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Detektiv Goldmann / Rostige Schätze im Paradies

Oh!
willkommen, Ev
*wink*

schon seit dem Anfang dabei - - *bussi*

*grins* Ev
Mist
...hab ich zwar gelesen aber dann nur noch an...... gedacht!
*tuete* soweit musste es kommen. Natürlich - das Funkgerät!!!
Ich glaub ich werd hinschwimmen...
Seemannslos
Nie im Leben werde ich diese Segellektion wieder vergessen! Mir kommen jedes Mal die Tränen, wenn ich mich daran erinnere, und hinterher habe ich immer eine solche Latte, dass ich nur noch dann daran denke, wenn ich eine Frau bei mir habe, die mich wenigstens in entfernter Weise an Eva erinnert. Außerdem denke ich dabei immer an Backpflaumen.
Ja, tatsächlich, an Backpflaumen!

Sie hat eine ganze Tüte davon aus ihrer Schlafkajüte heraufgeholt und reicht mir eine Handvoll davon hin.
„Da, steck dir das in die Taschen. Die wirst du bald brauchen. Das hilft gegen die Seekrankheit. Wenn es dich aber trotzdem erwischt, dann riechst du wenigstens nicht so schlecht aus dem Mund. Ganz langsam lutschen und zerkauen und den Stein mindestens zehn Minuten drin behalten, bis er ganz blank ist. Und immer schön in Lee kotzen, sonst musst du das Deck scheuern.
Ich brauche sie wahrscheinlich auch, so ganz werde ich das Problem nämlich nie los. Ich stelle die Tüte ins Cockpit, falls du noch mehr davon brauchst. Oder ich. Nie fahre ich ohne drei Tüten davon los. Die lasse ich mir extra aus Hamburg kommen.“

Ich schüttele nur mit dem Kopf. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, wie wir gegen diesen kräftigen Wind nach Westen segeln sollen. Völlig unmöglich!
Der Passat weht steif aus Nordwest und wir wollen nach Westen. Verrückt!

„Wo ist denn jetzt Lee?“
„Das ist die Seite, wo der Wind vom Schiff weg weht. Die andere Seite ist Luv. Wenn du warm duschen willst, dann musst du einfach nur nach Luv pinkeln, Ari.“

Wie kann die jetzt bloß solche dämlichen Witze reißen? Na gut, ich weiß bescheid. Trotzdem zittern mir die Knie. Ist das schon die Seekrankheit?

„Ari, du bist jetzt der Fockaffe. Die Fock ist das dreieckige Segel ganz vorn, das da am Vorstag angeschäkelt ist. Das Vorstag ist das gespannte Drahtseil ganz vorn, zwischen Mast und Bugspriet. Aber das weißt du ja. Am freien Zipfel des Focksegels sind die beiden Fockschoten, diese langen Taue. Damit wird das Segel geführt. Die Fock ist ganz wichtig, wenn wir hart am Wind kreuzen. Es ist Mittag. Die Sonne steht im Süden. Los geht’s!“

Sie lässt auf einmal das am Mast aufgerollte große Besansegel herunter fallen, indem sie so etwas wie eine Reißleine zieht. Der lange Besanbaum schwebt jetzt mittschiffs hinter dem Mast, genau über dem Steuerrad. Das Segel, das jetzt noch auf dem Deck liegt, beginnt sich schon im Wind aufzublähen, aber die Spiere mit seinem oberen, schmalen Ende muss erst noch am Mast hochgezogen werden.
Wenn ich das jetzt machen würde, dann würde doch das Boot wieder Schlagseite kriegen, oder? Das dreieckige Focksegel flattert. Alles wirkt chaotisch.

Die „Divecat“ driftet langsam zur Leeseite hin. Eva dreht das Steuer, so dass der Bug genau gegen den Wind zeigt. Beide Segel werden schlaff. Sie fangen an zu flattern.

