gegenüber der straße
oft arbeite ich bis spät. selbst-ständig. ach. und wenn ich durch meine bürojalousie schaue, stets begleitete sie mich. gott, wie lebendig! sie reisst ihr fenster auf gegen mittag, wenn gegenüber im werk schichtwechsel ist - und trägt im sommer oft nicht mehr als ein handtuch. trocknet sich ihr blondiertes haar. natürlich spürt sie die blicke von gegenüber. "was für eine sau!" und solche sprüche - aber ich glaube, sie denkt sich gar nichts dabei. sie ist einfach unter feuer - ständig. manchmal riss sie ihr fenster auf und klopfte mit dem besenstil oder dem schrubber gegen das geschlossende fenster ihrer nachbarin. die schien ruhiger, wenn die nachbarin dan öffnete, aber schon bald schaute mit ihr gemeinsam ein neger (zitat, altpräsident lübcke) aus dem fenster zu ihr herüber. schon bald kopfte sie nicht mehr nur mit dem schrubber, sondern wechselte halsbrecherisch von einem fenster (im 3. stock!) ins nachbarinnen-fenster. obwohl, manchmal öffnete sie auch gegen mittag, der zeit wo im werk gegenüber schichtwechsel war, das fenster ... aber dann schaute nur kurz ihr prolet (typ harz IV., wohl dauereinrichtung harzt IV., dumpf, drahtig, belanglos, fast wahllos tätowiert) und kurz darauf ein riesengeschrei: sie stöhnte das ganze viertel zusammen! meine bürojalousie schien jeweils aufzulegben. aber weiter ging es in der buchhaltung. Immer öfter klopfte sienun immer heftiger mit ihrem schrubber an die fenstertür ihrer nachbarin. wechselte fast täglich mittags halsbrecherisch hinüber. irgendwann sah ich ihren tätowierten proll mit einer billigen flasche aldikorn durch die straße wanken. heute, ich hatte sie fast vergessen, weil es war heimlich still geworden gegenüber, sah ich sie mit einem kinderwagen. ihre titten waren so voll wie nie. voller milch und leben. und sie seltsam ruhig, in sich ruhend, ja: zufrieden. ich war nach der mittagspause auf dem rückweg ins büro. nein, ich schaute nicht genauer in ihren kinderwagen. genoß nur die brüste voller milch. mag sein das baby ist weiß ... ggf. mit tätowierungen bereits, mag aber auch sein, SCHWARZ oder halb schwarz, ein kind des wechsels von einem fenster zum anderen hinüber; quasi ein kind des verlangens - und ggf. sogar der liebe. sie lächelte ... so, als wüsste sie, dass ich ihr geheimnis erkannte ... das leben ist wie es ist ... sie ist ein kind gottes, ja- gegenüber der straße
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