mein Albtraum (Teil 1)
Hattest du schon einmal einen richtigen Albtraum? So richtig wahnsinnig kaputt und abgedreht? Hast du auch schon einmal geträumt, dass dich Einer verfolgt, den du einfach nicht abschütteln kannst, dass er immer näher kommt, und deine Beine werden schwer wie Blei, du rennst und rennst, aber du kommst nicht voran? Oder auch, dass überall die WCs verstopft sind, besetzt oder kaputt, wenn du gerade einmal ganz dringend müsstest? Das ist alles nichts, gegen den Traum, den ich hatte, nachdem mir am Abend zuvor mein Lebenspartner Rainer stolz eröffnet hatte, dass er uns beide, sich und mich, als Mitglied im Sonnenfreunde-FKK-Club „Solaris“ angemeldet habe und dass wir morgen schon, am letzten Samstag im Juli, dort unseren Einstand hätten.
Es sei eine Aktionswoche von dem Club gewesen, hat er gesagt, und dass die Aufnahmegebühr um 50 Prozent gesenkt worden sei. „Auch auf den Trauschein haben sie bei mir verzichtet“ hat er noch bedeutungsvoll hinzugefügt. Er fällt immer gerne auf so was rein und merkt gar nicht, dass er viel mehr sparen könnte, wenn er es NICHT nehmen würde. Und das alles nur, weil ich ihm vor vier Tagen gesagt hatte, dass ich mit ihm sehr glücklich bin und dass es mir auch gar nichts ausmacht, mich ihm hüllenlos zu zeigen.
IHM!
Wie konnte er das nur tun, ohne mich vorher zu fragen?
Männer!
Ich hatte schon mal in einer illustrierten Zeitung Bilder davon gesehen, und fand es einfach grauslich. Ich bin ja kein bisschen Jugendkörper-chauvinistisch und schon gar nicht würde ich mich über nackte beleibte alte Damen und Herren lustig machen. Aber ich will sie nicht den ganzen Tag lang aufs Auge gedrückt bekommen, zumal auf den Bildern ja auch noch überwiegend alte Nacktzipfel-Männchen zu sehen waren, die mit hölzernen Hämmerchen kleine metallene Kugeln über den Sand schubsten.
Ich als Objekt der Midlifecrisis-III-Begierde alter Männer? Brrr!
Nur in dem Hochglanzprospekt, den er mir auch mitgebracht hatte, waren ganz junge nackte Mädels, fast noch Kinder, zu sehen, der Prospekt war aber nicht von dem Verein gemacht worden, sondern von einem Glamour-Fotografen.
Nachtigall, ick hör dir trapsen!
Fehlt dir denn was bei mir, Rainer, oder willst du etwa dort mit mir angeben, weil dein Chef auch in dem Verein ist? Das Eine fände ich schlimm, das Andere einfach dumm.
Du willst mich doch nicht etwa deinem Chef als nackten Spanferkelfraß vorwerfen, damit er dein Gehalt aufbessert? Und was, wenn der alte Keiler dann nicht nur gucken, sondern auch fressen will? Dann riskierst du alles. Mich, deinen Job, und wenns ganz dumm kommt auch noch dein Leben, mein Lieber.
Ich hatte mich also schon für strikte Verweigerung entschieden.
Aber da waren noch:
sein flehender Blick, und die Tatsache, dass ich ihn jetzt wegen so einer Bagatelle nicht verlieren wollte. Die Sache war ja schließlich nicht lebensgefährlich, aber dennoch unangenehm.
Den ganzen Nachmittag und Abend lang ertappte ich mich selbst dabei, dass ich immer wieder heimlich ins Badezimmer schlich, mich auszog und kritisch vor dem Spiegel überall nach falsch platzierten und deshalb überflüssigen Falten und Anzeichen von Cellulite suchte. Ich leuchtete mir sogar mit Spiegel und Taschenlampe in den Hintern und zwischen die Beine, so dass ich mich bald selber für mich schämte. Schließlich kann man auf so einer Sonnenwiese ja nicht einfach Puder dick drauf machen, oder eine Kerze anzünden, damit das Licht die Haut jünger und glatter wirken lässt.
