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Ari Goldmann und der Weinberg der Herren

Hammergeil!
Mich fesselt deine Geschichte auch. Aber sowas von.
Lockerer frecher Schreibstil, viel Neues und Überraschendes in einen (bislang) klassischen Dedektivplot gerahmt - das macht mir richtig Laune beim Lesen!!!!
nachbarschaftliches
Ich bin noch nicht so weit. ich muss mich ablenken, von dem Problem, das jetzt zwar meinen Aufenthalt in dieser illusteren Klink rechtfertigt, aber mir auch schwer im Magen liegt.

„Sag doch mal, Claudi, wenn ich dich jetzt so nennen darf: Macht ihr das mit jedem Patienten so, dass er durch diesen dunklen Tunnel muss und dabei nackten Frauen aller Kaliber begegnet? Ist denn dabei noch keiner mit Herzinfarkt auf der Strecke geblieben?“

„Claudi“ schweigt erst einmal eine Weile.

„Ja, natürlich kannst du mich gerne Claudi nennen. Was diesen Tunnel betrifft…, den wollten wir zuerst ausbauen und mit schönen Kacheln verkleiden, bis uns eines Tages einmal die Lampensicherung durchbrannte und einer unserer Patienten darin hängen blieb. Zur „Tröstung“ schickten wir ihm eines unserer Mädels entgegen und die war zufällig gerade nicht bekleidet. Dabei hatten wir auch zufällig die Wärmebildkamera laufen, weil wir nach Rissen im Gestein gesucht hatten, durch die Kälte und Wasser eindringen könnte. Dabei stellten wir fest, welche frappierenden Diagnosemöglichkeiten sich da eröffnen. Das ist weit besser und effektiver als jedes Gespräch zur Anamnese. Du siehst es ja an deinem Beispiel. Nie hätten wir sonst von deinem Problem erfahren.
Übrigens: mein Kompliment, Ari. Du hast dich bei den Hilfeschreien nicht hinter Susi versteckt, sondern hast sie beiseite geschoben und bist zur Rettung geeilt. Die meisten anderen verstecken sich nämlich ganz einfach hinter unserer Susi und warten, bis die Gefahr vorüber ist oder die Schreie ganz verstummen. Alle Achtung!“
„Wer ist Susi?“
„Das ist unsere Grizzlybärin, mit der du gekämpft hast. Sie wiegt fast vier Zentner“
„Ach, die Sumo-Ringerin? Tolles Kaliber! Aber das ist doch mein Job.
Keine Ursache. Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.“

„Wegen des Herzinfarktes? Ja, wir hatten einen einzigen Fall. Der war hier aber in der ganz falschen Klinik. Der hätte wirklich keine Potenzanhebung mehr gebraucht. Zum Glück hatte er ja, genau wie übrigens auch du, auf der Karte unterschrieben, dass er für alle Folgen selbst haftet, das steht doch kleingedruckt auf der roten Karte, auf die du klar und deutlich deinen Namen gesetzt hast, nicht wahr?“

„Keine Ahnung. Als ich den Abstrich vom „M“ suchte, muss mir das entgangen sein.
Toller Trick!“

„Hast du es dir überlegt? Wollen wir nicht versuchen, deinem Problem beizukommen, Ari? Du wirst sehen, was du im Leben schon alles verpasst hast, und du wirst die Tür aufstoßen, die dich in einem Teufelskreis festhält. Ich verspreche es dir.“

Tür aus dem Teufelskreis? Habe ich doch gestern schon mal gehört…, na hoffentlich kommt die mir jetzt nicht auch noch mit Attila. Ok, ich versuche es einfach mal.

