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Hilfe

****ra Frau
2.917 Beiträge
Themenersteller 
Hilfe
November. Kalt und neblig lagen die Straßen vor Paul. Er war zu spät und musste sich sputen, um noch einigermaßen pünktlich zu sein. Der neue Job machte ihm Spaß, auch wenn ihm noch ein wenig die Routine fehlte. Außerdem wollte er einen guten Eindruck machen, daher kam für ihn zu spät kommen nicht in Frage.

Paul schlug seine Hände zusammen um die Durchblutung anzuregen, doch die klamme Kälte schien tief in seinen Körper zu kriechen. Kleine Dampfwolken bildeten sich, als er ausatmete und er zog den Schal enger um den Hals und vergrub seinen Unterkiefer in der weichen Wolle.
Ein kurzer Blick nach links und rechts, und schon huschte er über die verlassene Hauptstraße. Im nassen Asphalt spiegelten sich die Lichter der Straßenlaternen, tauchten die Welt in ein schmutzig gelbes Licht. Die Leuchtreklame eines kleinen Ladens flackerte grün –gelb-grün, im steten Rhythmus. Die Lampen summten leise im Takt, als Paul daran vorbei eilte. Noch schnell um die Ecke, dann stand er vor der Tür. Seine kalten Finger tasteten steif nach dem Schlüssel, der sich nur zaghaft überzeugen ließ, ins Schloss zu gleiten um es zu öffnen.

Er trat ein und schloss die Tür. Sofort umfing ihn mollige Wärme, gedämpftes Licht und der schwache Geruch nach frisch gebrühtem Tee. Ihm lief das Wasser im Mund zusammen. Schnell pellte er sich aus seiner Jacke, zupfte den dicken, gestrickten Pullover zurecht, schlupfte aus seinen feuchten Turnschuhen und tauschte diese gegen die großen Filzpantoffeln. Nun war er zufrieden. Er huschte in die Teeküche, griff nach einem der großen Teebecher und goss aus der Kanne, die auf dem Stövchen stand, seinen Becher randvoll. Zwei Stück Würfelzucker, umrühren und auf den leisen Filzsohlen ging er in sein Arbeitszimmer. Rabea wartete bereits auf ihn.
„Hallo Paul“, lächelte sie, „ruhiger Abend heute, komm setz dich“. Paul lächelte und nahm ihr gegenüber am Schreibtisch Platz. Er pustete in den Becher und sah den heißen Dampfwolken zu, die sich über dem Tee bildeten. Vorsichtig nippte er an dem kräftigen Gebräu und spürte wie ihn eine wohlige Wärme erfüllte.
„Ah, tut das gut“, grinste er und blickte Rabea an.
„Ich wusste, du könntest etwas Warmes gebrauchen. Bei diesem Wetter freut man sich über das geringste, was einen aufbauen kann“.
„Ja, ich weiß, was du meinst. Vielen Dank für den Tee. So. Ruhig ist es heute? Nun, dann kannst du ja beruhigt Feierabend machen, ich löse dich nun ab. Wir sehen uns dann morgen“, meinte Paul und stellte seinen Becher ab. Er griff nach dem Headset und zog es sich über die Ohren. Trotzdem konnte er Rabea verstehen, die ihm ebenfalls einen schönen Feierabend wünschte, ihm noch kurz zuwinkte und das Büro verließ.

Er spürte, wie sich sein Körper erwärmte, seine Muskeln lockerer wurden. Der PC fuhr hoch und er loggte sich in das Programm ein, das ihm den Zugriff auf die Protokolle der letzten Tage ermöglichte. Wie immer öffnete er ein leeres Dokument, von dem er hoffte, er müsse es nicht ausfüllen. Er surfte daher gedankenverloren im Internet und vergaß die Zeit.
Als sein Headset den Anruf ankündigte, zuckte er zusammen und versuchte durch langsames Atmen seinen Schreck und sein Herzklopfen abzumildern. Er räusperte sich und betätigte den grünen Annahmeknopf.