Er merkte, wie ich mit mir kämpfte und sagte diplomatisch:
„Ich lass dich jetzt mal in Ruhe überlegen, Luma, ich muss noch zu einer Veranstaltung in der Firma. Herr Chroms, unser Boss hat 50. Geburtstag heute.“
„Na prima! Und ich soll wohl dann morgen die Überraschung sein, für den Boss?“
Jetzt ließ er mich auch noch alleine mit meinem Problem.
Sein Problem schien es ja nicht zu sein.
Ich hatte ihn schließlich eines sehr schönen Tages in einer gemischten Sauna kennen gelernt, und da war er so charmant, so selbstsicher, hilfreich und entgegenkommend, dass ich einfach hin und weg geschmolzen bin.
Ach ja. Gut gebaut ist er nämlich auch. Schließlich war ich es ja, die bei seinem Anblick fast in das Becken mit den heißen Steinen gestolpert wäre, bevor er mich aufmerksam und geistesgegenwärtig mit seinem Arm an meinem Oberkörper auffing.
Dabei hatte ich mich kurz vorher noch darüber mokieren wollen, dass er mich so neugierig ansah, was man doch in einer Sauna nicht tut.
Dadurch hatten wir auch gleich den innigsten Kontakt, den man sich denken kann, bei einer ersten Begegnung.
Vollendet benehmen kann er sich auch, liebevoll und gut ist er, im Bett und auch sonstwo. Nur Zeit hat er zu wenig für mich, weil er halt unbedingt reich werden will.
Ob er auch Kinder haben will, habe ich mir deshalb bisher noch nicht zu fragen getraut.
Und jetzt das!
Lange wälzte ich mich im Bett herum und konnte nicht einschlafen.
Erst eine lauwarme Dusche und drei Gläser Eierlikör mit warmen Nelken-Rotwein hinterher machten mich endlich müde.
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*
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„…unser geliebter Chrominator, der erhabene und erleuchtete Führer unseres freien Sonnenfreunde-Reiches von Groß-Solaris hat den heutigen Tag aus Anlass seines fünfzigsten Geburtstages zum Nationalfeiertag erklärt und das Parlament aufgelöst. Nachdem unser Sonnenreichsführer die Staatsschulden aller nordeuropäischen Länder außer Großbritannien, Schottland und Nordirland vollständig aufgekauft hat, sind auch alle Banken und Währungsfonds geschlossen, aufgelöst, beziehungsweise zu Reichseigentum erklärt worden. Als erste neue Reichsbundesländer wird er bald Griechenland, Portugal, Spanien und Italien als südliche Sonnenparadiese heim ins Reich holen.
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An der Ostfront zur Türkei wird seit heute Morgen 5:00 Uhr zurückgeschossen.
•
Wir verlesen jetzt die Reihe der neuen Reichsgesetzte, die der Führer zu Ehren seines heutigen Geburtstages als Geschenke an sein Volk erlassen hat.
1. Das Reichs-Bekleidungsgesetz: Frauen sind angehalten, in der Öffentlichkeit und in allen Verkaufs- und Geschäftsstellen, Büros, Schulen und öffentlichen Einrichtungen ohne Bekleidung aufzutreten, soweit das Wetter und die Ausstattung mit Solariums-Strahlern dies zulassen. Der entsprechende, ähnlich lautende Paragraph für Männer wird wegen des Krieges vorübergehend außer Kraft gesetzt.
2. Das Reichs…blah, blah…“
3.
So ein blöder Unfug! Ich suche blind das Weckerradio, um es auszuschalten. Aber ich erwische stattdessen nur einen anderen, rauschenden und spratzenden Sender.
„…spricht die Stimme Amerikas, die Stimme der letzten Vernunft. Wir senden für Deutschland und Nordeuropa. In den Vereinigten Staaten sind als Folge der Mode- und Potenz-Droge DOMINATOR inzwischen fast alle zeugungsfähigen Männer ausgestorben. Die letzten von ihnen werden in Fort Knox interniert, vegetarisch ernährt und streng von allen Chemieprodukten abgeschirmt, um sie am Leben zu erhalten.