„Das ist aber eine lange Geschichte. Claudi.“

„Das macht doch gar nichts. Ich stehe dir voll und ganz zur Verfügung, Ari.“

„Da muss ich ganz weit von vorn anfangen:
Als meine Frau Pilar noch lebte, da war ich Maschinenbauingenieur und wir hatten uns ein schönes kleines Haus mit Garten zusammengespart und waren außerdem noch ziemlich hoch verschuldet, wegen des Hausbaues.
Ich hatte aber einen guten Job bei VW in Wolfsburg. Alles war wunderbar, bis Pilar den Krebs in der Brust bekam. Wir hatten zusammen eine Tochter, die Ines. Sie war damals gerade vier Jahre alt. Pilar wolle unbedingt wieder gesund werden und machte jede Therapie mit, von Strahlen bis Chemo. Sie pilgerte sogar nach Lourdes. Es half nichts, sie verlor ihre rechte Brust. Ich musste meinen Job kündigen, weil sich ja jemand um Ines kümmern musste. Ines war unser Allerliebstes.
Ich suchte mir einen Job, wo ich mir meine Zeit etwas flexibler einteilen konnte. Ich wurde Fahrer, technischer Assistent und Hilfs-Ermittler bei einem Rechtsanwalt. Pilar bekam aber auch noch Krebs in der Lunge und verstarb nach zwei Jahren. Ich war allein mit Ines.
Da habe ich mich selbständig gemacht und gründete ein privates Detektivbüro.
Jetzt konnte ich mir meine Zeit einteilen, wenn das Geld auch knapp wurde, sehr knapp. Wir kamen gerade so über die Runden.
Doch dann habe ich genau den Fehler gemacht, vor dem mich mein vorheriger Arbeitgeber, der Rechtsanwalt, immer gewarnt hatte:
„Nimm niemals einen Job in deiner unmittelbaren Nachbarschaft an, Ari“, hat er gesagt, “das bringt in den meisten Fällen unendlichen Ärger ein.“ Aber ich brauchte dringend Geld. Ines wurde immer anspruchsvoller, was ihre Klamotten betraf und ich konnte ihr noch nie etwas abschlagen. Sie war mein einziger Sonnenschein.

Da kam eines Tages mein direkter Haus-Nachbar, ein Autohändler aus der Gegend, zu mir und bot mir zehn Prozent des Fundwertes an, wenn ich herauskriege, wo seine Frau das ganze Geld bunkert, das sie für sich aus dem Haushalt abzweigte. Er klagte darüber, dass er nur noch billigste Fertiggerichte und Beutelsuppen zwischen die Zähne bekäme, obwohl er ihr doch jeden Monat 1500 DM an Haushaltsgeld zukommen ließe. Kurz und gut: ich fand es heraus, und das war das Ende. Die Summe war gar nicht so erheblich und mein Honorar dementsprechend bescheiden. Dafür hatte ich aber den ewigen Hass dieser Frau auf mich gezogen. Sie verfolgte mich und Ines auf Schritt und Tritt. Sie zeigte Ines bei jedem Händler und in jedem Laden an, weil sie angeblich beobachtet hätte, dass die Kleine etwas geklaut habe. Sie zeigte mich mindestens zehnmal wegen Falschparkens, illegaler Müllbeseitigung und sonst was an.
Das Schlimmste aber war, dass sie mir und Ines, die inzwischen elf Jahre alt war, auf Schritt und Tritt mit ihrem Fotoapparat auflauerte.
Eines Tages, es war im August, glaube ich, da fotografierte sie mich und Ines, als wir uns in unserem Garten auf einer Decke fröhlich und zum Gaudi kabbelten, so wie Ines es schon mit drei Jahren immer gerne getan hatte. Wir haben das bösartige Weib gar nicht bemerkt. Ines trug nur ihr Höschen, hatte sich auf mich gesetzt und kämpfte zum Spaß mit mir, wie es Kinder eben manchmal gerne tun.

Dieses bösartige Weib zeigte mich beim Jugendamt wegen Kindesmissbrauch an und legte diverse ähnliche Fotos als Beweise vor. Ohne mein Wissen haben sie Ines aus der Schule abgeholt und befragt. Die Nachbarin hatte ihnen vorher einen unüberschaubaren Wust von abstrusen Anschuldigungen und angeblich von ihr bei uns beobachteten Schweinereien erzählt.
Ines kam erst spät am Nachmittag völlig verheult und am Boden zerstört mit dem Auto der Jugendhilfe zurück. Mich haben sie gleich wegen dringenden Verdachts des Missbrauchs eines schutzbefohlenen Kindes festgenommen und in Untersuchungshaft gesteckt. Sie haben mir auch die Zeugenaussagen von Ines vorgelegt. Die Fragen waren so gestellt, dass ein elfjähriges Mädchen kaum zwischen natürlichen Vorgängen im Leben und sexuellen Anspielungen unterscheiden konnte. Ihre Aussagen wurden auch nicht wörtlich wiedergegeben, sondern immer in der Form: „Die Zeugin bestätigt, auch auf mehrfache Nachfrage, dass…“, dann ein unverständlicher Juristen-Kauderwelsch, jedenfalls für Ines. Es muss einfach grässlich für sie gewesen sein.

