Stuben Tiger (olove light)
Flüche verfliegen bei mir schneller als Gerüche. Jedoch stehen beide in uhrsächlichem Zusammenklang miteinander.
Zum Beiernst stinkt es mir gewaltig, dass (schl)immer dann, wenn mein Hormonpegel so gestiegen ist, dass ich aufpassen muss, dass die Dämme nicht brechen, Ebbe an meiner weiblichen Lächelfront ist. Nichma ein ritzekleines, scheues, zehntelsekündliches fliesst dann zu mir rüber.
Dafür aber zum besoffenen Proll auf der anderen Seite. Literweise oben und unten. Nur dass der vom anderen Ufer aus gar kein Interesse hat.
Wenn das mal nicht ein paar Flüche wert ist!
Spaltenbrunser depperte, hirnloses Parfümfalle oder vertrockneter Faltenbalg in den Bart genuschelt hilft dann un- und gemein die Kraft aufzubringen, noch ein paar Sandsäcke auf die Dämme zu schmeissen.
Wer weiß, was sonst passieren könnte.
Nun nein, eher nichts wirklicht Dunkles.
Nicht, dass ich wirklich zu kriminellen Schandtaten fähig wäre. Doch der Fluch hilft meinem Ego, sich vom verschmähten Looser - schwups -wieder zum Helden zu mausern. Ohne Mauser versteht sich. Kochen ohne Heckler. Gluck, gluck statt Glock.
Allet nur, weil die holde Weiblichkeit meinem Glockenspiel keinen verschärften Reiz abgewinnen kann.
Dabei dusche ich drei Tage vor der Disse nicht um, den ruchlosen Miststücken ein passendes Pendant zu bieten. Meinen Dreitagebart habe ich dann schon mindestens zwei Wochen stehenlassen.
Statt dass die dann auf den verwegenen Typen zusteuern, der da so cool an der Theke rumlümmelt - von wegen, beugen sich die Rotzgören zum Ohr ihrer Busenfreundin, schielen kurz aber deutlich rüber und kichern dann.
Da soll Mann dann nicht fairzweifeln und nach ein paar lautlosen Flüchen das Elend in einigen Zentiliter Ersatzfluten ersäufen.
Das kraniale Ergebnis stinkt mir am nächsten Morgen noch gewaltiger, doch da es ein Stubentiger ist und die Krallen schon lange abgewetzt, weiß ich schon, dass ich mir schon nächsten Samstag wieder was zum Fluchen suche.