Stimmabgabe im Wettbewerb

Für die Zugereisten: Der Wettbewerb ist da:

Kurzgeschichten: Aufruf zum Wettbewerb

Musste doch wirklich mal gesagt werden.

Wenn noch einmal genau so viele Stimmen abgegeben werden wie bis jetzt, sind es dann in Summe doppelt so viele. Bisher gibt es mehrere erste, zweite und dritte Plätze. Der vierte Rang, auf dem all unsere Hoffnungen liegen, ist unbesetzt. Was bedeutet das alles bloß?

denn die Zahl der abgegebenen Votes nähert sich langsam aber sicher der Zahl von Autoren im Wettbewerb. Zudem hat sich, wie erwartet, ein Spitzenfeld herausgebildet, dicht gefolgt von denen, die dahinter liegen.

An der jetzt klar abgegrenzten vierten Position, als heimliche Favoriten, findet sich gleich eine ganze Gruppe, die sich schlicht weigert, überhaupt loszulaufen. Das kann nur bedeuten, dass sie ihre Kräfte für den großen Schlag sammelt. Es bleibt atemlos spannend!

Zum ersten Mal hat sich jetzt eine der Athletinnen vom Hauptfeld abgesetzt und führt, wenn auch nur mit hauchdünnem Vorsprung. Wird sie dieses mörderische Tempo durchhalten können? Rächt sich im letzten Moment noch das kräftezehrende Training, durch das sie sich bis unmittelbar vor dem Betreten des Startblocks für dieses Großereignis fit gemacht hat?

Und was ist mit ihren Verfolgern? Können sie ihre letzten Reserven mobilisieren, um doch noch an ihr vorbeizuziehen? So, wie ich die Leistungsfähigkeit und Verbissenheit dieser Sportler im Training erlebt habe, tippe ich darauf, dass sich dieser Wettkampf nur durch ein Zielfoto entscheiden wird.

Doch noch ist auch ein Wunder möglich, zumal die Bergetappe noch vor den Athleten liegt. Dann sind plötzlich ganz andere Qualitäten gefragt, dann müssen nicht nur die Beine, sondern auch der Kopf mitmachen, pure Kraft durch Willensstärke ergänzt werden. Wir bleiben am Ball.

Trotz einiger dramatischer Szenen, die sich auf den letzten Metern des Rennens, schon in Sichtweite der Ziellinie, abgespielt haben, konnte die Spitzengruppe ihre Führung behaupten und wird vom Publikum im Stadion mit frenetischem Beifall bejubelt.

Noch immer wogen die Wellen der Begeisterung durch die Zuschauer, als die siegreiche Athletin auf das Siegertreppchen steigt. Endlich breitet sich ehrfürchtige Stille aus. Alle Augen richten sich auf die Siegerin, der in wenigen Sekunden die Trophäe überreicht werden wird: zigeunerin32, vielen von uns besser bekannt als Ev.

Der Stadionsprecher verliest zunächst mit andächtiger Stimme die unvergesslichen Worte der Preisträgerin:


Jetzt tritt der Vorsitzende der WOZFDESSR (Weltorganisation zur Förderung der ersten Sätze schlechter Romane) ans Mikrofon, um die Laudatio zu halten:

"Man sagt oft, Kunst komme von 'Können'. Wie lächerlich muss uns diese vermeintliche Binsenweisheit im Lichte des Schaffens unserer heutigen Siegerin doch erscheinen?

Wer anders als sie bringt es fertig, den Leser und sich selbst schon nach wenigen Worten so zu langweilen, dass es nur natürlich erscheint, wenn sie schon in der Mitte des Satzes den Faden verliert und grammatischen Unfug erzeugt? Diese Meisterleistung wird von liebevoll ausgearbeiteten Details flankiert, die niemanden interessieren und zum Fortgang der Geschichte nichts beitragen.

Der eigentliche Dreh, der subtile Trick, der dieses Werk über seine Konkurrenten erhebt, liegt jedoch in den ersten Worten der aufkeimenden Geschichte, die deren Ausgang vorwegnehmen und damit das Weiterlesen gänzlich überflüssig machen.

Mit anderen Worten: Es gab nie eine würdige Preisträgerin als heute, und wir können als Dorf, Stadt, Kreis, Land, Staat, Kontinent, Planet, Sonnensystem, Galaxie und Universum stolz darauf sein, eine solche Tochter der Pampelmusen unter uns zu haben."

Nun wird der Preis hereingetragen, begleitet von vieltausendstimmigem "Ah!" und "Oh!" und nicht enden wollendem ohrenbetäubendem Beifall.