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Das Geheimnis von Bedesima

Das Geheimnis von Bedesima
Das Geheimnis von Bedesima

Wie oft im Leben kommt es schon vor, dass man auf die Spur zu einer uralten Legende gestoßen wird? Doch sie lag vor mir. Ausgebreitet, entzückend, und voller Verheißung. Kein Zweifel daran.

Ich ließ mehr oder weniger alles hinter mir, und betrat keine 48 Stunden, nachdem sie mir in diesem kleinen Laden in einer der alten Gassen der Stadt ins Auge gesprungen war, das Flugzeug. Meine Sehnsucht war hell entflammt.

In Karambakrass (alte Bezeichnung: Caracas) angekommen, ließ ich mich in die Innenstadt fahren. Von den einst stolzen, aber heute dem Verfall nahen Grand Hotels suchte ich mir nach 3 Beschnupperungsversuchen dann doch das erste aus. Alles hier war Klischee. Die offenen Balkontüren, der Deckenventilator, die Zimmerpflanzen, die alten, schweren und schnörkellastigen Holzmöbel. Alles wirkte ein wenig wie auf einem Film-Setting. Ein fahler Geruch von Unwirklichkeit lag über der ganzen Szenerie. Ich ließ die schweren Gedanken einfach schweifen, bis ich, auf dem Bett liegend, eingeschlafen war. Am späten Mittag wachte ich wieder auf.

Mit meinem Indiana-Jones-Schlapphut auf dem Kopf drang ich in das pulsierende Leben auf dem Marktplatz gegenüber dem Hotel ein. Was für eine Wohltat für Augen, Ohren und die Nase. Alles hier war bunt und laut. Es roch nach Leben, wildem, ungezügeltem Leben. Ich atmete immer wieder tief ein, und ließ mich von den teils exotischen Gerüchen ein ums andere mal verführen, in eine Fantasie hinein, die den meisten Menschen in der alten Heimat wohl ewig verschlossen blieb.

Plötzlich fand ich mich in einer kleinen, schon mehr als nur etwas abseits liegenden Gasse wieder. Das Schild über dem Cafe, tiefer in der Gasse gelegen, es zog mich wie magisch an. "Der Pfad" war ziemlich schlicht ausgestattet, möbelmäßig. Äußeres schien dem Betreiber diesbezüglich nicht wichtig. Die liebevolle Art allerdings, wie der Raum mit kleinen, teils frechen und frivolen Gegenständen angereichert war, war beeindruckend. Mir schien, als hätte ich mich gerade auf den Gipfel eines brodelnden Vulkans begeben, der kurz vor dem Ausbruch stand.

"Hola, Seniore", begrüßte mich ein Mann Mitte 60. Es war der Wirt selbst, wie sich später herauskristallisierte. "Was kann ich für euch tun?"
Ich bestellte mir ein große Karaffe Wasser und, auf seine Empfehlung, eines der lokalen Biere.

"Business oder Vergnügen?"
Er hatte eine recht eindringliche, aber vom Wesen her auch sehr liebevolle Art, zu fragen.
"Ich hoffe Vergnügen. Doch bin ich mir noch nicht ganz sicher." Ich lächelte etwas unsicher.
"Geschäft, Vergnügen - egal, Seniore. In unserem Land hier liegen beide oft gemeinsam auf Messers Schneide, und tanzen durch den Alltag." Carlos legte mir plötzlich eine Hand auf die Schulter. "Bitte bleiben sie noch ein Weilchen. Ich werde Ihnen etwas zu Essen bringen. Und später am Abend könnten wir uns noch ein wenig austauschen." Er meinte, was er sagte.

Die Stunden vergingen fast wie im Flug. Viele Freunde von Carlos, so hieß der Wirt, tauchten an diesem Abend noch auf. Es war ein reges Kommen und Gehen. Und die Zahl schöner und ungezähmter, freier Frauen, die an diesem Abend auf so dichtem Raum zusammen waren, in einer knisternden Atmosphäre aus allgemeinem Lusthunger und respektvoller Verbalerotik, sie war beeindruckend. Ich wurde den ganzen Abend aufs Herzlichste integriert.

Besonders Isenka hatte es mir angetan. Eines junges, dunkelhaariges Mähnenweibchen, deren rauer russischer Vater, gepaart mit einer indigenen Kriegerin, in jeder Sekunde ihrer Existenz präsent war.

