Wirbli
Fritz sass am Fenster und schaute den lustig wirbelnden Dachziegeln zu. Leider hatte er sein Teleskop nicht aufgebaut. Das hatte ihm sein Vater bei seinem letzten Besuch vor zwei Jahren zum Geburtstag geschenkt. Unentwegt hob der Sturm die Ziegel, führte sie spiralig im Ringelreihen ein, zwei Meter nach oben und ließ sie dann fallen. Vorhin, als die doofe Nachbarin heimkam, die Müller-Tütenfurz, die ihn immer so böse anstarrte, wenn er aus der Pfützengasse kam - vorhin, da hätte sie fast einen auf ihre lilatoupierte Birne bekommen. Aber es ist gerage noch mal glimpflich verlaufen, denn die Hexe ist eine Schritt zurück gehüpft, wie ein Frosch im Rückwärtsgang. Da müsste der Wind aber noch ein Bisschen an seiner Technik feilen, wenn er die erwischen wollte. Das war irgendwie schon komisch, dass die blödesten Leute immer ungeschoren davonkamen. Die, die es am meisten verdient hatten. Gemein eigentlich.
Ob so ein Wirbelsturm eigentlich intelligent war? Spielen taten ja eigentlich nur intelligente Wesen , hatte seine Mama gesagt. Und das Ringelreihen mit den Ziegeln sah genauso aus, wie wenn sein kleiner Bruder eine Turm zuerst aufbaute und ihn dann jauchzend wieder umstiess, dass die Klötze nur so davonstoben. Dann könnte er doch versuchen, dem Sturm eine Botschaft zu schicken. Dass er das nächste Mal die Ziegel auf der Tütenfurz ihre Balkonblumen werfen könnte. Oder so.
Da frag ich morgen in der Kindi mal den Rudi. Mentär oder wie das heisst, kennt der sich aus. Weil nähmlich ohne h dem seine Mama so nen Hexenzeugs und Bsücholkie oder sowas macht. Und wenn der Wirbelsturm das kapiert, so wie unser Lumpi, wenn er Stöckchen bringt oder Pfötchen gibt, dann machen wir eine Evolution im Kindi. Dann kriegt der Karli eins auf den Deetz von unserem Wirbelsturm, weil der dauernd die kleine Annika ärgert. Au ja, Das machen wir!