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Wüstenblüte

Wüstenblüte
Wie fange ich an?



Ich widme Ihr diese Zeilen! Ihr und mir, und Allen, die in unsere Liebe verstrickt sind.



Gestern habe ich Ihr schweren Herzens "die Tür gewiesen", sie zurück in ihre Wüste geschickt. Dorthin, wo sie ihre Entscheidungen trifft. Ich habe ihre Tränen weggeküsst und meine eigene innere Wüste unter den brennenden Fusssohlen gespürt. Mögen uns sämtliche Wesenheiten aller Ebenen helfen, dass unser Gang zu der gemeinsamen Quelle führt, die wir in den paar Tagen unseres Zusammenseins ahnen durften. Ich wünsch mir aus tiefstem Herzen, dass ich sie bald schon dort begrüssen darf.

Dann werden wir gemeinsam die Wüste erblühen lassen und wunderschöne Gärten anlegen. Die Luft wird erfüllt sein vom Summen der Insekten, von Vogelgezwitscher und dem Lachen all derer, die uns dort finden mögen. Unser einfaches Zelt wird jedem offen stehen, der Einlass begehrt und duftender Tee und frische Früchte werden auf ihn warten. Am Tage wird es vor glühender Hitze schützen und in der Nacht unter den blinkenden Sternen der Kälte Einhalt gebieten.

Der Stoff für dieses unser Zelt wird schon seit Anbeginn der Zeit gewoben. In ihm sind kostbarste Fäden verwoben, die alleine so fragil sind, dass sie beim blossen Ansehen, ja schon beim daran Denken ins Nichts zerfallen würden. Von diesen Fäden und den Knoten, die sie verbinden, möchte ich hier berichten.

Jetzt, da meine Herz schwer ist und sehnsüchig nach ihr ruft - und umso lauter, wennn sie ganz den Weg zu mir gefunden hat. Wie ich ihn zu ihr. Denn gerade als ich diese Zeilen schreibe, kommt mir in den Sinn, dass die Wegweiser unter meinem Firmament teilweise noch in Richtungen zeigen, die höchstens zu einer Fata Morgana führen. Mich und sie.

Also mache auch ich mich auf den Weg, ihr entgegen und richte die Pfeile neu aus. damit Amor´s Pfeil unsere Herzen so trifft, dass sie zwar für alle Zeiten verbunden sind, doch jedes auch noch frei für sich schlagen kann und mag.

Nur so lebt Liebe und wir lieben das Leben.

Auch wenn uns auf dem Weg durch die Wüste lange Stunden des Umherirrens fast den letzten Mut raubten, so haben wir es doch bis hierher geschafft. Wir litten Hunger und Durst und unsere ausgedörrte Seele wagte oft nicht einmal mehr zu hoffen. Skorpione liessen ihren Stachel auf uns niederfahren und Klapperschlangen drohten.

Wir stehen hier und wissen, dass die Wüste schön sein kann. Wir sind überzeugt, dass sie noch schöner wird, wenn wir sie mit unseren bunten, hellen und dunklen Träumen bepflanzen, sie mit Tränen bewässern. Und immer öfter werden es Freudentränen sein. Denn Sie, mein Abbild der Göttin schaut mit mir voller Ehrfurcht den Nachthimmel. Ein Meer mit Myriaden von glitzernden Sternen. Ein jeder davon ist die Wohnstatt einer Verheissung; bereit, dem gepflanzten Traum sein Blinken zu schenken, auf dass er freudig tiefe Wurzeln treibe und schon bald die grünen Triebe neugierig und lebenshungrig in den Tag hinein wachsen dürfen.



Durchgehalten

Urgewalten

ohn Erkalten

noch ein Stück



Etwas hecheln

kleines Lächeln

Zwischenschwächeln

überbrück



Wurzelsehnen

Seelendehnen

Tränen wähnen

neues Glück
****ra Frau
2.917 Beiträge
mitreissend, wer ebenso tief fühlen kann....

das Wandeln durch die Wüste - nur auf den ersten Blick erscheint es einsam.