Eine gigantische, fast unlösbare Aufgabe.
Nach dem Mehrfach-Billionär Peter Huntinger, dem Inhaber und ehemaligen Geschäftsführer des Chemiekonzerns GREENPOWER, der sich nach Europa oder Asien abgesetzt haben soll, wird weltweit gefahndet.
Man spricht davon, dass er sich in einer kubanischen Klinik einer Gesichts- und Gestaltumwandlung unterzogen und seinen Namen geändert haben soll, was die Suche nach ihm ganz ungemein erschwert.
Die Mormonen-Comunity in Utah hat sich mangels Männern zum weiblichen Partnerstaat von Las Vegas erklärt und bietet in ihrem Mormonentempel preiswerte Bordell- und Liebesdienste für Lateinamerikaner und Chinesen an…“
Oh, mein Kopf! Irre!
Ich stehe im Negligé in unserem Treppenhaus, weil ich von der Straße her ein lautes Geschrei gehört habe. Von unten kommt mir die gute alte Frau Schuhmann entgegen geschlurft und hechelt fast in den letzten Zügen. Außerdem ist sie auch noch nackig, was bei ihr aber kaum auffällt, weil sie sonst ja auch immer eine solche faltige grau-rosa gesprenkelte Kittelschürze trägt.
„…jedem alten Huhn gönnt man sein Federkleid, bevor es in den Topf kommt, und jeder alten Katze ihr schütteres Fell. Nur unsereins gönnen sie nichts auf dem Leib, oder sie sperren uns ein. Zeiten sind das!“ Dann verschwindet sie in ihrer Wohnungstür und ich höre, dass sie den Schlüssel seufzend von innen herumdreht.
Was ist denn nur hier los?
Ich trete unten aus der Haustür, die zum Marktplatz hin geht, und da sehe ich doch meine liebe Obst- und Gemüsehändlerin, die Frau Hirschleidner, nackig an ihrem Marktstand sitzen. Ihre zwei längsfaltigen altrosa Flaschenkürbisse wollen so gar nicht zum frischen weißen Blumenkohl und zu den aufgestapelten grünen und roten Äpfeln passen.
„Einen schönen guten Morgen, Frau Hirschleidner“, sage ich, „gehen denn die Geschäfte schon so schlecht? Oder anders gefragt: glauben Sie denn wirklich, dass sie so besser gehen werden?“
„Ach du, meine liebe Luise-Maria! Was soll ich denn machen? Schau dich halt mal um auf dem Marktplatz. Überall an die Geschäfte haben sie schon rangeschmiert:
„Kauft nicht bei Angezogenen, denn die sind unser Untergang!“ und die junge Frau Heike Kaltenbach, die an der Ecke die Konditorei hat, die haben sie erst verprügelt und dann gleich mitgenommen, weil sie einem von den Kerlen eine Sachertorte ins Gesicht praktiziert und ihm dann auch noch mit dem Brotschieber auf den Kopf geklopft hat. Sie hatte sich halt partout nicht nackert ausziehen wollen.
Ob die wohl jemals wiederkommt? Zieh dir lieber auch gleich dein Negligé aus, Luise-Maria, sonst fallen sie auch noch über dich her. Schau, da sind sie schon, da, bei der Laterne.“
Jetzt sehe ich es auch. An der Straßenlaterne hinter uns hat sich ein heftiger Streit entwickelt.
Vorhin, als ich aus der Haustür gekommen war, hatte ich schon gesehen, wie eine ganz normal bekleidete Familie in Streit geraten war, weil der lange und schmächtige Familienvater immer nach den jungen nackerten Frauen ausgeschaut hat und seine stämmige Hausherrin ihm dafür mit dem Regenschirm kräftig eine Kopfleuchte aufgesetzt hatte.
Ich gehe da gleich mal näher heran.
Da traue ich doch meinen Augen nicht. Da steht die braungebrannte schwarzblauhaarige Vanessa, die EX von meinem Chefredakteur, und hat sich den schmächtigen Vater von zwei zwölf- bis dreizehnjährigen molligen Töchtern und seine ebenfalls sehr mollige Frau vorgeknöpft.