„Jetzt, Ari! Zieh das Besanfall hoch! Das ist der Flaschenzug da am Mast. Dann musst du das Seilende unten am Mastfuß gut festmachen, mit einem Knoten. Wenn du fertig bist, dann gehe nach vorn und schnapp dir die linke Fockschot. Schön festhalten! Du dich auch!“

Sie macht mit mir „learning by doing“. Ich frage nichts, bin aber auf alles gefasst.
Dann geht es auf einmal ganz schnell. Eva hält mit einer Hand locker das Tau, welches vom freien Ende des Besanbaumes kommt und über so etwas ähnliches, wie einen kleinen Flaschenzug läuft. Sie dreht das Steuer und richtet den Bug nach Süden, auf die Sonne zu. Der Nordwestwind erfasst die Segel, sie blähen sich fast schlagartig auf. Ich werde vom Zug der Schot kräftig gegen die linke Bordwand geschleudert. Das Boot neigt sich zur linken, der Backbordseite.

„Nachlassen, gib mehr Seil frei! Gut so. Und jetzt langsam wieder anluven. Ziehe am Tau, bis das Segel ganz glatt und rund steht und nicht mehr flattert!“

Ich sehe, dass sich der Bug wieder von der Sonne entfernt und leicht in Richtung West dreht. Das Focksegel strafft sich, das Boot legt sich soweit nach Backbord, dass die Reling unter Wasser kommt und ich bin draußen, ganz im Wasser. Immer noch habe ich das Tau in den Händen. Jetzt ist es meine Rettungsleine. Eva hat das Boot wieder aufgerichtet, indem sie das Steuer gegen den Wind gedreht hat.

War das etwa Absicht von ihr? Diesem verrückten Weib traue ich alles zu!
Ich habe richtig vermutet. Als ich patschnass achtern über die Taucherleiter an Deck komme, grinst sie mich schon an, wie einen Äquatortäufling.

„Entschuldige, Ari, aber das war notwendig. Es erspart mir langwierige theoretische Erklärungen, für die wir keine Zeit haben.
Du hast es jetzt ja selbst gemerkt:
Wenn das Boot an den Wind geht, musst du die Schot nachlassen, nicht festhalten. Erst dann, wenn der Kurs anliegt, ziehst du an der Schot, bis sie straff ist und das Segel nicht mehr flattert.
Wenn das Segel glatt und gewölbt steht, dann wirkt es nämlich bei Gegenwind wie die Tragfläche eines Flugzeuges, nur dass es statt Auftrieb Vortrieb erzeugt. Dass man gegen den Wind Fahrt aufnehmen kann, das hast du ja soeben selbst gemerkt.
Dein Knoten am Besanfall würde uns übrigens bei einem Sturm auf den Meeresgrund schicken.“

„Willst du mich jetzt etwa den ganzen Tag lang schleifen, Eva? Wie oft gedenkst du mich noch über Steuerbord ins Wasser gehen zu lassen?“

„Über Backbord, Ari. Es war über Backbord. Aber wo du es sagst: Zieh lieber deine Hosen aus, es wird noch öfters nass werden.“

„Steuerbord! Backbord! Warum heißt das nicht einfach Links und Rechts? Warum zum Teufel nennt man das so? Das weißt du aber auch nicht, du Schlaumeierin, stimmts?“

„Das weiß doch fast Jeder, Ari. Das stammt noch von den Wikingerschiffen. Die hatten nämlich nur ein langes Paddel als Steuer, und das war immer an der rechten Bordwand angebracht, also am Steuerbord. Dadurch zeigte der Back, also der Arsch vom Steuermann, immer nach links, also nach Backbord.“

„Ich fasse es nicht! Also gut. Dann werde ich mir jetzt merken: Da, wo mein Arsch über Bord ging, da ist Backbord, ok? Und warum, um Himmels Willen hätte uns mein Knoten auf den Meeresgrund geschickt?“

