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von den Kindern beim Sex erwischt77
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Wolfsrudel

Wolfsrudel
Wolfsrudel

Und wieder waren sie auf der Jagd gewesen. Und auch dieses Mal hatten sie Erfolg gehabt. Ein letztes Mal, wie erneut alle hofften. Doch die Jahre nach der großen Katastrophe hatten sie bisher leider eines Besseren belehrt. Und obwohl sie die Richtigkeit ihres Tuns in ihrer Herzen spürten, so waren es doch jedes Mal auch Tage voller Trauer.

Im Dorf brach Jubel aus. Es war ein Jubel, den man mit dem Abstand eines Nicht-Wolf-Menschens nicht verstehen konnte. Und selbst für die meisten Mitglieder der Sippe war es jedesmal eine Gradwanderung. Doch sie vertrauten ihrem Ersten.

Die Nacht hatte inzwischen ihre 2. Stunde erreicht, als Tomasz sich endlich in seine Hütte begab. Nach der Rückkehr der Männer waren noch verschiedene Vorbereitungen für die Nacht zu treffen gewesen. Und zudem musste diesmal natürlich auch das Ritual vorbereitet werden.

Sanara, sein wundervolles Weib, das in seiner Seele lass wie in alten Büchern voller Weisheit, wartete schon sehnsüchtig auf Ihn. Sie war eine große unter den Seherinnen der Sippe. Und sie wusste, welche tiefe männliche Essenz heute Nacht wieder in ihm fließen würde. Die Geister hatten sich bisher immer wohlgesonnen gezeigt, wenn ein solcher Tag bevorstand. Für Sanara waren dies dann immer Nächte tiefster Erfüllung gewesen. Er zog sich voller Bewußtheit aus, hielt am Bett für einen Moment inne, und sah sie an. Mit einem Blick voller Liebe gebot sie ihn an ihre Seite.

Vor 6 Tagen waren sie gekommen. 8 Männer. Die ersten 4 waren schon kurz nach dem Angriff auf das Dorf tot. Ein weiterer wurde bei der anschließenden Jagd getötet. Die anderen konnten zwar zunächst fliehen. In der darauffolgenden Nacht hatten sie dann aber zwei weitere gefangen genommen. Und am nächsten Morgen das Ritual abgehalten. Und jetzt hatten sie eben den letzten auch noch erwischt. Alle wussten, dass dies ein notwendiges Übel war. Aber keiner der Männer nahm es auf die leichte Schulter.

Denn der, der sie am Meisten über das neue Leben gelehrt hatte, und ohne den es diese Sippe nicht geben würde, er war selbst einem solchen Angriff zum Opfer gefallen. Tomasz erinnerte sich genau an diese Zeit. In den Armen seines Weibes lag er, und dachte schweren Herzens an die Anfangsjahre.

Zunächst war die Welt vollkommen erstarrt. Das Leben und die Liebe schien zum Erliegen gekommen zu sein. Ein Winter tiefer menschlicher Kälte war, über die Erde sich schleierhaft legend, hereingeborchen. Der Irrsinn, welcher die Menschen in ihrer Panik überkam, sorgte damals sehr schnell dafür, dass die Bevölkerungszahlen in Europa um mehr als 70% zurückging. Nur die Kräftigstens und Abgebrühtesten schienen den Wahnsinn zu überleben.

Doch es gab auch Inseln der Liebe, der Hoffnung und des Schaffens in diesen Jahrzehnten des Zerstörens. Und Ihr verstorbender erster Führer war es gewesen, der diese Insel hier geschaffen hatte. Tomasz war inzwischen der 3 Anführer der Sippe. Obwohl er nicht den gleichen wissenden Glanz in seinen Augen hatte wie Androsz, so war er doch gereift genug, die Sippe nachhaltig zu versorgen und am Gedeihen zu halten.

Als die Sonne ihren Glanz über den tau'ernen Teppich des Grases legte, regte sich überall im Dorf das Leben. Ein großer Tag für alle stand bevor. Als die Feuer der Nacht gelöscht waren, wurde der Gefangene aus dem Zelt geholt, in dem man ihn übernachten lassen hatte.