Doch nie wirklich bist Du allein.
Dein Fühlen, Dein Sehnen, Deine Begierden, Dein Verlangen - sie alle begleiten Dich durch den trockenen Wüstensand.

Sind Labsal der ausgedörrten Seele auf dem Weg zum unbekannten Ziel.

*herz*

Lys
das ist sehr schön
und beweist wieder einmal eindrucksvoll: die Wüste lebt!!!
Je Lebensfeindlicher die Umgebung, desto schöner und wertvoller das Leben das dort siedelt *top*
Einfach wunderbar *spitze*
Danke ihr Lieben!
Es ist erst der Anfang (vom ersten Kapitel) meiner jippiehyeah mittlerweile realen Liebesgeschichte!
Ich hatte keine andere Möglichkeit, ihr meine Gefühle auf den üblichen Wegen zu zeigen, da alle überwacht waren. So blieben nur diese Geschichten auf meiner Webseite (die sie allerdings auch nicht lesen konnte, da ihr Internet nicht funktionierte).
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Ich wünsche Dir, lieber Olaf, dass die Wüstenblume blüht und Du Dich ihrer erfreuen kannst.
Pflege sie gut!

*knuddel*
Rhabia
****e_a Frau
583 Beiträge
Eine wunderschöne Hymne an eine vielversprechende Liebe, voller Sehnsucht und Hoffnung, Kraft und Zuversicht. Viel Glück!
**********_stgt Frau
1.355 Beiträge
berührende ...
... und wunderschöne Liebesgeschichte!
wie ein Bild von Rousseau! *g*
Wüstenblüte 2
Noch wandere ich viel zu oft alleine durch das finstere Tal. Immer wieder kurz kann ich sie spüren, ihre Nähe ahnen, doch schon all zu bald müssen meine Sinne sich eingestehen, dass sie nur noch ihrer so überwältigenden Erinnerung nachhängen und das ersehnte Subjekt der Begierde außer Reichweite ist.

"Geduld", sagt die Sicherheit, "mit jedem Schritt kommst Du der Vereinigung näher."

"Kopf hoch, nur so kannst Du die Zeichen früg genug erkennen," meint die Tapferkeit, "wir haben schon manches Hindernis überwunden und erlittene Blessuren sind verheilt."

"Endlich ist hier mal was los!" klatscht der Eigensinn in die Hände.

"Aber pass auf, dass Du nicht im Dunkeln...." fleht die Angst.

"Feigling, du bist schon viel länger in der Wüste unterwegs als sie." ruft dier Stolz zusammen mit dem Selbstwert. "Sie muss sich vorsehen! Sie braucht viel mehr Mut ihren Weg zu gehen als Du!"

"Kinners! Jetzt aber mal halblang hier!" stöhnt der Überblick. " Wenn wir uns streiten, kommen wir nur langsamer weiter und unser Aufmerksamkeit sinkt. Ich schlage vor:

Wandlung nimmt sich Angst und Höhenflug und erkundet mit ihnen das Terrain.

Weitsicht steigt mit Hoffnung und Wunsch auf einen Baum und bestimmt die Richtung.

Eigensinn und Humor halten Wache, dass Aufgabe und Rückzug uns nicht mehr überfallen können.

Idee und Ausdauer bändigen Frustraton und Zorn. Diese würden uns entweder aufgeben oder in die Irre führen.

Herzlichkeit sucht mit Freundlichkeit nach weiteren Weggefährten. Wir wären um den richtigen Riecher und die Ausgewogenheit sehr dankbar.

Stimmt! Rücksicht weckt bitte die Dankbarkeit.

"Und was ist mit uns?" nörgeln Leichtsinn und Neugier und Lust, "wir haben die Göttin doch schliesslich aufgerissen!"

"Unerträglich!" schnaubt die Moral.

"Jetzt halt den Schnabel" fahren ihr Gerechtigkeit und Spiritualität dazwischen." Du hast uns die Wüste eingebrockt und bist andauernd nur am Bremsen. Ausserdem bist Du die beste Freundin von Eifersucht und die hält unsere Göttin gefangen, wann und wo es nur geht"

Der Überblick seufzt.