„Na, dann komm doch mal. Nehmen wir einfach einmal an, dass wir in einen Sturm geraten sind, und das Besansegel schnellstens einholen müssen. Dann mache mir das doch bitte einmal vor, Ari. Löse doch bitte mal schnell deinen Knoten da.“
(…., …, …)
„Scheiße! Der ist total festgezogen, da hilft nur noch dein Messer.“
„Siehst du. Das nennen wir eine Landratten-Filzlaus, aber keinen Seemannsknoten. Ein guter Knoten muss sicher halten, sich unter Belastung fester ziehen und trotzdem leicht und schnell zu lösen sein. Da hast du ein Spleißhorn, damit kannst du ihn aufkriegen. Dann zeige ich dir, wie man richtige Knoten macht.“

Es scheint doch etwas dran zu sein, dass man unter Einsicht in eigene Fehler und mit Wut im Bauch viel schneller lernt. Nach zwei Stunden kann ich schon fünf verschiedene Seemannsknoten. Toll! Die liebe Eva hat inzwischen Makkaroni mit Büchsengoulasch und Eis aus der Kühltruhe gemacht. Leider ist das Eis schon flüssig. Wir trinken es einfach aus Wassergläsern.
eine Menge
geiles Seemannsgarn
tja
da komme ich nicht drumherum.
Irgendwie muss man ja die Welt erklären, wo die Geschichte spielt.
Ist es sehr schlimm?
Nööööööööööööööööö...
*nein*
Der fliegende Holländer
Noch immer sind wir kein Stück weit weg gekommen.
Das soll jetzt anders werden. Nach dem Essen klappt es endlich wie geschmiert. Eva dreht das Boot gegen den Wind, ich ziehe das große Segel hoch und binde das Fall fachmännisch fest. Eva greift sich die Besanschot und ich übernehme die Fock. Das Boot geht auf Südwestkurs. Die Segel fassen Wind und stehen wie die Bretter im Passat. Jetzt glaube ich auch an die Fähigkeiten unserer DIVECAT. Am Bug zischt eine weiße Welle nach beiden Seiten. Herrlich!

Das Boot liegt ziemlich schräg im Wasser und fegt über die Wellen. Das Dumme daran ist nur, dass uns die Wellenkämme entgegenkommen. Das ist wie in einer Achterbahn. Hoch auf den Wellenkamm und Wupp, schon geht es wieder abwärts. Die Gulaschmakkaroni mit Flüssigeis melden Bedarf an, die schöne Aussicht zu genießen.
Ich hangele mich an die Lee-Bordwand. Ich weiß ja, was sich gehört.
Leider ist das die tiefste Stelle im Boot.
Ich höre Eva noch schreien: „Pflaume!“.
Ich komme nicht mehr dazu, „selber Pflaume!“ zurück zu rufen, da passiert es schon. Mir wird so schlecht, dass mich der Schwindel packt. Während ich mich übergebe, kippe ich vornüber ins Wasser.
Gerade habe ich mir den Mund unfreiwillig mit Seewasser ausgespült, da platscht neben mir der Rettungsring auf das Wasser. Eva war sehr reaktionsschnell und hat sofort beigedreht, gegen den Wind. Das ist unsere einzige Bremse. Mit dem Ring lasse ich mich ans Heck treiben und komme wieder einmal über die Leiter an Bord.

„Mist! Das übermannt einen ja ohne Ankündigung. Was kann man da nur tun?“
„Sagte ich doch: Pflaume. Nimm eine Backpflaume und lutsche sie, bis auf den Stein. Das beruhigt den Magen. Sie sind basisch und neutralisieren die Säure.“
„Ach so. Und ich dachte schon, du wolltest mich vorhin verspotten.
Igitt! Mein Hemd stinkt ja so sauer.“

„Ziehe es aus, die Hosen auch. Wenn es dich wieder einmal erwischt, dann gehe zum Bug. Dort kannst du dich besser festhalten und fällst nicht gleich in den Bach, wenn du dich über die Bordwand beugst. Ich kann mir Mannschaftsverluste nicht leisten. Ich habe nur einen Mann.“