„Hallo, hier ist Paul. Mit wem spreche ich denn?“, lächelte er in das kleine Mikrofon, das vor seinen Lippen auf und ab wippte.
Paul wusste, dass, wenn er beim Reden lächelte, seine Stimme lockerer und freundlicher klang. Das wurde ihm während des Lehrgangs beigebracht. Auch, dass oft eine Pause entstehen würde, nachdem er sich gemeldet hätte. Viele Anrufer verließ der Mut. So war es auch hier. Paul hörte ein Atmen am anderen Ende der Leitung und zählte bis 10. ‚Eins, zwei…‘ wenn er bei 10 angekommen wäre, würde er erneut nachfragen. Als er acht erreichte, vernahm er ein leises „Hallo.“

„Hallo“ erwiderte er sanft, „möchtest du mir deinen Namen verraten?“
Diesmal war die Pause schon kürzer.
„Jana“, flüsterte sein Gegenüber.
„Jana, wie geht es dir?“, fragte Paul leise zurück. Sein Blick glitt ins sanfte Dämmerlicht seines Büros und er lehnte sich zurück. Noch wartete er ab, das Anruferprotokoll auszufüllen.
„Nicht gut“, kam die Antwort, unterlegt mit einem Schluchzen.
„Magst du erzählen, Jana? Vielleicht damit, wie alt du bist? Wo wohnst du?“
„Fünfzehn, und ich wohne in der Wesergasse 3“, kam knapp zurück.
„Bist du allein zu Hause? In die wievielte Klasse gehst du denn?“, wollte Paul wissen, als Einstieg in das weitere Gespräch, das sich entwickeln sollte.

„Mein Vater hat sich umgebracht“, schluchzte Jana.
Jetzt war Paul elektrisiert und richtete sich auf. Schnell tippte er Datum, Uhrzeit und noch einige Daten in das Protokoll, während er weiter sprach.
„Das tut mir leid, Jana. Hör mir zu Jana. Schau bitte einfach mal zur Decke, schau nach oben zur Lampe, okay?“ forderte Paul. Er hatte gelernt, dass diese Bewegung, den Kopf zu heben, den Blick nach oben zu richten, die Stimmung aufhellen konnte. Meist funktionierte dies hervorragend und das Gespräch verlief dann entspannter, bzw. öffneten sich die Anrufer danach meist mehr als vorher.

„NEIN“ rief Jana verzweifelt, „auf keinen Fall!“
Diese heftige Reaktion irritierte Paul. Das war ihm in den letzten Wochen, die er hier war, noch nie passiert. Eine leichte Unsicherheit wollte seinen Rücken hinaufkriechen, doch er straffte sich und schüttelte dieses unangenehme Gefühl ab.
„Gut. Du musst das jetzt nicht tun, Jana“, besänftigte er.
„Außerdem sitze ich in der Ecke auf dem Boden. Mein Kopf liegt auf meinen angezogenen Knien. Ich schaue genau auf die Ecke und werde auch nirgendswo anders hinsehen.“

Paul bemerkte die verzweifelte Entschlossenheit in Janas Stimme, doch war er ebenfalls entschlossen, damit das Gespräch weiterlaufen konnte wie er es gelehrt bekam, Jana mit der Zeit dazu zu bringen, doch noch den Kopf zu heben. Er stellte sie sich vor. Zusammengekauert in einer dunklen Ecke, verweinte Augen, strubbeliges Haar und ein kleines Häufchen Elend, sich selbst umarmend, das Hilfe brauchte.
„Bist du denn ganz allein? Ist deine Mutter nicht bei dir, oder deine Geschwister?“
Paul wollte auf diese Weise mehr herausbekommen, in welchem Umfeld sich Jana befand.
„Meine Mutter ist auch tot. Geschwister hab ich nicht“, hauchte Jana.
Jetzt musste sich Paul konzentrieren.
„Du bist ganz allein? Wer ist denn jetzt bei dir?“
„Allein. Mein Papa ist tot. Er hat sich umgebracht. Einfach so. Warum lässt er mich allein? Hat er denn gar nicht an mich gedacht? Wie konnte er nur so egoistisch sein?“, weinte Jana.

