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Die Tochter

****e_a Frau
583 Beiträge
Themenersteller 
Die Tochter
Ich habe eine Tochter. Die treff ich in einer Stunde. Sie ist zweiundzwanzig. Sie gleicht ihrer Mutter. Sagt man. Sie ist meine Tochter. Meine Tochter. Und sie gleicht mir.

Der Gedanke macht mich scharf. Meine Tochter ist in mir. Ich will sie.

Wasser prallt in meinen Nacken. Die Duschen in diesen Hotels sind stark. Und das tut gut. Starke Duschen sind gut. In meinem Nacken.

Mein Schwanz ist hart. Aufgerichtet zwischen meinen Beinen. Meine Beine stehen stramm und gefühllos. Meine Füssen auf dem blanken Weiss, da unten, fern von mir.

Ich packe meinen Schwanz. Mit meinen Händen pack ich ihn. Ich liebe dieses Gefühl. Im ersten Moment. Wenn da die pralle Härte in ihrer Unverblümtheit einfach ist. - Nimm mich! Ich? Wer nimmt wen?

Ich reibe. Reibe fester. Das Wasser knallt in den Nacken. Tropft auf meinen Schwanz. Den ich reibe, der mich auflädt, der mich aufregt, der mich. Spritz. Spritz. Spritz. Meine Hand lässt los, der Samen ist draussen.

Ich stell die Dusche ab. Greife mir ein weisses weiches Frottetuch. Trockne mich ab. Ein Blick in den Spiegel. In einer Stunde treff ich meine Tochter. Das Tuch um meinen Hüften. Ich bin der Häuptling. Mein Schwanz wird wieder hart.

Ich bin nervös. Seit über einem Jahr hat meine Tochter nicht mit mir gesprochen. Ich werde ihr mal ordentlich die Leviten lesen. Heute Abend, in einer Stunde. Meine Tochter spricht mir mir!

Ich verlasse das Badezimmer und stolpere. Fall auf die Schnauze und hau mir das Knie am Glastisch auf. Blut quillt aus der Haut. Ich fühle keinen Schmerz. Nur meinen Schwanz. Hart. Das Blut tropft auf den Teppich. Ich werfe mich zu Boden auf den Bauch. Reibe meinen Schwanz. Am Teppich. Mein Gesicht reibt mit. Ich rieche den Teppich.

Plötzlich. Es riecht nach Milchreis. Ich werde müde. Nein, ich will keinen Milchreis. Nein, geh weg mit deinem verdammten Löffel. Ich kotze.

Es tut weh, wenn du mich schlägst. Und es ist noch nicht genug. Du schlägst immer weiter, in mein Gesicht, und es brennt. Ich bin ein Milchreis, der sich erbricht. Und ich ersticke an meinem Schmerz. Mama, ich will keinen Milchreis! Ich will einfach keinen Milchreis. Ich schreie – stumm.

• Hallo? Ist alles in Ordnung mit Ihnen?

Ich spüre eine Hand auf meinem Rücken. Mein Herr, alles in Ordnung? Die Hand ist warm. Sie schmilzt in meine Haut. Ich sterbe. Für einen Moment. Die Hand auf meinem Rücken. So warm.

Ich schliesse die Augen bevor ich sie öffne. Und nach der Hand Ausschau halte. Sie sehe. Dunkel ist ihr Arm, traurig und noch dunkler ihre Augen, halb offen ihr Mund. Ihr Gesicht voll Besorgnis. Ich lächle. Sie zieht ihre Hand zurück. Und ihren ganzen Körper.

Ich packe ihre Fussgelenke. Sie schreit auf. Ich habe sie fest im Griff. Reisse sie zu Boden, zerre sie zu mir. Ein Bein links von meiner Schulter, das andere rechts. Sie trägt ein anthrazitfarbenes Schürzenkleid. Ich reisse es auf. Knöpfe springen auf beide Seiten. Ich habe viel Kraft. Und ich bin schnell. Schneller als sie. Ich werfe mich auf sie. Heftig. Fraglos. Ich reisse an ihren Strümpfen. Es geht ganz leicht. Ich bin ein Messer. Ich spür die Hitze zwischen ihren Beinen. Ich will Hitze spüren. Mein Schwanz dringt in ihr Fleisch. Es geht leicht. Weil ich stark bin. Ich ficke sie. Ficke sie. Sehe kurz in ihre weit aufgerissenen Augen. Da ist keine Liebe. Ich stosse noch härter. Du willst mich, stimmt’s, du willst mich! Sie schreit. Ich stosse noch einmal, noch härter, reisse sie auf. Und ich schreie mit. Endlich bist du mein.

