augen. Eine Schönheit, die eigentlich durch nichts noch hervorgehoben zu werden bräuchte. Klaus kennt sie aber nicht. Kein Stück. Er schaut unsicher und zweifelnd zu einem der beiden Vollzugskräfte hin. Der zeigt mehrmals mit dem Finger auf genau diesen Tisch mit der jungen Dame. Klaus zuckt mit den Schultern und geht zögern dahin. Er setzt sich und ringt nach Worten. „Guten Tag. Entschuldigen Sie, aber…Wer sind Sie? Sie haben sich doch bestimmt geirrt. Ich kenne Sie doch aber gar nicht, leider. Keine Ahnung, noch nie gesehen. Was, …, was wollen Sie von mir?“ Klaus gefällt die Frau sehr, aber er fürchtet auch, dass sich gleich alles als Irrtum erweisen wird und er wieder frustriert, ohne sie näher kennen lernen zu können, in seine triste Gefängnisetage zurück muss. Nie hat ihn hier jemand besucht, und nun: So Eine! Die Junge Frau sieht ein bisschen ängstlich und verunsichert aus. Dann zieht sie sich aber kurz entschlossen die wollene Kappe vom Kopf und ein Schwall langer glänzender blonder Haare kommt zum Vorschein, der sogleich bis hinunter auf ihre wunderbar weiblich geformten Hüften fällt. „Ich bin Jana, Jana Bäurich, Ihre, …Ihr Opfer, gewissermaßen…, Ich…, also, entschuldigen Sie, ich wollte gerne einmal mit Ihnen in Ruhe reden. Sie kommen doch bald hier heraus, Ende Mai, wenn ich mich nicht irre…?“
Klaus erbleicht. Dann schüttelt ihn eine Welle von grenzenloser Enttäuschung, Wut und Verzweiflung. Er springt auf und wirft dabei den Stuhl hinter sich um. Alle Besucher und die beiden JV-Beamten schrecken auf.
„Sie sind das? Ja, jetzt weiß ich es: mein „Opfer“, ja, verdammt! Sie haben mich hier rein gebracht, und jetzt wollen Sie wissen, wann ich wieder draußen bin, damit Sie mir dann gleich wieder was Neues anhängen können! Sie wollen sich rächen, ja? Verdammt noch mal, ich habe ihnen doch schon bei der Verhandlung erklärt, dass ich das so, wie es gelaufen ist, niemals wollte. Aber, das ist ja jetzt auch vollkommen egal, stimmts? Ich bin jetzt eben ein Knacki und so was wie ich ist eben im Knast am besten aufgehoben. Mir hat das damals wirklich leid getan, auch wenn Sie es mir nicht glauben. Ach, hau doch ab, Mensch!“ Die letzten Worte schreit er aus sich heraus. Da ist auch schon eine große Traurigkeit darin.
Noch ehe die beiden Vollzugskräfte in von hinten packen, Handschellen anlegen und abführen können, sagt sie halblaut, aber so, dass er es hören kann: „Ich will mich doch gar nicht an dir rächen. Ich habe dich auch nicht hier rein gebracht. Mir tut es doch auch leid, und ich wollte doch nur mit dir, mit Ihnen reden.“ Auch ihre Stimme klingt traurig.
Dann wird er in seine Zelle unter Verschluss gebracht. Viel Zeit zum Nachdenken.
14 Monate lang hatte er nun versucht, das Geschehene zu vergessen oder zu verdrängen. Warum hatte er sie eigentlich nicht gleich wieder erkannt? Ach ja, wegen des Knebels und wegen des schwarzen Tuches, das sie ihr vor Mund und Nase gebunden hatten. Und dann, im Gerichtssaal durfte sie eine Kapuze tragen, weil man sie nicht der Presse ausliefern wollte. Wegen der besonderen Umstände des Falles hatten überall gierige Fotografen herum gelauert, um von ihr ein Foto zu erhaschen. Aber jetzt steht ihr Bild wieder vor ihm, wie ein Menetekel. Ist dieses Mädchen, diese Frau schön! Was konnte ich ihr nur so was antun?