Der Mann hatte die schiere Panik in den Augen. Er würde, wenn sie Ihn fragten, sicher alles gestehen. Ja, er würde sich wohl sogar zum kauernden Hund und Sklaven machen, wenn nur alles sofort vorüber wäre. Doch dafür war es zu spät. Einige Mitglieder der Sippe wußten und spürten es selbst. Die anderen aber vertrauten ihrem Ersten.

Und so ging ein jedes aus der Sippe, ob jung oder alt, Mann, Frau, Kind, an dem Mann vorüber. Alle schauten Ihm in die Augen und verabschiedeten sich von ihn mit einem stillen Gebet und dem Wunsch für eine wundervolle Reise.

Tomasz sah noch einmal jeden Krieger der Sippe an. Alle nickten mit wachem Blick. Es war, als würde jeder noch einmal klar und deutlich sagen: "Ja, es ist das Richtige"

Dann ging er auf den gefesselten Mann zu. Er sah Ihm tief in die Augen. Doch auch diesesmal konnte er keinen noch so kleinen Funken erkennen. Das Feuer der Menschlichkeit war zur Gänze erloschen, in diesem traurigen Wesen. Er war verloren. Er hatte die Kraft, zu schöpfen, komplett eingebüst. Nur noch Hass und Zerstörung waren es, was er leben konnte.

Doch nicht hier. Denn hier war ein Ort des Werdens, der Liebe und der Schöpfung selbst. Die Frauen hatten mit den Kinder den Platz inzwischen verlassen.

Tomasz zog sein Messer. Mit einem schnellen tiefen Schnitt überantwortete er den flehenden Mann der Ewigkeit.

"Mögest Du in einer neuen Welt die Zeichen besser deuten!", sprach eine Stimme leise in seinem Kopf, während der leblose Körper vor Ihm auf den Boden fiel.

Ein Grab wurde ausgehoben, und der gereinigte Körper wurde darin beerdigt. Jede Woche hat eine andere der Frauen, ab ihrem 14. Lebensjahr, die Aufgabe, frische Blumen an die Gräber zu bringen, und für die Toten zu beten. So war es Brauch in der Sippe.
Oh..
da drehte sich mir mein Herz beim Lesen um - - -

Um "LIEBE" zu leben muss jemand getötet werden?
**********_stgt Frau
1.355 Beiträge
Gern gelesen ...
... wenn ich auch froh bin, nicht in einer Zeit leben zu müssen, gleich ob Zukunft oder Vergangenheit, in welcher Unmenschlichkeit der Schlüssel zum eigenen Überleben ist.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ich weiß noch nicht so recht, was ich von der Geschichte an sich halten soll, und werde sie deshalb später noch mal lesen.

Auf Anhieb imponiert haben mir zahlreiche interessante Gedanken sowie der kreative Sprachgebrauch ("tauer'ne" z. B., obwohl mir "vom Tau benetzte" doch besser gefallen würde).

Die Lesefreude ein wenig gestört haben viele kleine Fehler (wie z. B. "Gradwanderung" - da geht's nicht um Temperaturen, sondern um den schmalen Grat, auf dem man manchmal wandelt - oder auch "... das in seiner Seele lass ...", das Weib hat dort doch nichts gelassen, sondern in seiner Seele gelesen ... und so weiter).

Aber ich glaube, die Geschichte enthält etwas, das uns alle berühren könnte, etwas sehr Archaisches. Und das will ich beim zweiten Lesen zu spüren versuchen ...

(Der Antaghar)
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Was die Fehler angeht, ging es mir beim Lesen ähnlich wie Antaghar.

Inhaltlich hätte ich gerne mehr erfahren.
Im Ansatz ist die Geschichte eine gute Idee und sprachlich auch schön umgesetzt. Aber sie bleibt, obwohl sie berühren will, zu sehr an der Oberfläche, streift die Themen nur.
Da ist mehr drin! Das Potential ist da. Vielleicht ein bisschen zu voreilig Gepostet? Manchmal ist es gut, eine Geschichte mal ein bisschen ruhen zu lassen und später nochmal zu überarbeiten.

Ups, das klingt jetzt wie ein Verriss. Sollte es aber gar nicht sein, denn ich hab die Geschichte dennoch gerne gelesen.
Mir gefällt die Idee, die Bilder aus solch archaischen zeiten. Mir erscheint diese Geschichte wie ein Einstieg, eine Skizze, die "ausgefüllt" werden will. Also: mach weiter damit!
Danke
Um "LIEBE" zu leben muss jemand getötet werden?

