Die alte Dampflok!
Eine äußerst kurze Geschichte über einen gemütlichen Zug – aus der relativ kurzen, weil womöglich einteiligen Serie „Schöpferwahn“!~
Die alte Dampflok
Es fuhr einmal eine alte Dampflok auf einem schon recht rostigen, aber auch altbewährten Gleise dahin.
Wie aus dem Nichts tauchte plötzlich eine Draisine auf. Sie kam schnell näher. Dann war auch schon zu erkennen, wer an den Hebeln wirkte – Gott! Mann, hatte der Muckis.
Er tobte und krakelte an den Vorschubhebeln herum, wie ein Wilder.
Mit seiner dritten Hand das Monstaphone vor den Munde haltend, liess er verlauten: „Aus dem Weg! Ich muss meinen Jungen vor dem Kreuze retten!“
Die alte „Dame“ erschrak ein wenig – wobei sie dem selbst vehement widersprechen würde. Jedenfalls drehte sie sich um. Als sie Gott sah, fragte sie entspannt dampfend und dahin tuckelnd: „Was soll der Krach? Du weißt doch, dass ich nicht viel schneller kann. Und es entspricht mir auch nicht, zu weichen. Aber das solltest du doch besser wissen als ich. Schließlich hast doch DU mich erschaffen!“
Gott schaute verdutzt.
„Ich? Davon weiss ich nichts.“
„Ach wenn das so ist, du alter Drängler“, meinte sie darauf hin nur, und liess ein donnergleiches, fast wutschnaubendes Pfeifen aus ihren Metallhörnchen ertönen.
Die Draisine, samt Gott obendrauf, sprang in Panik von den Schienen runter - und blieb nach einer Hollywoodreifen, weil Staub aufwirbelnden Überschlagsserie etwas zerknirscht am Streckenrand liegen. Die alte Lok sah noch einmal amüsiert-verdutzt zurück.
Plötzlich stieg ein Feuerball am Horizont auf. Gott schien mächtig Dampf abzulassen, indem er ganz SpaceShuttle-like mit ordentlich Getöse und Rauchschwaden gen Himmel fuhr.
Eine kleine Kühlwasserträne verglühte zischend am heißen Kessel. Die kleine Draisine schien der alten Schienenweisen etwas leid zu tun.
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Anmerkung: Etwaige Verständnisprobleme, die von einer zeitstrahlinkohärenten Vermischung entwicklungstechnischer und zeitgeschichtlicher Tatsachen herrühren können, bitte ich zu verzeihen.
~ thru F_H - August 2012 ~