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Alltagsliebe

Alltagsliebe
Ich wünsche mir eine alltägliche Liebe. Diese Art von Liebe, die zu frühmorgendlichem, schweigsamen Frühstück passt. Starker Kaffee, Zeitunglesen, weil man keine Energie zum Reden hat und man wie der Himmel da draussen erst seine tagtägliche Identität finden muss.

Eine Alltagsliebe, die geduldig ist, nicht eine, die dafür sorgt, dass die Erde sich aufhört zu drehen, sondern eine, die mich trotz der ganzen Bewegungen ruhig auf dem Boden hält.

Ich möchte mich nicht in einer unhaltbaren Wahnidee verlieren, in der der Rest unseres Lebens ohne Folgen sei. Ich möchte, dass wir menschlich sind, und unterschiedliche Meinungen haben. Ich will zu lange in der Dusche stehen und dich von dem schrecklichen Stau erzählen hören.

Ich will alles über den Chef erfahren, der nichts kapiert und dir von den lustigen Fremden berichten, die mir auf der Straße aufgefallen sind. Ich will deine Geschichten hören, von dem zufälligen Treffen mit einem alten Schulfreund oder der Reportage im Radio – denn all diese auf den ersten Blick so unscheinbaren Dinge sind bedeutungsvoll, wenn sie durch die Augen desjenigen gefiltert wurden, der uns wichtig ist. Eine Alltagsliebe, die der Monotonie Belang einflößt.

Meine alltägliche Liebe sieht so aus:
Wenn ich zur Arbeit fahre, weiß ich, er fragt mich abends, wie mein Tag war und was ich zu Mittag gegessen habe. Er versteht, dass ich an einem Dienstagabend nicht mein Wochenend-Selbst bin. Er akzeptiert, dass ich am Mittwoch einen Witz schlecht erzähle. Er fühlt, dass er mich besser in Ruhe lässt, wenn ich am Donnerstag über meine eigenen Füße stolpere oder am Freitag meine Frisur nicht gut sitzt und es mir schlechte Laune bereitet.

Ich kann das Essen anbrennen lassen oder mich in einer Sache irren, und es ändert gar nichts. Und das darf alles an jedem Tag der Woche passieren, weil jeder Zeitraum, jeder Moment unvorhersehbare, unersetzbare Nähe enthält, bis der Augenblick so voll davon ist, dass er anschwillt bis zum Platzen.

Wir verbringen Zeit miteinander, ohne etwas zu tun, Momente, in denen wir uns Dinge erzählen, die vor fünf Minuten oder vor fünf Jahren passiert sind, ohne irgendeine besondere Aussage. Ich weiß, wann er seinen Arzttermin hat, er weiß, wo ich meine Quittungen aufbewahre, wir bestellen etwas zu essen, wenn wir es beide nicht geschafft haben, einzukaufen, oder vergessen das Essen ganz, weil wir zu voll von unseren Worten und Berührungen sind und es keinen Platz für etwas anderes gibt.

Ich möchte keine Sonnenbrille aufsetzen und so tun, als wäre das Leben ein langer Sommerurlaub. Meine Fantasie ist es, in der Wirklichkeit zu bestehen, mein Traum ist es, für jemanden da zu sein, an einem Sonntagmorgen, genau wie an einem Mittwochabend, wenn die Ruhe und Gelassenheit des Wochenendes nachlässt und immer weiter weg erscheint. Ich möchte mit dem zusammensein, der mit mir aus Liebe Alltag macht und den Alltag mit Liebe bereichert.
Wer das Glück hat - solch eine "Liebe" zu haben -
der kann sich glücklich schätzen.
****e_a Frau
583 Beiträge
Schön gesagt.

Eine Alltagsliebe, die der Monotonie Belang einflößt.

Eine all-tags-taugliche Liebe. Am liebsten eine, die hie und da mal über die Stränge haut, und Unvernunft auch ihren Platz hat.
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