SWITCH
„Herzlich willkommen im Erlebnislabor der Zukunft ‚Meta Morphos’. Wir freuen uns, Ihnen ein Erlebnis der neuesten Generation anbieten zu können.“ Die blecherne Stimme, die mir diesen Satz ins Ohr säuselt, klingt als hätte man sie in Stimmungsaufheller getunkt und gleichzeitig einem Mega-Orgasmus ausgesetzt.
Diese überbordende Glückseeligkeit lässt mich nun ein wenig zögern, doch halte ich diesen elenden Gutschein in Händen, den mir meine Freunde zum Geburtstag schenkten. Jetzt sitze ich hier, weil denen nichts Gescheiteres als Geschenk einfiel. Sie freuten sich diebisch, dass ihnen dieser vermeintliche Glückstreffer gelungen war. Ich bin keineswegs im gleichen Maße davon überzeugt wie diese verrückte Bande.
Seufzend drehe ich den Gutschein in meinen Händen. Hellblaues Glanzpapier auf der einen, kaugummirosafarbenes auf der anderen. Silberne Buchstaben verkünden von der neuesten Errungenschaft der Wissenschaft. Trotzdem – ich schmolle, weil ich irgendwie ein wenig enttäuscht bin über dieses platte Geschenk. Im wahrsten Sinne des Wortes.
‚Unseren Wissenschaftlern ist DER Durchbruch der Menschheit geglückt. Wie bereits lange bekannt, steht das Geschlecht eines Kindes bereits bei der Zeugung fest’.
Genervt rolle ich mit den Augen, als ich das lese und denke an den Biologieunterricht in der 4 Klasse.
‚Bis jedoch die Geschlechtsorgane des Embryos vollkommen ausgebildet sind, vergehen knapp 12 Wochen. In dieser Zeit sind bei jedem werdenden Menschen beide Anlagen vorhanden. Erst durch männliche Hormonausschüttungen ab ca. der 8. Schwangerschaftswoche bilden sich dann ein Penis und dessen Anhänge. Sofern natürlich bei der Zeugung ein Y-Chromosom beteiligt war. Ansonsten bleibt es weiblich.
Hier nun greift unsere Errungenschaft ein.
Da die Anlagen in jedem Menschen vorhanden sind, gilt es, diese zu aktivieren. Dieser geniale Schachzug ist unseren Wissenschaftlern gelungen und SIE können nun davon profitieren und ihrem Leben völlig neue Erlebnisse bescheren.’
Ich langweile mich, das klingt alles dermaßen nach Schule, dass sich mein Hirn automatisch verabschiedet. Dennoch lese ich weiter.
‚Sie erhalten von uns einen Chip, der Ihnen subkutan injiziert wird. Dieser sendet innerhalb weniger Stunden die nötigen Hormone und Signale aus, damit das erzielte Ergebnis erreicht werden kann.’
Blablabla – ich will doch gar nichts erreichen, maule ich innerlich.
‚Sie werden praktisch über Nacht zu einem neuen Menschen und die vierundzwanzigstündige Wirkung verliert sich in der nächsten Nacht ohne jegliche Nebenwirkungen. Wir nutzen einfach nur die bereits vorhandenen archaischen, embryonalen Anlagen.’