Ich meine, das ist die zentrale Frage in dieser Geschichte und eine, die seit tausenden von Jahren immer wieder gestellt wird.

Was würden wir tun, wenn jemand unsere Familie, Gemeinschaft bedroht? Würden wir uns bewaffnen und abwehrend zurückschlagen? Wenn jemand unseren Kindern etwas antun will, da sind wir uns wohl einig, würden wir uns schützend vor sie stellen und mit allen Mitteln die Gefahr von ihnen fernzuhalten versuchen und auch den Tod des Angreifers in Kauf nehmen - aus Liebe zu unseren Kindern.

Was wäre die Alternative? Zumindest in dieser Geschichte wäre eine Alternative, Einzelne in die Sippe integrieren zu wollen, aufdass sie erfahren könnten, wie ein friedliches Miteinander aussehen und gelebt werden könnte. Es vorzuleben also. Aber wenn es viele sind? Zu viele?

Diese große erwähnte Katastrophe ließ, als nur noch Überlebenskampf am wichtigsten schien, für viele nur die Möglichkeit zu, sich durchzukämpfen, eher andern etwas wegzunehmen, als selbst für sich alle nur möglichen lebensrettenden Mittel zu finden.

Es ist der einfachere Weg, Friedliche zu überfallen und zu nehmen, was da ist, als selbst für eben jenes zu sorgen, zu arbeiten, es der Lebenssituation unter Mühen und Entbehrungen abzuringen.

Dieser einfachere Weg wird immer noch und überall in der Welt gegangen. Überall dort, wo Aggressionskriege aufflammen.

Die Gemeinschaft in der Geschichte vergewissert sich zumindest mit dem Blick in die Augen des Angreifers, ob in ihm Spuren von Liebe und Herz vorhanden sind, er also noch lernfähig oder -willig wäre, bevor entschieden wird, ihm das Leben zu nehmen.

Vielleicht wäre auch diese Gemeinschaft schon längst untergegangen, hätt sie nicht genau so gehandelt und alles Bedrohliche und Unbelehrbare von sich fern gehalten.

Die Frage ist und bleibt, auf welche Art und Weise kann Bedrohliches von der Gemeinschaft ferngehalten werden, zumindest, wenn es im Übermaß daherkommt, um die Gemeinschaft erstarken zu lassen, überlebensfähig auch in Krisensituationen werden zu lassen, bis sie auch Bedrohliches integrieren kann, ohne zu so radikalen Mitteln wie das Töten zu greifen.

Ich finde, diese Frage ist eine der wichtigsten in unserer Zeit!

Danke für diese Geschichte und die Anregungen zum Nachdenken und dass du versucht hast, dich mit diesem Thema auch mittels des Schreibens auseinanderzusetzen, das, wie ich finde ein grundsätzliches ist und uns alle angeht.

Und wenn dann die orthografischen und gegebenenfalls grammatikalischen Schnitzer entfernt worden sind, wird die Aussage nicht von eben jenen abgelenkt und kann noch besser wirken.

Aber ich kenne es auch von mir, wenn mich ein Thema stark beschäftigt und umtreibt und ich es in die Welt senden möchte, dass ich die Schreibregeln nicht konsequent beachte.
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Nun hab ich diese Geschichte nochmal intensiv gelesen und auf mich wirken lassen.

Dir ihr innewohnende Kraft und die Thematik berühren in der Tat so einiges in mir (Gud_Rune hat da ja manches angesprochen). Aber die Geschichte hat ein paar kleine Mängel - und damit meine ich jetzt nicht die Tippfehler und auch nicht die eindeutigen Rechtschreibfehler.

Sie wirkt auf mich noch nicht rund bzw. fertig. Entweder sollte sie fortgesetzt werden (die Substanz dafür hat sie eindeutig) oder ein wenig umgearbeitet werden. So, wie sie da steht, überzeugt sie noch nicht wirklich. Aber sie hat das Zeug zu einer verdammt guten Story.

Und so sehe ich es wie Rhabia: Wie ein guter Wein hätte diese Geschichte noch ein wenig Reifung benötigt, um wirklich kraftvoll zu sein. Ich hätte dem Autor etwas mehr Gelassenheit und Geduld beim Schreiben und Einstellen gewünscht und einen noch etwas liebevolleren Umgang mit dem mutigen und spannenden Stoff. Denn der hat es wirklich in sich. Und man könnte ausgiebig über Inhalt und Aussage diskutieren - das ist viel für eine Kurzgeschichte, wenn sie das auslösen kann.