Ich spritze in ihren Leib. Einmal, zweimal, dreimal. Ich ziehe den Schwanz aus ihrem Schoss. Und lächle. Tätschle ihr Gesicht. Das war geil, du Schlampe.

Die Frau, sie ist dunkelhäutig, die Haare glatt nach hinten frisiert. Ihre Augen sind kalt. Hei, starr mich nicht so an. Es war geil! Alles klar?

Ich lehne am Glastisch.

Die Frau steht auf. Ihrer Schürze fehlen vier Knöpfe. Ich sehe einen dunkelblauen BH. Er ist hässlich. Sie geht rückwärts zur Tür. Das wirst du mir büssen, du Schwein.

Ich lache müde. Klar, Mäuschen. Beruhige dich. So gefickt wirst du nicht jeden Tag! Du wirst das noch zu schätzen wissen. Und nun mach kein Drama. Okay.

Die Frau spukt auf den Boden. Sie steht bereits bei der Tür. Schwein!

Ich verliere die Geduld und stehe auf. An der Tür hängt mein Jacket. Die Frau beginnt wieder zu schreien. Hei, beruhige dich, verdammt nochmal. Ihre Hand ist auf der Türklinke, ihre Augen sind tot. Ich ziehe meine Geldbörse aus der Jackettasche und entnehme ihr einen Hundertdollarschein. Hier Kleine, nimm und mach dir einen schönen Abend. Der Geldschein segelt langsam zu Boden. Die Tür fällt ins Schloss.

Ich stehe alleine im Zimmer. Bin ruhig. Alles ist okay. Ich werde meine Tochter sehen. In weniger als einer Stunde. Und ich freu mich darauf. Nach einem Jahr.
******_46 Frau
1.294 Beiträge
Nicht schlecht!
Innerhalb kürzester Zeit schaffst du ein unglaubliches Gefühlschaos und am Ende steht man sprachlos da.

Carmen
nochmal Kaminlesung
****ra Frau
12.347 Beiträge
Die kurzen Sätze packen einen und bringen einen mitten in das kalte Geschehen, das kurz eine schmerzhafte Erinnerung bloßlegt, nur um dann wieder in einer lieblosen, kalten, brutalen Tat zu enden. Puh!
Du hast dafür einen sehr atemlosen Erzählstil verwendet.

LG Herta
**********Engel Frau
25.832 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wow!
Ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen und bin etwas sprachlos momentan.

Am Anfang dachte ich noch, scheiße, der schnappt sich seine Tochter.
Dann dieser schnelle Einblick in sein zerstörtes Seelenleben durch die Kindheit. Und dann dieser schnelle Wechsel zum spontanen Verbrechen. Und das noch offengelassene Treffen mit der Tochter. Der Leser bleibt zurück mit dem Gedanken, wie dieses wohl ablaufen wird.
Ach ja, und natürlich auch noch, ob er wohl davor noch von der Polizei geschnappt wird.
Wobei ich auch kurz dachte, er bringt diese vergewaltigte Frau an der Türe noch um.

Heieiei, eine Story voll mit Szenenwechseln, bei denen das Hirn leicht hinterherhinkt.

Schnell, atemlos, mitreißend im vermittelten Tempo. Ich musste mich ausbremsen, nicht zu schnell zu lesen.

Super geschrieben!

LG Gabi
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Sehr eindringlich, sehr widerlich. Sehr gut dazu passend der Erzählstil.

Herrjeh, ich mag fast gar nicht fragen, was Dich dazu inspiriert hat...

Und schon gar nicht mag ich fragen, wieso seine Tochter wohl ein Jahr lang nicht mit ihm gesprochen hat.

Bah. Gänsehaut.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Heftige und verdammt mutige Geschichte!

Die Umsetzung erscheint mir sehr gelungen und packend. Alles in allem ist das emotional so mitreißend geschrieben, dass ich nicht mal auf kleine Fehler und Ungenauigkeiten achten konnte (und das will was heißen), nur über das "spuken" statt "spucken" gestolpert bin!

So kann ich nur ein ganz großes Kompliment machen. Respekt!