‚Für dich ab jetzt und für alle Zeiten unerreichbar, mein lieber Klaus Hartmann. Das kannst du dir abschminken. Einmal Knacki, immer Knacki.’ Er hatte sich mit noch keinem Menschen bisher so gequält und auseinandergesetzt, wie gerade mit diesem Mädchen. Sie war damals gerade 17 1/2. Und sie trug damals kurzgeschnittene blonde Haare, eine Sportlerinnenfrisur. Nur an die Augen konnte er sich sofort wieder erinnern. Ja, diese Augen, so groß, so hellblau und so ängstlich aufgerissen. Jedes Mal, wenn er an sie dachte, Jedes Mal, wenn er versuchte, an ein anderes Mädchen, eine andere Frau zu denken, um sich abzulenken, um sich unter der Dusche oder unter der Bettdecke selbst zu befriedigen, dann kam immer dieses halb verhüllte Gesicht mit diesen großen ängstlichen blauen Augen. Und dann war immer alles vorbei. Alles erschlafft. Dann kam dieses verdammte Schuldbewusstsein und er konnte sich nur noch enttäuscht und gefrustet einrollen, und irgendwie versuchen, zu schlafen. Trostlos. Ein scheinbar unentrinnbarer Teufelskreis.
Ob er diesen Sommer 2008 wohl jemals vergessen könnte?
Da war die Clique, seine Kameraden vom Bund. Der Hannes, der Jürgen, der Martin und er, der Klaus. Sie hatten zusammen in Brandenburg beim Bund gedient und waren nach der Entlassung noch eine Woche zusammen geblieben, um richtig „Heimgang vom Bund“ zu feiern. Alle zusammen, auf einem Campingplatz, in einem Bierzelt. Das Zelt hatten sie am Rande des Platzes aufgestellt, auf einer abgelegenen Lichtung in der Nähe des auf dem Plan als FKK-Camping ausgewiesenen Teiles.
O-Ton Martin: „Man braucht ja schließlich nach so lange Weiber-Abstinenz auch mal was fürs Auge, nicht wahr?“ Alle hatten begeistert gejohlt. „Sturm auf die nackten Weiber, Rotte vorwärts!“ Dann hatten sie erst einmal 2 Nächte lang unmäßig gesoffen und 2 Tage lang todähnlich geschlafen. Die Lust zum Saufen war danach fast allen kurzzeitig vergangen.
Das Geld war auch so ziemlich alle. Es reichte gerade noch für einen Sack Kartoffeln, Brühwürfel und etwas Büchsenfleisch. Auch das hatten sie nach 2 Tagen satt. „Ich brauche jetzt ganz anderes Büchsenfleisch“, motzte Martin herum, „solches, wo Titten dran sind und Löcher mit Haaren drum herum.“
Also hatten sie sich aufgemacht, zum „Sturm auf den FKK“. Allerdings kam der Sturm recht schnell ins Stocken, als sie sahen, dass der FKK-Platz ziemlich voll belegt war, und zwar überwiegend mit ziemlich schweren Männern, Familien und relativ wenigen, meist älteren
Frauen. Der Jürgen warnte dann auch gleich: „Ich habe mal so gehört, dass die, also die Nackten, wenn da einer mit Hosen durchkommt…, also, dass die sich den gleich schnappen, ausziehen und im Wasser untertauchen. Das sind ganz schön viele Kerle da und die sollen auch alle ziemlich gut zusammen halten, habe ich gehört. Ich weiß ja nicht…“ Das sahen dann auch alle genau so und die Ex-Kameraden und verhinderten Spanner vom Bund traten den ehrenvollen Rückzug an.
Doch dann, am Nachmittag des 12. August 2008 passierte es: Der Hannes kam aufgeregt vom Seeufer auf die Lichtung gerannt und flüsterte ganz aufgeregt: „Das müsst ihr sehen! Kommt schnell mit, aber leise, ganz leise! Unten am Seeufer, in der Bucht! Da liegt eine Nackte, ein junges Mädchen, vielleicht gerade mal 17 oder 18. Hat schon ziemlich viele Haare dran. Die liegt da ganz alleine und rattennackig auf einer Decke herum und sonnt sich. Aber ganz leise anschleichen! Wir sind in Feindhörweite. Das müsst ihr sehen, Jungs, Mann! Ich glaube es ja fast selber nicht, ganz alleine ist die!“
Sie hatten sich im Schutze der Sträucher und Büsche herangeschlichen. Es war auch rundherum sehr still und friedlich, weil offenbar die Leute im FKK-Camp gerade ihre Mittagsruhe hielten. Die Vier lagen dann eine geschlagene Stunde lang in den Büschen und flüsterten aufgeregt miteinander über das, was sie da sahen:
„Hat die denn schon Titten? Die ist ja so flach da oben, nur so kleine Hügel?“ „Klar, Mann, die liegt doch auf dem Rücken, da werden die so platt, wenn kein Silikon drin ist.“ „Schade, dass sie nicht andersrum liegt, man kann nicht richtig sehen, wie sie unten rum aussieht, komm, Mädel, stehe doch mal auf, bitte,…“usw. usw. Doch plötzlich wurde ihr es offensichtlich doch zu heiß. Die Nachmittagssonne brannte vom wolkenlosen Himmel. Die junge Frau richtete den Oberkörper auf und für die vier Spanner klärte sich die „Tittenfrage“ zufriedenstellend auf. „Mönsch, sind die Dinger schön rund. Herrlich. Ich habe schon ne Latte.“ „Hab ich schon lange!“ „Dieser runde Arsch! Wie bei einem süßen Marzipanschweinchen, nur brauner!“
Doch plötzlich begann die junge nackte Dame, ihre Sachen wieder in die Tasche zu packen und ergriff Anstalten, den Platz wieder zu verlassen. Das musste verhindert werden. Mit allen Mitteln.