Paul war froh, dass sie ihren Schmerz in Worte packte. Diese Fragen waren nicht neu für ihn. Die Hinterbliebenen stellten sich alle diese Fragen. Egal ob jemand eines natürlichen Todes gestorben war oder sich selbst umgebracht hatte. Früher oder später käme dann die Wut dazu, die helfen würde, mit der Trauer umzugehen, bis dann endlich das Akzeptieren eintrat. Doch bis dahin war bei Jana noch ein langer Weg. Sie war noch so jung.
„Jana, beschreibe mir doch bitte mal die Lampe in dem Zimmer, in dem du grade bist, ja?“ bat Paul.
„NEIN“, kam von Jana panisch zurück.

Paul stutzte. So resolut hatte sich noch niemand verhalten. Mit leicht zitternden Händen ergriff er seinen Teebecher und nahm einen Schluck. Der Tee war inzwischen nur noch lauwarm und schmeckte bereits ein wenig bitter.
„Kannst du mir verraten, weshalb du es nicht möchtest?“, versuchte er herauszufinden.
„Ich will es einfach nicht, klar?“, antwortete sie trotzig, wie es nur Pubertierende zustande bekamen.
„Wo bist du denn jetzt, Jana?“
Paul versuchte, das Gespräch in Fluss zu halten. Bis jetzt hatte sich Jana noch nicht wirklich geöffnet. Es raschelte leise am anderen Ende, so dass er schon befürchtete, sie würde einfach auflegen.
„Alles ok?“, schob er schnell hinterher und bemühte sich, nicht hektisch zu klingen.
„Ja. Ich musste nur mal das Mobilteil in die andere Hand nehmen. Mein Arm ist eingeschlafen“, murmelte sie.
Erleichtert seufzte Paul auf.
„Das kenn ich, passiert mir auch öfters“ versuchte er locker einzuwerfen, doch es gelang ihm nicht wirklich.

Immer mehr beschlich ihn das Gefühl, dass Jana die Karten in der Hand hatte, dass sie das Gespräch führte, ohne sich dessen bewusst zu sein. Daran würde er im nächsten Lehrgang noch arbeiten müssen.
„Jana, wie kann ich dir denn helfen?“ und schon während er dies fragte, biss er sich auf die Lippen. Wie konnte er nur so bescheuert sein. Wenn jemand bei ihm anrief, wollte er nicht gefragt werden, wie man ihm helfen könne, sondern erwartete Hilfe.
Schweiß brach ihm aus allen Poren, plötzlich wurde es viel zu heiß in seinem Büro. Noch immer schwieg Jana. Paul rutschte hin und her, nestelte nervös an seinem Headset und suchte verzweifelt in älteren Protokollen nach Tipps, wie er sich nun am besten verhalten konnte.

Nach einer langen Pause, die ihm vermutlich länger vorkam als sie wirklich war, hörte er Jana weinen.
„Oh Jana, bitte, nicht weinen. Glaube mir, es wird alles wieder gut werden“, stieß Paul hervor. Diese abgedroschenen Phrasen waren das einzige, das ihm momentan einfiel. Er fühlte sich so hilflos wie noch nie. Versagensangst kroch in ihm hoch.
„Mir kann niemand mehr helfen. Ich will nicht so allein weiterleben. Ohne jemanden, der für mich da ist, der auf mich aufpasst…“ weinte Jana in den Hörer.
Paul bekam eine Gänsehaut als er sich dies vorstellte. Wie einsam und verzweifelt sie sein musste.
„Es gibt einen Weg. Dir wird geholfen. Du wirst nicht allein gelassen, es wird weitergehen, Jana. Deine Freunde sind für dich da“, selbst für ihn klang dies absolut jämmerlich. Paul fühlte sich so hilflos. Am liebsten hätte er Jana in die Arme genommen und ihr gezeigt, dass sie nicht allein war.

„Ich habe keine Freunde. Hier nicht. Wir sind erst neu hergezogen“ presste Jana hervor, mit einem leichten Unterton, den er als Wut deutete. „Mein Vater meinte, es wäre das Beste, wenn wir von allem Alten weggingen. Weg von allen Erinnerungen an Mama und so. Außerdem wurde er versetzt, auf der Arbeit. Jetzt wohnen wir direkt bei der Arbeit“, erzählte sie weinend.
Leise versuchte Paul auszuatmen. Er hatte unbemerkt die Luft angehalten, als er ihr zuhörte. Ein wenig schnaufend meinte er:
„Du wirst bestimmt Freunde finden. In der Schule geht dies meistens schnell. Du bist doch ein kluges Mädchen“ versuchte er sie aufzumuntern.
„Sie hassen mich. Alle lachen mich aus, niemand möchte mit mir etwas zu tun haben. Nur weil ich vom Land hier her gezogen bin. Ich bin ein Bauerntrampel. Das bekomme ich jeden Tag in der Schule zu hören“, schluchzte Jana weiter.

