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Königin Cora mit der Schlangenhaut

Königin Cora mit der Schlangenhaut
Wenn ich schon mal Urlaub mache…
Ich kann mich gar nicht entsinnen, dass ich das jemals getan hätte. Und dann auch noch als Solobegleiter auf der Verlobungsreise meiner Tochter! Ja war ich denn total bescheuert, als ich mich darauf eingelassen hatte? Ich als väterlicher Anstandswauwau, oder was?

„Och bitte Papa. Du gehörst einfach dazu, zu mir und meinem neuen Leben. Immer weißt du dir irgendwie zu helfen. Ich habe doch mit Männern überhaupt gar keine Erfahrung, ich war immer nur alleine, das weißt du doch. Und Hans-Peter ist ja wirklich so ein lieber netter Mann, aber…“

„Aber was? Nun sag bloß noch, Ines, dass ich nachts an euer Bett kommen soll, um ihm beim Einfädeln zu helfen! Wenn er nicht reinrutscht, weil er nicht steif genug ist, dann mache es doch so, wie deine Oma, wenn sie einen Faden durchs Nadelöhr fummeln wollte: vorher ordentlich anlecken und nass machen. Nass und steif geht es immer besser, als schlapp und trocken.“

„Ach Papa! Lasse so etwas bloß nicht meinen HaPe hören, der kommt nämlich aus einem ganz vornehmen Haus. Der hatte sogar eine richtige englische Gouvernante.“

„So, so. Hätte er mal lieber eine französische gehabt, das wäre ihm wahrscheinlich besser bekommen.“


Ja! Ach Papa! Ach Papa!
Ich habe dem Mädel doch noch nie etwas abschlagen können, und nach dem ganzen Dilemma mit ihrem Schuldkomplex, weil sie immer geglaubt hatte, ich hätte sie als Kind verflucht, kann ich es erst recht nicht mehr. Am Ende habe ich mich eben doch breitschlagen lassen, die beiden als „Gesellschafter“ auf ihrer Schiffsreise nach Indien zu begleiten, wo HaPe ihr das Tadsch Mahal zeigen und sie ganz offiziell heiraten will. Romantischer Spinner!
Jetzt sitze ich hier auf meinem Klappstuhl an Deck der „INDIAN QUEEN“ und weiß mit mir nichts anzufangen.
Ari Gouldmann ohne einen verzwickten Fall? Das ist doch nicht normal! Ob ich mal beim Kapitän oder beim Zahlmeister nachfrage? Vielleicht haben die irgendwie eine sinnvolle Beschäftigung für mich? Beklaut hier denn Keiner keinen? Kaum vorstellbar!

Was machen die beiden Turteltäubchen jetzt eigentlich? Wir sind kurz vor Kapstadt und es ist ziemlich windig geworden. Die Wellen schlagen richtig hoch. Da gibt es dann immer bestimmte Orte auf einem Schiff, wo man sich besser nicht aufhalten sollte, zum Beispiel die Reling auf der Luvseite. Und das nicht nur deshalb, weil einem da der Wind direkt ins Gesicht bläst.

Na, sage ich es doch! Wo finde ich die Zwei? Natürlich an der Luv-Reling. Die glauben wohl, dass ihnen der frische steife Wind Linderung verschaffen könnte.
Schaffen kann der schon was, aber keine Linderung.
Leichenblass sind sie alle beide. Die Seekrankheit hat sie erwischt. Bisher war die Fahrt so angenehm und ruhig verlaufen, dass man es kaum glauben wollte, aber jetzt nähern wir uns dem Kap der Guten Hoffnung. Da wird es meistens etwas kabbelig.

Dank Evas alter chinesischer Seefahrerweisheit habe ich vorgesorgt. Heute Morgen habe ich mir schon wohlweißlich eine Handvoll Backpflaumen besorgt und in die Jackentasche gesteckt. Ich reiche Jedem der beiden eine davon hin und sage:
„Schön langsam lutschen, bis auf den Stein.“

Ines nimmt meine Hilfe dankbar an und lutscht brav und andächtig. Sie glaubt eben an mich.
Aber ihr vornehmer HaPe schüttelt nur angewidert den Kopf und mokiert sich:
„Igitt! Ne vergammelte Pflaume!“ Dann reißt es ihn durch und er hängt sich über die Reling. Auf der Luvseite!
Als er sich wieder zu uns umdreht, kann ich nur noch sagen:
„Igitt! Ne vollgekotzte Pflaume!“

Diese Seefahrt kann ja wirklich noch lustig werden…

Wird irgendwann fortgesetzt.

