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Liebe. Nur ich.

Liebe. Nur ich.
Heute Abend habe ich meine Erwartungen nach Hause geschickt; ich möchte allein sein.
Das Wasser ist warm, der Duft von Monoî Tiaré wabert durch den Raum; im Hintergrund singt George Michael von unbeschwerten Zeiten – „Careless Whisper“ vermischt sich mit dem Geruch von Jasmin.
Heute werde ich mich nicht einfach nur waschen. Heute werde ich mich wahrnehmen. Fühlen, seifenfrei.
Meine Hände schlingen sich umeinander. Schöne Hände hätte ich, sagte man mir vor Längerem. Ich mag sie auch. Streiche mit einer Hand an meinem Arm herab, berühre mit der anderen meine Hüfte. Runder scheint sie mir. Ich lasse den Gedanken ziehen. Im Moment ist es gleichgültig; ich verlange keine Perfektion, will sein, sonst nichts, habe Wochenende. Von allem.
Früher mochte ich meine Beine. Sie waren lang und muskulös, kräftig und ausdauernd. Sie fühlten sich gut an. Früher.

Heute fühle ich unterbrochene Nervenbahnen, sehe Makel, plane die nächsten Tattoos, um den Makel zu überdecken, bin noch nicht angekommen in meinem neuen Sein.

Meine Brüste… Noch weigern sie sich standhaft, der Erdanziehung nachzugeben. Ich umstreiche sie, sage ihnen ein leises, aber überzeugtes Dankeschön.

Dann finde ich die leere Flasche, schnuppere. Monoî Tiaré ist gegenwärtig, betört mich. Ich entlasse die Blüte in die Wanne, fülle die Flasche neu, streichle mich mit Wasser. Die Wärme fühlt sich gut an auf meiner Haut. Bin immer noch indifferent – was wird mir dieser Abend bringen? Bleibe ich mit mir, oder falle ich in einen Anderen?

Mein Gefühl sagt mir, dass meine Gesellschaft die bessere ist. Ich streichle mich, erkunde mich mit meinen Händen, tue all das, was ich mir von einem Geliebten wünschen würde: Ein kleines Spiel mit den Zehen, sanfte Finger auf meiner Wade, den Oberschenkeln, meiner Flanke. Eine Hand, die nichts weiter möchte als mich zu fühlen, bedingungslos, die nicht sieht, nicht bewertet.
Meine Hand findet mich. Streichelt mein Gesicht, meine Arme, während ich sie betrachte, als gehörte sie nicht zu mir. Kein Gedanke an die möglicherweise nachlassende Straffheit meiner Haut, niemand, der mir sagt, ich sei nicht mehr zwanzig.

Nur diese Hand, die mir sagt, dass ich mich lieben darf.

Ich lasse mich fallen in ein neues Ich.

Nüchtern wäre ich im Jetzt geblieben.

AnnaK., überarbeitet Juni 2012
Liebe. Du und ich.
Ich liege in der Badewanne, Kerzenlicht spiegelt sich in meinem Dachfenster, iTunes spielt leise Klaviermusik, unaufdringlich. Das Wasser ist warm, ein moschusduftender Ölfilm bedeckt meine Haut. Ich schließe die Augen, lasse mich noch ein wenig tiefer ins Wasser sinken, streiche leicht über meine Flanken.
Es ist einer dieser Tage, an denen mein Körper zu mir gehört, sich gut anfühlt, stark, glatt und trotzdem weich. Meine Hand wandert die Hüfte hinauf, spürt den Beckenknochen, die Rundung meines Hinterns, die Taille, verharrt an der Brust; sanft streicheln meine Finger über die Brustwarze, erspüren die zarte Haut. Die andere Hand legt sich wie von selbst auf den Venushügel, meine Finger finden ihren Weg, meine Gedanken verlassen zielstrebig das Bad, versinken in einer Phantasie.

Du stehst unter der Dusche, den Rücken an die Kacheln gelehnt, eine Hand auf Deiner Brust, sanfte Kniffe in die Brustwarze, die erigiert ist wie Dein Geschlecht, das von der anderen Hand verwöhnt wird, sanft drückt sie, bewegt sich auf und ab. Du hattest einen guten Tag, hast viel gearbeitet, viel geschafft, Du spürst Deinen Körper, bist wach, bei Dir. Du schließt Deine Augen, lässt Dir Zeit, die Leinwand in Deinem Kopf füllt sich mit Bildern, Deine Gedanken wandern, machen Rast in einer Phantasie.

Wir stehen im Flur, die Haustür ist kaum geschlossen, Du hältst mich im Arm, wir küssen uns, unsere Körper drängen aneinander. Ich spüre Deine Erektion und meine Feuchtigkeit, schließe die Augen, gebe mich unserem Kuss hin. In meinem Rücken fühle ich die Kühle der Wand, Deine Hand liegt auf meiner Brust, kneift die Brustwarze, meine Knie werden weich, an den Rückseiten meiner Oberschenkel laufen Kälteschauer hinunter. Meine Hand greift Deinen Hintern, ich taste mich tiefer, finde Deine Hoden, drücke sanft, streiche mit einem Finger über die empfindliche Stelle zwischen After und Schwanzansatz. Deine Zunge spielt mit meinen Zähnen.

Noch immer ineinander versunken bewegen wir uns langsam Richtung Wohnung, meine Füße stehen auf Deinen Füßen, mein Bauch drückt sich an Deinen Bauch, wir sehen uns, obwohl wir die Augen geschlossen halten. „Darf ich?“ fragst Du und küsst mich.

„Nein!“

Ich wache auf.

AnnaK., Juni 2012
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Wunderbar geschrieben, mein Kompliment.

Wie schade, dachte ich eben bei mir, dass sie "nein" sagt. *g*
Erstaunliche Logik...*zwinker*
Dankeschön!
... für die "Danke" und die positive Resonanz! Ich werde jetzt immer eine Geschichte schreiben, wenn ich schräg drauf bin - das tröstet ungemein! *g*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
In Deinem Fall profitieren wir dann alle von Deinen "schrägen Momenten"... *g*
wer
Trost braucht und (gut) schreibt, der hat ihn sich redlich verdient...
**********Engel Frau
25.851 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wunderschön und mit viel Gefühl geschrieben!

Wobei mir der erste Teil ein kleinwenig besser gefällt, als der zweite.
Einfach so.
Vielleicht weil ich mich selbst mehr darin erkenne, als im zweiten Teil.
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