Sie kann und will bis heute nicht mit mir darüber sprechen, obwohl wir uns sonst prächtig verstehen, es ist ein Tabu. Sie fühlt sich schuldig, dass ich für ein halbes Jahr im Gefängnis gesessen habe.
Ja, ich kriegte zwei Jahre.
Erst, als mein Freund Alf davon erfuhr, ging er zu meinem Rechtsanwalt und legte ihm alte Fotos vor, wo auch meine Frau Pilar noch darauf zu sehen war. Die Fotos bewiesen, dass solche kleinen „Ringkämpfe“ zwischen mir und meiner kleinen Tochter bei uns schon lange üblich und völlig harmlos waren. Der Prozess wurde neu aufgerollt und ich wurde freigesprochen.“

„Pfff, das ist ja wirklich schlimm, Ari, das tut mir sehr leid. Zum Glück war es ja nur ein halbes Jahr.“

„Nur ein halbes Jahr? Zum Glück?
Weißt du überhaupt, was es bedeutet, als „Kinderschänder“ in den Knast zu kommen?
Da bist du ganz unten. Und wenn es auch noch die eigene Tochter betrifft, dann bist der Unterste der Unteren.
Das ist doch immer das Erste, was die Vollzugsleute den anderen heimlich stecken.
Dann haben sie nämlich wieder Ruhe, weil die Strafgefangenen ihre ganze Wut und ihren vollen Frust an den Neuen, ganz Unteren auslassen können. Frage mich lieber nichts Näheres, wenn du nicht willst, dass ich dir hier deine hübsche Einrichtung in Fetzen schlage. Ich habe jedenfalls dort gelernt, meine Fersen, meine Faust und meine Ellenbogen zu gebrauchen.
Das war das einzige Gute daran. Ines haben sie ins Internat gesteckt, das Haus war weg.
Jedenfalls weißt du jetzt, warum ich alles Weibliche im Alter meiner Tochter und darunter scheue, wie der Teufel das Weihwasser. Ich weiß ja selbst, dass das nicht normal ist, aber ich konnte bisher gut damit leben.“

„Entschuldige bitte, es war nur so dahingesagt. Es muss wirklich eine schlimme Sache für dich gewesen sein, Ari.
Nicht nur für dich. Besonders schlimm natürlich auch für deine Tochter Ines. Wie geht es ihr denn heute? Ist sie verheiratet? Hat sie Kinder? Lebt sie mit einem Mann zusammen?“

„Nein, nicht dass ich wüsste. Hin und wieder besucht sie mich, wir reden ein bisschen miteinander, aber nie über Vergangenes. Sie hat einen schönen Beruf und auch ein gutes Auskommen, wie ja so viele junge fleißige Frauen heute, aber von einem Mann bei ihr weiß ich wirklich nichts. Wenn sie Kinder hätte, dann wüsste ich das schon.“

„Schlimm, wirklich sehr schlimm. Aber wir werden dir helfen, Ari. Es könnte aber hart und schwer für dich werden, sehr hart und sehr schwer.“

„Ich bin hart im Nehmen, Claudi, das weißt du doch.“

„Gut. Dann folge jetzt bitte wieder dem blauen Licht über den Türen, dann kommst du in deine Suite. Ruhe dich aus und bereite dich vor.“
lausiges
Wo bin ich? Ich muss ja verdammt lange geschlafen haben. Warum ist denn auf einmal das Bett so hart und was sind das für komische zerquetschte Trinkhalme unter meinem nackten Hintern?
„Hallo! Wo kann man denn hier das Licht anmachen? Ist hier jemand?“

Alles bleibt finster. Unter mir knistert und raschelt es. Es stinkt fürchterlich nach…, ja was ist denn das? Es stinkt nach Kacke, Urin und Mäusepisse. Das kenne ich von einer leeren Abrisswohnung, wo ich früher einmal recherchieren musste. Verdammt noch mal! Was ist denn das hier für ein verfluchtes Dreckloch?“

„Schnauze! Sonst setzt es Prügel, und nicht zu knapp!“
Aus dem Dunkel nähert sich der wippende Feuerschein einer Fackel. Die Fackel befindet sich hinter einem Eisengitter. Nein! Ich befinde mich hinter einem Eisengitter. Um mich herum liegt zerfranztes stinkendes altes Stroh. Draußen vor dem Gitter steht…Christine.