"Alle werden jetzt gebraucht! Wenn ihr so einen Lärm macht, kann ich den unbedingten Willen nicht verstehen und der rote Faden geht auch verloren. Haltet euch bereit, jeder bekommt genau dort, wo er das Beste herausholen kann, seine Chance sich zu beweisen!

Schließlich ist es wohl unser aller dringlichstes Ziel, Sie zu finden und ihr lebenslange Freude zu sein! Deshalb Schluss jetzt mit dem Palaver und Brüderchen Schlaf herbei gerufen. Traumweben hat Nachdienst und streckt seine sensiblen Fühler aus. Dass mir keiner den Engelschor unterbricht! Wir haben jede Stärkung nötig. Deckt euch gut zu und spürt sie noch einmal, dass Traumweben uns zu ihr führen kann. Gute Nacht!"

Als alle die Augen zu haben und der gleichmässige Atem schon in den ein oder anderen Schnarcher übergeht, lächelt Erinnern, bevor es auch entschwindet. Es hieß, die wundervolle Göttin schnarche auch........................
****e_a Frau
583 Beiträge
Und wieder! So leicht und so zärtlich und gescheit. Ein Text der mir beim Lesen die Seele liebkost. Bin total gespannt, in welcher Form die Reise weitergeht...
erinnert
an die zärtlichkeit erich frieds
**********_stgt Frau
1.355 Beiträge
... begeistert!
Liebevoll und bewegend!
Freut mich sehr,
dass es euch berührt!
*blumenschenk*
Wüstenblüte 3
Blickteppich



Schenk mir den Sternenglanz

aus deinen Augen

das Strahlen

von glücklichen Tagen



Reich mir vom ganz

Neues wagen

deine Klarheit

und des Willens Härte



Auch wenn Kälte wärte

Angst die Weite ruft

Wolken Trauer tragen

Blitze in der Luft



Wärmeüberflutet

sie mein Antlitz schaun

Überrascht und unvermutet

kaum zu Blinzeln traun



Alle deine Blicke

Seelenfädens Kraft

Hand und Herzenslücke

Trauertrüb ohn Saft



Werd sie alle senken

herzenstief und froh

draus den Teppich weben

unter deinen Po



Dass du fliegen mögest

sonnenzukunftsfrei

bald zu mir zu Andern

sicher - eins zwei drei



Dann lenkt jeder Faden

von deinem Augenlicht

ein herzenstiefes Lächeln

in dein so zart Gesicht



So leuchtet es am Morgen

am Abend und der Nacht

verwandelt Schmerz und Sorgen

schenkt federleichte Macht



Die heilige Nacht kann aber auch dunkel sein. So schwarz, dass Zweifel erwachen und die Engel wie Dämonen erscheinen. Dämonen, die mich nur vom gerechten Zorn abhalten wollen. Dämonen, die mich zur Feigheit aufordern oder mir sie auch vorwerfen, um mir Drohgebärden schmackhaft zu machen. Dann wechseln Angstvisionen sich mit dem Heranpreschen des weißen Ritters ab, und Zweifel an ihrer oder meiner Liebe weichen martialischen tätowierten Harleyfahrern, die meinem und ihrem Widersacher deutlich zu verstehen geben, dass er sich besser lautlos und unwiderruflich verzieht.

Dann wird sie zur Nacht der Versuchung. Verzweiflung und Angst suchen sich einen einfachen Ausweg und verkaufen für einen Silberling alle Ideale und die Unschuld des Herzens.

Plötzlich wird die Welt schwarzweiß. Gut und Böse kämpfen. Und das kleine ängstliche Ich ist wenigstens wieder auf der guten Seite und schwenkt sein moralisches Schwert. Auch wenn es damit sein Schicksal besiegelt und sich jämmerlich hinter scheinbarer Größe versteckt. So stirbt mit der Zeit jede Selbstachtung und immer mehr harte und kalte Prinzipien lösen den gesunden Menschenverstand ab. Gnade und Muse sterben und mit ihr jede Hoffnung.