„Puh! Wann hört das denn endlich mal auf, Eva, mit meinen Unglücken?“

„Das liegt ganz an dir, Ari. Aber: aller guten Dinge sind drei.“

Die Reise geht weiter. Wir bleiben auf Kurs und ich kann mich etwas erholen. Die Backpflaumen helfen tatsächlich. Der schlechte Geschmack im Mund verschwindet und mein Magen beruhigt sich. Ich lehne am Mast und schaue verzückt auf Eva. Sie steht breitbeinig auf dem schräg liegenden Deck. Ihr rechtes Bein scheint wieder vollständig in Ordnung zu sein. Aber noch etwas hat sich verändert: Ihr Gesicht. Die strengen Züge darin sind verschwunden und es wirkt jetzt viel jünger. Sie lacht wie ein großes sommersprossiges Kind, das gerade jemandem einen schönen Streich gespielt hat und das Leben genießt. Sie erinnert mich jetzt irgendwie an Pippi Langstrumpf. Nur dass sie eben eine erwachsene Frau und völlig nackt ist. Ein Anblick zum Träumen!

Was tut sie jetzt? Sie zieht das Besansegel dicht heran, bindet das Tau mit einer Schlinge fest und setzt sich ins Cockpit. Die DIVECAT nimmt noch mehr Fahrt auf.

„Ari, schlaf nicht, du musst mit der Fock nachziehen!“

Ja, das hat sie mir beigebracht: beide Segel müssen immer gleich dicht am Wind liegen, damit die Strömung nicht abreißt und keine Wirbel entstehen. Ich ziehe die Backbord-Fockschot an, bis das Segel wieder glatt ist. Die DIVECAT wird immer schneller und die Bordwand-Oberkante berührt schon die Wasseroberfläche. Die Bugwelle rauscht wie ein Wasserfall. Der Mast steht auf 45°.
Eva schreit laut: „Ree!“
„Was?“
Ich schaue zu Eva hin, weil ich rauskriegen will, was sie vor hat. Das ist mein dritter Fehler.
Sie dreht wie wild das Steuerrad. Das Boot legt sich noch mehr zur Seite, weil der Nordwest jetzt senkrecht auf die Segel drückt. Das Boot dreht sich im Schwung der schnellen Fahrt mit dem Bugspriet nach Norden. Es richtet sich wieder auf und legt sich zur anderen Seite über, weil der Wind jetzt von der Gegenseite kommt. Die Steuerbord-Fockschot, die eben noch locker auf dem Deck lag, wickelt sich wie bei einem Peitschenschlag um meinen Fuß. Der Druck des Segels zerrt mich an die Steuerbordseite und schleudert mich ins Meer.

Die gleiche Prozedur, wie jedes Mal. Die Taucherleiter muss herhalten. Am Heckspiegel steht tatsächlich: „Divecat“ in geschwungener Schrift. Darunter ist eine nackte Seejungfrau gemalt.
„Hallo Divecat, da bin ich mal wieder, der Ari.“

Die nachte Seefrau, die garantiert keine Jungfrau mehr ist, empfängt mich oben an Deck mit einem ganz breiten, fröhlichen Lachen.

„Glückwunsch, Ari, zur bestandenen Seetaufe. Du bist jetzt Vollmatrose. Das war eine Wende oder auch Halse genannt. Besser gesagt: es wäre fast eine geworden. Dabei wechselt man den Kurs so, dass man den Wind von der anderen Seite her in die Segel bekommt. So kann man mit vielen Wenden und Halsen gegen die Windrichtung aufkreuzen.
Mit dem allseits bekannten Wendehals hat das aber nichts zu tun. Hähä.
Ich fasse zusammen: Du musst an Bord auf drei Dinge achten:
Erstens auf den Kurs, besonders dann, wenn der Käpt’n ihn ändert.
Zweitens auf die Segel, dass sie immer straff stehen.
Drittens auf herumliegende Taue und Seile. Die müssen immer aufgeräumt und aufgewickelt sein.
Nicht aber sollst du achten auf irgendwelche nackten Weiber, die dir die Sinne verwirren. lutsche jetzt noch eine Backpflaume und gib einen Versöhnungskuss auf deinen Kapitän. Ich verspreche, dass ab jetzt kein geplantes Unglück mehr kommt, wenn nicht Neptun höchstpersönlich es uns schickt.“

So, Ari. Da hast du deine „Pippi Langstrumpf“. Die hatte also tatsächlich einen Streich ausgeheckt. Jetzt schreitet sie zum Mast und wackelt aufreizend mit ihren vitalen Pobacken. Und ich soll nicht darauf achten? Unmöglich!
Was sagt sie da?