„Chrissie! Mönsch Chrissie, was soll denn das? Du kennst mich doch! Lass mich bitte sofort hier heraus! So ein albernes Theater aber auch. Man kann ja alles übertreiben…“

Ich rüttele heftig an dem Gitter.
Chrissie, die jetzt ein speckiges und abgewetztes Kostüm aus Lederstreifen trägt, welches ihre Körperlichkeiten mehr betont als bedeckt, hält mir gleichgültig die Fackel vor mein Gesicht.
„Wer mich nicht ficken will, der hat bei mir verschissen. Pfoten weg vom Gitter!“

Sie haut mir mit ihrer mehrschwänzigen Lederpeitsche so heftig über die Finger, dass es mich schmerzt, wie ein Hundbiss. Die scheint es Ernst zu meinen! Wo bin ich denn jetzt bloß hingeraten?

Irgendwo neben mir kichert ein dünnes Stimmchen.
Da ist noch ein Gitter, eine Nachbarzelle.
Chrissie kommandiert barsch: „Schnauze, alter Trottel, sonst schaffe ich dich gleich ins Krematorium, wo du hingehörst!“

„Machs doch, du kleine geile Hexe, schlimmer kann’s ja eh nicht mehr kommen.“
Dann kichert er wieder wie ein Schwachsinniger vor sich hin.

Ich will es noch einmal im Guten versuchen.
„Bitte, Christine. Das ist doch bestimmt wieder nur so ein Spiel. Habt ihr schön geil hingekriegt, aber nun ist es auch gut. Ich möchte bitte sofort mit der.., der, ja, mit der ganz tiefen Stimme sprechen, oder mit Claudia, Bitte, Chrissie, sei doch mal lieb, ja?“

„Ich sagte doch klar und deutlich: Schnauze! Sonst wirst du nämlich gleich mit einer ganz hohen Stimme sprechen, du Blödmann.“

Sie holt zum Schlag nach meiner Körpermitte aus und ich kann gerade noch so meine Hüften nach hinten schwingen, sonst hätte der Schlag meinen kleinen Arian voll erwischt.

Chrissie dreht sich um und geht.
Neben mir kichert es wieder. „Hihi, noch so Einer, der an den Weihnachtsmann glaubt. Hat sie dir auch gesagt: „Folge den blauen Lichtern über den Türen, dann findest du deine Suite. Ruhe dich aus und bereite dich vor“? Bei mir war das schon vor drei Wochen, oder auch schon länger, ich weiß es nicht mehr. Hier unten ist es ja immer nur finster.
Oh, wie haben sie uns beschissen! Oh, wie haben die uns beschissen!“

„Schon vor drei Wochen? Ach ja, es müssten doch noch viel mehr Männer hier sein. Erst heute Vormittag ging Einer hier herein. Wo sind die denn alle?“

„Haste denn noch nicht gemerkt, was das hier ist, du Frischling? Das hier ist ein altes Bergwerk. Hier wurde früher einmal Silber abgebaut. Das haben mir die erzählt, die schon ganz lange hier sind. Aber jetzt haben sie da unten Uran gefunden. Das ist nämlich so eine irre Weltuntergangssekte, weißt du? Die wollen hier drin eine Atombombe bauen und dann mit ganz großem Tamtam die Welt und uns alle zusammen in die Hölle schicken. Nur sie selber kommen in den Weiberhimmel, wie sie glauben. Dich werden sie auch in die Stollen zum Uran schicken, oder in ihre geheime Fabrik, wo sie die Bombe bauen, wenn du ein Studierter bist. Vielleicht werden sie dich ja auch ihrer Mondgöttin opfern, wer weiß?“

„Mondgöttin?“

„Ja, sie beten hier die große Mondfrau an. Manchmal spricht sie zu ihnen. Sie hat diese ganz tiefe Stimme. Alle paar Tage opfern sie ihr eine Frau und einen Mann, die sich irgendwie versündigt haben. Der Mann wird auf den Pfahl gespießt und die Frau auch, wenn sie nicht gerade verbrannt werden. So genau weiß das keiner von uns.“

„Wer bist du denn eigentlich? Ist das wirklich dein Ernst?“

„Mein voller! Was ist denn hier schon ein Name? Kannst mich Karl nennen. Ich bin zum Arbeiten zu schwach und zum Opfern angeblich zu versaut. Früher hieß ich mal Lagerfield. Und nun frage mich bloß nicht auch noch, warum ich hierher gekommen bin, es ist auch so alles schon schlimm genug.“
Ines kam erst spät am Nachmittag völlig verheult und am Boden zerstört mit dem Auto - - von - - der Jugendhilfe zurück.
nee
die war doch erst 11 und hatte kein Auto-