Mobbing - fiel Paul spontan ein. Auch das noch. Würde denn Jana wirklich nirgends aufgefangen?
Er lauschte dem Schluchzen von Jana, bis es leiser wurde. Dann wagte er erneut den Versuch.
„Jana, pass auf. Bestimmt lässt du grade den Kopf hängen, stimmt‘s?“
Ein Rascheln deutete er so, dass Jana wohl nickte.
„Ich möchte jetzt einfach, dass du nach oben schaust, Jana“
„Wieso denn?“, fragte sie resigniert zurück.
„Es wird dir bestimmt besser gehen. Glaub mir, Jana. Tu es doch einfach für mich“ bat er.
„Wenn ich es doch aber nicht will?“, fragte sie zurück und er spürte, wie ihr Widerstand schmolz. Schon schöpfte er Hoffnung, dass er ihr nun endlich helfen konnte, nicht zu sehr in ein Loch zu fallen.
Mit sanfter Stimme sprach er weiter: „Ich weiß, dass es dir helfen wird, diese Erfahrung habe ich gemacht und ich möchte dir damit doch nur guttun. Also, wirst du es jetzt tun? Schau einfach nur hoch zur Decke, Jana, okay?“

Mit dem was nun folgte, hatte Paul nie und nimmer gerechnet. Ein lauter Schrei gellte durch die Kopfhörer seines Headsets, dass seine Ohren klingelten. Gleichzeitig schepperte es am anderen Ende der Leitung, als ob Jana den Hörer fallengelassen hätte.
„JANA?“, brüllte Paul in sein Mikro. „JANAAAAAAAAAAA?“

Schweigen. Totenstille. Die Verbindung war abgebrochen.
Hastig, voller Panik suchte Paul nach der Nummer des zuständigen Polizeireviers und tippte mit zittrigen Fingern die Nummer.



Auszug aus der Allgemeinen Zeitung am folgenden Tag:

„Hauptkommissar Römer, der am gestrigen Tage zu einem Notfall durch einen Mitarbeiter der Telefonseelsorge für Jugendliche gerufen wurde, befindet sich derzeit noch immer in Gesprächen mit einem Polizeipsychologen.

Seinem Bericht zufolge, musste die Wohnungstür am vermuteten Notfallort aufgebrochen werden. Auf mehrmaliges Klingeln und Rufen erfolgte keine Reaktion, daher stürmten mehrere Beamte die kleine Wohnung im ersten Stock des Mehrfamilienhauses in der Wesergasse.
Sofort sei Hauptkommissar Römer der typisch stechende, Übelkeit verursachende Geruch aufgefallen, der die Beamten des 3. Reviers, direkt zum Auffindeort führte.

Die Leiche des 45-jährigen Dachdeckers, Walter P., hing an einem Strick, der am Deckenhaken der Lampe befestigt war und bot einen schrecklichen Anblick. Die Verwesung war bereits stark fortgeschritten.
Seine 15-jährige Tochter, Jana P., lag zusammengekrümmt in einer Zimmerecke. Mit starrem Blick auf ihren Vater, in einer beachtlichen Blutlache. Der anwesende Notarzt bemühte sich, das noch schwach atmende Mädchen zu retten, doch jede Hilfe kam hier zu spät.
Das verzweifelte Mädchen hatte sich die Pulsadern mit Hilfe von Rasierklingen aufgeschnitten.
Das zerbrochene Mobilteil des Haustelefons lag nur wenige Zentimeter von ihr entfernt.
Über die Gründe dieser bedauerlichen Verzweiflungstaten lässt sich derzeit nur mutmaßen.“



© Lys 09/2012
*oh2*

NEIN !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
sorry, so ein Bericht HIER

geht mir wirklich zu weit

selbst wenn es eine "Vermischung" verschiedener Einzelschicksale ist

(ich weiß und kenne die direkten, in echt ist mir schon *wuerg*)

HIER möchte ich SO etwas nicht lesen
wieso?
Es ist eine Kurzgeschichte - -
es muss und wird keine Realität sein - -

ich kenne die Autorin real - -

also keine Angst

Ev
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Puh, das ist sehr beklemmend. *snief*
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
gut geschrieben
****ra Frau
2.917 Beiträge
Themenersteller 
*danke* für Eure Kommentare *blume

HIER möchte ich SO etwas nicht lesen

@****nah
das mußt Du auch nicht *g*
Du kannst auch in den Buchhandlungen an ähnlicher Literatur vorbeigehen und sie ignorieren, ohne deren Erscheinen verhindern zu können.