Pfff, ja ja, das erzählen sie einem immer. Ich seufze laut, als die Tür geräuschvoll aufgestoßen wird, und ein junger, knackiger Kerl im Weißkittel auf mich zukommt. Er begrüßt mich grinsend: „Nun junge Frau, jetzt ist die Warterei endlich vorbei. Ah, ja, danke, für Ihren Gutschein und schon kann es losgehen. Ich vermute, Sie haben sich mit allem vertraut gemacht. Folgen Sie mir bitte, und krempeln Sie bitte doch schon mal ihren Ärmel hoch.“
Während ich noch überlege, welchen Ärmel ich hochkrempeln soll, trotte ich hinter ihm her und wir erreichen ein steril wirkendes Laborzimmer. Ich habe mich für den linken Arm entschieden, schiebe noch einmal den Ärmel richtig hoch und setze mich auf den leeren Stuhl, auf den der junge Mann deutet. Er kramt in irgendwelchen Schubladen herum, zieht sich schnalzend schwarze Latexhandschuhe über und ich betrachte mir den kahlen Raum. Indirektes Licht fällt von der Decke in den Raum und lässt keinerlei Platz für Schatten. Alles ist in diesem grässlichen Weiß gehalten. Mich schüttelt es ein wenig, vor allem, als ich die dicken Nadeln für Spritzen sehe, die in kleinen durchsichtigen Boxen, die an der Wand hängen, wild durcheinander liegen. Der Typ greift nun genau in diese Box, holt eine dieser Monsternadeln heraus und befestigt sie auf einem seltsam wirkenden Stick. Wortlos ergreift er meinen linken Arm, dreht ihn ein wenig nach außen, so dass er direkt unter meiner Schulter das eklig kalte Desinfektionsspray über meine Haut versprühen kann. Er wartet wenige Sekunden, schaut mich an, zwinkert mir zu und meint: „Bereit für das Abenteuer Ihres Lebens?“
Ich will noch kurz Einwände erheben, fragen nach eventuellen Nebenwirkungen und so einen Kram, als es schon knallt und ich dachte, der Spinner hätte mir ein Loch in den Oberarm geschossen.
Es brannte höllisch, doch der Kerl wischte routiniert mit einem Wattepad über die Stelle, an der er den Stick platziert hatte und sonst was mit mir angestellt hatte.
„Das war es schon, junge Dame. Sie wissen ja, dass Sie für morgen keine amtlichen, geschäftlichen oder sonstigen Termine vereinbaren sollen?“ Ich nicke und reibe meinen schmerzenden Oberarm.
„Gut“ grinst er, „dann bleibt mir nur noch, Ihnen viel Spaß zu wünschen. Gehen Sie nun bitte direkt nach Hause und früh ins Bett. Alles andere wird dann passieren, wie es soll. Auf Wiedersehen.“
Sprach’s, drehte sich auf seinem Absatz um und verließ mit wehendem Kittel den Raum.
Was für ein Idiot. Will mich hier bevormunden und mir sagen, was ich zu tun habe. Männer! Schimpfend kremple ich meinen Ärmel in seinen Urzustand zurück und mache, dass ich aus diesem Frankensteinlabor verschwinde. Ok, zugegeben, jetzt bin ich doch neugierig, was da auf mich zukommt, also bin ich mal ausnahmsweise brav und mache das, was mir gesagt wurde.
Meinem Lieblings-Bioladen statte ich allerdings noch schnell einen Besuch ab, kaufe Grünkernbratlinge, Tofu, Sojamilch und Alfalfa für den morgigen Mittag. Dinkelbrot hab ich noch genug, das müsste für dieses Wochenende reichen. Ich schleppe die Jutetasche nach Hause und räume alles an seinen Platz.
Langsam verspüre ich eine gewisse Müdigkeit, überlege, ob ich schnell unter die Dusche hüpfen soll, entscheide mich aber dagegen. Das geht morgen früh auch noch. Geschwitzt hab ich kaum und eine angenehme Schwere hat meinen Körper ergriffen. Ich schlurfe ins Schlafzimmer, pelle mich aus den Klamotten und stopfe sie in den Wäschekorb. Herzhaft gähnend krieche ich unter meine dicke Decke und schlafe sofort ein.
Unruhig wälze ich mich im Bett, ein tierisch lautes Schnarchen lässt mich immer wieder aus meinem Tiefschlaf aufzucken. Murmelnd schimpfe ich auf den fetten Nachbarn und die dünnen Wände in diesem Haus, drehe mich um und schlafe weiter.