Deshalb nimmt Jesus seinem Jünger Petrus das Schwert ab und heilt des Soldaten Ohr.

Diese Nächte sind grausam. Grausam, weil die Ohnmacht tobt und die Wüste so gnadenlos leer und einsam wirkt. Grausam, weil es fast scheint, als ob Gott uns vergessen hat. Wie wir Ihn oder Sie.

Grausam, weil es uns im Angesicht des Sternenhimmels noch kleiner werden lässt, schrumpfen zu mikroskopischer Wichtigkeit.

Doch gerade deshalb sind sie nötig. In ihnen entscheide ich mich. Will ich wachsen oder schrumpfen? Gehe ich blind den Weg des geringsten Widerstandes oder hellwach den der Herausforderung? Trotz Angst und Gefahr.

Was ist mir die Liebe zu Ihr wert? Richte ich meinen Blick auf die Möglichkeiten oder den Mangel? Welcher Seite schenke ich mit meiner Aufmerksamkeit die Kraft und Macht sich zu verwirklichen?
Seltsam ist, dass sogar die Möglichkeit zum Bösen gut wird. Denn dadurch, dass sie nicht verleugnet wird, wird sie von einer Möglichkeit zur Gewissheit. Zur klaren Ansage, die nicht durch Bösartigkeit sondern Konsequenz überzeugt. Drohungen sind dann gar nicht mehr nötig. Denn durch den Ausgleich der Kräfte fällt die Drohkulisse in sich zusammen und die Beteiligten können zum Abwägen von Argumenten übergehen.



Wüste Gedanken werden vom Werwolfsgeheul zum Engelschor. Mein Herz fühlt wieder. Es ängstigt sich, es schmerzt und weint aus Verzweiflung und Ohnmacht. Doch es lebt. Es vertraut auf ihren Weg, auf meinen und es kann sich mit kindlicher Vorfreude den gemeinsamen vorstellen. Und wenn nun der Schamane in mir ein Ritual verlangt, wird es jetzt allen Seiten gerecht und die Intuition, das Vertrauen und eine schier unermessliche Kreativität nähren verschiedenste Lösungssamen wie ein warmer Frühlingsregen.

Kurz darauf blüht die Wüste. Der Bann ist endlich gebrochen. So prachtvoll und überwältigend, dass alles Zagen und Dürsten auf einen Schlag vergessen sind.
****ra Frau
2.917 Beiträge
wunderschön *blume*

und fast unheimlich.... als würdest Du durch meine Wüstenei wandeln und meine Gedanken und Gefühle beschreiben...


lass die Hoffnung leben, selbst wenn die Zweifel mit wirkungsvollen Waffen kämpfen. Sie müssen jedoch nicht wirksam sein.

Der Glaube an Deine Gefühle und die Größe der Intensität der Beziehung, nährt die Hoffnung.

Lys
******cat Frau
106 Beiträge
Eine sehnsüchtige Reise ins Innere, poetisch und packend zugleich. Du hast eine besondere Gabe mit der Sprache leuchtende Bilder zu malen, weiter so!

Herzliche Grüße von
Desertcat
(P.S.: die Wüste lebt, und wie!)
Wüstenblüte 4
Gleissend Sonn