Die Vanessa trägt eine grünweißgoldene Polizeimütze mit goldenem Sonnenstern, einen Schulterhalfter mit Revolver, einen Schlagstock, hochhackige Lackstiefel und…
– und sonst nichts. Die ist absolut nackig und Haare hat sie nur am Kopf und auf den Zähnen. Sie schnauzt den zitternden Familienvater an:
„Ihren Pass oder Personalausweis, Bürger, her damit! Ich muss Sie darauf aufmerksam machen, dass ihre Frau Gemahlin hier vor Zeugen gleich zweifach gegen das Reichs-Bekleidungsgesetz verstoßen hat. Zum Einen hat sie diese vorschriftsmäßig unbekleidete Bürgerin hier als „ungezogene geile Schlampe“ beschimpft und zum Zweiten ist sie selber nicht vorschriftsmäßig ausgezogen. Sie haben deshalb umgehend eine Strafgebühr von 3000 alten € oder 500 neuen $OLI$ zu zahlen. Haben Sie es in bar, oder soll ich die Forderung als Lohnpfändung an ihren Arbeitgeber schicken? Da käme dann noch eine Einzugsgebühr hinzu. Kartenzahlung geht nicht, weil die Banken ja alle zu sind.“
„KURTCHEN! Das wirst du NICHT zahlen!“ keift sein Weib empört.
Da klopfen sich die beiden Lederjackenuniformierten Stiernacken neben Vanessa bedeutungsvoll immer lauter klatschend mit den Schlagstöcken in die Handflächen. Vanessa grinst anzüglich dazu.
Kurtchen hat jetzt auch endlich geschnallt, wozu der Führer dieses Gesetz erlassen hat.
Er bläst sich auf, wie ein schwindsüchtiger Kugelfisch und piepst im Befehlston:
„Mach dich nackig Trude, aber dalli!“ und zu seinen zwei Mädels etwas sanfter: „Ihr zwei Hascherln auch.“ Ein braver Bürger eben, und grausliche Zeiten, mal wieder!
„Naaa?“
Kurtchen und Familie sind abgezogen und jetzt stehe ich auf einmal ganz alleine im Mittelpunkt. Vanessa, das Miststück, grinst immer noch anzüglich, obwohl sie mich längst erkannt hat und die Lederjacken klopfen jetzt noch intensiver mit den Schlagstöcken in die Handflächen. Es wird brenzlig.
Ich will mich aber nicht einschüchtern lassen und blicke nacheinander jedem der beiden Kerle selbstbewusst und herausfordernd in die Augen. „Was habt ihr elenden Mistkerle mit unserer Bäckerin, der Frau Heike Kaltenbach gemacht?“ provoziere ich sie noch.
Ich merke, dass sie das irgendwie verunsichert. Je länger ich standhalte, desto öfter blicken sie hilfesuchend zu Vanessa hin. Die grinst aber immer noch. Mich grinst sie an.
Gerade, als ich mir fast schon sicher bin, dass ich vor ihnen mein Negligé auf gar keinen Fall ausziehen werde, kommt alles so schnell und unerwartet, dass ich es kaum mehr in die richtige Reihenfolge kriege.
Irgendetwas oder Irgendjemand reißt mir von hinten die dünnen Spaghettiträger von meinem Negligé durch und fast gleichzeitig flutscht das dünne Ding runter auf meine Füße. Dann folgt auch noch der Schlüpfer wie der Blitz.
Ich bin entsetzt, beschämt und fast zu Tode erschrocken.
Aber es kommt nicht das, was ich erwartet hatte, nämlich das zufriedene Feixen der beiden Zerberusse, sondern genau das Gegenteil.
Die Zwei erschrecken sich noch viel heftiger als ich, treten respektvoll zurück und flüstern irgendwas mit Vanessa. Dabei starren sie mir immer wieder auf das Schamhaar da unten an meinem Zwetschgenhügel. Einer zeigt sogar darauf. Aus ihrem Flüstern entnehme ich ungefähr so etwas, wie: „das goldene Vlies!“.