Fazit: Archaisches und Wichtiges mutig angesprochen, gut angepackt, schön erzählt - aber irgendwie noch nicht wirklich fertig, scheint mir das Werk wie ein Entwurf für etwas Größeres, Kraftvolleres zu sein. Und darauf hoffe ich jetzt einfach mal ...

(Der Antaghar)
Am Feuer!
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Vorab: Mein Dank an meine ach so persönliche Rune, für die einfühlsamen Worte. Du bist ja aber auch nahe an meiner Realität mit dran. *kuss*
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Androsz saß auf seinem Fell. Wie immer, wenn es mal wieder an der Zeit war, die alten Zeiten mit der Fackel seiner Weisheit zu beleuchten.
"Wisst ihr, es hätte anders kommen können. Doch der Mensch war bequem geworden, und feige dazu. Worte können den Zustand von damals kaum wiedergeben. Also ich meine auf eine Weise, dass das Herz und der Verstand es im Einklang verstehen. In den Jahren nach
der ersten großen Finanzkrise aber, da wurden die Menschen zunächst etwas hellhöriger. Und sie wurden mutiger, von ihrer Wut angestachelt. Überall begehrten sie auf. Und überall wurden sie auf Befehl derer, die sie eigentlich gewählt hatten, und die sie und ihre Bedürfnisse vertreten sollten, niedergeknüppelt. So geschah es im Frühjahr des Jahres 2012 z.B. in einer Stadt namens Stuttgart.
Aber nicht nur dort. Die gesamte sogenannte westliche Welt war in Aufruhr geraten. Neben allen anderen Unruheherden, die ja eh seit langem mittels diverser Intrigen und Ränkespielchen durch die Industrienationen am köcheln gehalten wurden. Doch dann kamen die Unruhen in einem Land namens Bayern. Und die ersten Toten.
Wegen eines Flughafenausbaus.
Nicht nur, dass es eh schon irrsinnig war, in Zeiten des Klimawandels auf ungebremsten Flugverkehr zu setzen. Nein, es musste auch unbedingt eine ganze Dorfgemeinschaft zwangsumgesiedelt werden. Das Diktat des Geldes, eine Legion "Polizisten" befehligend, versuchte noch einmal, mit roher Gewalt, seine Interessen gegen die Mehrheitsmeinung der Menschen durchzusetzen. Denn wie auch bei anderen Projekten in der Vergangenheit, ja eigentlich wie bei allem Wirtschaften der Menschenheit damals, stand die Rendite über allem. Doch die Feuerengel hatten längst ihre Schwingen ausgebreitet, und die Herzen vieler Menschen zum glühen gebracht."
Viele derer, die um das Feuer im Großen Versammlungszelt sassen, kannten diese Zeit selbst nicht. Sie waren zu jung dafür. Die wenigen, die in der Zeit vor der großen Katastrophe gelebt hatten, nickten hier und da, als Androsz seine Geschichte erzählte.
Eigentlich wollten sie sich diese alten Tatsachen nicht noch einmal ins Gedächtnis rufen. Denn es waren sehr schmerzliche Erinnerungen. Doch war ihnen auch klar, dass es nötig war, auch heute, viele Winter danach, das Geschehene weiterhin zu beleuchten und tiefer zu verarbeiten. Androsz meinte dazu immer, er wolle mit dem ganzen hier nur versuchen, die Kälte des Geschehenen durch Erkenntnis in Herzensfeuer zu transformieren.
"Wisst ihr," fuhr er fort, "es wäre sehr einfach gewesen, die ganze Entwicklung, welche das menschliche Leben auf dem ganzen Planeten bedrohte, in andere Bahnen zu lenken. Doch leider haben die westlichen Gesellschaften es nicht geschafft, das damals in allen Bereichen des Lebens vorhandene Prioritätendesaster rechtzeitig in den Griff zu bekommen. Und so konnten die Feuerengel ihr Werk weiter vorantreiben."
*3* Die erste Begegnung
3 Die erste Begegnung

