Der Clown

Klar, man kann auch hinter einer Maske leben, sogar hinter einer Mauer. Das schützt vor Verletzungen, aber auch davor, wirklich so gesehen zu werden, wie man wirklich ist. Und somit auch davor, genau so angenommen und geliebt zu werden.

Denn wer immer nur meine Maske sieht, liebt allenfalls diese Maske, aber nicht mich. Und so verzehre ich mich - wie es ja leider viele tun - hinter dieser Maske weiter danach, endlich wirklich geliebt zu werden, so wie ich wirklich bin, mache es den anderen aber zugleich unmöglich.

Aber natürlich muss und darf das jeder für sich selbst entscheiden ...

(Der Antaghar)

...klar muss man hinter der Maske vor um sich zu öffnen. Man öffnet sich aber nicht jedem. Also anders ausgedrückt: man legt seine Maske nicht bei jedem ab...

Stimmt. Es gibt Situationen (z. B. im Arbeitsleben), in welchen eine Maske durchaus sinnvoll sein kann.

Aber im Privatleben, unter Freunden oder gar gegenüber geliebten Menschen?? Da will ich gerne so wahrgenommen, angenommen, gesehen und geliebt werden, wie ich wirklich bin: Ohne jede Maske!

(Der Antaghar)

Zählst Du Verwandtschaft auch zu Privatleben?
Wir können über eine Maske, über "nicht alles sagen", Beschönigen oder Lügen reden. Man könnte auch von Diplomatie sprechen. Jedenfalls zieht man auch mal die Maske auf, um Jemanden nicht zu verletzen. Es ist schön, wenn man ein wirklich authetisches Leben führen kann, aber viele lügen sich das auch selbst vor...

egal WO sie sind

und haben dann immer eine Maske

... die private

... im Beruf

... mit Freunden

... Familie

DAS ist dann Theater

immer und überall

Nein, Verwandschaft zählt für mich nicht dazu.

Ich bin nicht verpflichtet, jemanden zu sehen, zu treffen oder gar zu mögen, nur weil er zufällig mit mir verwandt ist. Und wenn's doch mal nicht anders geht, bin ich trotzdem ehrlich und sage, was ich denke.

Das muss ja deshalb nicht gleich verletzend oder beleidigend sein. Doch wie gesagt - zu meinem Privatleben gehören die Menschen, die ich mag ...

(Der Antaghar)

Ja, das Problem mit den veschiedenen Masken kenne ich auch. Wer hat dabei das größere Problem, der, der die Maske trägt, oder die Anderen, die sehen das ihr Mitmensch eine Maske trägt?
Dabei scheint mir das Bild der Clownsmaske noch relativ eindeutig zu sein. Ein abgehärmtes, depressives Männlein setzt sich aus beruflichen Gründen eine lustige Maske auf, versucht damit die Leute zu erheitern und seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Nehmen wir ihm diesen Täuschungsversuch übel? In diesem Fall wohl nicht, denn wir lassen uns gerne unterhalten und respektieren seine Absicht.

Anders sieht es aus, wenn wir bei der Maske eine ernsthafte Täuschungsabsicht vermuten. Nun ist es Teil der Überlebensstrategie eines jeden von uns, die Maske, den Schein zu durchschauen und die Wahrheit (unsere Wahrheit) zu erkennen.

Doch hier führt uns zuviel Selbstgewissheit in die Irre, es gibt viele Wahrheiten, jeder hat seine.

Schöne Grüsse an alle von einem neuen Mitglied - mogli

es geht für mich am meisten darum
ist die jeweilige Maske zu sehen

ist Dein erstes Gefühl dabei? Ist es Empathie, spornt es Dein Interesse an, oder fühlst Du Dich getäuscht und wendest Dich ab?

kommt ganz drauf an ...

... wer ist hinter der Maske
... wie wichtig bin ich meinem Gegenüber
... wie wichtig ist mir ein Erkennen und ein Erkannt werden

Heute gelesen - und für gut befunden:

Ich bin lieber ein ehrliches Arschloch als ein richtig netter Mensch, aber verlogen.

