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Mansharing
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GESCHICHTENSPIEL TEIL 29

König Tortillias Entscheidung
Aus der Serie: Moderne, durchgeknallte Roaylisten, Unterkategorie Ologarchen, Jakuzi, Paten, Modezaren, etc.

Oh Hundsfott, elender! So wagt ihr es, nach aller Schmach, die ihr mir angetan, noch vor die Augen zu treten? Verschont mich, unterlasst jeglich Salbadern und fügt Euch dem Unvermeidlichen wie der Held, den ihr doch voraller Welt so gerne vorgebt zu sein. Wagt eine Partie Ubongo mit mir und überzeugt mich, dass es besser sei, Euer geistig Vermögen zum Wohle des Volkes zu nutzen, denn Euch des Ampferknöterichs Trank scharfen Urteil zu überlassen. Dort droht in wenig ehrenhaft Form das Schicksal derer, die die endlose Zeit zwischen dero unrühmlich Ableben und dem Urteil am letzten aller Tage im Müllsack des Schicksals im eigen faulig Safte fristen müssen. Darob gemach - mit Bedacht ein jeder Spielzug sei gesetzt. Der Unruh diszipliniert den Riegel der Konzentration vorgeschoben, denn es geht um nicht weniger als Euer kläglich Leben!
Dideldum! Tirili!
Haushofmeister, man richte unverzüglich das Brett! Und sputet Euch, bevor ich noch die Contenance verliere und dieser Narrenpose doch mit königlich Stahl ein vorschnelles Ende setzen muss. Hopp, hopp, spute Er sich!
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Narrenpose oder Narrenposse?

Aber schön untergebracht, die Worte (sogar das Tirili, das ich dann doch hab wegfallen lassen *zwinker* )
Heute von mir:
-Kapriziös
-tumb
-Reaktor
-Wirbel
-Schnürsenkel
-Elypse
-Zinne
-Marzipan

Schlimmspiration und Tippzwang
wünscht *lol*laf
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
WAS??? *oh2*

Schon wieder Sonntag, 20.00 Uhr?
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Und
meinst du »Ellipse«? Also das hier: … ?
Jessas...
klar: Ellipse!

