schaukeln

Ich war fünf. Ich schaukelte auf einer Schaukel. Ich war allein, hinter einem Haus auf einer Wiese. Wir waren auf Besuch. Sie hatten Hühner und Hasen in einem Schuppen. Ich liebte es die Tiere zu beobachten, die Hasen zu streicheln und zu füttern. Die Frau die wir besuchten, hatte ganz lange Haare und sie waren zu einem Zopf geflochten. Zu einem sehr langen Zopf. Die Frau war alt. Das Haus stand in einem kleinen Wald. Fast wie ein Hexenhäuschen. Es war schön.

Ich war fünf. Ich schaukelte auf einer Schaukel, die auf einer Wiese stand. Hinter dem Hexenhäuschen. Wenn ich auf der Schaukel saß, konnte ich die Rückseite des Hauses vor mir sehen. Davon links ging es zu den Tieren. Hinter mir und links neben den Tieren ging es in den Wald. Die Bäume umschlossen beinahe das Grundstück. Ich war allein.

Mein kleiner Bruder kam. Er war jünger als ich. Er wollte auch schaukeln. Doch ich wollte weiterschaukeln. Wir stritten uns. Er schlug nach mir und rüttelte dann an der Schaukel.

„Lass das!“ rief ich angstvoll, da ich fürchtete herunterzufallen.

Er schlug wieder zu und schüttelte die Schaukel so das ich runterfiel. Ich weinte. Dann wurde ich zornig. Ich schimpfte. Er lachte. Er schaukelte jetzt. Ich wollte aber wieder schaukeln. Ich schüttelte die Schaukel. Er stauchte nach mir. Ich fiel hin. Ich weinte. Ich wollte schaukeln. Da biss ich ihn in die Hand. Mein Bruder schrie. Ich lies nicht mehr los. Mein Bruder schrie noch mehr.

Plötzlich fühlte ich mich von hinten gepackt. Eine Hand schlug mir ins Gesicht. „Dir werd ichs zeigen!“

Mein Bruder wurde weggeschickt. Ich hinter den Schuppen mit den Tieren gezerrt.

Ich sah mit meinen großen, aufgerissen Augen, die großen, groben, schmutzigen Hände meines Stiefvaters. Seine Hände waren niemals sauber! Diese Hände öffneten den Gürtel an seiner Hose. Er zerrte den Gürtel aus den Schlaufen. Er nahm den Ledergürtel doppelt. Ich beobachtete sein Tun und verstand nicht. Dann schlug er zu.

Keine Erinnerung ... nur ein dunkles tiefes Loch.

Dann sind da die Häschen, die ich weinend streichelte, da ist der Po, der schmerzt und brennt. Mein Höschen ist nass.

Ich bin allein.