Carlos sah zwischendurch immer wieder nach mir. "Mein Freund. Scheint ganz so, als würden wir beide heute nicht mehr wirklich zu viel Gespräch kommen, wie?"
Ich schaute ihn dabei fast schon enttäuscht an.
"Macht aber gar nichts. Meine Freunde sind genauso gut wie ich. Und die Frau auf deinem Schoss, sie ist "vulcanita perfecto". Findest du nicht auch?"
Die beiden grinsten sich vergnügt an. Mit fuhr es ein wenig in den Magen. In einem Anflug von einer ganz speziellen Ehrlichkeit entgegnete ich ihnen plötzlich, und zwar so, dass auch sie es klar hören konnte. "Ich fühle mich wie in einem unglaublichen Traum, der gerade in die Realität geboren wird. Der Abend ist einfach klasse. Und deine, eure Gastfreundschaft, sie ist etwas ganz Besonderes. Ich bin dir sehr dankbar, für alles."
Carlos beugte sich auf einmal zu mir herunter, und flüsterte mir etwas ins Ohr. "Es war mir ein Vergnügen, mein Freund. Doch jetzt vergiss mich und alles andere, und lasse dich ganz auf das Spiel ein, welches doch schon vor so vielen Ewigkeiten eröffnet wurde. Dafür kamst Du hierher, dafür bist du da, überhaupt. Und Isenka, sie ist deine Gefährtin in diesen nächsten Spielrunden. Drum - spiele fair, spiele zärtlich, spiele voller Respekt. Aber spiele auch fordernd und hart - einem Krieger würdig."
Seine Worte wirkten bis tief hinein, bis ins Mark und Gebein. Ich schluckte kurz. Dann atmete ich tief ein und aus.

Wir saßen nach diesem Spruch von Carlos nur noch kurze Zeit in der ansonsten total entspannten Runde. Isenka war selbst auch voller Leidenschaft und Herzenseifer in die vielen geilen Themen an den Tischen eingesaugt. Aber wie aus heiterem Himmel hatte auch sie mir plötzlich etwas ins Ohr gehaucht. Von da an waren es wohl höchstens noch 10 Minuten gewesen, bis sie sich von mir an die Wand gedrückt, wir uns in meinem Hotelzimmer wieder fanden. Meine Hand näherte sich, ihre Oberschenkel nach oben gleitend, ihrem Tempel. Schon aus der Entfernung war zu spüren, welchem Feuerwesen dort gehuldigt wurde.
"Wir beide tragen ein Geheimnis mit uns." Bei diesen Worten sah sie mir ganz tief in die Augen. "Und wir beiden werden noch lernen müssen, dem anderen voll und ganz zu vertrauen."
Ich erwiderte nichts. Die Schwingen der Leidenschaft und der einfachen Ur-Geilheit sie trugen uns
noch bis tief in diese Nacht hinein. Vollkommen beglückt schliefen wir Arm in Arm ein.

Das Bett war leer, als ich erwachte. Die Badtür stand offen. Sie war schon gegangen. Als ich aufgestanden war, fand ich einen Zettel auf dem alten, wunderschön verzierten Schreibtisch aus dunklem Holz - "Lüfte dein Geheimnis. Dann wirst du auch meines lüften". Mir war sofort klar, was sie mir sagen wollte. Zumindest war mir der nächste Schritt klar.

Ich öffnete meinen Koffer und holte sie heraus. Als ich sie aufrollte, schien es mir fast so, als habe sich die Karte seit dem letzten Mal ein wenig rearrangiert. Aber warum sollte mich nach dem gestrigen Tag denn auch noch irgendetwas wundern. "Sei einfach entspannt, und vertraue", konnte ich mich innerlich sagen hören.

Nachdem mein Rucksack mit 2 Litern Wasser und ein paar Sandwichs aus der Küche des Hotels bestückt war, ließ ich mich von einem Taxi aus der Stadt bringen. Wir fuhren Richtung Süden. Der Fahrer war über mein großzügiges Angebot so erfreut, dass er gemeint hatte, mich sogar bis ans Ende der Welt zu fahren. Ich musste bei dieser Aussage innerlich schmunzeln.

Nach 3 Stunden hatten wir wohl die Zivilisation und all ihre Regeln hinter uns gelassen. Alles schien mir leichter und lichter zu werden. Nur der Urwald, der wurde dichter. Und das Gebirge kam endlich langsam näher.