Dann höre ich auf einmal Vanessa im Befehlston sagen: „ Rufen Sie über Funk den Helikopter der Reichsprinzessin, wir haben sie gefunden. Er soll sofort hier landen und die Prinzessin zum Palast bringen. Ich werde die Reichsprinzessin Clama vom Goldenen Vlies eskortieren und zum Palast begleiten.“
Die Schwarzledernen salutieren zackig zuerst vor mir und dann vor ihr und machen sich im Laufschritt auf den Weg zur nächsten Polizeistation.
Warum salutieren die denn? Auch mein Rainer hat sich schon bei unserer ersten Begegnung in der Sauna über die dottergelben Löckchen da unten an mir so sehr gewundert, dass er seinen Blick nicht mehr davon lassen konnte. Salutiert hat er aber nicht. Wo steckt der Kerl denn überhaupt? Immer, wenn ich den Rainer mal brauche, dann ist er nicht da!
Noch bevor ich mich wundern kann, klärt sich auch auf, wer mich in diese peinliche Situation gebracht hat. Von hinten drücken sich zwei beachtlich große warme Brüste in meine Rippen, eine Würstelfinger-Hand hält mir die Augen zu und ein kurzer dicker Zeigefinger piekt mich in den Bauchnabel. „Na, Luma-Schatz, rate mal, wer…“
„Susi! Hätte ich es mir doch gleich denken können. Warum hast du den bloß den ganzen Tag lang immer nur solche Dummheiten im Kopf? Sag bloß noch, dir gefällt dieses alberne Spiel hier? Was ist hier denn eigentlich los und wo bin ich?“
„Waas? Du hast keine Ahnung? Ist doch gar nicht möglich! Also kurz:
Wir haben einen neuen Führer. Nicht so irgendeinen depperten und verrückten, sondern einen richtigen Sonnenreichsführer.
Er heißt so, weil er sagenhaft reich ist, nur von der Sonne satt wird, und weil er die Ur-Amöben wieder zusammengeführt hat. Zuerst hat er die Schulden von Österreich und dann auch die von Deutschland, Frankreich und den übrigen Nordländern aufgekauft und er hat herausgefunden, wie man sich auch als Mensch nur alleine von der Sonne und von Wein ernähren kann. Ganz am Anfang hat es nämlich nur eine einzige Ur-Amöbe gegeben. Die hat sich dann geteilt in zwei Amöben und daraus wurden die Tiere und die Pflanzen. Dann hat sie sich immer weiter geteilt und es entstanden viele Tiere und viele Pflanzen.
Die hatten sich aber nur ein wenig auseinander gelebt, und unser großer Sonnenreichsführer hat sie jetzt wieder zusammengeführt.
Stell dir bloß mal vor: wenn wir alle seinen Wein VITALIA jeden Tag trinken, dann werden wir alle grün am ganzen Körper und können vom Sonnenlicht leben.
Denk dir mal: keine Diät mehr und auch keine Bulimie. Die Kinder machen nicht mehr dick in die Windeln, ach was, Windeln braucht man gar nicht mehr. Und wenn bei einem deiner Kinder mal was schief gewachsen ist, dann kannst du es verschneiden, wie bei einem Rosenstrauch. Es wächst dann gleich neu raus.
Die Männer werden ja jetzt schon alle so schwach und sterben wie die Fliegen im Herbst, aber die Restlichen hoffen darauf, dass sie sich bald mit ganz edlen Ersatzteilen aufpfropfen lassen können, wenn sie erst von der Türkenfront zurück kommen werden.
Schau mal, ich glaube, meine Brüste und mein Bauch sind schon ein klein wenig grün geworden. Dann muss ich bald schon nicht mehr essen und auch nicht mehr so oft aufs Klo.“
„Das glaubst du ja wohl selber nicht, Susi. Du und nicht mehr essen. Apropos grün und Klo. Ich glaube, ich werde gleich tiefgrün im Gesicht und brauche ganz dringend ein Klo.“
„Siehst du, Luma, das kommt von deiner vegetarischen Salatfresserei, von der du deine Bulimie her hast.“
Schluss damit. Mit Susi über die Welt und das Essen diskutieren ist ja sowieso wie Quallen in der Pfanne braten.