Ich bin sicher, nicht überlesen zu haben, dass hier ausschließlich "Heile Welt - Geschichten" eingestellt werden dürfen *zwinker*

klar schreibe ich auch solche Texte, doch zieht es mich öfters mal in die dunkle Ecke.

Diese Geschichte ist nicht aus meinem Leben geschrieben, was nicht ausschließt, dass sie nicht doch ähnlich passieren könnte, bzw. passiert ist.

Allerdings fließen in den Text, wie bei jedem Schreiberling, eigene Erfahrungen, Empfindungen und Erlebnisse mit ein.
Dies macht nun eben auch den Stil der jeweiligen Autoren aus.

liebe Grüße und genießt Alle das herrliche Wochenende *sonne*

Lys
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.608 Beiträge
Beklemmend
ist imho der treffende Ausdruck für diese geschichte

Sie hatte mich von den ersten Zeilen an in ihren klauen. Erst die Beschreibung des Alltags und dann das Telefonat, das eine perfekte Spannung aufbaut, dann der plötzliche Bruch und dann die sachliche Beschreibung des Geschehens vor Ort im zeeitingsstil

Letzteres ist auch der einzige Punkt, an dem es in meinen Augen ein bisschen hakt. Zeitungsjorunalismus ist noch sachlicher, mit kürzeren, weniger verschachtelten Sätzen und weniger blumigen Adjektiven:
Ich haette z.B. nicht von einer "beachtlichen" Blutlache geschrieben

Ansonsten: *spitze*
****ra Frau
2.917 Beiträge
Themenersteller 
@******ool:
ja, da konnte ich wohl nicht so ganz aus meiner Haut *g*

genau diesen kleinen Abschnitt hab ich wohl am meisten geändert *les*
eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Gruppen-Mod 
Selbst
wenn der Leser mitten in der überaus fesselnden Geschichte mittendrin denkt: Warum will sie nicht zur Decke sehen? Ach der Alte hängt bestimmt droben!, sieht man sich gegen Ende sehr beklemmt. Eine gut erzählte, tragische, mitreissende Kurzgeschichte, ich gratuliere *g*

Tom

PS.: Nur um eines klar zu stellen: Diese Art des Schreibens ist der Grund, warum ich hier bin. Diese Art Geschichte möchte ich ganz bestimmt hier lesen :-), denn wenn nicht hier, wo sonst?
Ich für meinen Teil fühle mich bei einer guten Geschichte jedes Mal bestätigt, dass die Welt nicht nur aus Arbeit besteht, sondern bei allem Ungemach der Geist und die Phantasie, der Anspruch und die Leidenschaft keine Mythen sind, sondern die Essenz des lebendigen menschlichen Geistes... daher: Danke Lysira *g*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
schmunzel @**m...

Genau so ging es mir. Dass der Vater von der Decke baumelt, war mir eigentlich spätestens nach der Hälfte klar... aber die Geschichte schafft es eben, eine Art Zwang aufzubauen, dass man sie trotzdem zu Ende liest. Diesen Sog haben beklemmende Stoffe oft, zumal dann, wenn sie stimmig geschrieben sind.
eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Gruppen-Mod 
Genau das
meine ich. Es ensteht ein Sog, aus dem man sich nicht befreien kann, bevor die Geschichte zu Ende ist.
Und es erinnert mich in seiner bedrückenden, klammen Fesselung an Stephen King. 347 Seiten in einem Rutsch, ohne essen, ohne Teilanhme an der Umwelt und zahlreichen Beulen und Hämatomen an Kopf und Beinen beim Toilettengang..... und diese Ansätze der "Meisterschaft" sehe ich hier auch *g*

Tom, der jetzt ein 20 Personen Kaltes Buffet basteln muss......

