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Nachbarn

nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Nachbarn
Nachbarn

„Du Drecksau“, begann die Kommunikation mit dem Nachbarn. Damit man mich nicht falsch versteht, die Beleidigung galt mir. „Du kleine schwule Drecksau. Verpiss dich aus meinem Dunstkreis, ich will dich hier nicht haben!“
„Hä? Haben Sie ein Rad ab, Herr Meyer?“, fragte ich ungläubig, denn er war hierher gezogen, da lebte ich mit meiner Frau bereits seit über zwei Jahren in dieser kleinen Siedlung am Stadtrand.
„Lass die Frechheiten, du Perversling!“ Er bekam schon einen hochroten Kopf, so sehr regte er sich über mich auf, dabei war ich nur in Badehose bekleidet im Garten gelegen und habe nichts gemacht. Aber der Typ regte sich immer auf, wenn jemand besser aussieht als er. Ich tat das einzige, das mir einfiel, ich lachte, steigerte mich geradezu in einen Lachanfall hinein und ging dann ins Haus, zog mir Shorts an und kam dann mit einem Bier zurück. Wie erwartet, stand er noch am Zaun und giftete herüber. ‚Idiot’, dachte ich halb belustigt und halb bitter. Er ging mir schon gewaltig auf die Nerven mit seinem Biedermanngetue. Ein richtiger Pharisäer, nach außen hin tolerant und wenn ihm was nicht passt, dann lässt er den Moralapostel an die frische Luft. Das kam eigentlich täglich vor, zumindest seit er dahintergekommen war, dass ich neben Frauen auch auf Männer stehe. Meiner Frau gefällt es, was soll es also und wie er das herausbekommen hat, ist auch so eine Sache. Herr Saubermann geht nämlich auch gerne in Swingerclubs, gerade in so einem hat er uns wohl erwischt, in flagranti sozusagen.

Ich ging mit meinem Bier zurück an den Zaun und sagte freundlich lächelnd: „Herr Meyer, passen Sie auf Ihr Herz auf, es ist nicht gut, wenn Sie sich wegen nichts so aufregen. Ich hoffe, der Gattin hat es im Club gefallen.“ Das saß. Er verlor alle Farbe aus dem Gesicht und schnappte nach Luft, danach schritt er steif davon. Ich ging lachend auf die Terrasse, wo meine Frau in der Sonne lag, süß wie ein Sahneschnittchen und sie lächelte unverschämt. „Na, Gabriel, hat es Spaß gemacht?“ Ich grinste zurück, nickte lediglich. „Du liebst es wohl, diesen alten geilen Bock auflaufen zu lassen.“
„Natürlich, Lotte. Der ist ein Arschloch.“

„Setz dich zu mir“, bat sie ein wenig später und ich tat ihr den Gefallen. Wir lieben uns seit wir Teenager waren und nichts hat sich daran geändert, auch nicht, als sie herausfand, dass ich bisexuell bin. Es ist ihr nicht wichtig, solange sie die Nummer Eins in meinem Leben ist. Was für eine Frau!

Zurück zum Thema. Ich hatte seit jeher Probleme mit Herrn Meyer. Er konnte es einfach nicht verstehen, dass Lotte und ich unser Leben so führen, wie es uns Spaß macht. Wir haben nicht sehr viel Geld und uns trotzdem ein Häuschen gebaut. Der Garten ist zugegebenermaßen ein Wildwuchs, dafür haben wir auch einen Igel, der in diversen Laubhaufen überwintert und zahlreiche Vögel und andere Kleintiere leisten uns im Garten Gesellschaft. Beim Meyer ist alles geschniegelt, der Rasen perfekt getrimmt, kein Unkräutlein wuchert, keine Blume blüht dort, wo er sie nicht haben will, alles ist nach Größe und Farben sortiert. Ehrlich gesagt, sieht es ja hübsch aus, aber ich würde mich dort nicht wohlfühlen. Zu perfekt.