Es war das Auto von der Jungendhilfe
Öhöm,
ich bin mir zwar durchaus bewusst, dass ich mich dabei an der eigenen Nase fassen müsste, schaffe gerade ich es auch nicht, mir solch eine Gelegenheit zu angewandtem Blödsinn entgehen zu lassen.
Aber hier hatte ich das Gefühl, das bislang zwar gefährlich auf Messers Schneide balancierende hohe Niveau stürzt mit Karlchen bedenklich ab......
*aua* laf
ich meinte
Du hast das "von" vergessen
ich meinte
Du hast das "von" vergessen

Ist denn die Jugendhilfe jetzt schon adelig? *oh2*
Aber hier hatte ich das Gefühl, das bislang zwar gefährlich auf Messers Schneide balancierende hohe Niveau stürzt mit Karlchen bedenklich ab......
laf

Das Gleiche wird sich auch Ari Goldmann gerade denken, @***ve

Die Höhen und Tiefen der Dreigroschen-Detektiv-Literatur sind wirklich nicht jedermanns Sache
Die Höhen und Tiefen der Dreigroschen-Detektiv-Literatur sind wirklich nicht jedermanns Sache

*haumichwech*
Offenbarung
Es scheint nicht allzu viel zu bringen, sich mit diesem Karl zu unterhalten.
Atombombe! Der ist doch völlig senilkonfus. Der hat sie doch nicht mehr alle im Sicherungskasten. Ich aber wahrscheinlich auch nicht. Haben die mir etwas in den Schlaftrunk gemischt? Träume ich das alles? Wenn man doch nur etwas sehen könnte!
Aber die Schmerzen in der Hand sind echt.
Über meine Finger ziehen sich geschwollene Striemen, die mörderlich schmerzen.
Diese Chrissie! So ein brutales Miststück! Niemals hätte ich ihr das zugetraut. Ich muss an ihr Lächeln denken, an ihre Unbedarftheit und einfältige Nymphomanie, gestern, bei Alf im Gartenhaus. Kann sich denn ein Weib wirklich so verstellen? Unheimlich!
Sollte ich es doch noch bereuen, dass ich sie gestern nicht gevögelt habe?
Gestern?
War das überhaupt gestern, oder in welcher Zeit lebe ich denn?
Hightech, Gehirnscanner, Stimmensimulator dort in der vaginalen Kugel bei Claudia und hier tiefstes Mittelalter, Strohlager, Höhlenverlies und Mäusekacke.

Flackernder Fackelschein nähert sich. Es sind mehrere Personen.
Im Näherkommen kann ich erkennen, dass sie alle Frauen sind. Das erkenne ich am Gang und daran, wie sie ihre Gewänder tragen. In der Mitte geht eine große Gestalt, die in einen im Fackelschein bunt schillernden, silbernen Mantel gehüllt ist. Ihr Gesicht ist verschleiert.
Um sie herum erkenne ich Chrissie, dann die Junge Frau von der Autobahnraststätte, und auch die Frau, die mich am Bus in Empfang genommen hat. Sie tragen alle das gleiche Lederriemen-Outfit wie Chrissie und zusätzlich eine Kapuze aus metallisch schimmerndem Gewebe. Jede von ihnen ist mit Peitsche und einem dreizackähnlichen Spieß bewaffnet.

Chrissie öffnet die Tür zu meiner Gitterzelle und alle treten ein. Die beiden Frauen mit den Dreizackspießen bugsieren mich an die Zellenwand, indem sie ihre Spieße auf meine Brust und meinen Unterleib richten.

„Na, Goldmann? Sie sind Detektiv, nicht wahr? Sie halten sich für ganz besonders schlau, wie? Gut, ok, immerhin haben Sie uns hier aufgespürt und konnten sogar ganz regulär hier eindringen. Allerdings wussten wir da schon, wer Sie sind und was Sie vorhaben.
Ihre Überweisung und ihre Checkkarte waren von uns speziell gekennzeichnet.
Sie haben wirklich geglaubt, dass Sie uns für das läppische Honorar von 5000€ hier ausheben könnten? Das ist ja wirklich lächerlich. Aber immerhin, ich habe mir Ihre Vita und Ihre Referenzen angeschaut. Ich muss schon sagen: ganz beachtlich, ganz honorabel. Was sollen wir nun mit Ihnen machen? Ich könnte Sie hier unten einfach verfaulen lassen, aber leider weiß ich nicht, was Sie wem schon von Ihren Ermittlungen erzählt haben. Dass Sie gegenüber Ihrem Auftraggeber, Dr. Magnus-Pilcher, Stillschweigen gewahrt haben, ist sehr löblich. Leider kann ich Sie nicht an die Arbeitsplätze im Schacht und in der Fabrik schicken. Dazu sind Sie mir wirklich zu clever.“