„Die schnappen wir uns jetzt“, sagte Martin, „feldmäßig. Sprung aus der Deckung, überraschender Stoßtruppüberfall sobald sie ihre Decke eingerollt hat. Dann alle Mann auf sie, Mund zuhalten, Arme nach hinten, ihre Sachen mitnehmen und ab ins Zelt mit ihr.“
So war es dann auch geschehen. Das hatten sie ja lange genug beim Bund gelernt. Gegenwehr gab es zu ihrer Überraschung kaum. Wie auch? Zwei hatten sie links und rechts an den Armen gepackt, der Martin hielt den Kopf und der Klaus die Füße. Nur, als sie im Zelt waren, wurde der Martin, der ihr den Mund zu hielt, heftig in den Finger gebissen und musste seine Hand schmerzgeplagt wegziehen. Aber sie schrie nicht laut um Hilfe.
„Was soll denn das werden, ihr doofen Kerle, wollt ihr mit mir Indianer spielen? Das kann man ja auch freundlicher anbieten, oder?“
Sie hielt das wohl tatsächlich für ein Spiel und sie schien sich auch nicht die Bohne dafür zu schämen, dass sie als einzige und auch noch als Frau unter vier jungen Männern dabei vollständig nackt war. Das schien für sie gar kein Thema zu sein. Wohl aber für den Martin. Der leckte sich seinen verletzten Mittelfinger und schnauzte sie an: „Das wirst du mir büßen, du Schlampe. Du schämst dich ja nicht mal, wie du hier so nackig herumhängst, genau vor unserem Zelt. Nicht mal um Hilfe rufst du. Du bist eine Schlampe, stimmts? Und deshalb wirst du jetzt von uns allen ordentlich durchgefickt. Macht ihr einen Knebel rein und bindet sie da an den Zeltmast! Na los doch!“
Jetzt erst schien ihr richtig zu Bewusstsein gekommen zu sein, dass das hier beileibe kein Spiel war. Sie riss jetzt ihre großen hellblauen Augen ängstlich weit auf und begann, ganz laut und schrill nach einem „Gunnar! Hilfe!“ zu schreien. Doch schon nach kurzer Zeit hatte ihr Jürgen ein Papiertaschentuch als Knebel in den Mund geschoben und sein breites schwarzes Stirnband darum geknotet. Zuerst hatte Martin versucht, sein halbsteifes Ding bei ihr rein zustecken, aber er kam nicht damit zurecht. Er fluchte und winkte den Hannes heran, den Ältesten. Der nahm sie brutal und rücksichtslos. Ihr lief das Blut an den Innenseiten der Oberschenkel hinab und sie stöhnte erst würgend, dann brach sie wimmernd zusammen. Hannes ging grinsend weg und rief: „He Jungs! Mein erster Jungfernstich, ihr könnt mir gratulieren.“ Anschließend „schaffte“ es auch Martin und schimpfte dann lauthals über seinen von der „Schlampe“ blutverschmierten Riemen. Jürgen sollte der Nächste sein, aber der winkte angeekelt ab, sagte, dass ihm vom Essen noch schlecht sei und schob Martin vor. Aber Martin starrte nur auf die weit aufgerissenen Augen des Mädchens und nahm ihr den Knebel ab, weil sie fast schon am Ersticken war. Dabei stand er breitbeinig vor ihr und sah ihr in diese Augen, die ihn seither nicht mehr losließen. Genau in dieser Stellung fand ihn die Polizeieinsatzgruppe vor, die dieser Gunnar, offensichtlich der Freund von ihr, inzwischen gerufen hatte. In der Gerichtsverhandlung war er als Zeuge aufgetreten. Dabei stellte sich heraus, dass auch er sie von der Seeseite her beim Sonnen beobachtet und alles mitgekriegt hatte. Aber erst, als er sie schreien hörte, hatte er die Polizei gerufen.
Der Hannes hat 12 Jahre Knast gekriegt, der Martin als Rädelsführer auch 12 Jahre und Klaus 18 Monate. Sie hatte als Zeugin positiv für ihn ausgesagt. Nur Jürgen kam auf Bewährung mit 3 Monaten am besten weg. Er hatte sie ja auch fast nicht angerührt.