Als wir noch einmal eine gute Stunde gefahren waren, spürte ich plötzlich einen Impuls in mir.
"Hier anhalten, Pietro. Wir sind da."
Er sah mich ein wenig konsterniert an. "Aber Seniore, hier ist nichts. Nur Urwald. Meilenweit."
"Schon gut. Ich weiss. Mach dir keine Sorgen über mich. Ich danke dir von ganzem Herzen, für deine Hilfe." Ich übergab ihm bei diesen Worten die ausgemachte Summe und wünschte ihm und seiner Familie ein paar wundervolle und zumindest finanziell sorgenfreie Wochen.

Es war laut. Und doch auch unendlich still. Der frische Geruch, er war betörend. Nie hätte ich gedacht, wie wohl duftend saubere Luft sein könnte. Ganz abgesehen von der Wirkung, die sie hatte, als ich ein paar Mal bewusst tief ein- und ausatmete. Ein kleiner Rausch, jeder einzelne Atemzug.

Das Hochtal, welches sich zwischen 2 der Bergkuppen zu drängen schien, musste laut Karte wohl mein Ziel beherbergen. Ich lief einfach in den üppigst wuchernden Pflanzenreigen hinein.
Mir schien dabei schnell, als ob es doch so eine Art verschlungenen Pfad gab, dem ich ein ums andere mal rein intuitiv folgte. Ich spürte, wie sich langsam ein starkes Herzklopfen in meiner Brust bemerkbar machte. Dabei war mir Nervosität fremd geworden, in den letzten Jahren.

Jetzt aber war sie eindeutig zu spüren. Der Anstieg in die Klamm, oder wie die Ureinwohner sagten, in die "Ura-Furcha", tat seinerseits jedoch sein Bestes, um mir diese aufkommende innere Energie als äußere Kraftanstrengung zu entladen.

Ich denke, ich war sicher schon mehrere Stunden unterwegs gewesen, denn es dämmerte langsam auch. Dann aber stolperte ich, wie von einem Schritt auf den anderen, aus dem Dschungel heraus. Eine Lichtung tat sich auf. Geschwungene Hügel, mit einem saftigen grünen Kleide bedeckt. "Fast wie eine gepflegte Golfanlage", wollte ich schon denken. Aber mein Gefühl übernahm die Oberhand. "Es ist der Vorgarten zum Paradies", kam es mir in den Kopf geschossen. "Atme tief und kräftig ein. Und wieder aus. Du bist am Anfang einer langen Reise, und am Ende eines langen Kampfes angekommen. Doch jetzt ist Erntezeit. Und die Zeit der Dankbarkeit und des Feierns. En-JOY!“

Natürlich war mir die Tempelanlage auf dem großen Hügel gegenüber der Ebene sofort aufgefallen. Und nicht nur wegen der vielen großen Fackeln, die dort wie mächtige Wächter loderten. Denn vor allem war dieses außergewöhnliche Flimmern in der Luft zu sehen, bzw., noch mehr zu vernehmen. Tiefer drinnen.

Ich lief also los. Manchmal breitete ich die Arme aus, und fühlte die Schwingen, die in mir wohnten, und die sehsüchtig auf eine neue Art
von Freiheit hofften, sich mit kraftvollem Körperstrom fluten. Es war, als wenn ein uraltes Tier in mir schlummern würde, und sich gerade den Weg in die Welt bahnte.

Mein Atmen wurde tiefer und entspannter. Mein Herzschlag war weiterhin kräftig, aber nicht mehr nervös.

Am Fuße der alten Steinanlage angekommen, sah ich oben, schätzungsweise 60-70 Stufen über mir, plötzlich eine rassige Gestalt entlang huschen. Nur, um auch gleich wieder zu verschwinden. Ich fing also an, die hohen Absätze ein nach dem anderen zu erklimmen. Im oberen Bereich erkannte ich dann auch, wie groß und heiß die Fackeln waren, und welchen Winden sie zu trotzen hatten. Es war beeindruckend.

Dann stand ich plötzlich oben auf der Plattform. Ein Tempelbau mit hohen Säulen und wuchtigem Portal lag offen vor mir. Mehrere Fackelständer liefen beidseitig trichterförmig auf den Eingang zu, und dahinter auch wieder auseinander, in das Innere der Halle hinein.