Er wollte gerade Hand anlegen, an das unter Ästen und Laub versteckte Vorratslager, als ein Messer dicht vor seine Nase in das Holz eindrang.
"Du könntest tot sein, mein Freund!"
Tomasz sprang auf.
"Der Hunger nagt wohl schon an deinen Sinnen, wie?"
Tomasz fuhr herum. Er versuchte den Angreifer auszumachen.
"Doch die Götter haben dich hierher gebracht. Und ihrem Willen kann ich mich nicht widersetzen."
Ein alter Mann trat hinter einem der Bäume hervor. Tomasz zielte sofort mit seinem Gewehr auf ihn.
"Das wäre Munitionsverschwendung, Junge", sah ihn der alte Mann bestimmt an. "Ich sagte doch, wir sind Freunde. Sonst wärst Du wahrlich längst tot."
"Du hast Mumm, dich zu zeigen, alter Mann!" Tomasz atmete tief durch. Der Schreck fuhr noch immer in seinen Gliedern umher.
"Und Du würdest keinen Tag überleben. Mein Rudel würde dich zur Strecke bringen. Wenn auch mit großen Verlusten, wie ich annehmen muss. Aber dafür haben uns die Götter nicht zusammengeführt, lieber Tomasz."
"Du kennst meinen Namen!" Es durchfuhr ihn ein Schauer der Angst.
"Ja, mein Freund. Ich kenne deinen Namen. Es war nur eine Vision, vor einigen Monden. Doch jetzt wurde sie wahr. Also komm, und lege endlich deine Waffe nieder. Ich bin heute Morgen nicht hierher gekommen, um zu sterben, oder jemanden sterben zu
sehen. Ich bin gekommen, weil ich dich voll wecken möchte!"
"Mich voll wecken? Von was faselst Du, Alter!"
"Mein Name ist Androsz. Nicht Alter. Ich komme hierher mit dem Wissen aus der Zeit vor der großen Katastrophe. Und ich komme hierher, weil ich deinen Hunger schon seit Monaten riechen und fühlen kann. Sei also unbesorgt, lieber Tomasz, denn meine Absichten sind nur die Besten."
Androsz ging vorsichtig auf Tomasz zu. Dabei sah er ihm mit einem gütigen Lachen tief in die Augen.
"He, Vorsicht. Du machst mich nervös, Alter."
"Androsz, Junge. Ich sag es nicht noch einmal. Das ist der Name, den mir meine Eltern gegeben haben. Und es ist der Name, mit dem mich alle Freunde ansprechen. So auch Du. Bitte!"
Tomasz fühlte ein Brennen in der Brust.
"Lass es zu, es ist dein Herz, das neu entflammt. Die Kälte der alten Welt kannst Du nun getrost hinter dir lassen. Und dich auf ein andauerndes Ankommen einlassen."
"Du bist ein wahrlich seltsamer Kauz, Androsz“, durchfuhr es Tomasz ganz sanft.
"Aber Du bist ganz allein, hier draußen. Du hättest keine Chance."
Noch bevor Tomasz seinen Satz zu Ende hatte, pfiff Androsz einmal kurz und kräftig. Ringsherum knackte es im Unterholz.
"Verzeih mir, ich habe dich belogen. Du würdest in Echt keine 10 Sekunden überleben."
Androsz setze plötzlich eine ernste Miene auf. "Und jetzt leg endlich deine Waffe nieder. Sonst passiert hier noch etwas, das uns beiden ewig Leid tun könnte. Los!"
Tomasz spürte erneut ein Brennen. Widerwillig legte er die Waffe nieder.
"Und nimm die Pistole aus dem Halfter. Bitte"
Androsz pfiff erneut. 5 Männer erhoben sich plötzlich vom Boden. Einer kam auf Tomasz zu. Er nahm die Waffen und ging dann wortlos in den Wald zurück. Die anderen folgten Ihn. Keine Minute verging, und sie waren verschwunden. Tomasz war völlig von der Rolle. Was ging hier nur ab, dachte er ganz verwirrt in seinem Kopf. Seit Jahren war er nun unterwegs, in dieser wilden und erbarmungslosen Welt. Und jetzt das.
"Ich kann verstehen, wenn Du jetzt ganz verwirrt bist, lieber Tomasz. Aber bitte glaube mir, dies ist alles nur zu deinem Besten. Es liegt jedoch ganz bei dir."
"Was liegt an mir. Wie soll ich, ganz ohne Waffen, mich gegen all die wilden Tiere und die kranken Menschen verteidigen, die überall lauern? Na. Sag es mir."
"Indem Du mein Angebot annimmst!" Androsz Stimme war plötzlich von einer Kraft erfüllt, wie sie Tomasz noch nie vernommen hatte
"Dein Angebot für was?"
"Mein Angebot, Teil unserer Sippe zu werden."
"Eurer Sippe? Was redest Du da?"
*****hIn Frau
208 Beiträge
Das Pferd von hinten aufgezäumt
Lieber Markus,