Die Stimme der verschleierten Frau kommt mir von Wort zu Wort bekannter vor. Wo habe ich die nur schon einmal gehört? Es kann nicht so lange her sein. Doch als sie den Namen Dr. Magnus-Pilcher ausspricht und „Überweisung“, da ist es mir klar. Dass es einen Insider oder eine Insiderin beim Doktor geben musste, das war mir klar. Woher hätten die jungen Flugblattverteilerinnen denn auch sonst wissen können, wann und wo ein Patient ankommt?

„Sie sind doch Frau…“

„Ganz richtig, Goldmann, Sie sind doch wirklich ein schlaues Köpfchen! Ja, Sie haben Recht, ich bin die Liebe Frau Schmidt, die Empfangsdame des ehrenwerten Herrn Dr. Magnus-Pilcher. Damit haben Sie sich soeben auch Ihr eigenes Todesurteil gesprochen, Goldmann. Es ist Ihnen doch wohl klar, dass ich Sie jetzt nicht mehr lebend hier entlassen kann, nicht?“
*****e_M Frau
8.519 Beiträge
off topic @Zigeunerin
Toll Ev, das mit dem dreifachen Zitat ;-)

*g*
**********immts Mann
635 Beiträge
bitte ...
... weiter schreiben. ich bin so gespannt, wie das ausgeht, notaprofi.

lg
b.
Gewissheit
Die Dame zieht sich die silberne Kapuze vom Kopf und darunter kommen ihr rundes Boxerhundgesicht mit den kleinen bösen Fischaugen und ihr schwarzer Bubikopf zum Vorschein.

„Frau Schmidt bin ich allerdings nur für den Herrn Doktor, diesen schwachsinnigen traditionellen Freud-Verehrer und Fortschritts-Verhinderer.
Tatsächlich ist mein Name Professor Dr. Wynda Luna Barabal, schweizweit bekannte Psychoanalytikerin und Psychosomatikerin. Mein ursprünglicher Plan war es, mit dem deutschlandweit bekannten Dr. Magnus-Pilcher gemeinsam diese Klinik hier zu eröffnen, analog zu meiner Musterklinik in den Appenzeller Alpen. Aber der hält sich ja für unfehlbar mit seinen angestaubten Methoden, und behauptet, dass Frauen nicht zur Lösung der männlichen sexuellen Probleme beitragen können, weil sie selbst das Problem seien.
Nun gut, seine Sache.“

„Aber Sie sprachen doch vorhin selbst von Bergbau und von einer Fabrik. Ist es wahr, dass Sie hier im Berg Uran abbauen?“

„Oh, das meinen Sie, Goldmann.
Ja, das war gewissermaßen ein positiver Nebeneffekt, der sich bei der Untersuchung der alten Bergwerksstollen hier ergeben hat. Das Uran ist für uns eine willkommene Einnahmequelle. Das verkaufen wir gewinnbringend an eine ausländische Organisation. Aber warum erzähle ich Ihnen das eigentlich alles?
Sie sollen wissen, dass wir es ernst meinen und dass es für Sie keine Chance mehr gibt, dieses umgebaute Bergwerk zu verlassen, auch wenn Sie noch so geschickt mit uns verhandeln würden.
Geben Sie sich keine Mühe. Es gibt nur einen einzigen Eingang, der auch der Ausgang ist.
Übrigens: Sogleich können Sie sich selbst ein Bild davon machen, wie wir hier mit Verrätern und Verräterinnen verfahren, Goldmann.
Schauen Sie sich das gut an! Wer uns verrät, der ist ein Stachel im Fleisch unserer Organisation. Und genau so wird er enden, auch Sie Goldmann.
Ich glaube, es genügt jetzt hier, was diesen Spion anbelangt, fürs Erste.
Ist die Bestrafung gut vorbereitet? Die Bergmannschaft und alle Mitarbeiterinnen sollen Aufstellung nehmen. Gehen wir, lasst uns beginnen. Leben Sie wohl, Goldmann.“
*panik*
aber
in den Appenzeller Alpen kann doch nichts Schlimmes passieren - die sind doch aus purem Käse...
..............................................oder????
na eben,
...da ist viel viel Raum für Maden
Abendmahl
Ich kann es immer noch nicht glauben, was da gerade vor meinen eigenen Augen geschehen ist. Ich zittere am ganzen Leib und kalter Schweiß tropft mir von der Nase und auch vom Körper zwischen die schlackernden Beine. Wenn ich bisher immer noch an einen albernen Mummenschanz geglaubt hatte, so war es damit jetzt endgültig vorbei.