Ein Ziehen und ein mächtiger Druck in der Leistengegend wecken mich. Ächzend drehe ich mich auf den Rücken und tauche so langsam aus meinem Schlaf in die Realität. Schmatzend löse ich meine trockene Zunge vom Gaumen und hebe mühsam mein bleischweres Lid, um den Tag zu begrüßen.
Ich zucke heftig, als ich das seltsame Gebilde in Höhe meiner Körpermitte entdecke. Zwar liegt die Bettdecke ordentlich auf mir, doch ja, eindeutig, sie scheint mitten im Raum zu schweben. Ich spüre ihr Gewicht auf einem relativ kleinen Teil meines Körpers ruhen. Ruckartig richte ich mich auf und reiße die Decke von meinem Körper.
„Ach du heilige Scheiße“ brüllt eine tiefe Männerstimme und ich plumpse wieder in die Horizontale. Ich schließe meine Augen und wage es, meine Hand über meinen Körper gleiten zu lassen. Zuerst über meine Brust, oder vielmehr, dorthin, wo sie hätte sein sollen. Außer winzig kleinen Nippelchen ist da nicht mehr wirklich viel. Weiter. Kräuselndes, hartes Haar zwirbelt sich zwischen meine Finger und ich spüre eindeutig, wie sich mein Herzschlag einer bedrohlichen Grenze nähert. Heftig schlucke ich die Masse an Spucke herunter, die sich in meinem Mund angesammelt hat.
Ich erreiche meine Intimzone. Boah, ich glaube, ich hätte mich doch besser rasieren sollen. Dieser Busch, der unter meinen Fingerkuppen wuchert, ist alles andere als erotisch. Der Mittelpunkt, der aus diesem Urwald herausragt, erschüttert mich allerdings doch sehr. Ja klar, ich hab schon massig Schwänze in der Hand und auch anderswo gehabt, aber jetzt hab ich selbst so ein Ding. Und das hängt auch noch an mir dran. Vielmehr steht es von mir ab. Und wie!
Ich umfasse den Schaft und langsam dämmert mir, was ich gestern bei Meta Morphos gelesen hatte. Sollten die Spinner tatsächlich Recht haben? Neugier überfällt mich und ich konzentriere mich auf meine Finger.
‚Nett’ grinse ich. ‚so fühlt es sich also an, wenn ER angefasst wird. Ich weiß ja, wie es sich sozusagen von außen anfühlt, jetzt bin ich dabei, es auch von innen zu erleben.’
Ich schiebe die zarte Haut über das harte Innenleben und nach wenigen Augenblicken beginne ich zu schwitzen und spüre noch mehr Blut in das Teil strömen.
‚Nee, lieber nicht. Ich glaub, das kann ich nicht, mir bereits jetzt die volle Ladung zu geben….’ keuche ich und lache tief über diese Zweideutigkeit.
Erst mal aufs Klo, ja das ist eine gute Idee. Ich schwinge mein Bein über die Bettkante und ein breites Grinsen begrüßt meine Ohren. Behaart wie ein Affe und muskulös wie ein Preisboxer zeigt sich eine, also meine, Wade im Schwung auf den Boden. Ich richte mich vom Sitzen auf und fixiere die Tür meines Bades. Meine Beine wollen erst nicht richtig, wie ich es will. Automatisch wird mein Gang breitbeiniger, da ich ständig versuche um das Gebammel zwischen meinen Schenkeln herumzulaufen. Das funktioniert nur bedingt und sieht vermutlich aus, als hätte ich in die Hose gemacht. Als mein Gang sich ein wenig stabilisiert hat, blicke ich an mir herab und beobachte die wippende Fleischlatte, die ich vor mir herschiebe. Die Spannung der Waagerechten zieht sogar bis in die Bauchmuskeln.