‚Jana heißt sie also. Jana Bäurich. Den Namen hatte ich schon vergessen.
Und jetzt? Jetzt taucht sie plötzlich hier auf und besucht mich im Knast.
Was will sie von mir? Entschädigung? Keine Chance. Bei mir gibt es nichts zu holen. Keinen Pfifferling. Wie hatte sie gesagt? „Ich will mich nicht an dir rächen, nur einmal mit dir reden…“ Was kann die mit mir reden wollen? In drei Monaten komme ich raus. Ob ich sie noch einmal wiedersehe? Will ich das eigentlich? Wahrscheinlich ist sie mit diesem Gunnar verheiratet. Aber, wie soll ich sonst jemals diese Augen aus dem Kopf und aus den Albträumen kriegen? Schön wäre es. Warum habe ich mich bloß vorhin so dämlich benommen? Ich bin doch ein richtiges blödes Arschloch! Aber gut sie aus, wirklich gut. Da könnte man schon was Schöneres träumen, von ihr. Ach, so ein Mist!’
3 Monate später:
Entlassung. Als Klaus in der Kleiderkammer gerade seine Zivilsachen abholt und den Empfang quittiert, kommt der Diensthabende JVB zu ihm an den Tisch und sagt: „Herr Hartmann, Sie werden heute nicht, wie üblich, durch das Haupttor, sondern durch den hinteren Lieferanteneingang an der Küche entlassen. Hier haben sie schon einmal alle ihre Papiere, Bitte auf Vollständigkeit prüfen. Der JVB dort weiß Bescheid, geben Sie ihm zur Bestätigung diese Karte hier. Sie müssen sich aber beeilen.“ „Warum denn das? Weil ich so ein schwerer Junge bin?“
„So ähnlich. Da draußen vor dem Haupteingang lauert eine Riesenmeute von Reportern und Paparazzis. Jemand hat gestern der „BILD“ gesteckt, dass Sie heute raus kommen. Ihre kleine Freundin hat beim Chef angerufen und darum gebeten, dass Sie schon gestern entlassen werden sollten, aber dafür war es schon zu spät, wegen fehlender Papiere. Also, beeilen Sie sich, sonst werden Sie ihres Lebens nicht mehr froh. Sexualverbrecher und Vergewaltiger werden heute von der Meute gejagt, wie früher entflohene Sklaven in Amerika von Bluthunden.“
„Aber, ich bin doch nur wegen angeblich versuchter…“
Klaus kommt ins Grübeln. „Meine kleine Freundin? Das kann doch nur…“ „Los, los, kommen Sie endlich, Hartmann. Das ist denen doch völlig wurst, ob vollzogen oder versucht. So sicher, wie hier drinnen werden Sie jedenfalls draußen nie mehr wieder sein.“
Kaum ist Klaus aus dem Letzten Sperrgitter der Kücheneinfahrt getreten, da hört er auch schon IHRE Stimme: „Na endlich! Herr Hartmann! Kommen Sie schnell, rein ins Taxi. Die werden es da vorn gleich merken und dann kommen sie alle hierher.“ Damit wird er auch schon an der Hand gepackt und in eine offene Taxitür gezogen. Es ist tatsächlich Jana. Aber sie hat heute schwarze Haare und trägt einen Jeansanzug und eine Sonnenbrille. „Das war dieser Mistkerl Gunnar. Er hat denen sogar ein Bild von mir gegeben. Jetzt ist es zusammen mit ihrem Bild und der Story von damals in der BILD gelandet. Er will sich an mir rächen, weil ich mich von ihm getrennt habe und dazu benutzt er jetzt Sie als Werkzeug und Druckmittel. So ein Schuft. Das kann ich nicht zulassen, das bin ich Ihnen schuldig.“
„Sie? Sie sind mir doch gar nichts schuldig. Ganz im Gegenteil, ich bin es, der ewig bei Ihnen in der Schuld sein wird.“
„Reden Sie kein dummes…, ach wollen wir uns nicht lieber duzen? Klaus, Ja? Gut, also ich bin die Jana. Wo hast du deine Wohnung? Willst du von dort noch schnell etwas mitnehmen? Es könnte aber sein, dass sie auch dort schon sind.“ „Ich habe keine Wohnung, weder hier, noch sonst wo. Ich hatte bei einem Freund gewohnt, bei Jürgen. Aber der ist von hier weggezogen, nach der Sache damals.“ „Ach, der hatte auch mitgemacht? Welcher war das denn?“ „Der, dem angeblich vom Essen schlecht geworden war. Aber ich glaube, es war nicht wegen dem Essen…“ „Aha, ja, den habe ich auch zuerst schon besuchen wollen, aber ich habe ihn leider nicht gefunden. Nur du warst an einem Ort, wo du nicht verloren gehen konntest. Und die zwei anderen natürlich. Die werde ich aber nie