In einem großen, von Fackeln erleuchteten Saal direkt neben meiner Zelle waren durch einen unsichtbaren Tunnel aus dem Dunkel des Bergwerkes schweigende Männer und Frauen zu einem Halbkreis aufgelaufen. An der Wand leuchtete eine riesige Mondscheibe mit dem Gesicht von Frau Schmidt, alias Prof. Dr. Wynda Luna Barabal auf.
Davor stand ein fahrbares Gerüst mit zwei nebeneinander stehenden Galgen.
Unter dem linken Galgen befand sich ein sattelähnlicher Aufbau mit einem weißen Zuckerhut obenauf. Darüber konnte man so etwas, wie den Spülkasten eines altmodischen Klos erkennen.

Unter dem rechten Galgen stand ein gewaltiger runder Blumentopf, aus dem tentakelartige Luftwurzeln und dicke, grüne, rotfleckige Blätter heraushingen. Aus der Mitte des Topfes schob sich ganz langsam eine riesige rote Blüte heraus, die wie eine Riesenvulva aussah. Aber wie die Urmutter von Alfs Bildern sah sie nicht gerade aus.
Als sie den nackten jungen Mann mittels eines Seilgeschirres darüber an den Galgen hängten, öffneten sich die fleischigen, härchenbesetzten Lippen weit. An den Rändern der Lippen konnte ich lange, dornenartige Spitzen erkennen. Neben mir kicherte Karlchen mit seinem hohen Stimmchen: „Adela hat seit mindestens acht Tagen nicht mehr genachtmahlt, hihi, die wird sich freuen. So was züchten die Irren hier mit den Strahlen vom Uran.
Mutation, oder so was. Da kann er ja noch froh sein, dass sie Canula im Stall gelassen haben, die hätte ihn stückchenweise reingelutscht.“

Ich konnte wirklich nicht über Karlchens Witze lachen, denn im nächsten Moment gefror mir das Blut in den Adern. „Neiiin!“

Am linken Galgen würde über ein ebensolches Schultergeschirr eine nackte Junge Frau nach oben gezogen.

Es war Ines, meine Tochter! Kein Zweifel, Die blonden Haare, die Augenpartie, die schlanke Gestalt, der kleine schwarze Leberfleck rechts neben der Nase. „Iiiiines!“
das sieht
nach Halluzination aus - ???
Aber konnte das wirklich Ines sein? Warum erkannte sie meine Stimme nicht? Sie zeigte keine Reaktion darauf. Auch schien sie mir etwas jünger zu sein, als Ines jetzt sein müsste.
Ich hatte Ines ja längere Zeit nicht mehr gesehen.
Haben die etwa ihre Adresse aus meinen Hirnwindungen herausgekratzt?
Das Geschirr mit Ines senkte sich langsam nach unten auf den Sattel zu.

„Das machen sie immer mit verstockten Jungfern“, nervte Karl schon wieder. Aber tatsächlich. Eine von unten kommende Hand hielt den Zuckerhut genau so, dass er zwischen die Schamlippen des Mädchens geriet.

„Das ist manchmal schon wichtig, das richtige Loch zu finden, hihi.“ Ich hätte diesen alten Trottel am liebsten in den Boden gestampft.

