öffentlicher Brief an meine Entführer
An meine Entführer,Ich schreibe dies im Kurzgeschichtenbereich, da es mir sowieso keiner glauben wird.
Manches weiß auch nur noch aus Erinnerungsträumen, so dass man mir Ungenauigkeiten verzeihen möge.
Meine früheste Kindheitserinnerung ist eine Entführung von meinen Eltern. Jemand…wer auch immer…hatte beschlossen mich von jemand anderes erziehen zu lassen. Meine Erziehung war gerecht, aber nicht sehr liebevoll. Das eigene männliche Kind wurde eigentlich immer vorgezogen.
Man versuchte mich zu einer durchsetzungsfähigen Frau zu erziehen. Ich versuchte dieser Rolle gerecht zu werden, fühlte mich aber nie wohl dabei. Entsprechend gingen auch Beziehungen kaputt.
Mein „Bruder“ verstand mich und trotz aller Bevorzugung verband uns ein tiefes Band. Ich tat gerne was er mir sagte. Als dieses Gefühl intensiver wurde, verstarb er bei einem mysteriösen Unfall im Ausland.
Lange Zeit brauchte ich, um entgegen meiner Erziehung mich selbst zu finden. Inzwischen bin ich mir sicher, ich bin anders wie die Menschen, insbesondere der weiblichen in meinem Umfeld. Manche meiden mich sogar. Letzens kam sogar der Hinweis, dass ich mich Männern anders gegenüber verhalte, wie Frauen. Man strich mir das damit als Fehler an, was ich innerlich als richtig empfinde.
Nun bekam ich seit der Trennung von meiner Familie immer öfter Hinweise auf Gor zugesteckt. Auf dem Sanitätskurs u.a.
Seit man „Vater“ nicht mehr lebt, ist meine „Mutter“ mehr eine Freundin als Erzieherin, eine gute die mein Wesen versteht.
Mein Bekannter führte mich immer mehr zu meinem ich. Ich spürte die Sklavin in mir. Als er mit Edding mir das Sklavenzeichen aufmalte, fühlte sich das nur richtig an.
Meine Entführer, Euer Experiment hat nicht funktioniert. Ihr könnt mich wieder nach Hause holen, wo oder was immer das ist. Das ihr mir dann das Zeichen einer Sklavin dauerhaft aufdrücken werden, ist mir klar.
Ich bin bereit.
LG
Delfine