@**********immts: Ja, du hast recht. Ich kann nicht anders
**********immts Mann
635 Beiträge
eben *lach*
oh je
die Jugend ist auch nicht mehr das wir mal waren...*zwinker*
fremde Religionen
Ob diese Seefahrt wirklich lustig wird, das kann man nie so ganz genau wissen. Aber seit wir in Kapstadt abgelegt haben, ist sie zumindest interessanter geworden. Sehr interessant!
In Kapstadt waren einige Reisende von Bord gegangen.
Dafür sind zwei große Gruppen auf das Kreuzfahrtschiff gekommen, die anscheinend beide zu irgendeinem wichtigen Golfturnier nach Indien reisen wollen.
Die eine Gruppe, überwiegend Männer, scheint aus jungen Leuten zu bestehen, die von wohlhabenden Eltern abstammen. Ihr ganzes Gehabe und ihr Outfit lassen zumindest darauf schließen. Sie kamen zusammen mit ihren Caddies an Bord, die ihre riesigen Golftaschen mit Unmengen verschiedener Schläger schleppen mussten.

Die zweite Gruppe scheint von einem exotischen, aber auch nicht ganz armen Stamm zu kommen. Es sind zwölf junge Frauen. Fast alle sind braun und bronzehäutig, nur eine von ihnen scheint blasshäutig und sonnenverbrannt zu sein. Sie tragen lange Gewänder, die nur aus feinen Goldperlenschnüren mit eingewobenen vielfarbigen kleinen Federn zu bestehen scheinen. Darunter sind sie komplett nackt, aber das erkennt man erst aus unmittelbarer Nähe, weil sie auch noch am ganzen Körper bunt tätowiert sind. Die Tätowierungen sehen nicht so aus, wie man es aus unseren Breiten gewohnt ist, keine Arschgeweihe und hässlich blaue Schimmelflecken, die sinnlos irgendwohin am Körper deplaziert sind, sondern kunstvolle Ganzkörperdekorationen, die Pflanzen mit Blättern, Lianen, oder auch ein oder mehrere, ineinander verschlungene Tiere darstellen. Sie tragen ständig ihre fein gewobenen weißen Gesichtsschleier. Keiner auf dem Schiff weiß, wer diese geheimnisvollen Frauen sind.

Auch sie hatten Golftaschen mitgebracht, nur waren diese etwas kleiner und vollständig verschlossen. Sie wurden auch nicht von Caddies, sondern von fünf kräftigen Männern getragen, die mit freiem Oberkörper, Lendenschurzen und buntem Federschmuck am Kopf angetan waren und außerhalb ihres Bereiches immer noch sind. Von so einem Stamm habe ich noch nie etwas gehört, aber was soll’s? Die Welt ist groß.

Hans-Peter, mein Schwiegersohn in spe hatte sich sogleich zu der englisch sprechenden Gruppe der jungen Männer hingezogen gefühlt. Ines spricht auch gut Englisch und ist selbstverständlich ihrem HaPe treu gefolgt. Ich spreche so gut wie kein Englisch, soweit ich es nicht für die alltäglichen Dinge des Lebens benötige, wie Hallo, Good Morning, Breakfast, Dinner, Diningroom, etc.
Also bin ich jetzt ziemlich allein mit mir und denke über den gestrigen Tag nach.

Es hatte gestern einen kleinen Aufruhr an Bord gegeben. Das Schiff hat zwei große Decksflächen, wo man in der Sonne relaxen kann. Eine ist am Heck, wo man hinter dem Schiff die Wellenschleppe der Schiffsschrauben vom Liegestuhl aus bewundern kann, und eine ist am Bug, beim großen Swimmingpool, mit vornehmen Polsterliegen rundherum.
Fünf der verschleierten Frauen hatten dort ihre Federumhänge einfach abgelegt und ein Bad im Pool genommen. Es sah so aus, als ob sich fünf bunte, quicklebendig verspielte Krokodile im Pool verknäuelten. Die britischen Yuppies und die übrigen Gentlemen hatten sich zuerst darüber amüsiert und den Anblick des anregenden Spieles genossen. Die anwesenden Damen schauten nur recht pikiert aus der Badewäsche. Zwei ältere Damen suchten schreiend nach dem Kapitän.
Die fünf schönen bunten Krokodile stiegen aus dem Wasser und eine von ihnen blies auf einer kleinen goldenen Flöte eine kurze fremdartige Melodie.
Da ging plötzlich ein Raunen durch die anwesenden Relaxer, das nicht wieder verstummte.
Die fünf bronzebraunen männlichen Begleiter der exotischen Damen schritten heran und trugen verschiedene silberne und goldene Krüge, die mit Opalen und Ornamenten aus Silber und blauem Lapislazuli verziert waren.
Die Männer waren komplett haarlos und komplett nackt. Herrliche Gestalten!
Jeder von ihnen trocknete eine der Damen mit einem Handtuch ab und rieb ihr den ganzen Körper mit verschiedenen duftenden Ölen und Essenzen aus den Krügen ein. Eine betörende Duftwolke erfasste das ganze Vorschiff. Es war zum Dahinschmelzen.