Husten – ja, Husten ist eine gute Idee. Tief Luft holen und ‚öhö öhö’ presse ich aus meinen Lungen. Hihi, ja, tatsächlich. Der von mir erwünschte Effekt tritt ein. Das Ding hüpft vor mir auf und ab. Das Klo kann jetzt doch mal für wenige Minuten warten. Ich drehe mich wieder um und posiere vor meinem großen Spiegel. Jetzt betrachte ich den Kerl, der mir da aus der polierten Fläche entgegengrinst, mit der Megalatte in seiner Körpermitte. Ich stemme meine, uah, echt seeehr behaarten Hände, in die Hüften und bestaune das Produkt der modernen Wissenschaft.
Meine vorher langen, dunkelbraunen Haare, die ich sonst zu einem Pferdeschwanz binde, sind einer lichten Gegend gewichen. Es sind zwar noch Haare vorhanden, doch Geheimratsecken deutlich sichtbar und nicht so wirklich dicht. Ein abschweifender Blick auf meinen Bauch lässt ganz kurz das Wort „Haartransplantation“ in mir aufpoppen.
Hä hä, ich hab an Poppen gedacht…
„Ey, reiß dich zusammen, Alter“ brumme ich mir selbst entgegen und fahre mit meiner Betrachtung fort. In meinem kantigen Gesicht schimmert eine kratzige Stachelsammlung, die sich über meine Kieferknochen, zur Nase und zu den Ohren ausgebreitet hat. Leicht panisch denke ich, ob diese Rasur jener ähneln würde, wie ich sie in meiner sonstigen Bikinizone perfekt beherrsche.
Meine Schultern sind relativ breit, genau so, wie ich es bei Männern mag. Einen kleinen Bauchansatz habe ich, doch absolut erträglich. Ich drehe mich zur Seite und kann beobachten, wie sich eine leicht hängende Schräglage meines Schwanzes bemächtigt. Egal, erst mal weiter schauen.
Hey, das nenn ich mal einen Knackarsch. Ok, die Haare kann man ja abrasieren, und wie klasse ist das denn? Orangenhaut adé! Männer haben es da echt gut. Meine Oberschenkel sind kräftig und straff und die Haare passen auch. Echt geil. Ähm, ja geil. Jetzt drehe ich mich wieder direkt vor den Spiegel und schaue dem schrumpfenden Teil zu. Es schmiegt sich in die kleine Kuhle, die sich zwischen den beiden Hoden bildet und tut, als wäre nichts gewesen.
Meine rechte Hand löst sich von meiner Hüfte und umfasst mein gesamtes Gemächt. (Bevor hier irgendwelche hämische Kritik aufkommt: bitte dran denken, es ist momentan eingefahren! Im Kampfeinsatz ist das Ding der Hammer!)
Oh je, jetzt fang ich schon an, wie ein Kerl zu denken….
Ich spüre die Wärme, die von meiner Hand ausgeht und schon beginnt das Spiel von vorn. Blut strömt in meine untere Hälfte und schnell kann ich die Finger lösen, da sich mein Freund freudig erhebt und zur vollen Pracht angeschwollen ist.
Stolz grinse ich und fange an, mein Becken ruckartig von einer Seite zur anderen zu bewegen und lache laut über das klatschende Geräusch, das diese Übung hervorruft, wenn die schwingenden Teile auf mein Becken treffen.
Genug gespielt, jetzt wollen wir doch mal sehen, wie sich der Alltag weiter gestaltet.
Ich trotte mit dem Ständer und dem breiten Gang auf meine Toilette zu und setze mich wie üblich auf die Brille. Bereits hier zeigt sich das erste Problem. Mein (Riesen!-)Ständer liegt vor mir auf der Brille und zeigt stur in Richtung Tür. Kurz überlege ich, im Stehen zu pinkeln, doch das könnte ich bestimmt noch im Laufe des weiteren Tages probieren. Stattdessen hebe ich meinen Hintern kurz von der Brille, lege meine Finger oben auf den Schaftansatz und drücke den Frauenbeglücker in die Schüssel. Da er jedoch Protest übt, schließe ich meine Schenkel und spüre die Spannung, die diese schwuchtelige Haltung in meinem Unterleib verursacht. Egal, irgendwann wird das Teil ja wohl wieder schlaff werden.