(Der Antaghar)
brutal ehrlich und mutig - der Stil passt perfekt!
was für
ein Männerbild....
Ich habe mir die Geschichte nur wegen eurer positiven Kritiken durchgelesen.

Und ganz ehrlich? Mir gebt die Geschichte überhaupt nichts, außer den Gedanken: Was bewegt einen dazu so etwas zu schreiben? *nixweiss*

Luna
***is Paar
299 Beiträge
@SirDemi
Ich schließe mich deiner Meinung an.

Beim Lesen kam mir der Gedanke, dass die Geschichte zu einem Drogensüchtigen passen könnte, der auf Entzug mutig genug war, sie niederzuschreiben.

Hartt
ich gebe zu, ich habe auch erst geschluckt - es ist nicht das, was man eine "schöne" Geschichte nennt oder gerne liest.
Dennoch ist die Story fesselnd und packend geschrieben...
ich musste spontan an DSK denken...
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
DSK? Ja, der ging mir auch gleich durch den Kopf ...

Den Inhalt finde ich auch keineswegs berauschend oder gar erfreulich, doch darum geht es nicht. Und ich weiß auch nicht, ob ich solch eine Geschichte jemals schreiben würde. Aber das, was in ihr dargestellt wird, auch das Kranke und Kaputte, das ist auf diese Weise verdammt gut gelungen.

Ein brutaler Mord in einem Thriller ist auch alles andere als eine erfreuliche Lektüre - und kann denoch schlecht oder gut geschildert sein.

(Der Antaghar)
In meinen Augen unterscheidet sie sich nicht von anderen Schwanzgeschichten, die hier von vielen verrissen wurden.

Luna
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Selbstverständlich ist die Thematik beklemmend! Nichts zum Träumen oder sich hineiversetzen wollen.

Dennoch sollte man bitte unterscheiden können zwischen der Thematik, die einen negativ berührt und der handwerklichen Umsetzung.

Und die ist sehr gut! Sonst würde sie einige von Euch auch nicht so abstoßen. *g*

Es ist ein sehr gut geschriebener Text, dessen Stil die Thematik sehr gekonnt vermittelt. Die kurzen, abgehackten Sätze, die uns förmlich hören lassen, wie er schnaubend und von primitiven Gedanken völlig gesteuert an sich selbst manipuliert.

Ich habe übrigens auch sofort an Dominik Strauss-Kahn gedacht, mir fiel nur der Name nicht mehr ein... *g*


Zu behaupten, dieser Text unterscheide sich weder inhaltlich noch stilistisch von einigen hier zuletzt gezeigten "Schwanzgeschichten" zeugt - sorry -leider von wenig Gespür.
ich sehe es auch so, dass diese Story auf eine künstlerisch interessante Art ein ekliges Thema gut darstellt, d.h. sie ist passend und durchdacht und gut geschrieben.

Mich wundert, dass es zu den im Text angeschnittenen Behauptungen/Erklärungsversuchen keinen Kommentar gibt, die in anderes Stories hier bereits zu lebhaften Diskussionen geführt haben
1. schlimme, lieblose Kindheit führt zu brutalen, lieblosen Akten
2. Interesse an der Tochter als Sexobjekt (sie sieht gut aus - sie sieht ihm ähnlich - sie ist Sein..)

und nur, weil die Vergewaltigung in einem Hotel stattgefunden hat, denkt jeder gleich an DSK, aber ich hoffe doch mal sehr, dass weitere Ähnlichkeiten ausgeschlossen und unbeabsichtigt sind, denn anzudeuten, dass der Direktor des internat. Währungsfonds belastet durch Missbrauch in der Jugend zu einem schwanzgesteuerten Vergewaltiger wurde, ginge wohl zu weit.
So jemand würde es selbst in der Politik nicht weit bringen - der beschriebene Kerl da ist viel zu kaputt und hat sich überhaupt nicht unter Kontrolle.

Würde nur allzu gern mehr von der Autorin über ihre Beweggründe hören.
Kompliment für die Schreibe und deinen Mut.
*****_nw Mann
505 Beiträge
Meckern auf hohem Niveau
Auch für mich hat der Text all das, was positiv bemerkt wurde. Mitreissend, abstossend, faszinierend und handwerklich gut gemacht.

Mir hätte eine konsequentere Beschreibung des Frauenbilds dieses Mannes besser gefallen. Bei mir ist es seltsam blass und zerrissen angekommen, ohne das ich das als von der Autorin gewollt empfinde.

