Die Tochter
Ich habe eine Tochter. Die treff ich in einer Stunde. Sie ist zweiundzwanzig. Sie gleicht ihrer Mutter. Sagt man. Sie ist meine Tochter. Meine Tochter. Und sie gleicht mir.Der Gedanke macht mich scharf. Meine Tochter ist in mir. Ich will sie.
Wasser prallt in meinen Nacken. Die Duschen in diesen Hotels sind stark. Und das tut gut. Starke Duschen sind gut. In meinem Nacken.
Mein Schwanz ist hart. Aufgerichtet zwischen meinen Beinen. Meine Beine stehen stramm und gefühllos. Meine Füssen auf dem blanken Weiss, da unten, fern von mir.
Ich packe meinen Schwanz. Mit meinen Händen pack ich ihn. Ich liebe dieses Gefühl. Im ersten Moment. Wenn da die pralle Härte in ihrer Unverblümtheit einfach ist. - Nimm mich! Ich? Wer nimmt wen?
Ich reibe. Reibe fester. Das Wasser knallt in den Nacken. Tropft auf meinen Schwanz. Den ich reibe, der mich auflädt, der mich aufregt, der mich. Spritz. Spritz. Spritz. Meine Hand lässt los, der Samen ist draussen.
Ich stell die Dusche ab. Greife mir ein weisses weiches Frottetuch. Trockne mich ab. Ein Blick in den Spiegel. In einer Stunde treff ich meine Tochter. Das Tuch um meinen Hüften. Ich bin der Häuptling. Mein Schwanz wird wieder hart.
Ich bin nervös. Seit über einem Jahr hat meine Tochter nicht mit mir gesprochen. Ich werde ihr mal ordentlich die Leviten lesen. Heute Abend, in einer Stunde. Meine Tochter spricht mir mir!
Ich verlasse das Badezimmer und stolpere. Fall auf die Schnauze und hau mir das Knie am Glastisch auf. Blut quillt aus der Haut. Ich fühle keinen Schmerz. Nur meinen Schwanz. Hart. Das Blut tropft auf den Teppich. Ich werfe mich zu Boden auf den Bauch. Reibe meinen Schwanz. Am Teppich. Mein Gesicht reibt mit. Ich rieche den Teppich.
Plötzlich. Es riecht nach Milchreis. Ich werde müde. Nein, ich will keinen Milchreis. Nein, geh weg mit deinem verdammten Löffel. Ich kotze.
Es tut weh, wenn du mich schlägst. Und es ist noch nicht genug. Du schlägst immer weiter, in mein Gesicht, und es brennt. Ich bin ein Milchreis, der sich erbricht. Und ich ersticke an meinem Schmerz. Mama, ich will keinen Milchreis! Ich will einfach keinen Milchreis. Ich schreie – stumm.
• Hallo? Ist alles in Ordnung mit Ihnen?
Ich spüre eine Hand auf meinem Rücken. Mein Herr, alles in Ordnung? Die Hand ist warm. Sie schmilzt in meine Haut. Ich sterbe. Für einen Moment. Die Hand auf meinem Rücken. So warm.
Ich schliesse die Augen bevor ich sie öffne. Und nach der Hand Ausschau halte. Sie sehe. Dunkel ist ihr Arm, traurig und noch dunkler ihre Augen, halb offen ihr Mund. Ihr Gesicht voll Besorgnis. Ich lächle. Sie zieht ihre Hand zurück. Und ihren ganzen Körper.
Ich packe ihre Fussgelenke. Sie schreit auf. Ich habe sie fest im Griff. Reisse sie zu Boden, zerre sie zu mir. Ein Bein links von meiner Schulter, das andere rechts. Sie trägt ein anthrazitfarbenes Schürzenkleid. Ich reisse es auf. Knöpfe springen auf beide Seiten. Ich habe viel Kraft. Und ich bin schnell. Schneller als sie. Ich werfe mich auf sie. Heftig. Fraglos. Ich reisse an ihren Strümpfen. Es geht ganz leicht. Ich bin ein Messer. Ich spür die Hitze zwischen ihren Beinen. Ich will Hitze spüren. Mein Schwanz dringt in ihr Fleisch. Es geht leicht. Weil ich stark bin. Ich ficke sie. Ficke sie. Sehe kurz in ihre weit aufgerissenen Augen. Da ist keine Liebe. Ich stosse noch härter. Du willst mich, stimmt’s, du willst mich! Sie schreit. Ich stosse noch einmal, noch härter, reisse sie auf. Und ich schreie mit. Endlich bist du mein.
Ich spritze in ihren Leib. Einmal, zweimal, dreimal. Ich ziehe den Schwanz aus ihrem Schoss. Und lächle. Tätschle ihr Gesicht. Das war geil, du Schlampe.
Die Frau, sie ist dunkelhäutig, die Haare glatt nach hinten frisiert. Ihre Augen sind kalt. Hei, starr mich nicht so an. Es war geil! Alles klar?
Ich lehne am Glastisch.
Die Frau steht auf. Ihrer Schürze fehlen vier Knöpfe. Ich sehe einen dunkelblauen BH. Er ist hässlich. Sie geht rückwärts zur Tür. Das wirst du mir büssen, du Schwein.
Ich lache müde. Klar, Mäuschen. Beruhige dich. So gefickt wirst du nicht jeden Tag! Du wirst das noch zu schätzen wissen. Und nun mach kein Drama. Okay.
Die Frau spukt auf den Boden. Sie steht bereits bei der Tür. Schwein!
Ich verliere die Geduld und stehe auf. An der Tür hängt mein Jacket. Die Frau beginnt wieder zu schreien. Hei, beruhige dich, verdammt nochmal. Ihre Hand ist auf der Türklinke, ihre Augen sind tot. Ich ziehe meine Geldbörse aus der Jackettasche und entnehme ihr einen Hundertdollarschein. Hier Kleine, nimm und mach dir einen schönen Abend. Der Geldschein segelt langsam zu Boden. Die Tür fällt ins Schloss.
Ich stehe alleine im Zimmer. Bin ruhig. Alles ist okay. Ich werde meine Tochter sehen. In weniger als einer Stunde. Und ich freu mich darauf. Nach einem Jahr.