warum hast du jetzt diese Teile nachgeschoben? Meiner Meinung nach hätte es derer überhaupt nicht bedurft. Die Kernfrage in der Eingangsgeschichte ist so mächtig und dazu mitreißend dargestellt, dass diese weiteren Teile daneben verblassen.

Die Frage, wie es zur Sippenbildung kam, stellt sich jeder Leser schon in der ersten Episode und findet mehr oder weniger eine Antwort für sich. Dieser ungesagte Teil ist unter anderem das Gute an der Geschichte. Der erste Teil könnte vor 10.000 Jahren oder in 10.000 Jahren gespielt haben. Die Zeiten wiederholen sich eben, sie haben nur andere Erscheinungsformen. Das jetzt auflösen zu wollen, finde ich schade für eines jeden Phantasie.

Völlig redundant ist meines Erachtens der zweite Teil. Mal abgesehen von der Verwendung umgangssprachlicher Wörter des heutigen Zeitgeistes, wie sie kein Weiser aussprechen würde, z.B. "eh - eigentlich - Prioritätendeasaster - Rendite - Finanzkrise", ist es auch abwegig anzunehmen, dass so etwas Popeliges wie Unruhen in Bayern oder meinetwegen die Finanzkrise zu einer derartigen Desozialisierung führen werden. Da muss schon Größeres passieren.
Nun ja, eine Lawine beginnt auch mit einzelnen kleinen Steinchen. Irgendwo ist den Menschen ihre ach so wichtige Kontrolle entglitten. Wer kann schon sagen, was den Anfang gebildet hat? Das, was wir tagesaktuell beobachten können, sind m.E. lediglich Auswirkungen, aber keine Ursachen. Und ich habe nicht den geringsten Zweifel, dass es nicht noch schlimmer kommen könnte. Aber ich will auch keinen Weltuntergang herauf beschwören... *zwinker*

Vermtl. hast du versucht, die Geschichte wie empfohlen "reifer" werden zu lassen. Aber darunter hätte ich etwas anderes verstanden. Die Geschichte hätte in die emotionale, psychische und meinetwegen auch philosophische Tiefe gehen müssen und nicht in die zeitliche, oberflächliche Breite. Das ist aber auch wirklich schwer und eine ganz hohe Kunst. Einen Versuch war es allemal wert.

Mir gefällt an deinen Geschichten der märchenhafte Erzählstil, den du so wunderbar einhältst.

*my2cents* PorschIn
Breite und Tiefe
Liebe PorschIn,

ich danke Dir für deine Anmerkungen. Und ich versuche zu hören, was du schreibst.

Dies scheint sowieso eine Übung, die mir in nächster Zeit gut tun wird/würde. Auch auf anderem Gebiet. Und genau hier verfliessen gerade, noch ungeordnet, wie ich selbst nun merke, innere und äußere Umstände. Es ist aus diesem Grund auch sehr schade, dass Heinz die Gruppe verlassen hat, denn das 3.Kapitel ist ganz vorsichtig herantastend auch meiner Begegnung mit ihm geschuldet. Ich habe Ihn aber auf die Geschichte hingewiesen. Soweit zum Aussen.
~ es scheint ganz so, als verpacke ich manchmal unbewußt und intuitiv kommende Dinge in meinem Leben schon zart und vorsichtig in dichtender Form ~
*ja*

Das Nachreichen ist schon gewollt, auch in dieser Form und Inhalt. Denn der "Anfang" steht auch innerlich an. Die angesprochene Oberfläche ist tatsächlich da, aber natürlich nur, weil ja das Eis auch erst gebrochen werden muss, auf das Tomasz(Markus) sich begibt. Und die von dir gewünschten Tiefen und philosophischen Blickwinkel sind bei mir selbst auch als "frommer" Wunsch vorhanden - ob ich das Zeug dazu habe, werden wir noch sehen.