Mal ist das Opfer eine Schlampe, dann wieder ein Mäuschen. Ja was denn nun?

Ich hätte gerne eine Antwort auf die Frage gehabt, warum er seine Tochter als "wie ich" ansieht. Ist er stolz darauf, dass sie die gleichen Anlagen hat, aber nicht so kaputt ist wie er selbst? Gleicht sie ihm, weil sie sich auch rücksichtslos einfach nimmt, was sie gerade will? Sagt er das, weil er eigentlich irgendwie immer nur sich selbst fickt?
**********_stgt Frau
1.355 Beiträge
Meine Gedanken dazu:
Für mich sitzt der Psychopath bereits schon im Knast und erwartet Besuch von seiner Tochter.

Als die Wärter die Türe aufmachen um ihn abzuholen, spult sich das Geschehene erneut ab ... vermischt sich mit seiner kaputten Kindheit ... ein Flash.

Krankes Hirn ... in seiner Reinform! Packend geschildert!

So nahegehend kann nur jemand schreiben, der ähnliches selbst erlebt,
dies einem nahe stehenden Menschen geschehen ist ...

... oder man ist ein ganz großes Talent.

Ich hoffe, die Autorin hat „nur“ Talent!
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Beim Lesen war ich hin und hergerissen zwischen Faszination für die Art, wie es geschrieben ist und Ekel vor dem, was in dem Menschen vorgeht.

Natürlich ist das, was da geschrieben wurde, absolut krank. Aber ich konnte doch nicht loslassen, ohne zu Ende zu lesen.

Allerdings ließ mich die Geschichte auch ein wenig verstört zurück.
wenn
die autorin das nicht selbst erlebt hat (talent so oder so unbestritten) dann hat sie ein grausíge meinung was männer betrifft

mann bekommt lust zu einer geschlechtsumwandlung, zweifelt jedoch daran die schuld seiner angeborenen existenz jemals abwaschen zu können.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Das Schlimme ist: Menschen mit einem derartig kranken und kaputten Innenleben gibt es mehr als genug. Leider.

Gerade deshalb finde ich es mutig, aber auch notwendig, auch solche Geschichten zu schreiben.

(Der Antaghar)
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Hm.

Also ich weiß nicht. Hat denn auch jeder Krimiautor eine generell schlechte Meinung über die Menschen, nur weil seine Charaktere morden?
eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ganz ehrlich?
Ich habe so meine Probleme mit dem Text.

Selbst wenn er, bis auf kleine Fehlerchen ( und ich bin wohl bekannt dafür) eindringlich erzählt ist... habe ich Probleme mit den Kommentaren. Widerlich, abstoßend, eklig, pervers, aber gut erzählt.
Nähme man nun einen Spitzenautor, der zB die Geschichte Alexander des Großen, Tutmosis III, Stalin, Lenin, Pol Pot, Fritz Haarmann oder gar Adolf Hitlers handwerklich perfekt und eingängig schriebe.... würde das irgend etwas besser, verständlicher, erträglicher oder weniger abstoßend machen? Ich will mich auf so kranke Gedanken gar nicht einlassen. Eben weil ich nur ein Mensch bin und eben weil ich die zerbrechliche Festung unserer Moral weiß...

Tom
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Tatsächlich, da sind ein paar Fehler drin, die man wegen dem Tempo und dem Ungeheuerlichen was da beschrieben wird gar nicht wahrnimmt, »Meine Füssen …« zum Beispiel. So weit am Anfang und es fällt nicht auf. Erst bei »spukt« gegen Ende. Klasse.

Das Männerbild der Autorin könnte einem echt Sorgen machen, aber das sind alles Informationen, die man aus Beobachtung von Menschen, aus Berichten in Zeitung und TV bekommen kann. Damit das dann so gnadenlos packend rüberkommt braucht es »nur« noch Können und den Mut, sich überhaupt in diese Perspektive zu versetzen.

Und, Byron: »Mal ist das Opfer eine Schlampe, dann wieder ein Mäuschen. Ja was denn nun?« Ich denke, das ist genau das, was normale(re) und nicht so kaputte Menschen/Männer nie verstehen werden. Sowas kann man nur sehen, hören, und wiedergeben, wenn man solche Figuren schreibt aber das Verstehen kann nie weiter gehen als das intellektuelle »wissen-woher-es-kommt«.

