@Rhabia
Es gib viele Antworten auf diese Frage ... und vielleicht schubbst sich die gewünschte Diskussion ja wieder an ...
... was mit Frauen passiert, die sich dem Alter nähern. ...
... wenn das Fleisch hinter der Haut Dellen bekommt
(das könnte auch Übersäuerung sein)
... wenn man kein Fleisch mehr essen mag
(das könnte auch nur einfach vernünftig sein)
... wenn man sich morgens überlegt, ob sich das anstrengende Duschen nicht doch verschieben lässt
(das könnten auch Depressionen sein)
... wenn man „nirgends“ mehr hingehen will
(das könnte auch daran liegen, dass einem diese dämlichen oberflächlichen Gespräche der buckligen Verwandtschaft und alternden über ständig die gleichen Krankheiten jammernden Freunde auf den Geist gehen)
... wenn die Haare weiss wie Schneeflocken werden und man aufgegeben will dagegen anzukämpfen
(das könnte auch selbstbewusst sein)
... wenn die Füße anschwellen und nicht mehr in die Schuhe passen
(das könnte auch vom langen Sitzen kommen)
... wenn die Augen (noch) schwächer werden
(das wurden sie doch schon mit 14 ...)
... wenn der Rock vom letzten Frühjahr zwickt
(das könnten auch die Weihnachtsfeiertage gewesen sein)
... wenn die Freunde weniger werden
(auf manche „Freunde“ kann man ggf. gerne verzichten)
... wenn man nur noch seine Ruhe am Wochenende will
(kein Wunder, wenn man die ganze Woche bis in den frühen Morgen geschufftet hat)
... wenn man sich verbraucht und ausgelaugt fühlt
(wer fühlt sich das nicht nach solchen Tagen?)
... alles „Wehwehchen“ einer in die Jahre gekommenen Frau, meiner Mutter.
Ihr zweiter Ehemann hatte in den letzten 20 Jahren fünf Schlaganfälle, Krankenhausaufenthalte und mehrfach REHAs folgten.
Sie hat ihn in all den Jahren immer wieder aufgepäppelt, Geld verdient – bis heute, weil die Rente nicht reicht, ihn ernährt, ihn begleitet, angezogen, ausgezogen, gekämmt, gewaschen, in der Öffentlichkeit in die Herren-Toilette gebracht, die Hose runter- ... die Hose wieder angezogen, sich entschuldigt vor erstaunten Männern, Pfützen in Klos aufgewischt, weil er danebengepinkelt hat, peinlich berührt seine nasse Hose abgetupft.
Sie schiebt ihn mit dem Rollstuhl, bis ihr die Arme wehtun und er fragt, wenn sie in der Küche hantiert, staubsaugt, bügelt, Arbeit mit nach Hause nimmt und vor dem PC sitzt ... "Kann ich Dir etwas helfen?" Ihm ist nicht bewusst, das er kaum wenige Schritte laufen kann.
Wenn sie neben ihm auf dem Sofa sitzt, sucht er ihre Hand und lässt sie nicht mehr los. Wenn er alle fünf Minuten das gleiche fragt und sagt, ist sie geduldig, regt sich nicht mehr auf wie zu anfangs, gab auf zu erklären, gab auf zu hoffen, das es doch wieder besser wird ...
... nach dem ersten Mal konnte er sogar nach einigen Jahren wieder autofahren, gab seinen Behindertenausweis zurück, den sie so dringend gebraucht hätte um finanzielle Erleichterung zu erfahren ... bei ihrem Einkommen, dass sie nun alleine verdienen musste ... er war schon immer uneinsichtig ...
Er weiß nicht wo er wohnt, wie alt er ist, was für ein Tag heute ist ... und manchmal fragt er, warum seine Mutter schon so lange nicht mehr zu Besuch kam. Auf dem Friedhof sitzt er im Rollstuhl und starrt auf das Grab, doch Tage später fragt er wieder.
In Kürze jährt sich zum 50. mal der Hochzeitstag ihrer zweiten Ehe und meine Mutter wünscht sich nichts sehnlicheres, als dass dieses „Elend“ bald vorbei ist, damit sie endlich wieder „leben“ kann!
... was mit Frauen passiert, die sich dem Alter nähern. ...
... manche hoffen darauf noch einmal zu leben!