sticht

tropfend Zapfen

spitz

ganz Ahnung

droht sein Fall



Schon

zerknirscht

des Stiefelknechtes

müdes Stapfen

leis er bricht

ganz ohne Knall



Knechtschaft End

der Sonn

geschuldet

augenblicklich

tropft

das Rot



Frisches Blut

noch heiß

und dampfend

Lächelnd

grüßt

Geburt und Tod




Warum nur singt etwas in mir bei fast Allem, was mir begegnet Ihren Namen!? Wer mag ermessen, wie unendlich mich die Feige im Supermarkt, so süß, samtig lila, weich und überreif an Sie erinnert? An Ihren Duft, Ihre zarten saftigen Lippen und die Hingabe, mit der Sie sich mir schenkt. Woher haben so viele Frauen plötzlich Ihre Anmut. Schauen mich aus Ihren Augen an. Was schwingt so verführerisch in den Stimmen der Prachtweiber, was mich an Ihre so köstlichen Laute erinnert? Wie machen sie es, mich mit jedem Anblick mehr nach Ihr zu sehnen? Wieso stockt mein Herz, wenn mich wieder einmal irgendwo etwas so an Sie erinnert, dass ich erst realisieren muss, dass es die Sehnsucht ist, die Seifenblasen en masse gen Himmel bläst und Fata Morganen wie Vogelschwärme um mich herumfliegen lässt?

Verliere ich den Verstand?

Brennt mir die unbarmherzige Wüstensonne auf ihrem einsamen Weg zum Abendhorizont die letzten Synapsen weg? Oder sind es Fieberträume wegen der gnadenlosen Kälte der Wüstennacht, in der der dickste Schlafsack nicht einen Bruchteil der Wärme Ihrer Augen halten, geschweige denn erzeugen kann?
Wie überlebt Mann in dieser Situation?
Ob es Ihr ähnlich ergeht?

Ich denke, sobald wir uns wiederfinden und aufeinander treffen - wird es noch schlimmer! Doch das wird Nichts sein im Vergleich zu dem Zustand, den Gefühlen, die mich in Ihren Armen, in Ihrem Duft und Geschmack, an Ihren Lippen und in Ihrem warmen Atem überwältigen!

Glück ist nur das Schild, das auf den Türen steht, die sich an Ihr und in Ihr öffnen. Sperrangelweit. Sowas von!
wunderbar ...................

Ev
****e_a Frau
583 Beiträge
Das leichtfüssige Lesen deiner Wüstenblume macht mich süchtig! Nach mehr. Wie gut es tut, soviel Zartes und Sehnsüchtiges in mir aufgehen zu lassen. Diese einmalige Mischung von altmodisch fein und frech modern. Dieses absolut zensurlose Schwelgen! Meine heutige Lieblingsstelle:

Glück ist nur das Schild, das auf den Türen steht, die sich an Ihr und in Ihr öffnen. Sperrangelweit. Sowas von!

Ob dieses Glück tatsächlich real sein darf?
Ob dieses Glück tatsächlich real sein darf?

Nun, dass wollen wir stark hoffen *smile*

Obwohl erklärter Weise völlig romantikresistent (*zwinker*) lese ich diesen Threat immer öfter immer lieber.

*top*

Joe
Ach, wie schön...
olove
du bist ja geradezu erfüllt von romantik!
was für ein beneidenswerter zustand...
bleib so.
Wüstenblüte 5
Sie sang.

Sang voll Inbrunst eine Arie und schmetterte ihren ganzen Zorn den Hügel hinan. Es war, als ob von ihrer Brust alle Gefühle der Menschheit auf einmal auf die Welt einströmten. Sie brachen sich Bahn, stauten sich hinter den Stimmbändern, und schossen hernach mit voller Inbrunst hinein in die Welt.

Wie bunte vibrierende Fäden, gezogen von Mikroraketen schossen sie davon und liessen sich, den ersten Überschwang hinter sich gelassen, in eine weite Kurve fallen. Dort schien es, als ob sie innehielten, um sich zu entscheiden, welch Ziel anzustreben sei, nur um dann mit neuer Begeisterung in tausend neue schillernde Fäden aufgeteilt in alle Himmelsrichtungen davon zu tanzen. Sie drehten sich in Wirbeln aller Größenordnung, flachen und steilen Steigungen, ruckelnd und zuckenld oder in Millionen Takten pulsierend und suchten sich ihr Ziel.

