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Gefährten

**********_stgt Frau
1.355 Beiträge
Themenersteller 
Gefährten
Während sie sich im Badezimmer ihre Tränen abwischt, hört sie wie die Wohnungstüre leise ins Schloss fällt. Sie kämpft gegen den Zwang ihm hinterherzulaufen, sich vor der Türe des Aufzugs demütig an ihn zu schmiegen und ihn anzuflehen bei ihr zu bleiben. Doch diesmal kann sie es nicht. Nicht mehr ...

Ohne ein weiteres Wort hat er sie verlassen.

Hätte er sie geschlagen, hätte sie etwas gefühlt. Hätte er etwas um sich geworfen, hätte sie etwas zum Aufräumen gehabt. Selbst sein Schlafshirt hat er mitgenommen. Alles hat er ihr genommen, den Glauben, die Hoffnung, die Liebe ...

Es bleibt nichts!

Nur diese Leere ...

„Komm!“ schreit es unablässig in ihrem Kopf. „Komm!“

... diese Leere, die sie davon bewahren wird, die Balkontüre zu öffnen und die Tiefe die ihr im 22. Stock des Hochhauses entgegenbrüllt, als neuen Gefährten zu empfangen.
**********_stgt Frau
1.355 Beiträge
Themenersteller 
Doch die beschützende Leere wich nach dieser Nacht der Trauer.

Die Welt um sie herum versank unaufhaltsam. Die Vögel hörten auf zu singen, der Wind wehte nicht mehr und selbst die aufgehende Sonne wollte sterben. Wie ein glühendes Messer durchbohrten sie seine Worte. Alles in ihr schrie. Aber ihre Stimme war schon gestorben. Ja, so musste es sein, wenn man starb! Warum tat sich die Erde nicht auf und verschlang sie?

Wie in Trance, betrat sie mit nackten Füßen eine neue Welt. Dann schlugen Türen krachend in ihr zu und alles um sie herum versank in Finsternis.
wie schrecklich
traurig
hoffnungslos
ist das die fortsetzung zu ekelhaft?
jedenfalls ist diese arme person völlig ohne selbstwertgefühl
ist die "neue Welt" ein kleiner Hoffnungsschimmer?
sonst ist das ja echt ein Ende, bei dem man nur fassungslos und hilflos miterleben muss, wie ein mensch "meint" alles sei zu ende.
was es niemals ist, meiner meinung nach. vor allem nicht nur wegen eines einzelnen Menschen.
es gibt 7 milliarden - da kann der eine nicht der einzige sein, der einem den glauben ans leben geben kann, wirklich nicht.
ich mag nicht, dass mich das traurig macht
ich hoffe, du kannst es nicht wirklich so gnadenlos nachempfinden - sonst würdest du es ja wohl nicht einstellen..
was soll ich sagen?
Gefährten
Grad wollt ich ein Beitrag reinstellen, der mit Verlassenwerden zu tun
hat, da fand ich mit der Suchfunktion Deinen Beitrag.
Von der Grundstimmung her ähnlich meinem - düster, depressiv -
fehlt nur noch dazu Musik von Wagner!

Und da es zum Erfahrungsbereich des Menschen gehört, genau wie
Ekstase oder Glück, kann
man ja mal seine Eindrücke aus solch einer Trennungsphase
schriftlich verarbeiten -
Vorbei – oder das Frühstück, das keines war
„Was ist denn schon wieder?“ Seine Stimme klang verärgert und gereizt. Als er sah, dass Tränen aus ihren Augen tropften, war er alarmiert. „Es ist passiert was nie passieren durfte“, sagte sie tonlos. „Hast Du mit deinem Chef geschlafen?“ „Nein, aber ich habe jemanden getroffen und mich in ihn verliebt. Auf Anhieb. Es war wie eine Erfüllung!“

Das Wort drang wie eine Lanze tief in seine Magengegend. „Ist es der Typ, mit dem du neulich telefoniert hast? „Ja. Es ist mein Zahnarzt. Mittwoch haben wir uns getroffen., uns nur in die Augen geschaut und wussten beide: Das ist es!“
„Hast du ihn geküsst?“ „Er hat mich zum Abschied geküsst, und da hab ich es wieder gespürt!“
Das war keine Mitteilung, das war ein Erlass. Die Lanze in seinem Magen stach jetzt ein Geschwür auf.