Ich denke an tote Fische, Maden, schimmliges Brot – nä, hilft nicht wirklich. Dann schiebt sich das Bild meiner hässlichen Nachbarin vor mein inneres Auge und – tataaa, Schrumpelmann und Söhne. Klasse, wenn das so leicht ist….
Ich leere meine Blase durch einen etwas längeren Schlauch als üblich und überlege als ich fertig bin, ob ich das Teil jetzt abschütteln muss. Bin ich schwul, wenn ich Klopapier benutze? Ich reiße einen kleinen Fitzel des vierlagigen extrakuscheligen hellblauen Klopapiers von der Rolle, zupfe meinen Schwanz aus der Schüssel um eventuelle Tröpfchen mit dem Papier aufzufangen. Vorsichtig tupfe ich die Eichel ab und stehe auf. Ha, klappt doch. Ich lasse das Stück Papier in die Schüssel fallen und stapfe ins Wohnzimmer.
Iieh, was ist denn das? Echt hinterhältig. Jetzt, jetzt wo ich fertig bin, schleicht sich so ein verdammter Tropfen auf meine Oberschenkel. Der muss wohl der Schwerkraft gefolgt sein. Egal, der wird schon trocknen. Ich wollte doch eh duschen gehen. Oh man, muss ich echt?
Ich winkle meinen rechten Arm an, um meine Nase dort in einer olfaktorischen Mission einzusetzen.
Diese nimmt mir den Einsatz übel und ich habe Mühe den auftretenden Würgreiz zu unterdrücken. Ich huste und wische die Tränen aus meinen Augenwinkeln.
Heißt diese Reaktion nun, dass ich doch duschen gehen sollte?
Noch immer würgend bestätige ich nickend diesen Gedanken und schließe kurz darauf die Duschkabine hinter mir. Kleine Teufelchen, die mir beim Anblick des zarten Duschgels ins Ohr flüstern, ich könnte mir doch kurz noch anderweitige Erleichterung verschaffen, schiebe ich mit größter Willensanstrengung in den Abfluss. Man, Mann sein ist echt hart. Hi hi, hart….. NEIN, nicht schon wieder. Das Ding fängt erneut an zu wachsen.
Doch dir zeig ich es jetzt, du Sack. Ich drehe das warme Wasser zu und richte den jetzt eiskalten Strahl direkt auf meinen Bauch. Ich jaule und jodele, was die Nachbarn vermutlich als missglückte Sangeskarriere deuten werden, doch das Ding schrumpft sofort wieder unter dieser Misshandlung. Das war´s wert. Schnell wasche ich mir mit klopfendem Herzen und vermutlich einen Puls von 380 den restlichen Schaum vom Körper und trete aus der Dusche.
Zähneputzen – ja ok, das geht. Ist nicht schwul.
Ich beuge mich über das Waschbecken und trinke erst mal ein paar Schlucke, bevor ich mit der Zahnpflege beginne. Schrupp hier, schrupp da, ausspucken, fertig. Geht doch. Noch schnell ein paar Schlucke kalten Wassers und aufrichten.
Ich sinniere, ob ich mich wirklich rasieren soll, entscheide mich aber dagegen. Sieht doch viel cooler aus, und verwegen, denke ich und grinse. Oh oh, das kalte Wasser in mir drückt die Luft aus meinem Magen. Es steigt nach oben und…. Ich bewundere kurzfristig das doch erstaunliche Echo meines gerülpsten AEIOU in meinem kleinen Bad und entschließe mich endgültig, den Tag zu beginnen.
Ich fahre mit meinen Fingern durch das feuchte Haar – Kämmen für heute auch erledigt!
