Fünf Tipps für die Partnersuche*
• Hier kommt wieder ein Teil der Serie: fragt Dornroeschen. Dies sind rein persönliche Ansichten ohne Anspruch auf Allgemeingültigkeit und ohne GarantieWenn du mehr als fünf Ausschluss-Kriterien hast, bist du der Verlierer.
Wir haben alle unsere Grenzen. Wenn wir auf Partnersuche sind, nehmen wir allerdings so manches an den potentiellen Bewerbern in Kauf, das wir vorher nicht wirklich als wünschenswert ansahen – die Ansprüche ändern sich, je verzweifelter und einsamer wir werden. Dabei haben die meisten von uns genaue Vorstellungen davon, was sie nicht wollen.
Ich kenne viele Frauen, die Männer von vorne herein ablehnen, wenn sie offene Sandalen tragen, mit weißen Socken erst recht. Mir selbst gefallen sie genauso wenig wie Goldketten auf behaarter Brust und bis zum Bauchnabel aufgeknöpfte Hemden. Äußerlichkeiten sagt ihr? Schon wichtig. Aber nicht unbedingt ausschlaggebend. Gebt ihnen eine Chance, Geschmacksverirrung muss kein K.O.-Kriterium sein.
Trotzdem sollte man offen sein und seine Anforderungen ein wenig näher betrachten. Meine Erfahrung zeigt, dass nach eingehender Betrachtung ungefähr fünf Dinge übrig bleiben, die man sich als Hindernis für eine nähere Bekanntschaft mit einem Herrn festlegen sollte. Und an diese Grenzen muss man sich dann auch halten, will man es nicht bereuen. Mehr sind zu anspruchsvoll, weniger sind zu wahllos und bringen einem schnell einen gewissen Ruf ein.
Hier sind meine fünf Kriterien, bei denen gar nichts läuft:
1. Der Herr benutzt Begriffe wie „schwul“ oder „pervers“ abschätzig
2. Er ist unhöflich und herablassend zu
Kellnern/Taxifahrern/Obdachlosen
3. Er hat bei meinem zweiten Besuch in seiner Wohnung die
gleichen ungewaschenen Teller in der Spüle wie beim letzten Mal
4. Er denkt, Jazzmusik ist dämlich und kann mit
Fremdsprachen/Fremdwörtern nichts anfangen
5. Er hält sich für einen untrüglichen Experten auf irgendeinem
Gebiet, dem niemand das Wasser reichen kann und lässt andere
dazu nicht mal zu Wort kommen
Das sind meine fünf. Macht eure eigenen und versprecht euch selbst, dass ihr mit allem anderen schon fertig werdet. Ansonsten werdet ihr wahrscheinlich für immer allein bleiben.
Wenn du nur hart genug arbeitest und immer freundlich bleibst, können großartige Dinge passieren
Dieses Zitat scheint technisch gesehen nichts mit Liebesbeziehungen zu tun zu haben, aber ich finde es auch auf diesem Gebiet sehr passend. Man sollte nie aufhören, an einer Partnerschaft zu arbeiten, vor allem, wenn es schwierig wird. Sobald man in einer Beziehung ist, vergisst man, dass man etwas dafür tun muss. Und freundlich lächeln sollte, auch wenn man den anderen am liebsten umbringen würde.
Wenn ihr weiterhin das „Ich tue alles, was nötig ist, damit diese Sache funktioniert“-Gefühl behaltet, wird alles gut. Und die Schlüsselbegriffe dazu sind „Daran arbeiten“ und „nett zueinander sein“. Das wird euch jedes händchenhaltende, alte Pärchen im Park bestätigen können.
Die Partnerschaft ist eins der Dinge, die uns menschlich machen. Sie erfüllt die Bedürfnisse nach Sicherheit, Verbindung und Anerkennung. Die Entscheidung für einen Partner gehört daher zu den essentiellen Entschlüssen für unsere Selbstfindung.
So ähnlich hat es der Standesbeamte bei meiner Trauung ausgedrückt. Obwohl es Heirat betraf (und ich inzwischen geschieden bin), halte ich diesen Gedanken für wichtig, auch für eher zwanglose Liebesaffären. Man sollte niemals vergessen, dass diese Beziehung, in der man sich befindet, von einem selbst gewählt wurde.
Sie bestimmt einen Teil unseres Lebens, für eine Woche, einen Monat oder zehn Jahre, vielleicht sogar für den Rest unseres Lebens. Romantische Beziehungen definieren unseren Lebenswandel und unsere Zukunft. Also sorgt dafür, dass ihr euch jemanden aussucht, der euch nicht zurückhält, der/die zu sein, der/die ihr sein wollt.
Euer Partner sollte euch nicht verändern wollen, und euch alles zutrauen. Das gilt übrigens auch für diejenigen, die unbedingt mit jemandem zusammen sein wollen, der diese Gefühle nicht erwidert und einem nicht die gleiche Liebe entgegen bringt – das ist Zeitverschwendung.
Wie können wir Liebespartner sein, wenn wir nicht auch Freunde sind?
Lacht nicht, ich meine es ernst, auch wenn man diesen Spruch schon so oft in kitschigen Liedern gehört hat. Fragt Paare, die schon ewig zusammen und glücklich miteinander sind. In den allermeisten Fällen antworten sie auf die Frage, warum sie es solange miteinander ausgehalten haben: „Weil ich meinen besten Freund geheiratet habe!“
Denkt mal drüber nach: Würde diese Person, mit der ihr zusammen seid, alles stehen und liegen lassen und mitten im Berufsverkehr quer durch die Stadt fahren, um euch ein wichtiges Dokument zu bringen, das ihr für eure Arbeit braucht? Und das nur, weil ihr ihn darum bittet, nicht, weil er sich eine Gegenleistung verspricht?
Wenn die Antwort Nein ist, wisst ihr, was ihr zu tun habt.
Alles was am Ende zählt, seid ihr selbst – und ihr seid großartig.
Das schwierigste bei allen Partnerschaften – langen, kurzen, für eine Nacht oder das ganze Leben – ist einzusehen, dass man selbst fantastisch ist. Manchmal lassen uns Beziehungen schlecht fühlen, manchmal macht Alleinsein uns depressiv und betrunken. Beides ist manchmal hart. Aber nett zu sich selbst sein ist immer wichtig.
Wir sind wertvoll und liebenswert. Lasst euch von niemandem das Gegenteil einreden. Und nur, wenn ihr das wirklich glaubt, könnt ihr auch den, der so über euch denkt, wirklich lieben. Da draußen ist jemand, der euch für großartig hält, er wartet auf euch – und es wird wundervoll sein, wenn es passiert.