Ich weiss auch um die Intensität des ersten Kapitels. Dem Schreiben ging ein Abendessen mit einem Gespräch voraus, wie ich es noch nie erlebt habe. Und es ging von einem Mann aus, der selbst sehr "basic" lebt und sehr geheilt scheint, von der Gesellschaft Unsinn, und der sich zumindest gedanklich schon mit der Zeit nach der Katastrophe beschäftigt hat - und der Härte dieser möglichen Zeit. Er ist auch einer, der den Schlossgarten in Stuttgart gerne mit noch mehr Engagement verteidigen würde, als es wohl der Fall sein wird. Dafür werden wir aber eben zu wenige sein. Also dass die schiere friedliche Präsenz von (10000+ Mut/Wut) Bürgern reichen würde, meine ich.
~ soviel auch hier zu äusseren Impulsen/Verbindungen ~

Die Struktur ist jetzt natürlich zuerst mal chaotisch. Zugegeben. Es soll auch gar nicht die Reihenfolge möglicher späterer Kapitel in einem Gesamtwerk sein. Und falls dem so wäre, müssten spätere Kapitel natürlich wegen der Redundanz der Informationen darin auch sicher immer wieder überarbeitet werden. Zudem würden/werden weitere Probleme auftauchen, wenn ich hier so umherspringe.

Da ist sicher manches noch nicht durchdacht - auch die öffentliche Entwicklung des Werkes. Und überhaupt, ich rutsche da gerade in etwas rein, dass sich einfach entwickelt, noch ganz ungeordnet und nur halb ausgegoren.

Da ist es umso erfreulicher, von Dir ein wenig auf Spur gebracht zu werden. Ich merke dabei gerade, dass ich mich darauf einlassen kann, ja will. Es ist eben nur mit Arbeit verbunden. Und die scheue ich noch immer, wenn es zum Schreiben kommt. Wohlfühlend, dass ich auf diese Weise nie einen Blumentopf gewinnen werden.
Nun ja, mal sehen also, wie sehr ich doch "schreiben" möchte.

Danke jedenfalls, für deine Zeit und deine Kraft, die du mir zukommen lassen hast

Mar*kuss*


ps. Ich sehe die Vermischung zwischen Realität und zeitlosem Märchen (Funken von Weisheit???) auch. Sie scheint kaum vorzukommen, wenn es um spirituelle Texte und um Märchen geht. Momentan habe ich mir daher Eckhart Tolle zugelegt, zum Lesen. Um zu wissen, wo die Leute gerade stehen. Mir fehlen in dieser Ecke die konkreten Handlungs"anweisungen/erfahrungen", wie und warum man(n)/frau so oder so leben sollte, in dieser Zeit, in dieser Welt, aus meiner Erfahrung heraus. Denn ich würde gerne, sofern ich je wirklich zum Schreiben finden, eine andere Art Texten entwickeln, für mich. Eine Art, die helfen soll, dass nicht jede Generation wieder erneut die gleichen Fehler machen muss, im Aussen, sondern die Dinge schon konkreter und näher in ihrem Alltag und Lebensumfeld finden - beim suchen! Aber ich merke - ich fanta.buliere mich zum Narren!

Basisarbeit bei mir selbst ist angesagt!
Ich danke
PorschIn und ich danke Dir

für die Überlegungen - -

denn es geht mir ähnlich -
ich schreibe - verwerfe - schreibe - verwerfe - schreibe - ändere - usw.

das ist ein sehr, sehr langer Prozess bei mir - ob am Ende etwas Positives dabei herum kommt - - keine Ahnung - -
ich weiß nie, ob es schon gut genug ist - - - - - - -


*nixweiss* Ev
Die schaffige Welt...
...in ihrer Intensität und ihrem flügelstutzenden Wahn, sie hatte mich mal wieder zu sich gesogen, vehement und ganz einvernehmend...

...ein später Gruß darum erst jetzt zurück. Mit gleichem Dank.

Ich versuche, mehr durchzuatmen, und zu spüren, wie sehr diese Gruppe doch eine "Heimat" werden könnte, sofern ich dies selbst möchte...

Mar*kuss* zunächst
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