schämolaf
**********immts Mann
635 Beiträge
Sch.... Freier
Kapriziös schnürte sie ihre Stiefel-Schnürsenkel ohne viel Wirbel davon zu machen. Sein tumbes Verhalten ihren mit Marzipan eingehüllten Zinnen gegenüber wollte sie einfach nicht mehr hinnehmen. Dass er jetzt seine Ellypsen wie in einem Reaktor vollführte, entband ihn nicht von seiner Zahlungspflicht.
Gebucht ist schließlich gebucht.
Kotflügel
Marz Ipan Tret`L Ager flog nun schon die dritte Schleife um diese verdammte Glühbirne. Wenn er nicht bald die Landeerlaubnis bekäme, würde er seine Fäkalzinnen ausfahren und die gesammte Ladung auf den potthässlichen Lampenschirm zirkuleeren. Rotzvotz, googledihupf alles auf einmal! Dass dabei auch seine hochfiligranen Brummflügel bis tief in die Reaktoren in Mitleidenschaft gezogen würden, war ihm mittlerweile so was von. Er verfluchte nun seit fünfzehn Klonaten den Tag, an dem er im Am-Eisenhaufen diesen bekackten Auftrag angenommen hatte. Jeden Tag durfte er nun im Auftrag seiner fettärschigen Majestät ihro derer von Tannenzäpfle einen Chitinoidenfrachter voll Anal- Ysiff durch die Kackakomben in diese grellmuffige Hinterzimmergalaxis steuern. Saß eines dieser Terranermonster auf der Austrittstelle des Wurstlochs, musste er abwarten, bis die Kotwirbel vorübergezogen waren und dann den gurgelnden Rohrsog nutzen, um in unzähligen Ellipsentenzen an Ex- und Sexkrementen vorbei in den freien Raum vorzustossen. Immer auf der Hut vor unterschiedlichsten Nachzüglern, die die Terranoidioten ins Wurstloch schickten. Und verfuckt achtgeben, dass er beim Austritt die Geschwindigkeit genug abbremste um nicht direkt von deren schwarzen Löchern schmatzend absorbiert zu werden. Chitinoidfrachter flogen nicht lange mit Kotflügeln. Zumindest hatte ihm das sein Vorgänger E'Kellog erzählt. Dessen Glück war, dass der Terranoidiot Schiss bekam, als der Frachter versuchte mit voller Flügelleistung brummend und vibrierend irgendwie aus der Scheisse wieder herauszufinden. Ein Strahl hatte ihn zum Glück direkt wieder ins Wurstloch geschleudert und die intertoilettaren Abzugswirbel hatten zum Glück die Flügel wieder soweit vom Kot befreit, dass der Pilot es gerade noch zurück in die Misthaufengalaxie schaffte. Hätte er nur auf dessen Warnungen gehört.
Aber er hatte sich, übermütig und unerfahrener Heißsporn, der er damals noch war, sofort angeboten, dessen Nachfolge anzufliegen, so er denn des Abenteuers überdrüssig werde und sich lieber in der milden Komp'Ost Galaxie auf die faule Haut legen wolle.
Keine zwei Durchfälle hatte es gedauert, bis er die Tour übernehmen musste, denn sein Chef Tumb R'Otz war damals zufällig zwei Schüsseln weiter gesessen und hatte alles mitgehört.
Gut, er verdiente genug Schnürsenkel, dass er sich trotz seiner teuren Fresskapaden an freien Tagen und dem allabendlichen Besuch kotzspieliger junger klebriger Kot-Letten bald zur Ruhe setzen konnte. Komp-Ost war wirklich nicht zu verachten - soweit war es schon mit ihm gekommen!
Okay - endlich konnte er landen. Das Licht wurde gedimmt und die Temperatur sank rapide. Erste Anhaltspunkte von früheren Landeplätzen waren schon zu erkennen. Er fuhr die Landebeine aus und drehte noch eine letze Runde.
Was für ein Scheissjob!
@alleweil
Ultrakurz und sinnig!

*top* laf
alleweil_kimmtskurzknapp*top*

oloveschpäcktackelüsch*haumichwech*
Olove
eine absolute *haumichwech*-Geschichte, stark olovistisch verfasst *top*
Happy birthday
Morgen hat mein Liebster Geburtstag. Ich habe ihm alle Mails und Chats ausgedruckt, die wir in der ersten Woche nach unserem Online-Kontakt ausgetauscht haben, die Papiere schön eingebunden und in eine mit Schnürsenkeln verschnürte Leinendose gepackt. Als Titel habe ich „Am Anfang war…“ als Titel vorne drauf geschrieben. Ob er es kitschig findet? Er hat schon öfter gesagt, dass er das gerne nochmal lesen wolle.

Noch peinlicher könnte der Kuchen werden – selbstgebastelt, wie ich es für die Kinder immer tue. Eine Burg aus Schokoladenkuchen, auf der ich (eine recht kapriziöse Figur aus rot-schwarzem Marzipan) auf den Zinnen hocke und auf meinen Ritter warte. Er ist aus grün-goldenem Zuckerguss und sitzt auf einem pferdartigen Wesen mit tumben Gesichtsausdruck. Ob er sich wiedererkennt in dem kleinen Helden?

Jetzt, wo ich mit Mehl im Haar und Glasur in Regenbogenfarben auf der Schürze endlich fertig bin und mir mein Werk so ansehe, sieht es irgendwie mehr aus wie ein prähistorischer Reaktor, mit der Zuckerwatte, die ich kunstvoll drum herum gewirbelt habe, wie Kondenswolken. War eine Mordsarbeit. Aber ich liebe so knifflige Basteleien und er ist ja schon so einiges von mir und meinen Geschenkideen gewohnt.

Es ist spät geworden. Er hat sich schon hingelegt und wartet auf mich. Traditionsbewusst hat er mich machen lassen und nicht zugeguckt. Er liebt meine Überraschungen.