PS: Mir fällt gerade etwas Böses ein.... warum muss ich gerade permanent an Domian denken? *haumichwech*
In to the void - beauty goes „vertigo“
******ool Frau
31.608 Beiträge
Boah
ihr seid alle so schlau

Ich hab es nicht gemerkt! Mich hat das Ende kalt erwischt!
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Man mag von dieser Geschichte halten, was immer man will - sie ist aber im Gegensatz zu so vielen hier - trotz aller aufkommenden Beklemmung, was man in dieser Form erstmal als Autor schaffen muss! - einfach wohltuend gut geschrieben.

Da schreibt jemand, der wirklich schreiben kann, und allein das hat ein großes Kompliment verdient.

*

Nur eine Kleinigkeit hab ich anzumerken:

Paul wusste, dass, wenn er beim Reden lächelte, seine Stimme lockerer und freundlicher klang.

Ich weiß, dass dergleichen häufig so geschrieben wird, es ist dennoch falsch. Der Paul wisste sicher nicht, dass seine Stimme so "klang" (dann hätte sie in der Vergangenheit so geklungen), sondern dass sie dann so "klingt".

Der Satz wäre perfekt, stünde da: Paul wusste, dass, wenn er beim Reden lächelt, seine Stimme lockerer und freundlicher klingt.

Es ist vergleichbar mit leider oft vorkommenden Fehler, dass jemand etwas dachte und das Gedachte dann auch in der Vergangenheitsform geschrieben wird. Man denkt aber nur dann in der Vergangenheit, wenn man wirklich an etwas Vergangenes denkt, jedoch niemals, wenn man an das denkt oder etwas weiß, was jetzt gerade passiert.

Von mir für diese Story ein dickes Kompliment! Diese Stimmung beim Leser zu erzeugen, das zeugt von großem Können!

(Der Antaghar)
Wieder mal sehr fesselnd geschrieben, Lys.

Nur wie konnte Paul einen so entscheidenen Fehler machen, als geschultes Personal? Selbst uns als Laien war klar, dass Papa an der Decke hängt *nachdenk*

Luna
eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Gruppen-Mod 
WER IST HIER EI LAIE????
*haumichwech*
war nur Spaß...
Was mich an Thrillern immer so fesselt, ist der Fakt, dass der Autor am Beginn der Story eine Fährte legt und man sich bis zum Schluss nicht sicher ist, ob es eine richtige oder falsche ist.
Ich hatte zugegebenermassen bis zum Schluss gehofft (und dass ich SO tief in der Geschichte stecke ist hohes Lob an die Autorin), dass die Fährte falsch ist!

@*****gar: Jedes Mal, wenn ich so einen Tipp wie den Deinen lese, bin ich echt froh, hier zu sein. Vielen lieben Dank dafür, dass wir von uns lernen dürfen. Das meine ich wahrlich ernst, denn ich lerne mehr von dir, als du von mir *g*

Tom
Herbst 2018
***to Mann
4.270 Beiträge
Also Lys.
Das mit der Wesergasse nehme ich persönlich.

Du hast auf meine letzte Mail nicht geantwortet.

Das du deswegen eine solche Show machen mußt finde ich klasse.

Ne echt tolle Story.

Heinrich aus Bremen.
****ra Frau
2.917 Beiträge
Themenersteller 
Oh, so viele Reaktionen *freu* vielen Dank


ich freue mich, dass es doch (bei einigen *gg*) geklappt hat, die falsche Fährte.
Ich versuche in den meisten meiner Texte so viel weg zu lassen, dass der Leser sich sein eigenes Bild machen kann, doch immer noch so viel zu schreiben, dass es einen Rahmen beibehält und sich Spannung aufbaut.

@*****ich: *lach* das war reiner Zufall - ich schwöre. Werde sofort durch meine 385 mails scrollen, um Deine letzte mail zu *les*

@**m, ich stimme Dir vollkommen zu. Antaghar ist auch für mich eine große Inspiration und Hilfe *anbet*

Genießt den schönen *sonne*tag

Lys
**********_stgt Frau
1.355 Beiträge
Spannend!
Sehr gut! *zugabe*
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