Sina: das ist zu kurz gegriffen. Für einen Krimi braucht man nun mal einen/ein paar richtig Böse Figuren (nicht Charaktere), die Mehrheit stellen allerdings immer die Guten. Ob der Autor in der guten Hauptfigur steckt oder in der bösen merkt man nicht unbedingt.

Es kommt auch auf die Motivation an – möchte man es diesen Ar****ern mal so richtig zeigen wie zB Stieg Larsson, der seine durch Misshandlung stark gewordene Lisbeth reihenweise Machos verdreschen lässt, oder möchte man endlich mal so richtig »frei« sein, ohne die Fesseln der Zivilisation? Für den letzten Fall habe ich kein Beispiel bei dem ich sicher sagen könnte, dass das die Motivation des Autors ist. Autoren, von denen man das annehmen könnte, weil sie so richtig hemmungslos böse und brutal schreiben, sind zB Bret Easton Ellis und Stephen King.

Ich habe auch mal gehört, dass es bisher nur einen einzigen Mordfall gegeben hat, bei dem der Täter ein Krimiautor war.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
@******ace

Trotzdem finde ich es wichtig, zu unterscheiden, ob man die Thematik abstoßend findet und die Geschichte deshalb nicht mag (was jedem selbst überlassen ist, ich finde auch nicht alle Themenbereiche gleich lesenswert, das ist doch klar) oder ob sie schlecht geschrieben ist.

Im Grunde könnte sich der Kommentar auch an Christian richten.

Ich halte es gerade in dieser Gruppe wichtig, diese Unterscheidung zu machen, um gut beurteilen zu können.

Privat würde ich bestimmte Themenbereiche - ich sagte es schon - auch nicht anfassen, weil sie mir einfach nicht zusagen.

Aber ich muss hier in der Gruppe einfach eingestehen, wie eindringlich der Text geschrieben ist. Die Abscheu, die hier empfunden wird, beweist in meinen Augen nur, dass die Autorin ihr Handwerk gut gemacht hat.

Dass der Text Angst macht, verstehe ich.

Ich kann nur wieder einmal von einer Geschichte erzählen, die in einem anderen Forum einmal einen Kurzgeschichtenwettbewerb gewann. Darin schilderte eine Autorin eine Vergewaltigungsphantasie aus der Sicht einer weiblichen Ich-Erzählerin. Der Text war so eindringlich, dass sich mir vor Abscheu alles zusammenzog. Und das alles schaffte sie, ohne übermäßig drastisch zu werden in Vokabular und Schilderungen.

An diese Geschichte hat mich der Text hier etwas erinnert. Damals bei der Vergewaltigungsgeschichte waren die Reaktionen ähnlich gespalten. Dennoch denke ich, dass die Geschichte damals zurecht gewann.

Das mit den Krimiautoren finde ich deshalb nicht so weit hergeholt, weil es die allgemeine Frage beleuchtet, inwieweit der Autor einer Geschichte selbst eine dunkle Seele haben muss, um eine dunkle Geschichte glaubwürdig zu erzählen. Es gibt wirklich echt fiese, beklemmende Krimis. Es werden Kindesmissbrauch, Folter und Qualen beschrieben, Ritualmorde, Zerstückelungen etc pp... wie NAH muss ein Autor solchen Geschehnissen innerlich sein, um sie gekonnt beschreiben zu können?

Das muss man sich ebenso fragen, wenn man hier die Frage stellt, was im Himmel mit der Autorin los ist, dass sie so etwas Schlimmes beschreibt.
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Tom: Warum guckt man sich dann brutale Thriller oder Horrorfilme an?

Das gibt es schon seit Anbeginn der Zivilisation. Bei den alten Griechen war es die Tragödie und man hat sich das mit dem Effekt der Katharsis erklärt. Selbstreinigung durch Ansehen/Miterleben von etwas Fürchterlichem. Man verlässt die Aufführung inerlich gereinigt, erleichtert.

Ich habe bis vor ein paar Monaten sehr lange kein Fernsehen mehr gesehen. Horrorfilme wie sie heute gemacht werden habe ich mir schon wegen der Beschreibung gar nicht erst angetan. Dann habe ich, weil mir eines nachts fürchterlich langweilig war, »Saw« gesehen.
Durch den jahrelangen Abstand zu solchen Filmen war meine Reaktion ähnlich wie deine auf diesen Text: das war mir zu nah am Täter und durch die Nähe einfach zu positiv.
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