Aber erst dann kam das, was heute die Gäste der „INDIAN QUEEN“ in zwei Parteien spaltet: Die Gebetszeremonie.
Jedes der fünf Paare hob gemeinsam seine vier Hände hoch zur Sonne und ging gegenüber in den Schneidersitz. Die Paare tasteten sich gegenseitig von Kopf bis zu den Füßen am Körper ab und gingen danach in eine gleitende umschlingende Verknotung über, die in den unglaublichsten erotischen Vereinigungspositionen mündete. Und die Vereinigungen waren keinesfalls nur angedeutet. In der Menge der gebannt zuschauenden Gäste hörte man Worte wie „Kama Sutra!“ und „Tandra“ und ähnliche Begriffe in verschiedenen Sprachen raunen.
Die ganze Zeremonie wurde begleitet von einer getragenen, indisch-thailändisch klingenden Musik aus einem CD-Spieler.
Die Gäste, die nicht empört die Flucht ergriffen hatten, waren gebannt verstummt und versuchten, kein Detail zu verpassen. Aber das war schier unmöglich. Es war eine im wahrsten Sinne des Wortes „eindringliche“ Ballettsinfonie der Lust am Leben.

Einige der vornehmen Reisenden hatten sich darüber sofort beim Kapitän beschwert.
Der Kapitän ist angeblich noch immer in Verhandlungen mit der Anführerin der Gruppe. Einer gewissen Königin Cora von Bunga.
Jetzt knistern gerade die Bordlautsprecher:

„Ähem! 1…, 2…, 3…, Liebe Bordgäste, der Kapitän gibt bekannt, dass das Betreten der Bugregion ab sofort für Jedermann auf eigene Gefahr und eigene Verantwortung geschieht.
Unsere hochgeschätzten Gäste aus dem Königreich Bunga, vertreten durch ihre Majestät, Königin Cora, bestehen auf dem in der UN-Verfassung vereinbarten Recht der freien Religionsausübung auf Kreuzfahrtschiffen. Bitte, haben Sie dafür Verständnis.“

Der Lautsprecher hat ein Echo, weil ich der besseren Übersicht wegen oben auf der Brücke, direkt neben dem Eingang der Kapitänskajüte, sitze.
Als der Lautsprecher verstummt. Erschrecke ich mich fast zu Tode.

Direkt vor meinen Augen reißt eine Riesenschlange ihr Maul weit auf. Eine gespaltene Zunge züngelt mich an und ein riesiger spitzer Giftzahn hat sich ausgeklappt. Das Schlangenmaul wird zusätzlich noch von zwei Händen mit sehr langen Fingernägeln weit aufgerissen. Es ist die offene Möse von…

„Na, Ari? Hast du mich immer noch nicht wieder erkannt? Ok, meine Totenköppe habe ich heute nicht dran und die Tätowierung kannst du ja auch nicht kennen. Ist aber nett von dir, dass du mich mal besuchen kommst? Hast du meine Postkarte also doch noch gekriegt?“

Ich blicke nach oben, zu dem Gesicht, das da mit mir spricht, und erschrecke zum zweiten Mal. Es ist Cora, die ich vor zehn Jahren einmal als Siebzehnjährige Amateurstripperin in Bremen auf der Straße weggefangen hatte. Sie ist am ganzen Körper als Schlange tätowiert.

Ist sie jetzt etwa diese Königin Cora?
na das
sind doch mal aufregend-anregende Passagiere
**********immts Mann
635 Beiträge
@notaprofi
*tipp* bitte unbedingt weiter, sonst kann ich vor Neugier wieder nicht *heia* , und - wer will das???

Ich *freu2* mich schon auf die Fortsetzung.