Hunger, ich hab tierischen Hunger. Ich steuere auf den Kühlschrank zu und erinnere mich an die Sachen, die ich gestern eingekauft hatte. Trotzdem öffne ich den Kühlschrank und starre minutenlang, mit aufgelegtem Arm auf der Tür, in das Ding. Die Kälte hüllt mich ein und ich spüre, wie sich die Haut meines Sackes zusammenkräuselt. Bevor dies weitere ungesunde Auswirkungen auf meinen Schwanz haben könnte, knalle ich frustriert die Kühlschranktür zu. Was soll ich denn mit dem ganzen Ökofraß? Ich brauch FLEISCH. Ich bin ein Mann, und ein Mann hat Fleischeslust.
„Wag dich ja nicht“ raune ich dem labilen Organ zwischen meinen Beinen zu und überlege schnell, was ich anziehen könnte, um Einkaufen zu gehen. Denn eins ist klar, ich brauch was Richtiges zu essen.
Im Schlafzimmer krame ich nach einer Jeans. Verdammt! Die sind alle viel zu klein. Zu kurz und zu eng. Ich grüble, ob ich nicht noch irgendwo von einem meiner Verflossenen Klamotten hier habe und erinnere mich an Hugo. Oh ja, Hugo, der war ein echt geiler Kerl. Ich versinke in lustvollen Erinnerungen und zucke heftig zusammen, als ich mich dabei ertappe, wie ich an meinem Schnippel rumspiele, der sich bereits wieder schadenfroh in die Lüfte erhoben hat.
„Spinnst du? Ich bin nicht schwul!“
Ich versuche hastig wieder an die hässliche Nachbarin zu denken, doch hartnäckig tauchen dicke Titten und knackige Apfelärsche in meinem Hirn auf. Ja, ich gebe es zu, ich hab auch schon öfters Pornos mit meinen Partnern geschaut, die haben mich auch ein wenig angemacht, doch nie so intensiv, wie vermutlich den Mann.
Das spüre ich jetzt am eigenen Leibe, was das zu bedeuten hatte. Wie in einem dieser Filme laufen sämtliche Handlungen vor meinem inneren Auge ab, überschwemmen mein Hirn und meine Latte scheint in freudigem Kamikaze explodieren zu wollen.
Arrgh, ich werde noch verrückt. Ich ignoriere dieses Fleischgewehr und ziehe eine ramponierte Levis aus dem untersten Regal meines Kleiderschrankes. Hugo hatte eine ähnliche Figur wie ich jetzt.
Ich schlüpfe in die Hose und ja, und jetzt? Wohin schieb ich denn das Teil? Bin ich ein genetischer Links- oder Rechtsträger? Das sagen die einem natürlich nicht, in dem megatollen Labor. Ich entscheide mich für links, denn dann könnte ich ihn elegant rausziehen, für was auch immer. Denke ich mal. Da ich keinen Slip trage, gestaltet sich die Unterbringung der Latte etwas umständlich. Ich knicke ihn so gut es geht in die von mir beabsichtigte Richtung, schließe seeeehr vorsichtig den Reißverschluss und bewundere jetzt doch mit ein wenig Stolz die mächtige Beule in der Jeans.
Ein langes Jeanshemd, das ich sonst nur zum Kuscheln auf der Couch trage, passt mir jetzt wie angegossen. Ich beschließe, es über der Jeans zu tragen, falls mir wieder ein Missgeschick passieren sollte. Mitten im Geschäft oder auf der Straße. Gottseidank ist es Sommer und ich kann in meine Birkenstocksandalen schlüpfen. Das knabbert zwar ein wenig an meinem männlichen Ego (diese Dinger tragen doch sonst nur Hanfpulli-strickende Öko-Martins), doch für die Jagd nach meinem fleischigen Mittagessen werden sie wohl ausreichen.