„Ari, ich sehe, wir haben hier jetzt einen Mast zuviel an Bord. Weil ich gerade von Neptun sprach: Ein Mast zuviel lockt Stürme an. Wollen wir ihn nicht lieber vor Neptun verstecken?“

Klein-Ari fürchtet sich auch vor Poseidons Zorn und kriegt einen langen Hals mit rotem Kopf.
Eva steht weit aufgespreizt mit dem Rücken am Mast. Der Kleine Feigling findet sein Schlupfloch, als würde er schon immer darin wohnen. So einer aber auch! Wir wachsen zusammen und werden ein Wesen mit zwei Köpfen, vier Armen und vier Beinen. Nur ein Ding und noch ein Ding sind nicht doppelt und nicht vierfach, sondern aufeinander abgestimmt. Die Gegensätze ziehen sich an. Sie zieht mich ein. Arme werden zu Tentakeln und suchen runde weiche Backen- und Busen-Schwämme. Zwei Kraken verknoten sich ineinander. Der große Mast steht schräg und schwingt am oberen Ende hin und her. Der kleine Mast steht auch schräg, aber sein Ende schwingt auf und ab.

Würde uns jetzt ein Schiff begegnen, dann würden die Leute uns doch glatt für den „Fliegenden Holländer“ halten. Genauso, wie es die Legende erzählt, könnten sie sehen, wie die Mannschaft den Kapitän an den Mast nagelt.


die "nachte" Seefrau?
die "Nackte" Seefrau!
dank
sowas merke ich auch beim 3.Lesen nicht.
Ich sollte dir wirklich die Vorab-Version vorher zuschicken.
Aber diese Arbeit..
Du hast sicher genug zu tun, Alf, nehme ich an
genau
ich rotiere!!!

möchte demnaächst 13 Bücher ins Netz stellen und habe keine Ahnung wie ich das bewerkstelligen soll - sie sind da...aber ich muß alles nochmal sortieren und korrigieren *3tagewach*
nimm 1 weniger, dann isses ne Glückszahl
Epilog
Wir kamen nach weiteren zwei Tagen des Kreuzens hart am Wind bei ihrem Stützpunkt am westlichen Ende von Paradise Island an. Es hatte keine Geheimnisse mehr zwischen uns gegeben, die zu entdecken gewesen wären. Alles war zur Selbstverständlichkeit geworden. Ich habe gelernt, das Boot zu führen und die Segel zu bedienen, wusste, wie man das Steuerrad festlegt, wenn der richtige Kurs anliegt, und auch, wann wieder eine Halse fällig war.
Mit Eva konnte ich mich fast wortlos durch Zeichen verständigen. Auch die unübersehbaren Zeichen an ihr und an mir, die zu intimen Gemeinsamkeiten aufforderten, mussten kaum zweimal ausgesendet werden. Es gab nur uns Zwei, die DIVECAT und die See. Es war einfach der tägliche und nächtliche Dienst an der Frau, am Mann, und am Boot. Die ersten Tage einer Ehe?

Ja, ich gebe es zu: ein- oder zweimal hatte ich darüber nachgedacht, ob ich ihr vorschlagen sollte, mit mir zurück nach Deutschland zu kommen und eventuell zu heiraten.
Aber ich brauchte sie nur stolz und glücklich vom Deck der DIVECAT über das Meer blicken sehen, um mir klar zu machen, was ich ihr damit antun würde. Das käme für sie einer Totalamputation an Kopf und Gliedern gleich. Diese Frau gehörte einfach hierhin. Nur hier konnte sie leben und ihr Wesen entfalten.
Dabei hatte ich sie noch nicht einmal beim Tauchen unter dem Meer, zwischen Wracks, Fischen, Haien, Kraken und Korallenriffen erlebt.

