Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Dirtytalk & Kopfkino
452 Mitglieder
zum Thema
Wann beginnt für euch „Fremdgehen“?748
Ich genieße sehr gerne erotische Massagen, meine Frau ist dafür…
zum Thema
Draußen masturbieren (Wie und Wo) -- Teil 2 --449
Da zum thema schon zahlreiche meinungen abgegeben wurden, es…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Seelentröster

**********_stgt Frau
1.355 Beiträge
Themenersteller 
Seelentröster
Ich blicke in die aufgehende Sonne, die zaghaft aus den Bäumen lugt. Ich drehe mich um und schau ungläubig auf den Wecker, es ist erst 8.00 Uhr. Von draußen höre ich die Stimme von Jürgen, meinem Mann. Er telefoniert mit dem Arbeitsamt, wegen seiner Fortbildung, die im Oktober beginnt. Ja, es wird Zeit, dass er sich um den Zuschuss vom Arbeitsamt bemüht.

Ich erinnere mich zaghaft an unsere Auseinandersetzung gestern Abend. Ich weiß, Jürgen ist nicht nachtragend, dafür ich um so mehr! Ich versuche das Gefühl zu unterdrücken. Ich denke daran, dass ich seit vier Tagen versuche die Menge meiner Beruhigungstabletten zu reduzieren, was mir bisher auch gelang. Allerdings zweifle ich in Momenten wie gestern Abend daran, dass ich es schaffen werde die Monotonie der letzten zwei Jahre zu unterbrechen! Die „Krücken“ wegzuwerfen und alleine gehen zu lernen!

Meine Seelentröster! Wie sehr habe ich mich an sie gewöhnt! So sehr, dass ich mich fürchte, ohne sie leben zu müssen! Die nackte Angst überkommt mich, wenn ich nur daran denke.

Seit gestern Nacht hat sich etwas geändert! Mein Vertrauen in Jürgen wurde erschüttert! Er wollte auf dem Sofa in Wohnzimmer schlafen, weil ich den Versuch machte mit ihm schlafen zu wollen! Schon lange stimmt es in dieser Hinsicht nicht mehr zwischen uns. Manchmal liegen sechs Wochen zwischen diesen „Ereignissen“, die doch so selbstverständlich sein sollten. Für mich sind sie etwas, das ich schwer und selten von ihm bekommen kann, daher um so begehrter!

Natürlich wollte ich nicht, dass er draußen schläft und ich rannte als Jürgen auf den Balkon ging um eine Zigarette zu rauchen, ins Wohnzimmer und stahl ihm sein Bettzeug. Ich schloss die Schlafzimmertür und hielt sie zu! Sollte er doch ohne Bettzeug schlafen! Jürgen der zurück gekommen war um sein vergessenes Feuerzeug zu holen, lachte und versuchte die Tür zu öffnen. Aber ich war wohl etwas entschlossener als er. Die Tür hielt.

Nach einiger Zeit wurde es mir langweilig und ich ging nach draußen auf den Balkon.

„Dir ist wohl langweilig geworden, so allein an der Tür!“ sagte er, sich über mich lustig machend.

„Ich stelle jetzt den Computer vor die Tür und wenn du versuchst hereinzukommen fällt er runter.“ sagte ich kalt lächeln. Vor hatte ich das natürlich nicht, ich wollte nur seine Reaktion testen.

„Der Computer nützt dir ja wohl auch!“ sagte Jürgen unsicher geworden.

Ich zuckte gelangweilt mit den Schultern.

„Du, da verstehe ich keinen Spaß mehr!“ sagte Jürgen böse geworden.

„Gut, dann werfe ich jetzt dein Bettzeug aus dem Fenster und dann kannst du auf der Straße schlafen!“ sagte ich trotzig und ging.

„Pass bloß auf, dass du nicht auf der Straße schläfst, das geht ganz schnell!“ rief er mir hinterher und er war sich wohl sicher, dass ich mir jetzt nichts mehr ausdenken würde.

Wütend schnappte ich sein Bettzeug und warf es mitten auf den Flur, vor die Küchentür. Dann drehte ich mich um, beglückt über meine „mutige“ Tat und wollte zurück ins Bett, allerdings ohne die Schlafzimmertür zu schließen. Doch bevor ich ins Bett kriechen konnte fühlte ich mich im Genick gepackt.

„So, jetzt reichts, jetzt fliegst du aus der Wohnung! Ich lass mich doch von dir nicht aus meinem eigenen Schlafzimmer werfen! Das ist immerhin meine Wohnung!“ schrie er.

Ich lachte bitter: “Du wolltest doch auf dem Sofa schlafen!“

Im selben Moment lies er mich los.

Keiner sagte mehr etwas und wir krochen wie geprügelte Hunde ins Bett.

Ich überlegte! Sollte ich nun weinen und einen theatralischen Abgang hinlegen? Aber so sehr ich es auch versuchte, es ging nicht! Scheiß Beruhigungstabletten! Sie lassen auch keine Tränen mehr zu, geschweige denn Gefühle!

Still lag ich da und bewegte mich nicht! Nach etwa 20 Minuten endlich ein durchbrechen der Stille.

„Bist du unglücklich?“ fragte Jürgen zaghaft leise.

Ich wagte kaum zu atmen! Der erste Schritt! Minutenlange Stille! Dann ein zartes, liebevolles „Kratzen“ an meiner Schulter. Ich drehe mich um. Jürgen legt seine Hand auf meinen Bauch und beginnt ihn zu streicheln.

„Bist du unglücklich?“ fragt er wieder.

„Viel schlimmer!“ presse ich heraus. Jetzt kullern tatsächlich ein paar Tränen - unbeabsichtigt. Doch noch Gefühle?

Jürgen erstarrt in seiner Bewegung und nimmt seine Hand von mir. Langsam drehe ich mich nach einiger Zeit wieder in meine Ausgangsposition zurück. Rücken zu Jürgen. Ich warte.

Ich denke darüber nach, wie verloren ich mir vorkam. Ja, seine Wohnung! Er hat sie vor unserer Hochzeit, das ist jetzt fast eineinhalb Jahre her, alleine gekauft! Auf seinen Namen! Ich zahle sie seither mit ab, aber nun hat er mich wieder daran erinnert, dass es seine Wohnung ist und nicht meine!

„Schläfst du schon?“ dringt es an mein Ohr.

„Nein!“ gebe ich hellwach und erwartungsvoll von mir.

Nach einigen Minuten hebe ich den Kopf und schau in der Dunkelheit in Jürgens Richtung. Ich warte. Schließlich frage ich: “Ich dachte du willst mir was sagen?“

„Nein!“
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Ein sehr eindringliches Bild einer gescheiterten Beziehung.
Mich hat's beim Lesen gegruselt, weil es mich an Szenen meiner eigenen Ehe erinnerte.
Eine präzise geschriebene Studie.
Distanziert genug, um nicht als Befindlichkeitsprosa anzukommen.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.