Uff, ich stehe hier vor der Fleischtheke im Supermarkt und hab keine Ahnung was ich kaufen soll. Die pummelige Fleischwarenfachverkäuferin auf der anderen Seite der Theke, klimpert mit ihren kleinen Augen und knallroten Wangen zu mir herüber. Kurz scannt mein innerer Jäger sie ab, doch nein, sie scheint nicht in meinem genetischen Beuteschema zu liegen. Statt sich zu rühren, schrumpelt mein kleiner Freund schutzsuchend in meinen Körper zurück. Ich deute auf ein saftiges Stück Fleisch und schon piekst Pummelchen mit einer großen Fleischgabel in das …. „Schnitzel gibt es also heute bei Ihnen?“ säuselt sie und ihre dicken Wurstfinger verpacken mein Schnitzel in Papier, sie reicht es mir zwinkernd über die Theke und streicht wie zufällig meine Hand. Ich zucke zurück, bedanke mich wortkarg und verschwinde so schnell ich kann.
Fluchtgedanken sind mir völlig fremd, vor allem, wenn ich einkaufen bin. Na ja, ich spüre schon ein wenig, wie sich mein Denken ändert und beginne zu begreifen, weshalb mir meine Freunde genau dieses Geschenk gemacht haben. Viel zu oft habe ich über die Kerle geschimpft, mich über sie und ihre hormongesteuerten Anwandlungen lustig gemacht, jetzt sollte ich wohl auf diese Weise eines besseren belehrt werden. Ok, ihr habt gewonnen – halte ich innere Zwiesprache mit ihnen und stelle mich an der langen Schlange vor der Kasse an. Von einem Fuß auf den anderen trippele ich, es ist wirklich so laaangweilig, einkaufen, man, das geht gar nicht. Die Schlange vor mir schrumpft nur langsam und ich schaue nach vorne zur Kasse.
Augenblicklich krieg ich einen Ständer. Ich schwitze und mir wird schwindelig. Was für ein geiles Geschoß. Die Kassiererin scheint nun aber mal wirklich genau in mein Beuteschema zu passen. Seidig glänzendes Haar, das in großen Wellen über ihre schmalen Schultern fällt. Mein Schwanz schwillt immer mehr an und pocht hart gegen den Reißverschluss. Der gewagte Ausschnitt ihres Shirts präsentiert mir zwei kugelrunde Möpse, verpackt in seidenweicher Haut. Ich stelle mir vor, wie sie wohl riecht und schmeckt, wie sich meine Finger in ihre Mähne krallen, während ich sie hart von hinten f…. „Macht dreifuffsisch, bidde“ lispelt sie mir mit einer piepsigen Stimme zu. Ich starre sie vermutlich an wie ein Blödmann, denn sie wiederholt es noch mal und immer noch wird es nicht besser. Ich krame umständlich in meinen Hosentaschen und finde zum Glück einen zerknüllten 5-Euro-Schein, reiche ihn ihr und bin dankbar, dass mein Freund den Rückzug angetreten hat, bevor ich hier in ekstatischen Zuckungen an der Kasse zu Boden gegangen wäre.
Für heute genug an Erfahrungen mit der Welt, eile ich nach Hause. Die Lust auf dieses Stück Schnitzel ist mir vergangen, bunkere es im Kühlschrank und plumpse danach schnaufend auf die Couch. Hab keinen Bock auf Kochen.
Es ist jetzt mal grade Mittag, was stelle ich für den Rest des Tages an? Was machen Männer eigentlich so, wenn sie frei haben?
Ich greife nach der Fernbedienung und deponiere die Schüssel mit den Chips neben mir auf die Couch. Sind noch von vorgestern, als meine Freunde zum Feiern bei mir waren. Egal, Hauptsache Chips.
Erst mal sehen, was es in der Glotze gibt. Vielleicht hol ich mir nachher noch ein Bier, oder zwei. Ob es vielleicht einen heißen Film auf irgendeinem Sender gibt? Egal, zur Not zieh ich mir einen Porno rein.
Danach kann ich mir immer noch überlegen, was ein Mann so den ganzen Tag eigentlich anstellt…..
© Lys 11/2011