Lotte und ich sind nicht perfekt, aber wir lieben uns und das Leben. Wir tun keinem etwas, haben Spaß und trinken auch mal ab und zu mehr als eine Halbe Bier. Wen sollte das stören? Den Meyer störte das. Auch unser Musikgeschmack stieß ihm sauer auf. Wir hören alles, von Klassik bis Heavy Metal, nur die Klostertaler und wie die ganzen Schlagervolkstümler heißen, lassen wir aus.

Tja, der Meyer, der konnte uns nicht leiden. Lotte mochte er zuerst schon sehr gern, aber wer mag Lotte nicht? Sie ist eine sehr liebenswürdige Person, müssen Sie wissen. Als sie ihn dann im Club abgewiesen hat, dann war es aus mit der Sympathie und er wurde regelrecht gemein, wobei ich das als Hilfsausdruck definieren möchte. Er hat uns, wo immer es ging, unsere Mülltonnen versteckt und lauter solchen Kleinkram, uns auch angezeigt, weil wir den Rasen nicht gemäht haben. Einfachen Unsinn, über den wir gelacht haben. Nie im Leben hätten wir von uns aus gegen ihn etwas unternommen. Warum auch? Er war uns im Prinzip egal, wir hatten die meiste Zeit unseren Spaß mit ihm und eine Frohnatur kann so schnell nichts umhauen.

Zurück zu besagtem Tag, darüber wollen Sie ja Auskunft haben. Also, ich setzte mich zu Lotte auf die Terrasse und rauchte eine Zigarette, was den Typen von nebenan schon wieder nicht zu passen schien, denn er brüllte sogleich los: „Du Drecksau! Mach die Tschick aus, du verpestest die Luft.“ Ich hab das dann ignoriert, denn ich wollte nicht noch mehr Ärger, sondern den Samstagabend mit meiner Frau genießen. Aber dabei blieb es nicht. Lotte stand auf, sie sah wundervoll aus, ein richtiger kleiner und sehr sündiger Engel und starrte zum Nachbargrundstück. Ich konnte Meyers Geilheit förmlich bis herüber riechen, denn Lotte hatte nur einen knappen Bikini an, dazu noch aufreizend eine Hand auf die Hüften gelegt. Ich war neugierig, was passieren würde und stand ebenfalls auf, trat neben sie und legte einen Arm um ihre Schultern. „Herr Meyer, mäßigen Sie sich ein wenig“, flötete sie und warf ihm eine Kusshand zu. Dann machte sie lachend kehrt und ging ins Haus. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch gar nicht daran, dass irgendetwas passieren würde. Aber das musste das Fass wohl zum überlaufen gebracht haben.

Noch immer sehe ich das vor Wut gerötete Gesicht des Meyer vor mir, der nicht wusste, wohin er mit seinem Zorn sollte. Was kann ich dafür, wenn sich der Mann nicht unter Kontrolle hat? Sagen Sie mir, worin das Problem liegt? Ich habe nichts weiter gemacht, als in der Folge meine Frau beschützt, als dieser Widerling bei uns eingedrungen ist, spätnachts. Wir waren schon im Bett und haben geschlafen, als ich ein Geräusch von unten hörte. Ich griff neben mich, da war Lotte nicht mehr da und ich stand auf. Zuerst dachte ich, sie wäre bloß auf die Toilette gegangen, doch dem war nicht so. Schlaftrunken ging ich pinkeln und dann nach unten, als ich ein weiteres Geräusch hörte. „Lotte?“, fragte ich. „Kannst du nicht schlafen?“ Tiefe Stille antwortete mir, nur das Ticken der Wanduhr war zu hören, als ich ins Wohnzimmer trat. Da sah ich ihn, über Lotte gebeugt und wie er sie zwang, ihm zu Willen zu sein. Dieses Schwein hat sie vergewaltigt!

Ich hab den Kerl am Kragen gepackt und von ihr weggezerrt, dann hab ich ihm einen Haken verpasst, der ihn zu Boden geschickt hat. Ich wollte nicht, dass er stirbt, ich wollte nur, dass er Lotte in Ruhe lässt. Sagen Sie mir, was ich hätte machen sollen? Was hätte ich tun sollen?

