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Die Hitze und die Kälte

****ra Frau
2.917 Beiträge
Themenersteller 
Die Hitze und die Kälte
Es begab sich vor langer Zeit, dass die beiden Schwestern Hitze und Kälte in einen Streit gerieten. Jede der beiden war der Meinung, wichtiger und besser als die andere zu sein.

Hitze glaubte, durch ihre warmen Sonnenstrahlen, das gleißende Licht, die bunten Farben und die blühende Natur, die Menschen viel glücklicher machen zu können, als ihre Schwester.

Kälte war überzeugt, dass sich die Menschen viel mehr darüber freuten, im Winter im Schnee spazieren gehen zu können, Weihnachten zu feiern, auf zugefrorenen Seen Schlittschuhe zu laufen und abends gemütlich zusammen zu sitzen.

Sie steigerten sich so sehr in ihren Streit, dass sie begannen sich zu duellieren. Hitze verausgabte sich, die Sonne noch mehr glühen zu lassen, bis die Natur in vollster Pracht zu blühen begann. Die Menschen tummelten sich in der Sonne, in den Schwimmbädern und freuten sich über den wolkenlosen Himmel. Bevölkerten die Eisdielen und Parks.
Doch dann geschah es: die hohen Temperaturen dörrten den Boden aus, Blumen, Bäume wie auch die Nutzpflanzen auf den Äckern verwelkten rasch. Das Trinkwasser wurde knapp. Die Menschen mieden die Sonne, stöhnten unter den unbarmherzigen Temperaturen und wollten nicht mehr nach draußen.
Viele hatten gefährliche Sonnenbrände erlitten und auch das Arbeiten fiel Tag für Tag schwerer, Schweißausbrüche und Kreislaufprobleme machten ihnen sehr zu schaffen. Das Vieh verdurstete in den Ställen. Die Bauern machten sich große Sorgen um die bevorstehende Ernte und befürchteten eine Hungersnot.

Hitze verzweifelte, als sie dies sah. Sie meinte es doch nur gut.

Kälte triumphierte mit einem klirrenden Lachen und zog nun all ihre Register. Die winterliche Sonne durchbrach die eisige Luft nur noch mit wenig Licht, schaffte eine gemütliche Dämmerung, in der die Menschen zusammenkamen, näher rückten und die Geselligkeit genossen. Die Seen froren zu, Kinder huschten verzückt über die dicke Eisschicht, die das Wasser bedeckte. Kerzenlicht vergoldete die Wohnungen der Menschen, bollernde Öfen sorgten für wohlige Wärme.
Eisblumen zierten die Fenster der Häuser und Kinderaugen strahlten über diese Pracht.
Weihnachten bescherte Kälte eine wundervolle weiße Pracht auf Erden. Menschenkinder rannten jauchzend durch den knarrenden Schnee, bauten Schneemänner und veranstalteten Schneeballschlachten. Abends sanken sie glücklich und müde ins Bett.

Doch dann geschah es: die eisigen Temperaturen ließen es nicht mehr zu, dass die Menschen den Boden für das nächste Jahr beackern konnten. Das Trinkwasser wurde zu Eis. Das Vieh erfror in den Ställen. Unter dem Dauerfrost gingen viele Pflanzen, Bäume und auch Nutzpflanzen ein. Sie konnten sich nicht mehr halten, die Bauern machten sich Sorgen um die baldige Aussaat und befürchteten eine Hungersnot
Die ersten Erfrierungserscheinungen traten auf, die Menschen hatten keine Lust mehr, bei den niedrigen Temperaturen arbeiten zu gehen, die Kälte tat in den Knochen weh. Die lang anhaltende Dunkelheit ließ die Menschen traurig werden.

Kälte verzweifelte, als sie dies sah. Sie meinte es doch nur gut.

Die Schwestern beschlossen sich Rat zu holen, da sie nicht mehr weiter wussten. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg, zu Mutter Natur.
Diese erwartete die beiden Schwestern bereits erbost auf einem braunen, matschigen Mooshügel sitzend.

„Schaut euch an, was ihr beiden getan habt“ schimpfte Mutter Natur und wies mit ihrem knorrigen Finger auf das Moos. „Zuerst wuchs das Moos prächtig. Es war grün und saftig und samtweich. Dann verdorrte es, wurde hart und gelb, bis es dann einfror und diese jämmerlich braune Farbe annahm. Es ist feucht und fängt bereits an zu riechen. Was habt ihr euch nur dabei gedacht?“ durchdrang die Stimme nun etwas verärgerter die diesige Luft.