Hinter dem Gerüst war eine Kapuzengestalt auf eine Leiter gestiegen und hatte ein kurzes Seil links an einem Splint befestigt, der, ähnlich dem Splint einer Handgranate, dafür sorgte, dass das Hängegeschirr mit dem Mann nach unten fällt, wenn man ihn herauszieht. Das Seil lief über zwei Rollen zum Geschirr von Ines. Unten am Sattel zog eine andere Hand einen daumendicken Stöpsel aus dem Kasten, auf welchem der rechte Galgen stand.
Feiner Sand rieselte aus dem Loch.
Der Galgen mit Ines senkte sich ganz langsam nach unten. Sie konnte das tiefere Eindringen des Zuckerhutes nur dadurch verhindern, dass sie ihre Schenkel gegen den Sattel presste. Aber wie lange konnte sie das durchhalten? Schon färbte sich die Spitze des Zuckerhutes rot.
Ich hatte den Anblick einfach nicht mehr ertragen können und schrie laut nach Ines. Ich rüttelte am Gitter und wollte zu ihr. Da kam Chrissie erbost aus dem Halbkreis der Zuschauer auf meine Zelle zu, zog aus ihrem Ledergürtel einen großen schwarzen Gegenstand und hielt ihn an das Gitter.
Es blitzte elektrisch auf und brummte sonor. Ein heftiger elektrischer Schlag fuhr durch meine Hände und über meinen Körper zum feuchten Zellenboden hinunter. Ein greller weißer Blitz erleuchtete die ganze Umgebung schlagartig. Ich konnte schemenhaft sehen, dass sich in der Nachbarzelle der alte Karl die Augen zuhielt und stürzte zu Boden. Zum Glück oder Unglück hielt die Wirkung nicht sehr lange an. Ich musste mir die Schreckensszene weiter ansehen, weil ich davon nicht los kam.

Der Sand rieselte unaufhaltsam weiter. Die raue Spitze des Zuckerhutes drang, sich immer mehr verbreiternd, in die junge Frau ein. Wenn sie auch ein Tuch mit Knebel vor den Mund gebunden hatte, so konnte ich doch an ihren Augen die unsäglichen Qualen ablesen, die ihr die scharfen Zuckerkristalle bereiteten.

Dann geschah plötzlich etwa Seltsames. Der junge Mann, der als ihr Leidensgefährte und wahrscheinlich ihr Komplize das sichere Ende seines Lebens vor Augen hatte, konnte offensichtlich in seinem Schrecken noch genügend Mitleiden für seine junge Gefährtin aufbringen, hob seinen rechten Arm mit Mühe nach oben und zog hastig an dem Seil, mit welchem sie verbunden waren. Der Splint rutschte aus seinem Loch. Der Mann stürzte in das klaffende Maul der fleischfressenden Pflanze, welches sofort zuschnappte. Die langen dornigen Spitzen an den riesigen Lippen der Mutantenpflanze schlossen sich über ihm wie ein Dornenkäfig. Man hörte nur noch ein Gurgeln und Zischen, dann keinen Laut mehr.
Er hatte es wenigstens hinter sich.
Was geschah aber mit der Frau?
Mit dem Herunterfallen des jungen Mannes schoss auch ein Schwall kalten Wassers aus dem Spülbehälter, welcher über ihr hing, nach unten, zwischen ihren Beinen hindurch.
Der große dicke Zuckerhut löste sich darin schneller auf, als der Sand weiter aus dem Loch rieseln konnte.
Der Zuckerhut wurde hinweg gespült und sie hing plötzlich frei in der Luft.

„Weg isser, der schöne süße Dildo.“
Wie konnte jemand nur so weit unten sein, wie Karl, dieser Alte Dummkopf.
Unglaublich!

Eine der Kapuzengestalten hatte inzwischen Ines am Seil auf den Boden hinunter gelassen und ihr das Haltegeschirr abgenommen.

Alles das habe ich mir soeben mit ansehen müssen. Ich bin stockstarr vor Grauen.
Nur Karl sabbert einfach weiter:
„Die werden sie dann morgen als Opfer braten, rauchfrei, mit Atom-Grillkohle, oder sie muss noch einmal ran, wenn du dran bist. Frischling. Mit dir werden sie dann aber Canula füttern, weil Adele jetzt satt ist. Was hast du denn eigentlich ausgefressen? Du bist ein Spion, habe ich da richtig gehört?“

Ich kann ihm nicht antworten. Ich kann das Gesehene noch immer nicht verdauen und will es einfach nicht für bare Münze nehmen. Das kann doch gar nicht wahr sein! Aber es hilft kein Kneifen und kein Schlagen vor die Stirn. Ich habe nicht geträumt!
wie hättet Ihr es gern?
Wie soll es jetzt weitergehen?

Es gibt vielleicht mehrere Möglichkeiten, die gibt es ja immer.
Welches Ende würdet ihr vorschlagen, bzw., selbst verwenden, ab dieser Stelle?
Das Finale steht bevor, das ist sicher
*schweig*
seid ihr jetzt
sprachlos vor Spannung??
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