Liebe Grüße
b.
jaja
Ich tue ja, was ich kann.
Aber ich muss zuerst einmal diese verrückte Cora bändigen, die sich hier immer wieder schlangenmäßig um mich herum windet und mich mit ihrem angepiercten Giftzahn bedroht
*hotbum*
*hotlady2* *hilfe*
Haluzinus
Hilfee!
Wiedersehen
Sie ist von Kopf bis Fuß als Brillenkobra tätowiert. Sogar im Gesicht kann man erst bei näherem Hinsehen erkennen, dass sie eine junge Frau ist, wenn da nicht ihr ganzer übriger Körper Bände sprechen würde. Sie ist nicht mehr so dürr und schlaksig, wie sie vor zehn Jahren noch war, sondern sie hat eine voll erblühte weibliche Gestalt entwickelt.
Ich kann mir gar nicht erklären, wie sie diesen glänzenden Schuppeneffekt bei ihr hinbekommen haben. Angemalt?
Ihre Pupillen tragen gelbgrüne Haftlinsen mit einem ovalen senkrechten schwarzen Sehspalt darin, ebenfalls wie die Augen einer Schlange.
Cora sieht gleichzeitig faszinierend und grausam schauerlich aus. Aus dem Mund kann sie sogar zwei glänzend weiße Spitzzähne vom Oberkiefer herausklappen lassen. Ihre ehemals roten Haare sind zu den Seitenlappen des Kobrahalses geformt und werden von einem feinen Goldfadennetz zusammengehalten. Dass der Kapitän den Anblick lebend überstanden hat, ist schon fast ein Wunder.

Aber nicht nur das. Gerade habe ich von ihr vorgeführt bekommen, was sie mit ihrem Bauchschmetterling verunstaltet hat. Aus ihrer Kitzlervorhaut ragt ein einzelner weißer elfenbeinerner Giftzahn über der Clit hervor und ihre inneren Schamlippen sind künstlich zu einer gespaltenen Zunge verlängert, die ihr zwischen den Oberschenkeln baumelt.
Wenn sie ihre Schamlippen auseinander zieht, dann hat man wirklich den Eindruck, von einer kampfbereiten Riesenschlange angefallen zu werden.
Der herkömmlichen Zivilisation ist Cora jedenfalls für alle Zeiten enthoben.

Wiedererkannt habe ich sie eigentlich nur an dem Totenkopf-Piercing, das sie immer noch trägt, nur jetzt im Bauchnabel. Ich fand es vor zehn Jahren schon so billig und stümperhaft gemacht, dass ich es jederzeit wiedererkannt hätte.

„Mensch, Cora!“

„Majestät, Königin Cora bitte, wenn ich dich nicht in den ewigen Kreislauf der Wiedergeburt als Scheißhausfliege schicken soll!
Ach Quatsch, Ari, war nur n’ Scherz. Ohne dich wäre ich doch immer noch die allerletzte Arschlappenvotze von diesem MM oder einem anderen Luden. Ich war ja ganz überrascht, als ich dich hier vorhin sitzen sah. Willst du mich wirklich besuchen, oder fährst du nur mal so nach Indien oder Thailand zum Billigeinkaufen oder in den Puff?“

„Nein, Cora, nichts dergleichen. Ich bin mit meiner Tochter und deren Verlobten auf der Reise zur…“
Verdammt! Ich muss mir schnell auf die Zunge beißen. Ich kann doch wohl nicht Ines diesem total durchgeknallten Weib vorstellen, oder umgekehrt. Und dann erst noch ihr HaPe, dieser Snob. Der würde ja gleich alle Beziehungen zu mir abbrechen.
Wenn ich es mir so recht überlege: eigentlich gar keine schlechte Idee!
Für die passende Gelegenheit behalte ich mir das als Option vor.

Cora scheint es eigentlich auch gar nicht wirklich wissen zu wollen. Sie nimmt mich am Arm und zieht mich den Niedergang hinunter zum Vorschiff, in ihre Königinnensuite unter der Kommandobrücke, direkt neben der Treppe zum Pool.
„Komm, wir quatschen ein bisschen, Ari. Deine Tochter, ist das die, die dir deinen Mr. Blümchen, meinen Schlappi geschenkt hatte? Pass mal auf, du wirst gleich staunen.“

Ich staune tatsächlich. Dieses gruselig aussehende Schlangenweib hat sich wieder einen neuen „Schlappi“ beschafft.
(Kurzgeschichten: Ari Goldmann, Privatdetektiv)
Er sitzt behäbig in einem Sessel gegenüber der Tür.
Aber diesmal ist er mannsgroß und hat zwei Rüssel. Einen weichen am Kopf und einen harten, mit seltsamen Knubbeln besetzten, zwischen den Hinterbeinen.