Ganz und vollständig habe ich mir diesen Gedanken aus dem Kopf geschlagen, als wir auf Paradise-West ankamen. Ihre zwölfköpfige Gruppe nahm sie mit einem Riesenspektakel in Empfang. Es wurde gesungen, wild getanzt und gefeiert, dass ich mich in die Zeit der Hippies zurück versetzt fühlte.
Alle, Mann und Weib, hatten wenig bis gar nichts an.

Matteo, ein langer muskelbepackter Mulatte, einer ihrer alten Freunde, mit einem wahren Elefantendödel, legte Eva mitten auf dem langen Holzplankentisch zwischen Obstkörbchen, Rumflaschen und begeisterten Zuschauern flach und machte es ihr, dass sie quiekte. Ihr Quieken klang aber gar nicht ängstlich, sondern wie der Schrei nach mehr.
Die ganze Gruppe klatschte dazu lachend und anfeuernd den Takt.
Da war mir dann endgültig alles klar.
Auch die Tatsache, dass eines der braungebrannten, wirklich sehenswerten Mädchen mir freundlich lächelnd ihre Mangobrüste und ihren Schoko-Melonenhintern anbot, konnte mich nicht mehr von der Gewissheit abbringen, dass ich hier im falschen Film und gleichermaßen in der für meine Lebensphase falschen Zeit gelandet war. Hier gab es offenbar keine feste Beziehung zwischen Frau und Mann. Jede tat es mit Jedem und umgekehrt.
Ich schlug mir eine Lebensgemeinschaft mit Eva endgültig und für immer aus dem Kopf und klatschte einfach mit. Das da konnte ich ihr nicht bieten, nicht einmal mit „Viagra-Brutal“.
Sie würde sich aber ewig und immer zwingender danach sehnen. Es wäre eine Ehe mit eingebautem Sprengsatz.
„Lebe wohl, Weib Eva, es war wunderbar mit dir. Ein schöner Traum. Genieße dein Leben, wo und wie du es kannst und willst, so lange es geht.“
Ich bemerkte mit Erschrecken, dass ich meine liebe Pilar schon fast vergessen hatte. Sie trug auf einmal Evas Gesicht und hatte auch ihre Figur.

Nach weitern drei Tagen des Feierns und Rauschausschlafens hatten wir Treibstoff und Vorräte aufgefüllt und machten uns auf den Weg zum versunkenen Schiff. Matteo und seine zweite Freundin begleiteten uns mit ihrem umgebauten Schwertwalfänger.
Die Boje war per Funksignal schnell gefunden. Eva machte Fotos und Filme von allen Containern, deren Inhalten und Beschriftungen. Auch die Zielangaben und Firmenlogos wurden fotografiert. Auf einem der Container war noch zu erkennen: „..zer & Co, Germany“. Das Alte Firmenlogo von Melzer & Co? Matteo sammelte einige der tatsächlich vorhandenen Goldbarren, die schon kurz vor dem Abrutschen vom Hang des Kontinentalschelfs in die endlose Tiefe waren, in einen Korb ein.
Als der Korb mit den Goldbarren mittels Winde an Deck kam, war zuerst der Jubel groß. Leider konnte man aber an den Kanten der Barren braune rostige Flecke und Streifen erkennen. Ein leichtes Kratzen mit dem Messer brachte zum Vorschein, dass das Gold nur eine hauchdünne Schicht auf offenbar bleigefüllten Eisenschalen war. Falsche Goldbarren. Warum hat jemand die absichtlich im Meer versenkt?

Das müsste doch herauszukriegen sein. Matteos Boot hatte einen Computer an Bord. Wir waren nicht weit entfernt von den Florida Keys, und dort gab es kräftige Sende- und Empfangsstationen für Satelliten und Internet-Empfang.
Ich schlug vor, dass wir uns einfach einmal in die Website des FBI einloggen und nach relevanten Fällen suchen. Eva konnte ja perfekt Englisch, Französisch und auch Spanisch.