besuchen, die nicht. Die haben gekriegt, was sie verdienen.“ „Ich doch auch, Jana. Ich habe dich doch auch mit an den Füßen dort rein ins Zelt geschleppt.“
„Das hatte ich ja noch für ein lustiges Indianerspiel gehalten. Weißt du was? Wir reden später darüber, ja Klaus? Jetzt müssen wir aufpassen und so schnell wie möglich weg von hier. Ich habe in Wiesbaden eine neue Wohnung, die hat noch nicht einmal Telefon. Bitte, Taxi, direkt nach Wiesbaden. So schnell, wie möglich und wenn es geht, ohne Halt. Ich bin ja so müde.“
Damit lehnt sie sich an seine Schulter und schläft einfach ein. Klaus kann es nicht glauben, dass so etwas möglich ist. ‚Warum gerade ich? Warum vertraut mir ausgerechnet diese Frau?’ Er traut sich kaum, sich zu bewegen, um sie nicht wach zu machen. Dieser Duft! Sie riecht nach Frau und nach ein wenig Abenteuer, aber auch ein ganz dezentes fremdartiges blumig-harzig-würziges Parfüm breitet sich im Fond des Taxis aus. ‚Das ist also aus dem kleinen nackten Mädchen vom See geworden? Eine Traumfrau!’
An der Ortseinfahrt nach Wiesbaden bittet ihn der Fahrer, sie zu wecken und fragt sie nach der Adresse. Sie ist sofort wieder hellwach und lotst ihn zu einem Jugendstil-Eckhaus im Süden der Stadt. Dort bezahlt sie den Fahrer, öffnet dann eine schwere alte Haustür und sie fahren mit dem Lift nach oben bis ins Dachgeschoss. Dort öffnet sie eine wunderbar geräumige und sehr geschmackvoll eingerichtete Maisonette-Wohnung mit einem großen terrassenartigen Dachgarten über der Stadt. Es ist schon Nacht. Die Wohnung wirkt auf ihn, wie das Paradies. Nach der Enge und dem Mief der JVA hatte er von so einer großzügigen Wohnung nicht einmal träumen können. Schon gar nicht aber von so einer Frau. Seit seinem 18. Lebensjahr hatte er ja nur Kasernenmief und Gefängnisenge gekannt. Plötzlich wird er sich bewusst, dass er selber ziemlich stark nach Knast riechen müsste, vielleicht, ohne es noch selbst zu merken. Gewöhnung, billige Seife, Desinfektionsmittel und Mottenpulver aus seiner ziemlich abgenutzten Kleidung, die ja 18 Monate lang in der Kammer gehangen hatte. Sie hat es bestimmt schon längst gemerkt. Da sagt sie es auch schon: „Klaus, entschuldige bitte, aber du stinkst nach Knast. Ich lasse dir sofort ein Schaumbad ein und dann können wir in Ruhe über alles reden, was mir und vielleicht auch dir auf der Seele brennt. Einverstanden?“
„Ja, gerne Jana. Darum wollte ich dich auch gerade bitten.“
Sie lächelt verständnisvoll und verschwindet im Bad. Er schaut sich inzwischen in der Wohnung um. Besonders nach Fotos forscht sein Blick. Fotos von Männern, von einem Mann. Das kann doch nicht sein, dass so eine Frau ganz alleine hier lebt. Völlig unmöglich wäre das. Aber er kann kein Bild von einem Mann finden. Es gibt überhaupt nirgendwo ein Foto. Nichts. Der Schmuck und die Möbel der Wohnung bestehen aus lauter exotischen Einzelstücken aus allen Ländern dieser Welt. Keine staubigen präparierten Tierköpfe oder Felle, aber jede Menge fremdländische Sitzgelegenheiten, Liegen und Gebrauchsgegenstände. Trommeln, Ein Didgeridoo, eine Balalaika, Schamanen-Tamburine, Dinge aus Asien, aus Afrika, aus Amerika und Australien. Trotzdem scheint irgendwie alles zusammen zu passen. Seltsam. ‚Wer ist diese Frau? Was hat sie mit mir vor?’ Er kann sich keinen Reim darauf machen. Es ist ihm alles zu paradox. Ja, er hatte von ihr geträumt. Aber so? Nein, ganz anders. Hatte sie etwa auch von ihm geträumt? Aber wie? Auch so ein Albtraum, der nie enden will?