„Mönsch Cora!“
„Toll was? Den habe ich mir aus Indien kommen lassen. Früher war der mal richtig weiß. Ich werde ihn wohl doch mal in die Reinigung schicken müssen. Er heißt jetzt auch nicht mehr „Schlappi“, sondern „Mr. Steifi“ oder „Noppi“.
Das ist nämlich der Nachteil, wenn man Königin ist, da traut sich kein Mann mehr einfach so an einen ran, außer beim Gebet natürlich, aber das ist mir zu soft, wenn du weißt, was ich meine.“

Irgendwie hat sie Recht. Auch mir wird ganz plümerant um die Rosette, wenn ich mir vorstelle, sie etwa jetzt gleich bemannen und beschlängeln zu sollen.
Doch nein, Cora ist mit stolzem Blick auf das Erzählen ihrer Wege zur Königin versessen. Gottseidank hat sie sich die böseblickigen Kobra-Augenlinsen heraus genommen und das goldene Formnetz aus den Haaren entfernt. Bis auf die Tattoos sieht sie wieder einigermaßen menschlich aus, wenn man es denn so sehen will.

Sie erzählt mir ihre ganze Geschichte, seit wir uns aus den Augen verloren hatten.

„Du hast es ja damals selbst miterlebt, Ari, wie das war, mit meiner Frau Mutter, der erfolgsgeilen Frau Schuldirektorin. Sie war in Ohnmacht gefallen und kam mit einem Kollaps ins Krankenhaus, so haben sie es mir gesagt.
War mir eigentlich auch wurscht, weil ich ja sowieso nicht wieder nach Hause wollte.
Ich habe mir einfach was Eigenes gesucht.
Zuerst einmal ging ich zurück zur Clique und schnappte mir meine Sachen und meine dressierte Ratte Schnipsi.
Dann bin ich gleich wieder da weg und trampte in Richtung Küste.
Ich konnte mir sogar drei Fuffies beschaffen, weil ich ja vorher bei dir noch so schön gebadet hatte, Ari.
Zwei Freier sind auf mich abgefahren. Einer sogar mit Blasen.
Weit bin ich aber nicht gekommen, nur bis Schwanewede, aber dort habe ich dann endlich was Passendes gefunden. Es war eine Firma, die Wohncontainer für internationale Hilfsorganisationen und für die Bundeswehr baute. Da standen die Dinger auf einer großen Wiese herum. Einen habe ich aufgeknackt und mich darin häuslich eingerichtet. Ich wollte da drin einen Mini-Puff aufmachen, weil ja sechs Betten darin waren, zum herunter klappen.
Du, das war Super-Luxus. Der Container hatte einen Regenwassertank und Solarzellen auf dem Dach. Man konnte sogar einen kleinen Fernseher anmachen.

Aber es kam anders. Ich hatte gerade Futter für mich und Schnipsi auf dem Wochenmarkt besorgt und mich abends zum Schlafen hingelegt, da wurde auf einmal die Tür von Außen zugeriegelt und ich schwebte samt Container in die Höhe. Es war so ein Krach von dem Kran, dass sie mich gar nicht schreien hörten.
Erst kam ich auf einen LKW und dann auf ein Schiff. Das merkte ich am Schwanken des Fußbodens und am tiefen Motorgeräusch. Schlecht ist mir davon auch geworden, aber Schnipsi hat mich und den Fußboden gleich wieder sauber geleckt.
Ratten werden zum Glück nicht seekrank.

Ich musste irgendwie raus aus dem Container, weil die Luft langsam knapp und stickig wurde. Ich suchte nach etwas langem und Harten. Das lange Harte und das weiche Runde sind die beiden besten Erfindungen der Natur, aber nicht immer hat man beides gleich zur Hand. Ein abgebrochenes Stuhlbein hat es dann getan. Ich rammte damit ein Loch in die Wand neben der Tür, steckte die Hand hindurch, und konnte den Container wieder mit dem Griff von außen öffnen. Die Wand war innen nur aus Pappe, Schaumplastik dazwischen und Aluminium außen. Nur der Rahmen war aus Stahl.
Für Schnipsi machte ich noch ein Loch unten am Boden, damit sie rein und raus konnte, wann sie wollte. Das war ein Fehler und brachte alles ins Rollen. Deshalb war es eigentlich auch wiederum kein Fehler. Alle Dinge haben zwei Seiten, nicht nur der Arsch und die Titten.
Ich hatte Glück. Mein Container stand in der untersten Reihe, und gleich vor der Tür war ein meterbreiter Gang, in dem oben die Rohre für die Feuerlöschanlage verliefen. An den Rohren waren rotweiße Ringe aufgemalt. Ich konnte mich also auch außerhalb frei bewegen. Das war gut. Man muss ja auch mal müssen.