Mein Kuchen letztes Jahr war eine künstlerische Darstellung einer Ellipse, und zwar der mathematischen Konstruktion mittels zweier konzentrischer Kreise, nachdem wir in einem tiefphilosophischen, ausschweifenden Gespräch unsere Beziehung als eine solche definiert hatten.

Das Romantische an meinem Sexy Brain, wir ich ihn gerne nenne, war schließlich, wie er es schaffte, in den nüchternsten Dingen Parallelen zum Gefühlsleben zu ziehen. So hatte er mir den Schlupf als „Reibkontakt mit Geschwindigkeitsunterschied“ erklärt und sogleich die Reibung zwischen uns gegensätzlichen Wesen mit unterschiedlicher Empfindung als perfektes Beispiel für einen konfliktreichen, aber im Grunde idealen Zustand einer bereichernden Partnerschaft gefunden.

Statt des Burgfäuleins hätte ich fast ein anderes Kuchengebilde vorgezogen, hatte dann aber doch die appetitlichere Version vorgezogen. Fingerabdrücke als Muster in der Glasur - mit all ihren Wirbeln, Endungen und Verzweigungen, waren mir als Sinnbild für einen Feiertagskuchen eingefallen. Meine Identität und Einzigartigkeit mit allen Schleifen, Bögen und Windungen, weil ich den Kuchen gemacht hatte – plus seine Abdrücke dazu, wenn er ihn in die Hand nahm – das fand ich ein süßes, bedeutsames Sinnbild.

Vor allem, weil sie sich vermischen würden, kurz bevor er es in den Mund nahm, dachte ich. Sexy, nicht wahr? Wir würden uns gegenseitig die Finger ablecken nach der Zuckerorgie – doch dann fiel mir wieder ein, dass er es als unhygienisch und unlustig empfinden könnte. Oder als Hinweis auf sein Faible für Gerichtsmedizin, über das ich mich schon mal gerne lustig mache, in dem ich ihm anbiete, mich zu autopsieren. Findet er nicht immer lustig.

Darum ist es jetzt die Burg geworden. Die bekommt er zum Kaffee, wenn er nachmittags nach Hause kommt.
Und jetzt muss ich mich schnell fertig machen gehen. Das erste Geschenk bekommt er nämlich gleich – im Bett, wo er bestimmt schon eingeschlafen ist. Dazu muss ich mir etwas anziehen, das er gleich um Mitternacht auspacken darf…
Ach Dornroeschen,
wieder zum Dahinschmelzen, deine charmante Geburtstagsgeschichte!

Manchmal frage ich mich schon, was der Dorn in deinem Nick soll....

*liebguck* laf
*********ested Mann
435 Beiträge
Zuckersüß
Im wahrsten Sinne des Wortes. Das klingt als könnte sich jemand freuen. (besser wärs)
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Das mit dem "süß" wollte ICH schreiben!
*********ested Mann
435 Beiträge
Wer zu spät kommt...
kann nicht mehr süßen
*****tti Frau
1.384 Beiträge
welch beneidenswerter Geburtstagskind-Mann, wenn Mann da nicht vor Rührung wegschmilzst wie eine Torte *anbet*
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Menno ...
ich fühle mich geschmeichelt, meine Herren
zwei der Dankes sind von Frauen, sonst würde ich mich jetzt wirklich fragen, was um Himmels willen denn nun so anregend an meiner Story war (um es reproduzieren zu können, natürlich)

Was die Dornen in meinem Nick sollen? Frag ich mich auch hin und wieder, weil die Bedeutung sich im Laufe der Zeit gewandelt hat - ich bin wachgeküsst worden, und schaue nun mit offenen, gespannten Augen dem hoffentlich noch weit entfernten Ende entgegen. Ich bin Märchenerzählerin und gleichzeitig Hauptfigur meiner Geschichten.