Jana ist fertig im Bad und öffnet weit die Tür. Es duftet und dampft. „So, Klaus, du kannst. Deine Sachen legst du einfach da auf den Stuhl neben der Tür. Und rufe mich einfach, wenn du etwas brauchst, ja? Ich bleibe in der Nähe.“ „Danke.“
Er geht ins Bad und schließt die Tür von innen. Er war noch nie im Leben mit einer Frau allein in einer Wohnung, von seiner Mutter einmal abgesehen. Aber das zählt nicht. Er zieht sich langsam aus. Als er gerade in die Wanne klettern will, schießt ihm ein Gedanke durch den Kopf, wie ein elektrischer Schlag.
‚Was, wenn das alles hier eine raffinierte Falle ist, um sich doch an mir zu rächen? Warum eigentlich habe ich von Jürgen niemals wieder etwas gehört? Sie wollte ihn besuchen. Warum? Hat sie ihn etwa schon auf die gleiche Art bestraft? Dann hätte sie ihn jetzt auch genau da, wo sie ihn hin haben wollte: nackt und wehrlos, wo ihn niemand kennt und niemand ihn vermissen würde, eingefangen in einer Badewanne.
Instinktiv sucht er nach einer belegten Steckdose, nach einem Föhn, nach irgendeinem anderen elektrischen Gerät. Es ist nichts offen Erkennbares da, nur die Lampen, die hinter aufgeschraubten Glasschalen verdeckt sind. Will sie mich untertauchen oder mit einem Handtuch erwürgen? Er fühlt sich immer unsicherer. Er beginnt nervös zu schwitzen. Bevor er in die Wanne steigen wird, öffnet er zur Hälfte die Badezimmertür. So kann er wenigstens hören, wenn sich in der Wohnung oder an der Wohnungstür etwas tut, wenn Männerschritte kommen oder Männerstimmen flüstern. Sie ist zu klein und zu zart. Mit ihr alleine würde er schon fertig werden. Ist etwa in der Wanne schon ein elektrisches Kabel eingebaut? Er schiebt den Schaum beiseite und untersucht misstrauisch den Wannenboden. Nichts. Ach von der Dusche aus besteht keine Verbindung zu irgendeiner Steckdose. Die beiden Steckdosen unter dem Wandspiegel sind abgedeckt und frei.
Plötzlich berührt ihn etwas scharfes Spitzes hinten an der linken Schulter. Er schrickt heftig zusammen und fährt blitzartig herum. Das sind noch die Reflexe aus der Haftanstalt. Auch dort durfte man möglichst niemandem unter der Dusche den Rücken zudrehen. Es ist Jana, die ihn mit dem Nagel ihres Zeigefingers angetippt hatte. Sie war lautlos herein gekommen, weil sie ihn in der Wanne etwas suchen sah. Er ist kreidebleich im Gesicht und er packt sie an den Oberarmen.
„Nein! Jana, nein! ich bin doch schon genug gestraft. Ich wollte dich doch nie wirklich…“
Dabei bemerkt er nicht einmal, dass sie völlig nackt ist. Er starrt ihr immer nur in die Augen. Es sind die gleichen Augen, wie die in seinem Albtraum. Sie ist mindestens genauso erschrocken, wie er selbst. Das kann man ihr ansehen. „Aber Klaus! Was hast du denn? Ich wollte dich doch nur fragen, was du suchst und was dir noch fehlt. Warum bist du denn so furchtbar erschrocken?“
„Ach, ich…, ich dachte, dass du…, dass du mich jetzt…“
Jetzt versteht sie. „Dass ich dich dafür bestrafen will, wegen damals? Aber nein, das habe ich dir doch schon so oft sagen wollen, Klaus, du hast mir nie richtig zugehört. Es ist das schlechte Gewissen, stimmts? Weißt du, ich hatte doch auch die ganze Zeit so ein schlechtes Gewissen, dass du da drin gesessen hast, so lange, obwohl du mir doch eigentlich nie wirklich etwas getan hattest. Du doch nicht. Und auch der Jürgen nicht. Ihr wart doch nur dabei. Soll ich jetzt hier bei dir bleiben, damit du mich immer im Auge behalten kannst und nicht mehr erschrickst, wenn ich einmal herein komme?“
Jetzt erst kann er sie wieder ohne Erregung ansehen und gerät sogleich wieder neu in eine solche, aber eine der anderen, der visuell erregenden, angenehmen Art.