Schnipsi war ein paar Mal rausgegangen, um sich was zum Fressen zu suchen und auch immer wieder zurück gekommen. Am dritten Tag kam sie leider nicht alleine zurück. Eine große Brillenschlange, eine Königskobra hatte ihre Spur aufgenommen und war ihr gefolgt. Drinnen im Container, direkt vor meinen Augen, hat die Schlange meine Schnipsi verschlungen. Ich sah noch ihren Hintern und ihr Schwänzchen herauslugen, dann ein Happs und weg war sie. Ich konnte sie dann in der Schlange nach hinten wandern sehen. Ich stand starr vor Schreck in einer Ecke und konnte mich nicht mehr bewegen. Das war auch gut so.
Die Schlange war satt und rollte sich direkt vor der Tür zu einer Spirale zusammen.
Mich beachtet sie gar nicht.
Was jetzt? Wie sollte ich durch die Tür kommen? Über die Schlange springen? Brr!
hmmm...
Das Biest hat sich einfach kein Stück mehr von der Stelle gerührt.. Es hat fast genau so ausgesehen, wie ich jetzt.“

Cora hat sich auf dem prächtigen Diwan ihrer Suite zum Schlangenknäuel zusammengerollt. Ich habe meinerseits auch keine Lust, da drüberzusteigen.
Ich kann sie schon ganz gut verstehen.

„Und wie bist du dann wieder aus dem Container herausgekommen, Cora?“

„Zuerst einmal gar nicht. Es kam jemand, der die Königskobra gesucht hat.
Sie war eine zahme Schlange und sie gehörte einem Mann aus der Besatzung. Sie war ihm ausgebückt, als sie den Geruch von meiner Ratte Schnipsi aufgenommen hatte.

Die ganze Besatzung bestand aus Thailändern und Indern. Nur der Kapitän war ein Russe. Den habe ich aber anfangs nie gesehen, weil er immer entweder beim Saufen oder am Schlafen war. Das Schiff hat der Erste Offizier geführt, und das war ein Deutscher. Der hat den ganzen Laden alleine geschmissen und schlief nachts gleich auf der Brücke.

Der Thailänder, dem die Schlange gehörte, glotzte mich ganz komisch an, weil ich so blass war. Er nahm die Schlange einfach hoch und hängte sie sich um den Hals. Dann gab er mit Zeichen zu verstehen, dass ich mich ausziehen sollte, komplett.
Na gut, dachte ich mir, das kann er haben, macht mir ja nichts aus, aber bumsen mit der Schlange um den Hals, das geht ja gar nicht.
Bumsen wollte er mich aber gar nicht. Er hat sich nur überall meine weiße Haut angesehen, ging um mich rum, zog mit die Pobacken auseinander und fummelte an meinen Tittchen herum. Dabei schnipste er mit den Fingern und freute sich wie Buddha. Dann rannte er plötzlich mit seiner Schlange davon.

Nach einer halben Stunde kam er ohne Schlange wieder und schleppte eine Tasche mit vielen Farbtöpfchen, kleinen Nadelbrettchen, einem Hämmerchen und sonstigem komischen Zeugs heran, das er alles vor mir ausbreitete. Dann zog er auf mir mit dem Zeigefinger Linien und Kringel und zeigte mit der anderen Hand auf seine Farbtöpfchen.
Er wollte mich tätowieren, das verstand ich schon, bin ja nicht ganz doof.
Außerdem hatte er auch noch feine Sachen zum Essen mitgebracht und auch einen von seinen Mannschaftskameraden.
Der andere Mann wollte mich aber nicht Tätowieren, sondern der wollte mich ficken, weil er schon seit ein paar Monaten keine Frau mehr gehabt hatte.

Erst haben sie sich lange gestritten, wer denn nun als Erster dran kommt, aber dann haben sie sich doch geeinigt. Wir sollten einfach beim Bumsen immer eine solche Position einnehmen, dass der Tätowierer an die Stelle bei mir gut ran kam, die er gerade in der Mangel hatte.
Das haben wir später dann mit der ganzen Mannschaft so gemacht. Einer hat mich in allen möglichen und unmöglichen Lagen gebumst und der andere hat tätowiert. So sind diese vielen verschiedenen Bumsstellungen entstanden, die jetzt unsere Religion sind.
Sie heißen:
„Gib mir die linke Backe“ oder „Bleib vom Bauch weg“ oder „Lass die Möse frei, fick sie von unten in den Arsch“ und so weiter. Auf Thailändisch klingt das natürlich viel schöner. Aber ich verstehe nur ein paar Brocken davon. Brauche ich ja auch nicht, weil Deutsch meine geheime Oberpriesterinnen-Sprache ist.