Aber das Dornen zu jeder Frau dazu gehören, solltest du, Olove, inzwischen wissen.
the truth about roses
zum Geschichtenspiel



darf ich heute diese 8 Wörter dazu geben

  • Tanzstunde

  • Grenzwall

  • Umzugskarton

  • eventuell

  • Liebestaumel

  • breitgrinsend

  • Fesselballon

  • Rhabarber




**********immts Mann
635 Beiträge
immer wieder Donnerstag Abend
Noch schnell vor der Tanzstunde ein Stück Rhabarberkuchen als Ersatz für das Abendbrot. Dann einen der Umzugskartons von dem Grenzwall, der sich im Flur breit gemacht hat, ausgepackt.

Nun aber schnell los, sonst komme ich noch zu spät!

Eventuell kann ich, wenn ich nach Hause komme, breitgrinsend im Liebestaumel mit meinem Liebsten einen Fesselballon der Erinnenrungen erleben?


Aber nur, wenn er beizeiten von seinem Skatabend zurück ist.
Manche sind Anders
Zu der Zeit, als damals die große Mauer gebaut wurde, waren alle von einer Unzufriedenheit getrieben, an die Martha Anders sich nur mit Grauen erinnerte. Wie sie damals die Umzugskartons auf den Anhänger gestapelt hatten, immer mit der Furcht im Nacken. Von allen Seiten wurden sie und Jan beobachtet aus arglistigen Augen derer, die bleiben wollten, unter sich sein wollten, diese Ungläubigen endlich los sein wollten.

Dabei hatte es so nett angefangen, wie sie in diese gutbürgerliche Wohnsiedlung gezogen waren, als die Kinder noch klein waren. Da fand Martha es noch normal, dass die Kleinen auf dem Rasen spielten und sie ihr Gemüse nach der Arbeit schnell im Supermarkt um die Ecke kaufte. Es war ja eine hübsche Idee, seinen eigenen Kräuter- und Gemüsegarten zu haben, wie die Nachbarn, und die Kinder ausgewogen zu ernähren. Aber viel zu anstrengend, fand sie. Doch bald schon fingen die Anfeindungen an. Rhabarber, Karotten, Kohl, alles wurde von den Frauen ihrer Nachbarschaft selbst angepflanzt oder im Bioladen gekauft. Alles musste vegetarisch, natürlich, organisch und hiesig sein.

Sie erinnerte sich gut daran, wie zum ersten Mal eine Delegation von Eltern bei ihr aufgetaucht war mit der dringlichen Bitte, den Kindern, die oft zu ihr ins Haus kamen, um mit ihren Kindern zu spielen, doch bitte keine Chips oder Pommes zu geben, geschweige denn Süßigkeiten, die nicht selbstgemachte Möhrenkuchen oder trockene Reiskekse waren, anzubieten. Ob es wahr sei, dass sie Konserven benutze? Ob sie tatsächlich eine Mikrowelle, aber keinen Brotautomaten benutzte? Ob sie denn völlig gewissenlos sei, ihren Kindern so etwas wie Fleisch zuzumuten?

Dann kamen die Tanzstunden. Martha dachte, als die Kinder größer und sie immer runder geworden war, dass ihr ein wenig Bewegung gut täte. Erstaunlicherweise gab es neben Nordic Walking aber nur noch Tanzen zu afrikanischen Trommeln, Bauchtanz oder andere befreiende Kurse, die neben Bewegung auch eine ganze Philosophie mit sich brachten und in rauchfreien (außer Räucherstäbchen), mit orientalischen Teppichen verzierten Räumen stattfanden. Wohin sie sich auch wandte, die Volkshochschulen, die ehemaligen Fitness-Center, Gemeindeturnvereine – alle schworen neuerdings auf ganzheitliche Bewegungstherapien.

Die Apotheken im Ort boten mit der Zeit fast ausschließlich noch Homöopathie an und Martha und Jan wurden schief angesehen, wenn sie sich aus der nächstgrößeren Stadt Medikamente besorgten. Die Ärzte passten sich an und machten Weiterbildungen zum Heilpraktiker. Bald gab es keinen Allgemeinmediziner mehr in Dutzenden von Kilometern Umkreis, der der Familie Anders keine alternative Methode anboten und sich weigerten, Antibiotika zu verschreiben. Nicht mal impfen lassen konnte Martha ihre Kinder noch in der Nähe.