(c) Herta 2011
******_46 Frau
1.294 Beiträge
Gut, dass ich kein Richter bin!
Mich hätte man sowieso nicht zugelassen, wegen Befangenheit!

Klasse geschrieben, ich stand förmlich daneben!

Carmen
Selbstjustiz ? - - - verboten !

Mord ? War es nicht !

Schlägerei mit Todesfolge ? Vielleicht !

Urteil?

Kommt auf den Richter an - -

wenn es eine Frau ist: Freispruch

wenn es ein Mann ist: Freispruch wenn er eine gute Frau hat
ansonsten 15 Jahre Gefängnis
*oh2*
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
@ carmen: Vielen Dank!

@ Ev: du hast auf die Nothilfe vergessen - es ist weder Mord noch Schlägerei mit Todesfolge.


*sonne*

Herta
******_46 Frau
1.294 Beiträge
ein wortloser Kommentar von kamm-
wie selten, oder kommt da noch was?
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
...
Ich denke, er ist nur erstaunt, weil ich mit einem Teil auskomme, normal brauche ich mindestens fünfzig, um zum Ende zu kommen *haumichwech*
Hör auf zu lästern *motz*
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Ev, das ist nicht lästern, du hast gerade die Ausgeburt meiner wilden Fantasie zu lesen bekommen - und die ist noch um einiges länger, als das Original hier in der Gruppe. *fiesgrins*
...irgendwie aus dem Leben gegriffen..
solche Füdlibürger ( gebräuchlicher Helvetismus)gibt es mehr als wir uns denken können ...unter totalitären und extrem rechtsbürgerlichen Regimes laufen sie zur Hochform auf. Denkt daran, wenn ihr wählen geht...

JL

NB: Ich meine den Nachbar.
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Nicht nur die rechten sind Biedermänner - erst recht diejenigen, die links wählen, wenn wir mal politisch sein wollen. Hier gibt es aber kein Rechts-links denken, denn das ist, wenn man sich den Kreis ansieht, ohnehin alles gleich - es trifft sich in der Mitte, was übrig bleibt ist Totalitarismus. Zu meinem (mehr oder weniger) Leidwesen beschäftigt mich das mit meiner allgegenwärtigen Kreuzergeschichte über die Maßen. Denunzianten, Vergewaltiger, Neider und alle anderen Auswüchse der menschelichen Seele gibt es immer und überall, ganz gleich unter welchem Regime, das darf man nicht vergessen.
**********_stgt Frau
1.355 Beiträge
Durch gegenseitige Provokation ...
... in die Katastrophe gestolpert.

Gut geschilderte "zur falschen Zeit, am falschen Ort"-Geschichte.

Kismet
****izz Mann
90 Beiträge
tja...
Er bekommt eine geklatscht und gut? hmmm...

...als er wieder aufwachte, fand er sich in bester Servanthaltung wieder. Seine Frau wurde eingeladen, ihn auf das schändlichste zu erniedrigen, so dass er seine Frau erst heute richtig kennenlernt. Nach der Quartettsparty verlässt er seine Frau. Dafür entsteht danach eine sehr intime Freundschaft mit seiner Ex-Frau, was dadurch simbolisiert wird, dass der Garten zusehens dem eigenen gleicht und man sich laufend gegenseitig zum Grillen und Spaß haben einlädt.

Muss ja nicht im LoGrizz-Chaos enden, aber nur ein Umknocken ist mir als Abschluss der ansonsten gut geschriebenen Story irgendwie zu wenig. Da fehlt mir irgendwie das i-Tüpfelchen.

*g*
******_46 Frau
1.294 Beiträge
@LoGrizz
Ich wollte nicht, dass er stirbt,

Hast Du wirklich die Story bis zum Schluss gelesen?

Der Nachbar ist nicht mehr am Leben.

Er bekommt eine geklatscht und gut? hmmm...


Fragezeichen
****izz Mann
90 Beiträge
Nö!
Hab das schon gelesen, aber anders interpretiert. Gerade den Ausspruch "Ich wollte nicht, dass er stirbt" heisst für mich nur dass da ausreichend Wut in dem Schlag war, aber nicht genug ihn tatsächlich zu töten.