Wir wurden fündig. Eine Gaunergang hatte vor einigen Monaten mit Hilfe eines Insiders den Anstieg des Goldpreises infolge der Dollarkrise ausgenutzt und unbemerkt einen Transport von echten Barren gestoppt. Sie hatten die echten gegen falsche Goldbarren getauscht. Als sie zum zweiten Mal zuschlagen wollten, bekam der Insider jedoch kalte Füße und stieg aus. Jetzt suchte das FBI nach den Falschen Barren, um sie als Beweismittel sicherzustellen und um den Herstellungsort per Analyse zu finden. Es war eine Belohnung von 100.000US$ für zielführende Hinweise ausgesetzt worden.

Was die Schadstoffe anbetraf, so hatte die Gruppe selbst eine bewährte Methode gefunden: Sie suchten einfach in den Annalen und Berichten der US-Bundesgerichte nach Klagen und Verfahren, in welche die betreffende Firma irgendwie verwickelt war. Darin fanden sie die Namen und Adressen der Gegnerpartei und mit denen wurden dann Verhandlungen geführt. Die Gegenpartei erhielt von der Gruppe gegen eine ausgehandelte Summe alle Fotos, Filme und Papiere, einschließlich der genauen Koordinaten der Fundorte der versenkten Schadstoffe und Kunststoffabfälle. Damit konnte die betreffende Firma ihre Gegner entweder zur Einsicht bringen oder den Fall ganz neu aufrollen. Meistens hatte es prima geklappt, wenn auch nicht immer.

Auch im Falle Melzer&Co hatten wir Erfolg. Gegen sie lief bereits eine Klage von Boeing wegen der Lieferung aufgemotzter, als neu deklarierter Flugzeug-Ersatzteile älterer Boeing-Typen. Grund genug, die Container verschwinden zu lassen.

Eva bekam 50% der Belohnung für die Auffindung der falschen Goldbarren.
Sie hat sich davon ein neues Boot gekauft, die „DIVE-PRINCESS“, mit Speedmotor, großem Tank, einer ganz modernen automatischen Segelausrüstung und einem Riesen-3-Mann-Bett.
Der Rest ging an die Gruppe.
Ich handelte mit Boeing im Austausch gegen meine Kenntnisse und die Beweisfotos der versenkten Container ein Honorar von 50.000 US$ aus.
Außerdem wurde durch meine und Evas Angaben auch das Wrack der abgestürzten Cessna gefunden und geborgen. Man fand in den Turbinen einige Anzeichen dafür, dass die Turbinenschaufeln schon lange vor dem Absturz Risse hatten. Man fand auch Frau Melzer und den Piloten. Sie waren bei der Wasserlandung umgekommen.
Mee und Harry haben überlebt.


Es klingelt unten an der Tür.
Sie kommen mich gerade besuchen.
Soll ich ihnen die Geschichte meiner Rettung erzählen? Alles?
Am schönsten wäre es ja, wenn ich mit der hübschen Mee dabei alleine wäre…
*top2* *bravo*
freut mich, Ev, dass es dir gefallen hat.
Du nimmst mir also den "Namensklau" nicht übel?
*nene*
die Taubstummensprache beherrschst du auch schon fast so gut, wie deine Namensvetterin *g*
*ja* *zwinker* *top*

*freu2* *bussi* *wink*
*blabla* *nein* *frage* *hand* *hand3* *hand4* *tonne* *roseschenk* *wink* *schlumpf* *liebguck*
*zwinker* *haumichwech* *spitze* *danke* *bussi* *undwech*
eine Seefahrt
die ist lust-tig!!

auf alle Fälle aber gut be/geschrieben! *top*
Gruß an Mee
Dank
...an meine beiden Leser für die Treue, die aufmerksame Kritik und die Geduld.

Schön wäre es, wenn mir jemand einen Tip für einen neuen Auftrag an Ari Goldmann geben könnte.
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