Alle Bekannten, mit denen die Familie wegen der Kinder noch Umgang pflegten, folgtem entweder irgendeinem Guru, und luden sie ein, doch mal ins Gemeindezentrum mitzukommen und sich die Hand auflegen zu lassen. Oder sie schlossen sich einer der vielfältigen Sekten an, die wie Pilze aus dem Boden schossen. Aus der altmodischen Kirche waren die meisten ausgetreten; immer auf der Suche nach neuen spirtuellen Quellen versuchten sie mal diese asiatische Weisheitenlehre, dann jene modernere Gruppierung als Religionsersatz.

Auf die Ablehnung Marthas und Jans auf die Einladungen zur Tempeleinweihung hier oder Seance dort, wurde erst breitgrinsend reagiert, dann aber mit immer mehr Unverständnis und schließlich blankem Hohn. Sie müsse nicht an die eine Göttin glauben, klar, aber an was denn wohl? Irgendwas müsste doch ihre spirituellen Bedürfnisse befriedigen können.

Helen, Marthas einzige Freundin im Ort konnte sich länger gegen die Vereinnahmung der anderen wehren, sie machten Ausflüge zusammen, im Fesselballon flogen sie über die Stadt, in der die Wirtschaft wieder zu blühen begann, nachdem alle Läden geschlossen hatten, die nicht auf die neue Welle aufsprangen.

Doch schließlich ging Helen - verführt durch ihren Hundepsychologen - ebenfalls den Weg, den die Familie Anders nicht einzuschlagen gedachte. Sie fand Erleuchtung in der Arbeit mit Tieren, die sie nach einigem Meditieren für wichtiger als Menschen empfand und der Kontakt brach ab. Als Martha sie das letzte Mal sah, überraschte sie sie im Liebestaumel mit ihrem neuen Freund, den sie durch Kurse in Tantrasex kennengelernt hatte – auf dem Spielplatz und Martha wurde den Verdacht nicht los, dass sie dort eventuell mehr getan hatten, als nackt zu tanzen.

Es kam, wie es kommen musste. Die Familie Anders wurde ausgegrenzt, angefeindet und schließlich wurde ihnen offener Hass entgegengebracht. Martha und Jan bekamen Angst um ihre Kinder, die man als haltlos und überkandidelt bezeichnete, weil ihr Sohn den Wissenschaften zugeneigt war und ihre Tochter sich mit 16 schminkte. Als die ersten Parolen an ihre Hauswand geschmiert wurden, hatten sie schon gehört von dem Grenzwall, der im Süden errichtet wurde.

Als sie es nicht mehr schafften, die „Umweltverschmutzer“, „CO2-Einerlei?“ „Ignoranten raus“, „Verbohrte Atheistenschweine“ und „Fleischfresser“ Sprüche vom Auto zu wischen, das immer noch auf Benzin fuhr, statt wie die Wagen der Nachbarn mit Biodiesel oder Elektirizität, erkundigten sie sich über geheime Darknet-Kanäle nach dem besten Weg für den Ausstieg.

Jan und Martha haben es nie bereut, auch wenn es hart und ungewohnt war. Sie mussten hart arbeiten, ihre Kinder bekamen nicht alles, was sie sich wünschten, denn hinter der Mauer war der Boden karg und bezahlte Arbeit spärlich. Aber sie blieben sich treu und wussten, ihre Kinder würden ihnen eines Tages dankbar sein, dass sie sie vor der Gehirnwäsche der Esoteriker gerettet hatten.
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
*********hen67:
...dass sie sie vor der Gehirnwäsche der Esoteriker gerettet hatten.

