Gut
Vorab: wenn es so ausgesehen hat, als wollte ich eine Bombe werfen und dann abhauen: nöö. Ich hab kurz reingeschaut, gesehen, dass ich persönlich angesprochen wurde und geantwortet. Dann rief der Alltag.
Mein Standpunkt zum Thema: Für mich gibt es keinen Grund, an seinem Körper herumzupimpen. Schönheit gefällt mir wie jedem anderen auch. Sie wird von der Natur ungleich verteilt. Mal bekommt der Körper mehr davon ab, mal der Geist, mal beides und ab und an keiner von beiden.
Man kann sich passend kleiden, sich die Haare färben, Sport treiben oder ab und an eine Mahlzeit auslassen. Man kann lesen, Radio hören fernsehen oder diskutieren, um seinen Intellekt aufzupolieren. Wenn man will. Wenn nicht, mag ich persönlich den Menschen immer noch genau so gern, wie wenn er es nicht tut.
Dazu muss ich aber erst einmal mit ihm in Kontakt kommen, und dabei sind Äußerlichkeiten tatsächlich wichtig. So geben es unsere Gene vor.
Wenn der Kontakt hergestellt ist, ist es - wieder erst einmal nur für mich selbst - eine Enttäuschung, wenn der krampfhaft eingezogene Bauch sich entspannt oder mir geistige Silikonimplantate vor die Füße fallen.
Mein 'Na und?' sollte ausdrücken, dass ich - vielleicht irrigerweise - glaube, dass das "Seh ich so aus, wie es die Hochglanzmagazine vorgeben?" am besten dadurch zu beantworten ist, das Thema nicht sonderlich ernst zu nehmen, sondern dem Gegenüber seine Wertschätzung immer wieder auf anderen Gebieten zu versichern.
So wie das ständige Gelaber über Gott für viele Menschen ein Nichts zu einer vermeintlich diskutierbaren Realität erhebt, ist es für mich hier auch: es ist nicht wichtig und sollte nicht als essentielle Lebensfrage, sondern als schrullige Macke
behandelt werden. Das hilft den Betroffenen am besten, denn dann werden sie irgendwann selbst darüber lachen können, statt sich mit Selbstmordgedanken zu tragen.