Für mich passt das ganz gut zu diesem Thema ...

(Der Antaghar)

stimmt, Antaghar

denn auch das "ehrliche Arschloch" ist oft eine Maske

Aber noch weit mehr all die netten Menschen, die nur so tun als ob ... und im Grunde nur verlogen sind.

(Der Antaghar)

wer sich mit der Rolle identifiziert, hält das für Wahrheit. Wer eine Maske aufsetzt, hält sich für clever. Man kann sich nirgendwo besser verstecken als auf der Bühne. Und wenn man merkt, dass einen keiner erkennt, hat man sich vermutlich bereits selbst längst verloren...

Abr zurück zum Geschichtenschreiben

Liebe Leahnah,

Du hast letzthin gefragt, wie man zu seiner Idee kommt und daraus eine Geschichte formt. Jetzt hast Du ein wundervolles Thema zum Üben. Und dafür kannst Du versuchen, zunächst einmal einzelne Elemente zu entwicklen (und zwar ohne den Anspruch, damit einen Preis zu gewinnen )

Ich lese den Satz:


Versuch, diesen einen Satz in Handlung umzusetzen. Schließ die Augen und sieh, wie der alte Mann sich vor den Spiegel setzt und sich schminkt. Beschreib den Schminkvorgang. Dann der letzte Blick in den Spiegel, bevor er auf die Bühne/ in die Manege tritt. Und Dein Satz rundet es ab

Liebe Grüße

Sylvie

da beginnt ein klitzekleines nicht zu vergessendes Detail
mich zu behindern

ich kann nicht schreiben, mit Augen zu

Du sollst ihn mit geschlossenen Augen wahrnehmen. Dann machst Du die Augen auf und schreibst. Und wenn es für den Anfang nur der das ist: Er setzt sich auf den Stuhl und starrt in den Spiegel. Dann greift er zu den Farben und schminkt sich.

Sag Dir nicht dauernd vor, was Du nicht kannst. Schreib, was Du kannst

Sylvie

schäm Dich in Grund und Boden... das ist dann DEINE Maske: die, die nicht schreiben kann.

Oder versuch die Strategie der kleinen Schritte. Übrigens: die Stimme im Kopf, die Dir sagt, dass das sowieso wieder nichts wird, ist nur eine WErbeeinblendung. Wegzappen und weiterschreiben

Sylvie

ich denke, die Geschichte ist schon so recht gut gelungen
und mir gefällt sie, so wie sie ist,

ganz wichtig
es war endlich wieder ein "Schreibfluß"
und das hat mir Spass gemacht

Ich bezog mich doch nicht auf Deine Geschichte, sondern auf Dein vorheriges Posting


Ich will Dir auch bestimmt nicht zu nahe treten, aber in letzter Zeit lese ich von Dir sehr häufig "ich kann nicht". Ich versuche, Dich ein bißchen zu kitzeln und Dir einen möglichen Weg zu zeigen, wie Du Dich entwickeln kannst. Kannst Du annehmen, musst Du aber nicht

Sylvie

angekommen

fällt mir etwas ein. Es gab mal einen Film. Irgend so ein Kampfsportding, ist lange her.
Der weise alte Lehrer steht vor seinen Bonsai- Bäumen. Er fordert seinen sehr jungen Padavan- Schüler auf, ebenfalls die Bäume zurecht zu stutzen.
"Aber das kann ich nicht!" sagte der.
"Machen Augen zu" erwiderte der alte Mann und hielt seinem Schüler die Hand vor die Augen, die dieser daraufhin schloss.
"Jetzt malen Bild von Baum"
Dann nimmt er die Hand weg, drückt ihm eine Bonsai- Schere in die Hand und sagt:
"Jetzt machen Augen auf und machen Baum wie Bild"

Tom

meine Rede

Sylvie