„Was? Wie denn das?“

„Na ja, das habe ich alles meiner lieben Mutter zu verdanken, die ganze Priesterinnen-Ausbildung. Dafür muss ich ihr jetzt wirklich dankbar sein.
Sie war doch Schuldirektorin und hat ihren untergebenen Lehrern immer Erfolge und vorzeigbare Leistungen abverlangt. Da konnte sie mich doch unmöglich an ihrer Schule vorzeigen. An eine andere Schule konnte sie mich ja schon gar nicht geben, denn dann hätte es bald das ganze Land gewusst, was sie mit ihrer renitenten Tochter für „Erfolge“ hat. Sie hat mich immer krank gemeldet und so habe ich den ganzen Tag vor dem Fernseher gesessen und mir Filme mit Werbung reingezogen. Sie wollte mich ja eigentlich selbst beschulen, aber dazu ist sie fast nie gekommen, wegen Überlastung.
Siehst du, so war das, und deshalb bin jetzt Königin und Oberpriesterin von Bunga geworden, was ich größtenteils der Erziehung meiner Mutter zu verdanken habe.“

„Nö, ne? Das musst du mir aber jetzt mal erklären, Cora. Wie hast du denn das fertig gekriegt?“

„Na gut, ich versuche es mal kurz, Ari, Das kam so:
Unser Containerschiff schipperte gerade im Indischen Ozean herum, südlich der Seychellen. Da hatte der Kapitän irgendwie mitgekriegt, dass eine Frau an Bord ist. Das wird ihm wohl der schwule Koch gesteckt haben, der konnte mich nämlich gar nicht leiden. Der Kapitän hat gebrüllt:

„Yestʹ zhenshchina na bortu? Moĭ , privedite syuda nemedlenno!“

Was soviel heißt, wie: „Wir haben eine Frau an Bord? Die gehört mir! Bringt sie sofort hierher!“ Damit es auch recht schnell geht, hat er seine Pistole gezogen und damit herumgefuchtelt.

Als sie mich dann zu ihm geschleppt hatten, da war er sehr enttäuscht, weil er angeblich sehr dicke Frauen vorzieht.
„Net, net, net! Takoĭ malenʹkiĭ toshchiĭ tsyplenok ! Doloĭ yego!“

Er soll mich ein mageres Hühnchen geschimpft haben und verlangte, dass sie mich über Bord schmeißen.

Der Erste Offizier, der den Alten nicht ausstehen konnte, wegen dessen Sauferei, kriegte den Krach mit und kam dazu. Als er den Kapitän mit seiner Pistole herumfuchteln sah, bat er ihn, diese sofort wegzustecken. Aber der besoffene Kapitän legte auf ihn an. Da zog der Erste auch seinen Colt.
Er war schnell. Sie schossen beide gleichzeitig.
Dann war es genauso, wie in diesem blöden Jägerwitz:
• treffen sich zwei Jäger – beide tot.

Das Schiff war ohne Führung und es dauerte nicht lange, da saßen wir auf einer Sandbank fest.“

„Hm, und wo liegt denn nun eigentlich deine Insel Bunga? Bei den Seychellen?“

„Warts doch ab, Ari, das kommt ja gleich!“
ok
warten wirs ab...
Hinweis
"ausgebückt"? - ausgebüchst?
ja!
Danke
ein Königreich für einen Spruch!
„Bin ja schon still, Cora. Nun erzähle mal bitte weiter.“

„Ok, also das Schiff lag fest auf der Sandbank. Kannst du sogar auf der Karte finden: Auf 5° 40’ 55“ Süd und 43° 14’ 15“ Ost. Die Gegend heißt Sand Cay. Da liegt es immer noch. Später haben wir uns aus den Containern bedient, soweit das Zeugs brauchbar war. Aber erst einmal mussten wir weg vom Schiff. Bei jedem stärkeren Sturm konnte es kentern. Schlagseite hatte es schon. Wir waren 13, die Mannschaft und ich. Wir gingen in das Beiboot und fuhren auf die Insel zu, die in Richtung Südost ganz klein zu sehen war.
Als wir schon so weit an der Insel dran waren, dass wir den Strand sehen konnten, brach plötzlich der Vulkan aus, der auf der nördlichen von den zwei Inseln ist. Es waren nämlich zwei Inseln, dicht nebeneinander. Früher hießen sie Poivre Islands. Jetzt ist es mein Königreich Bunga. Es liegt bei 5° 45’ 33“ Süd und 53° 18’ 34“ Ost. Aber das kam später.
Wir konnten sehen, dass die paar Einwohner der Inseln fluchtartig mit kleinen Booten und einem Passagierschiff die Inseln verließen. Der Vulkan spuckte eine Riesenwolke in den Himmel und man konnte sogar die Lava fließen sehen, von seinem Abhang.
Zum Glück trieb die Wolke von uns weg, nach Nordosten, auf Indien zu.
Das Donnern und Krachen hörte man erst später. Es klang wirklich zum Davonlaufen.
Ich rief, nur so zum Spaß, auf Deutsch:
„Aber, aber, Lieber Freund, wer wird denn gleich in die Luft gehen? Greif lieber zur HB!“ Das kannte ich vom Fernsehen, aus der Werbung, Dank Mamas Erziehung.
Und siehe da: Der Vulkan rülpste noch einmal kurz, spuckte noch eine Wolke aus und war dann still. Alle haben sie mich ganz komisch angeguckt.