hehe - *top*
Rhabarber
Rhabia's Bruder Rhabarber kann stundenlang sinnlose Phrasen aneinanderhängen. Doch daher hat dieses pfiffige Früchtchen den Spitznamen nicht.
Oder doch wieder. Rhein Hunsrück Anzeiger und Barbier, die Bestandteile, aus denen sich Rhabarber ergibt, erhellen nur für Eingeweihte die Bedeutung und die Erinnerung an die speziellen namensgebenden Ereignisse lässt sie eventuell selbst noch im nächsten Leben breitgrinsend in U-Bahnen und Wartezimmern sitzen.
Oder während der Tanzstunde ihrer Tanzpartnerin auf die voluminösen Brüste glotzen und unvermittelt loslachen.
Soll ich noch ein paar Situationen schildern?
Nein? Sie wollen endlich wissen, warum Kalle, Lysiras Ex und Rhabias Bruder Rhabarber heisst?
Nun gut, auch wenn ich es geniesse, meine Leser auf die Folter zu spannen, und beim Sujet meiner Betrachtung eine ausgedehnte Art der Umschreibung von nichtigen Details durchaus angebracht wären, lasse ich Gnade vor Recht ergehen und komme im Folgenden direkt zur Sache.
Oder fast.
Denn ganz komme ich nicht umhin, die besonderen Umstände zu berücksichtigen, die zu der namensgebenden Situation führten, wegendessen Kalle sich heute fast nicht mehr an seinen originären Namen erinnert.
Höchstens er findet in einem Umzugskarton zufällig seine Geburtsurkunde, was jedoch für jeden, der einmal bei ihm zu Besuch war, unwahrscheinlicher erscheint als eine Bofrostpackung in einem Iglu am Nordpol.
Nun denn, das kam so: Kalle war schon immer neben seinem immer geschäftigen Mundwerk mit einer überaus reichen Phantasie gesegnet. Reich nicht nur im ursprünglichen, sozusagen musischen Sinne, sondern auch wortwörtlich, denn er fand auch immer wieder verblüffend gewinnträchtige Anwendungsmöglichkeiten.
Insbesondes im süssen Wahne des Verliebtseins liess er sich nicht nur von der momentan Angebeteten küssen, sondern schwelgte auch sondergleichen in Musenküssen, dass es Allen, denen er zu diesen Zeiten begegnete, schwindelig werden konnte. Sozusagen liebestaumelig. Als begnadeter, erschreckend charmanter Tangotänzer fehlte es ihm in Frauendingen auch nie an Musen und Schmusegelegenheiten.
So begab es sich also, dass ihm eines Tages auf dem Heimweg von der wöchentlichen Tanzstunde, die er mit Bridget, einer zwar grenzdebilen, doch oberweitenüppigst gesegneten Brünetten absolviert hatte, eine seiner grandiosen Ideen überfiel. Immer noch die wippenden Ballons vor Augen, die in ihrem Kosett so eingeschnürt waren, dass es schien, sie wollten aus ihrem Gefängnis nach oben ausbrechen, um wie zwei Heissluftballons in den siebenten Tangohimmel zu entschweben, begann er plötzlich mitten auf der Chaussee im Kreise herumzuhüpfen, die Arme halbkugelförmig nach oben gereckt und La Paloma zu pfeifen. Zum Glück war es schon so spät, dass die anständigen Bürger der Stadt hinter verschlossenen Fensterläden an ihren Öfchen saßen und nur verwegene Gestalten und Nachtschwärmer unterwegs waren. So erkannte ihn keiner und jene, welche sein seltsames Gebaren sahen, schrieben es dem vermeintlichen Alkoholgenuss eines Trunkenboldes zu, wie sie zu noch späterer Stunde nicht selten in den Rinnsteinen der Stadt anzutreffen sind.
