Eine ungehaltene Rede ungehaltener Menschen
"Als wir uns kennenlernten warst du vor Begeisterung kaum zu halten.Sooo toller Sex, so leidenschaftlich, whow, du bist so intelligent, klasse, für was du dich interessierst und engagierst.
Und das Übliche eben.
Wir haben einander in vollen Zügen genossen, du mich wohl noch etwas mehr als umgekehrt.
Oder, anders: Ich musste mich mehr bemühen und auf mehr verzichten.
Du wolltest fast sofort eine richtig feste Beziehung, Liebe, Treue und später zusammen wohnen...
Du warst jeden Abend da oder ich bei dir.
Irgendwie hast du es immer hinbekommen, das wir uns nie mit Freunden von mir getroffen haben.
Die ja leider meistens Pärchen sind...
Du wolltest mit mir allein sein, betontest, mir immer zu helfen, wenn etwas wäre.
Und dann war was. Nichts wirklich Schlimmes, aber Grund genug für dich, dir sofort zu überlegen, ob du das mitmachen willst.
Mit mir gemeinsam durchstehen möchtest, unter Reduzierung deiner Ressourcen ausgleichen möchtest.
Du hast mich damit alleingelassen. Absolut allein.
Und ich war fassungslos, war denn nicht alles so eng zwischen uns?
Und warum zum Geier sollte ich monogam sein? Hofftest du, ich würde vor dir erben oder du vor mir Krebs kriegen?
Ich hab mir selbst geholfen und helfen lassen, so als wenn es dich gar nicht gäbe.
Absolut allein.
Ich habe es hinbekommen, aber die Achtung vor dir für immer verloren.
Die Liebe schwindet langsamer, leider.
Ich verzichtete für dich. Ich glaubte und vertraute dir.
Ich hätte ein Arschvoll ohne Ende für meine Blödheit verdient.
Und ich habe Angst. Angst, nicht mehr vertrauen zu können.
Angst, nicht mehr lieben zu können.
Nein, das darfst du mir nicht angetan haben, das nicht ...
Und, lernresistent wie ich bin wirds wohl wie in der Dreigroschenoper enden- " Und vor es Nacht ist liegt sie wieder droben..."
Wie oft habe ich diese Geschichte gehört, gelesen.
Wenn nur diese brennende Leidenschaft nicht wäre...
Ich hoffe, sie verbrennt möglichst Wenige.