Es war mir, als ob jedes Molekül der Luft sich in Musik verwandle. Nicht nur, dass alles, was die Lichtfäden erreichten, von ihnen eingesponnen, sofort zu beben begann. Nein. Es schien, als ob sich alles versuchte, sich in Bewegung zu setzen, die Schwerkraft zu überwinden oder gar meterdicke Wurzeln aus felsigem Boden zu lösen - nur um den Fäden entgegen zu eilen. Blätter schienen Tango zu tanzen. Sand hüpfte zusammen mit trunkenen Mücken Ringelreihen im Lichtkranz des Mondes, Vögel stiegen kreisend hinauf zu den Sternen und kehrten in wogenden Schwärmen zurück, um sich auf blätterrauschenden eichernen Taktstöcken und buchenen Geigenbögen nieder zu lassen.

Dann erreichten die Fäden auch mich. Und mein Herz begann zu hüpfen, sich wie wild jubelnd im Kreise zu drehen und meine Beine begannen zu zucken und alles Schwere und Dunkle stob in Pirouetten aus ihnen hinaus, bei jedem Tritt Tonnen von Schwermut und fässerweise Angst.

Mir wurde leichter und leichter und ich spürte, dass die Farbe zusammen mit dem Ton in mein bisher so trostloses und graues Leben zurückgekehrt war. Wie wunderbar füllte mich wieder das Vibrieren. Wieviel Halt bot mir der Takt. In mir begannen alle Zellen gleichzeitig in ihre Arie einzustimmen und tönten in tausend unterschiedlichen Sprachen nur immer wieder ein einzig Wort: Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa!

Ich weiß nicht zu sagen, ob wir uns fanden, im Tanze zusammentrafen, nachdem die letzten Töne verklangen und sie sich strahlend zu mir drehte.

Denn da endete vorerst mein Traum.

Ich erwachte mit einem Lächeln auf den Lippen und weiß seither wieder, wie es sein kann und wo ich hin möchte. Dafür danke ich ihr und verspreche, dass ich es auch dann nicht vergessen werde, wenn uns ein Wiedersehen nicht vergönnt sein sollte.



....und manchmal gibt es Tage, da hilft alles gut Zureden nichts.

Da stirbt die Hoffnung fast. Eben nur fast.

Dann fehlt sie mir so sehr.......



Der fiese

Riese saß an seiner Schüssel

und aß

den Riesenfraß

derweil des Feeleins zarte Hände

geschwände

mit Zwergenaxt der Ähren

Samenfall versucht zu mehren.



Gar lästig ists

wie frissts

das Ungetüm

so ungestüm

und murrt

und knurrt

wenn allzulange

bleibt der Nachschub furt



Gar bange

wirds der Kleinen

wenn sie mit ihren feinen

Händlein

rührt die Samen ein

und Riesenpranken

schubsen ungestüm

ohn jegliches Bedanken



Es kommt der Tag

da sinnt sie Flucht

hat alle Furcht vergessen

hat sich ein Mauseloch

gesucht

und plötzlich ohne Frag

ward Riesenrüpel

eiderdaus alleine dagesessen.



Nun sitzt sie zwar

immernoch

inmitten staubigem Gemäuer

umrundet stündlich Mäusekot

doch fühlt sich besser heuer

So ohne Seelenpein und Not

ists Leben wieder wunderbar

trotz Loch



Der Riese

jaulte schrie und tobte

erst wirklich Besserung gelobte

als dies nicht nutzt

dann schweigt verdutzt

den letzten Rest vom Mahl verputzt

fühlt in den Mauern er sich Scheisse

und geht erzürnt auf Weiterreise



Nun hat die Fee

das Schloss alleine

bäckt wieder gern

doch Brötchen kleine

denn ohne Herrn

der sie mißacht

der Haushalt wieder

Freude macht



So kommt auch balde

wies kommen muss

wer hätts gedacht

in einer schönen Mondennacht

ein Faun hörts Feelein lustig singen

will Eckernbuchenmehl ihr bringen

aus tiefstem Walde

da folgt ein märchenhafter Kuss



Seither

s´ist schwer

nicht vorzustellen

tat sich der Beiden Tag immens erhellen

die Nacht

gemeinsam gern verbracht

hörte der beiden frohen Klang

nebst Mäusequiek und Käuzchensang
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