„Du hast ja gar nichts an Jana, du bist ja nackt!“
„Du doch auch. Ist das schlimm? Bin ich jetzt für dich auch eine Schlampe? Im Bad habe ich nie etwas an und eigentlich auch nicht in meiner Wohnung. Meistens auch dann nicht, wenn ich bei warmen Wetter auf den Dachgarten hinaus gehe, mich sonne oder Wäsche auf den Trockner hänge. Hier oben kann mich ja sowieso niemand sehen, und wenn, dann ist das auch nicht so schlimm. Ich bin das doch von klein auf so gewöhnt und finde es einfach angenehm. Aber wenn es dich etwa stört, dann ziehe ich mir natürlich auch wieder etwas an. Oder, ich stelle den Stuhl an das Kopfende der Wanne und setze mich darauf, dann kannst du mich nicht mehr sehen, aber wir können miteinander reden. Machen wir es so?“
„Gut, machen wir es so.“ Nach diesem Schreck und diesem Wechselbad der Gefühle braucht Klaus jetzt erst einmal eine lange Ruhepause zum Nachdenken. Und nach diesem aufregenden Anblick der wunderschönen nackten Frau mit diesen süßen runden Brüsten, die keck unter den langen Haaren hervorlugten, dem flach gewölbten Bauch und den sportlichen schlanken Beinen unter dem straffen Po hat er jetzt Probleme mit der Bändigung seiner autonomen Körperteile, besonders mit dem Einen. Er kommt mit dieser Situation überhaupt nicht klar. Kein Stück. E ist wieder ein Traum, diesmal aber kein Albtraum. Eher das Gegenteil, aber fast ebenso belastend. Es geht ihm einfach alles viel zu schnell und unerwartet. Es trifft ihn völlig unvorbereitet. Das ist sehr schwer für einen Mann, besonders für einen, der nach Bund und Knast gerade mal 23 ist.
„Hattest du wirklich ein schlechtes Gewissen, wegen mir, weil ich gesessen habe?“ fragt Klaus noch einmal zweifelnd nach. „Das kann ich mir ja nun überhaupt nicht vorstellen. Das musst du mir aber erklären.“
„Ja, Klaus, das werde ich auch müssen, sonst kannst du mich nie verstehen.
„Es war so: an diesem Tag, als das alles mit uns passierte, da war ich nämlich aus unserem FKK-Camp weggegangen, weil ich endlich einmal alleine sein wollte und in Ruhe über mich nachdenken. Der Gunnar, der damals so etwas ähnliches, wie mein Freund war, der hatte mich ständig genervt, weil er gerne endlich einmal mit mir schlafen wollte. So nennt man das doch? Ich wollte aber nicht mit ihm. Da hat er mich eine frigide doofe Zicke geschimpft und noch mehr solche Sachen, die ich nicht mal alle verstanden hatte. Er hing ständig an mir dran und starrte meine Brüste an und in meinen Schritt, dass es schon langsam peinlich war. Wenn ich mich mal bei einem Spiel oder beim Steine sammeln bücken musste, da brauchte ich nur zwischen meinen Beinen hindurch nach hinten sehen und schon konnte ich garantiert sein blödes Grinsen erblicken, wenn er mir von hinten zwischen die nackten Pobacken glotzte. Einfach ätzend war das, das kann ich dir sagen. Ich bin nun wirklich nicht prüde und schon gar nicht schamhaft, das weißt du ja jetzt. Das war aber auch mir zu viel und zu blöd. Aber andererseits wollte ich damals schon ganz gerne einmal wissen, wie das ist, wenn man mit einem Mann zusammen ist, so richtig. Meine Freundinnen hatten angeblich fast alle schon mal, aber sie wollten nicht darüber reden. Und dann, einen Tag vor dieser Sache, da habe ich dich gesehen. Ihr habt da vorn an eurem Uferabschnitt gebadet und seid da herumgeschwommen und du warst nicht so besoffen, wie die anderen und du hast auch nicht solche doofen Sachen da herumbrüllt. So ein militärisches Zeugs und Witze über nackte Weiber und so. Ich saß nackt an der gleichen Stelle, wo ihr mich damals gefangen habt. Du hast mir damals schon sehr gut gefallen. Es hat bei mir immer so komisch schön gekribbelt, wenn ich an dich dachte und ich habe immer hin und her überlegt, ob ich mir einmal einen Badeanzug ausleihe und bei euch so einfach mal vorbei gehe. Daraus wurde dann ja nichts. Aber als ihr mich dann eingefangen hattet und du mich an den Füßen mit in dieses Zelt getragen hast, da glaubte ich, das wäre ein lustiges Spiel und habe deshalb auch nicht um Hilfe gerufen, weil ich ja dich dabei angesehen habe. Die anderen konnte ich nicht sehen, sonst hätte ich schon. Und dann passierte DAS. Es war schrecklich. Ich hatte solche Schmerzen und bekam keine Luft mehr. Ich dachte, dass ich jetzt gleich sterben würde. Ich habe lange gebraucht, um darüber hinweg zu kommen. Du hast mich ja aber beschützt und mir den Knebel herausgenommen. Vor dem Prozess, da bin ich noch zu deinem Pflichtverteidiger gegangen, den Namen habe ich mir im Kreisgericht geben lassen. Dem habe ich dann angeboten, dass ich aussagen würde, du hättest da gar nicht mitgemacht. Aber er sagte, dass du eine relativ milde Strafe zu erwarten hättest und hat mich gewarnt, dass ich wegen Falschaussage in so einem schweren Fall selbst bis zu einem Jahr in den Knast gehen würde. Da habe ich es dann lieber gelassen.