Wenn das die Endsituation sein sollte, dann möchte ich nicht in "seiner" Situation stecken, so wütend er auch war. Denn aus der Mordnummer kommt er nicht raus. Und das würde ich meiner hauptperson für so einen Vollidioten von Nachbarn einfach nicht wünschen.

*sorry*, wenn ich das falsch verstanden haben sollte!
******_46 Frau
1.294 Beiträge
Coole Idee!
Dann denkt sich jetzt jeder ein anderes Ende für die Geschichte aus und das Schönste wird via voting zum Besten erklärt.

Bei mir stirbt der Mistkerl auch, soviel sei gesagt!
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
@ LoGrizz: Zuerst Danke und jetzt zum Inhalt: Der Schlag muss nicht heftig sein, es genügt, wenn man mit dem Kopf unglücklich aufschlägt - das kann schneller gehen als man denkt und man findet sich im Jenseits wieder.

Denn aus der Mordnummer kommt er nicht raus.

Es hat keinen Mord gegeben, das nennt sich Nothilfe bzw. Notwehr mit Todesfolge.



@ rohdiamant_sub: vielen Dank für das Lob.


@ Carmen_46: Die Spielidee halte ich für nett, aber dazu bitte eine eigene Geschichte ausdenken *zwinker*


Euch allen einen schönen Sonntag und noch einmal vielen Dank für eure Kommentare.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wie sollte es auch anders sein: Auch wenn vielleicht nicht alle solch eine Geschichte "politisch korrekt" finden mögen - mir gefällt sie.

Und ich bin - ehrlich gesagt - beim Lesen kurz davor gestanden, mich selbst in diese Geschichte zu "beamen", um diesem Nachbarn eigenhändig eins überzubraten.

Wir alle kennen sicher solche Menschen, und ich kenne zwar all die Theorien darüber, aber ich frag mich trotzdem immer wieder aufs Neue, was solche Arschlöcher antreiben mag, was in ihnen vorgeht ...

(Der Antaghar)
Ich habe es aufgegeben danach zu fragen oder ihre Beweggründe zu verstehen
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
@ Antaghar: Vielen Dank für das Lob - denn wenn du dich in die Geschichte beamen wolltest, dann muss ich sie gut geschrieben haben. Danke.

Vielleicht schreibe ich einmal aus der Sicht eines Vergewaltigers - wäre auch mal interessant, sich in so einen Menschen hineinzudenken. *gruebel*
Igitt ...........................
bloß nicht - -
die würde ich bestimmt nicht lesen - -

*motz* Ev
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Themenersteller 
Sicher würdest du die lesen, denke nur an die Gladiatorengeschichte, da hast du auch eine Vergewaltigung gelesen und nicht nur eine *zwinker*
Da . .
war sie ganz anders - - -
****izz Mann
90 Beiträge
Vergewaltiger-Story
An so einen Stoff wollte ich mich auch schon mal rantrauen, hab es dann aber mit der Angst bekommen, wie man es ausdrückt, ohne dass es schließlich auf einen zurückfällt, im Sinne von "Du bist ja krank!"

Ich bin mir zumindest sicher, dass bei vielen Dramen, die später so klar in der Bildzeitung stehen, ganz üble Dinge in den Köpfen der Täter, als auch der Opfer vorangehen. Mancher vorgeführte Täter ist auch tatsächlich durch Provokation zur Tat geführt worden. Und ob es nun Vergewaltigung ist, oder nur vorgeschoben, wird man wie bei Kachelmann nie zu 100% nachweisen können. Irgend etwas bleibt am Ruf haften.

Hab seit Jahren so eine Geschichte aus unserer Gegenwart im Hinterkopf, der Werdegang eines Massenmörders, aber mir fehlt die Zeit, es in Angriff zu nehmen und meine Bedenken nicht geringer, wenn es um die schwere psychische Situation geht, in die ich mich reinversetzen müsste. Kann ich das? Will ich das wirklich?
Ich denke, deine Frage ist berechtigt - -
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