Doch nach einer halben Stunde fing er schon wieder an zu grollen und zu husten.
Da habe ich gleich noch einmal die Hände erhoben und ganz laut gerufen:
„Wenns vorne zwickt und hinten beißt, nimm Klosterfrau Melissengeist!“
Dann war es ganz still. Auf dem Boot und auch auf der Insel. Nur die Lava floss langsam weiter ins Meer.
Alle haben sie mich angesehen und zwei sind sogar auf die Knie gefallen. Sie dachten wohl, dass das Zaubersprüche wären, die ich da gesagt hatte, vielleicht auch, weil es sich gereimt hat, das kannten sie vielleicht nicht, ich weiß ja auch nicht.
Sie haben mich dann wie eine Oberpriesterin verehrt und mir ihre Halsketten und Ringe vor die Füße gelegt. Sie hatten auf einmal keine Angst mehr vor dem Vulkan. Wir sind mit dem Boot an den Strand der Insel gefahren. Alles war verlassen, aber wir fanden dort gute Häuser, einen kleinen Hafen, Wassertanks, Läden, Vorräte, Lebensmittel, kleine Farmen und sogar einen Miniflugplatz mit einer Landebahn vor. Da haben wir einfach die Insel übernommen und die Nachbarinsel mit ihren Obst- und Gemüseplantagen gleich mit dazu.
Wir nannten sie Bunga, Bunga-Nord und Bunga-Süd.
Ich bin da die Königin. Gefragt hat mich keiner, ich bin dazu gekommen, wie die Jungfrau zum Kind.

„Das war doch aber nur ein Zufall, Cora!“
„Na und? Das ganze Leben besteht aus Zufällen. Da hat es doch diesen Engländer gegeben, der die Erdanziehung erfunden haben soll. Dem ist auch ein Apfel auf den Kopf zugefallen, und dann hatte er zufällig einen Einfall, hörte ich.“

„Wenn das mal gut geht, Cora. Hast du keine Angst, dass der Vulkan wieder ausbricht?“

„Warum denn? Ich kenne noch jede Menge solche Sprüche, wie zum Beispiel:
„Wind pfeift um die Scheißhaustür,
eine Seele schreit: „Papiiier!“
oder:
„Wenn dir Eine pudelnackt von hinten an die Nudel packt,
und dir also Gutes widerfährt -
Das ist schon einen Asbach Uralt wert!“
Das wird schon wirken.“

„Mein Gott! Cora!“

„Nicht gleich übertreiben, Ari, das kommt vielleicht noch. Später. Was war sonst noch? Ach ja, Religion: nachdem wir gut gegessen hatten, habe ich mir einen von den Kerlen geschnappt, und mich von ihm bumsen lassen, so, wie wir es immer beim Tätowieren gemacht hatten. Das wurde dann gleich zu unserer Religion. Aber es waren zu wenige Frauen da. Also haben wir uns einfach welche gekidnappt. Die sind dann meistens freiwillig bei uns geblieben.“

„Sag mal, Cora, haust du mir hier etwa die Taschen voll? Wer soll dir denn das alles glauben?“

„Du wirst wohl dran glauben müssen, Ari. Du bist nämlich jetzt mein Gefangener.“

Plötzlich hat sie einen 45er Colt in der Hand und spannt klickend den Hahn. Ich traue ihr sogar zu, dass sie abdrücken würde, so durchgeknallt, wie sie ist.

„Wir sind gerade wieder einmal dabei, für schnellen Nachwuchs und Staatskapital zu sorgen, und du wirst uns da bitteschön nicht dazwischenfunken.
Du bleibst schön hier in meiner Kabine, bis ich dich wieder heraushole.“

Ich glaube es ja nicht! Cora ist unter die ostafrikanischen Piraten gegangen?
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