Der Gunnar hat mir auch zugesetzt, hat sich immer als mein Retter aufgespielt und wollte mit mir ins Bett. da habe ich mir vom Frauenarzt ein Attest geben lassen, wo drin stand, dass das für mich lebensgefährlich wäre. Da hatte er dann eine Weile Ruhe gegeben. Aber eines Tages, als er wieder einmal sauer auf mich war, da hat er mir hämisch erzählt, dass er sich die ganze Vergewaltigung erst einmal in aller Ruhe durch einen Riss im Zelt angesehen hatte, bevor er die Polizei rief und dass er meine Bestrafung sehr genossen habe. Dieses Schwein. Da habe ich ihn dann rausgeschmissen. Er hatte aber durch einen Freund, der bei Gericht arbeitet, erfahren, dass ich eine Besuchserlaubnis für dich beantragt hatte. Er hat auch rausbekommen, wann du entlassen wirst und dann die Sauerei mit der Presse organisiert. So, jetzt weißt du alles. Ich bin ja so froh, dass ich dich da herausholen konnte. Soll ich dir den Rücken waschen, Klaus?“
Klaus kann gerade nicht antworten. Er ist am Schluchzen vor Rührung und Glücksgefühlen. Jana deutet das als „Ja“ und steigt hinter Klaus in die Wanne. Sie schnappt sich die Rückenbürste, die er wahrscheinlich noch vor 10 Minuten als Mordwaffe verdächtigt hätte und bearbeitet liebevoll seinen Rücken. Zwischendurch legt sie aber auch mal die Bürste wieder weg, drückt ihre warmen Brüste an ihn, umfasst seine Brust von hinten und seufzt: „Ach ist das schön, dass ich dich endlich hier habe!“ Sie braucht dabei mit ihren Händen gar nicht allzu tief zu rutschen, um dort einen ganz seltsamen warmen und harten Stiel zu touchieren. „So ist das also, wenn der steif wird und nach oben zeigt? Fasst sich aber gut an. Und da ist ja auch was zum hin und her schieben dran. Darf ich mir den dann auch einmal näher angucken, Klaus? Schmerzt der in mir etwa auch, wenn ich ihn selbst und gerne in mir haben will? Es soll doch so schön sein. Das kann ich jetzt aber gar nicht mehr so richtig glauben. Du bist doch auch am Anfang wirklich vorsichtig, ja, Klaus?“
„Wenn du willst, kannst du es auch gleich probieren. Soll ich mal Aufstehen und mich rumdrehen, zu dir?“
„Ooch nö. Weißt du, ich habe vorhin schon den großen orientalischen Diwan frisch bezogen und auch den Kamin angezündet. Wein und Sekt ist auch da. Wir müssen doch noch deine Entlassung feiern. Und natürlich auch unser Wiedersehen. Hinterher auch noch mein erstes Mal. Das andere habe ich ab sofort vergessen, das zählt nicht mehr. Au weiha! Was war denn das? Habe ich etwa zu stark geschüttelt? Jetzt wird er auf einmal wieder kleiner, wie bei den Männern im FKK-Camp. Kriegst du das wieder hin?“ Klaus kann schon wieder einmal vor Stöhnen nicht gleich antworten. Dann jappst er: „DU kriegst das schon wieder hin, Jana, da bin ich mir jetzt ganz sicher. Du kriegst alles wieder hin. Nur um Eines bitte ich dich: Sieh mich bitte NIE wieder mit solchen großen erschrockenen Augen an! Oder Wenn schon, dann nur, wenn ich in dir drin bin und du es schön findest, sonst kommt mein blöder Albtraum wieder.“
„Versprochen, Klaus. Oder: wenn du merkst, dass ich gleich sehr erschrecken werde, dann kommst du eben einfach gleich in mich rein. Wie wäre das?“ „Ach, Jana! Reichst du mir bitte das Handtuch?“