Schon zwei Wochen später starteten an einem sonnigen Sonntagnachmittag auf der Wiese vor der Stadt zwei kunstvoll miteinander verknüpfte Heissluftballos mit Kalle, mehreren haarschneidewilligen Freunden und Stammkunden seines Friseurladens und ebendies zwei Redakteuren des Rhein Hundsrück Anzeigers, die das Spektakel am folgenden Morgen auf der Titelseite mit Schrift und Bild dokumentieren sollten. Nicht zu vergessen ein Ballonführer, dessen Lohn an diesem Tag sein kostenloser Haar- und Bartschnitt werden sollte. Ein Korb des Doppelballons diente als Wartezimmer und der andere, in dessen Mitte der Barbierstuhl aufs sorgfältigste festgeschraubt stand, sollte dem Kunden den aufregendsten Friseurbesuch seines Lebens bescheren. So weit, so gut.
Somit wären die einzelnen Teile Kalles zukünftigen Spitznamens eigentlich schon geklärt. RHA - die Zeitung und Barber - der Friseur.
Die Bedeutung des Wörtleins eigentlich ist hiermit jedoch noch nicht geklärt.
Eigentlich lief alles nach Plan. Das Wetter spielte mit und kein Wölkchen trübte den blauen Sommerhimmel, der Wind hielt sich dezent zurück und kühlte lediglich in angenehmem Maße. Zum Start erschien die halbe Stadt und diskutierte lebhaft über den verrückten Einfall und die eindeutig zweideutige Gestaltung des Flugobjektes. Die Frauen fanden die Brüste eher geschmacklos und der geknüpfte Büstenhalter war ihnen zu knapp geraten. Die Männer hingegen zeigten sich ausnahmslos begeistert; zumindest wenn ihre Frauen und die Kinder nicht in unmittelbarer Nähe standen. Es war abzusehen, dass nach der erfolgreichen Jungfernfahrt, an Folgeflügen kein Mangel herrschen sollte.
Eigentlich.
Denn ausgerechnet beim letzten Haarschnitt, bei dem der Ballonführer auf dem Stuhl saß, passierte das Malheur. Im langsamen Sinkflug näherten sie sich dem Landeplatz. Der etwas auffrischende Wind blies die nun kleinere Flamme aus und das Gefährt sank etwas schneller als beabsichtigt. So kam es, wie es kommen musste.
Kalles Korb blieb an einem Gebüsch auf der Kuppe des Grenzwalles hängen. Bei dem Ruck wurde Kalle, der gerade fertig geworden dem Ballonführer den Spiegel vorhielt und dafür am Rand des Korbes stand, über den Rand gelupft. Er hatte sich zwar nicht verletzt, da er nur etwa eineinhalb Meter tief gefallen war, doch er lag wie ein Käfer auf dem Rücken mitten in einer riesigen Rhabarberstaude.
Welch Motiv am nächsten Morgen das Photo auf der Titelseite hatte, brauch ich wohl nicht mehr erwähnen.
Und auch die Unvermeidlichkeit gerade dieses Spitznamens scheint mir damit hinreichend ersichtlich.

Zu berichten bleibt mir nur noch, dass ab diesem Tage Kalles Salon nie wieder über leere Wartestühle zu klagen hatte. Auch ohne Ballonfahrten.
Verwunderlich ist allerdings, dass es weniger die Männer, sondern überwiegend Frauen sind, die seine Dienste in Anspruch nehmen. Vielleicht weil die Männer keine Ballons haben, die sie in Rhabarbers Blickfeld schweben lassen können?
*****_nw Mann
505 Beiträge
@**********immts

Da wäre ich allerdings auch sofort im Liebestaumel. Ich wäre erst gar nicht zum Skat gegangen, hätte ich eine Frau, die mitten im Umzugsstreß mit einem frisch gebackenen Rhabarberkuchen aufwartet. Such Dir einen anderen Kerl, dieser ist's nicht wert ... *g*

@********chen

Dass Du mir aus der Seele sprichst, das weißt Du ja. Ein solches Thema, das - grmbl%$§" - eigentlich meines sein sollte, mit Deiner leichten Feder hingezaubert; das tut allerdings richtig weh. So schön kann ich nicht. Ich suche auch nicht nach Schlechtreibhelfern, das wäre Deiner nicht nur bei diesem Stück nicht angemessen.
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