Kräftige Winde, nein Energieschübe, erfassten mich. Ja, sie durchdrangen mich mehr, als dass ich sie oberflächlich wirkend vernahm. „Dies ist mein Tempel, und hier bin ich Priesterin. Nur in deiner Hingabe an mich werde ich dir Zugang zu meinem Heiligtum gewähren. Und doch ist es auch dein Tempel, und ich bin deine ergebende Tänzerin, die sich dir bedingungslos ausliefert. Wenn du mir würdig erscheinst, Krieger!“

In den menschleeren Zustand dieses Szenarios schrie ich aus voller Brust: „Zeige dich, du Göttin der Lust. Ein Bote des Eros ist gekommen, um im Namen seines Herrn wieder mehr Feuer in die Welt zu bringen.“
Ich hörte mich dabei klar, und fast schon beobachtend, selbst reden. Und dachte noch kurz, „Ach du meine Güte…“. Doch die Stimme im Inneren verdichtete sich im selben Augenblick zu einer unglaublichen Autorität und sprach: „Tritt ein, Bote, und erteile mir jene Lektion, die uns Eros aufgebürdet hat, vor grauer Vorzeit. Das Warten hat ein Ende. Komm.“

Ich atmete ein letztes Mal tief ein, und ging auf das Portal zu. An der Schwelle ins Innere atmete ich ein letztes Mal aus. Dann tauchte ich frei von allem ein, in ein Paradies aus Licht und Freude.

Mein Körper flutete sich mit einer Energie, die mir bisher unbekannt war. Doch ohne Furcht ließ ich es geschehen.

„Denke nicht darüber nach, wie andere urteilen könnten, oder was andere denken könnten. Dies ist unser heiliges Spiel, und unser Tempel der Lust. Begriffe derer, die den Tempel in sich noch nicht gefunden haben, sind nichtig und fahl. Und ihre Deutungen sind nichts weiter als verglühende Schatten deiner eigenen Ängste. Lass sie ihren Weg in die Ewigkeit nehmen, ohne weitere Regung. Denn dies hier ist mehr als echt. Genau wie auch die Liebe zwischen zwei Wesen in Lust aufeinander echt ist, auch wenn man sie nicht immer bewusst spüren kann. Es ist eben manchmal unser Schicksal, und die Stricke, die es uns dreht, in unseren Leben. Stell dich also mir – dann stellst du dich auch dir. Und damit dem Leben selbst.“

Ich blickte umher. Der Altar stand leicht erhöht in mitten der hohen Halle. Auf vier Füssen ruhte eine große Marmorplatte, mit herrlicher Maserung. Ich ging näher ran.

„Herrin deines Reiches, zeig dich. Unser Gott hat uns heute hier zusammen gefügt, um in seinem Namen der Ewigkeit der Lust zu huldigen. Füge dich also. Es ist unsere Bestimmung.“ Die Worte kamen mir erneut wie von ganz woanders. Nicht aus mir. Zumindest nicht so, wie ich mich bisher kannte.

Da kam sie plötzlich hinter einer der Säulen hervorgetreten. Isenka. Ihr fast bodenlanges, dunkles Kleid aus dünnem Stoff, es wehte sachte um ihre traumhaften Rundungen. Ohne großes Zögern ging sie auf den Altar zu. Ein kurzer Blick zu mir, und auch ich kam diesem „Scheiterhaufen unserer Träume“ wieder näher.

Als sie angekommen war, drehe sie sich mit dem Rücken zu mir. Sie hob die Hände, als betete sie ´gen Himmel. Dann beugte sie sich über die Kante nach vorne auf den Altar. Plötzlich sah ich die feinen Stricke, die rechts und links an den Füßen des Altars befestigt waren. „Genau“, hauchte sie nur. Der ganze Raum schien von diesem Wort erfüllt.

Als ich wieder hochkam, und sie sichtlich gefesselt schien, von ihren eigenen Sehnsüchten, sah ich plötzlich allerlei, wohl teils schon uralte Spielzeuge auf dem Altar liegen.

„Nicht denken. Die Flüsse der zweisamen Vergnügungen suchen sich viele und teils geheimnisvolle Wege. Lass uns einfach unserem ganz eigenen folgen.“

Die Fackeln dimmten daraufhin ihr helles Lodern wie von Geisterhand. Und wir betraten endgültig ein Paradies, für viele unvergesslich schöne Stunden.


thru F_H 08/12
Wieder eine deine unvergleichlichen Geschichten

*top2* Ev
"r"
Liebe Ev,

vielen Dank - das beflügelt mich gerade ein wenig, und l(e)ichtet den Tag auf *drummer*


Mar*knuddel*


ps. Der Inhalt des Betreff ist übrigens für dich, für dein Posting.
**********_stgt Frau
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