„Oh Mutter Natur“ ergriff Kälte das Wort, „wir wollten feststellen, welche von uns beiden die Bessere ist. Welche von uns wichtiger ist. Doch hat sich dies als absoluter Fehlschlag erwiesen.“

„Natürlich! Ihr dummen Dinger“ hob Mutter Natur an. „Zum Glück ist noch nichts Schlimmes passiert, doch werde ich euch eine Aufgabe geben, die ihr beide zusammen bewältigt: Ihr werdet hinunter zu den Menschen gehen und genau beobachten, wann sich die Menschen am wohlsten fühlen. Dann werdet ihr eure Antwort schon bekommen. Und nun – geht. Ich habe mich zu sehr über euch geärgert.“

„Danke für Deine Güte, Mutter Natur“ antwortete Hitze kleinlaut und warf noch einen scheuen Blick auf das matschige Moos, auf dem Mutter Natur thronen musste, allein durch ihrer beider Schuld.

So geschah es, dass sich die Hitze und die Kälte unter die Menschen begaben. Wieder wollte sich jede einzelne durchsetzen. Hitze ließ an einem Tag die Temperaturen in die Höhe klettern, Kälte rang diese am nächsten Tag nieder und ließ gewaltige Gewitter den Himmel verdunkeln. Die beiden waren mit ihrem Zwist erneut so sehr beschäftigt, dass sie vergaßen, die Menschen zu betrachten.

Nach mehreren Wochen waren ihre Kräfte aufgebraucht, durch die extremen Wettergeschehen, die sie hervorbrachten. Erschöpft betrachteten sie nun die Erde und die Menschen, die unter ihrem Kampf leiden mussten. Doch wie erstaunt die Schwestern waren.
Während sie in ihrem Streit versunken waren, hatte sich die Natur erholt. Die Menschen schienen glücklich zu sein. Sie genossen die sonnigen Tage und fanden ihre Beschäftigung während des Regens. Bäume, Blumen und die Nutzpflanzen auf den Äckern gediehen prächtig, die Nahrung der Menschen war gesichert. Das Vieh weidete auf saftigen Wiesen und fand im Stall genügend Stroh während des Winters.

Da erkannten die Schwestern, dass sie beide wichtig waren. Keine von ihnen konnte ohne die andere wirken. Sie beschlossen, ihren Streit niederzulegen und fortan zusammen das Wetter zu gestalten.

Im Frühling und Herbst lebten Hitze und Kälte in Harmonie vereint, hielten sich mit ihren Kräften in der Waage. Bis die eine Schwester der anderen weichen musste. Darauf achtete Mutter Natur von da an sehr genau.

Jedoch im Sommer und Winter, durfte jede von ihnen das tun, was sie am besten konnte, weil sie wussten, wie wichtig sie beide waren.

Gelegentlich schlug die eine der anderen ein Schnippchen und hatte einen kleinen Ausreißer. Das waren die milden, sonnigen Tage im kalten Winter oder stürmische Gewitter im Sommer mit dicken Hagelkörnern.


© Lys 08/11
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
*top*

Was sollte ich auch sonst dazu schreiben?

(Der Antaghar)
Mit dieser Geschichte läßt sich das derzeit miese Wetter besser ertragen *g*

Schön geschrieben *blumenschenk*
****ra Frau
2.917 Beiträge
Themenersteller 
Danke Ihr Beiden *blume*

Mit dieser Geschichte läßt sich das derzeit miese Wetter besser ertragen

dies war auch eine Anregung für mich *g*
erotische Vorliebe
******_bl Frau
396 Beiträge
Immer diese Familienstreitigkeiten *motz*

*zwinker*

Bonnie
Wow.
Ying und Yang einmal anders.
Deine Geschichte erinnert mich an die Fabel von Aesop.

Hier ein kleiner Auszug.

Der Wind und die Sonne gerieten eines Tages darüber in einen Streit, wer es von den beiden wohl schneller schaffen würde, den Wanderer dazu zu bringen, seine Jacke auszuziehen.
"Ok", sagte der Wind "Lass uns einen Wettkampf dazu machen."

Der Wind begann. Er blies so fest er nur konnte und stürmte und tobte und wollte dem Mann seine Jacke mit Gewalt vom Leib reißen. Aber der Wanderer zog seine Jacke nur immer fester um sich und hielt sie mit beiden Händen fest.

Nach einer ganzen Weile gab der Wind auf.

Dann war die Sonne an der Reihe. Sie wählte einen anderen Weg: Liebevoll sandte sie dem Wanderer ihre warmen Strahlen. Und es dauerte nicht lange, bis er die Jacke aufknöpfte und sie ganz auszog.
eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Gruppen-Mod 
Es sind
immer wieder die Gleichnisse, die einen nicht nur zum schmunzeln bringen, sondern auch zum nachdenken anregen.
Denn im Grunde kann man Hitze und Kälte gegen alles mögliche austauschen. Vater und Mutter, Frau und Mann , Bruder und Schwester, Dom und sub, ja sogar Messer und Schleifstein *zwinker*

Ich habs genossen, danke für das Lächeln.

Tom
**********_stgt Frau
1.355 Beiträge
Gern gelesen!
Fühlte mich in meine Kindertage zurückversetzt ... ich habe damals ganze Berge von Märchen und Fabeln verschlungen ...

... danke für diese Erinnerungen!
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