Er hörte er sich argumentieren, abwägen, rechtfertigen. Ein lang zurückgehaltener Strom der Wut riß ihn hin, und er begann wild zu gestikulieren. Doch seine Worte schienen in einer Wand aus Watte zu versinken. Die Stelle, wo jemand die Logik seiner Ausführungen zwingend finden konnte, war nicht mehr besetzt! Geschlossen!
Als Tränen seine Ausführungen überschwemmten, warf er sich in ihre Arme. Nur waren es nicht mehr begehrende Arme, die ihn da hielten, es waren nur noch verstehende Arme. Es war das Ende ihrer Liebe.

Er setzte mit neuen Argumenten an der Stelle an, die brannte wie Jod: die versäumten Gelegenheiten. Woher kam jetzt die Ruhe, die er aus früheren Streitigkeiten an sich nie kannte? Dann, mitten im Redefluss stockte er. Hatte er eben etwas gesagt, das eigentlich besser zu ihren Argumenten passte? Es war jetzt nicht mehr wichtig. Er erschrak, als er sich die Worte sagen hörte: Verlaß mich nicht! Bitte!

Aus ihrer Antwort hörte er nur das Wort unumkehrbar heraus. Sollte er sie hinauswerfen? Jemand in ihm winkte müde ab: nicht nötig! Das würde sie mit ihm tun, ihn rauswerfen aus ihrem Liebesleben.

Er machte sich ein Lager auf dem Boden und ließ sie im Bett schlafen. Schlafen? Eigentlich war es mehr ein Kampf mit seinen Dämonen, die in seinem Bauch einen Flächenbrand angezündet hatten, der sich selbst in den seichten Schlafphasen noch austobte und mit sengender Zunge alle Erlebnisse und emotionalen Glücksmomente mit ihr beleckte. Jedes noch so leichte Drehen seines Körpers stubste ihn wieder in die Bereiche des Wachseins zurück - und sofort spürte er die Lanze im Magen. Und so schrammte er Stunde um grausame Stunde am Rand des Schlafbeckens entlang und stieß dabei immer wieder unsanft an, wurde wach, bejammerte sein Leben, kümmerte sich zurück in den kaum tröstenden Schlaf und war, was sonst nie geschah, vor ihr wach und mit einem Ruck auf den Beinen.

Nein, es war kein Albtraum. Sie hatte ihm gestern Abend den Laufpass gegeben. Er betrachte die Konturen seiner schlafenden Geliebten. Sie erschien ihm unerträglich schön, und dies verstärkte sich noch durch das Wissen, dass er sie nun nicht mehr haben konnte, dafür aber ein anderer, den sie schon geküsst hatte – und in den sie verliebt war.

Er kam sich obendrein wie ein Trottel vor, war er doch dabei sich in etwas verlieben, dass er die ganze Zeit gehabt hatte, nun aber im Begriff war, zu verlieren. Ja, wollte sie denn nicht immer diesen Zustand, dass er endlich vor Liebe dahinschmolz. Jetzt war es soweit, doch wie grausam konnte sie nun sein.

Er machte zwei Cappuccini und setzte sich traurig auf das Bett und streichelte ihr Haar und ihr schlaftrunkenes Gesicht. Sie ließ seine Zärtlichkeit milde zu, wand sich dann geschickt unter seinen Armen hinweg aus dem Bett und verschwand im Badezimmer.

Das Frühstück war keines! Er bekam keinen Bissen runter. Sie ließ ihm keine weitere Chance, weder mit Argumenten, noch mit Schmeicheleien oder Berührungen. Wie in Trance brachte er sie zu ihrem Auto. Sie sahen sich noch einmal in die Augen und dann winkte er ihrem im Rückfenster des Autos kleiner werdenden Profil nach.

Er sollte sie nie wieder sehen.
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