Aaah, Tom... das sind jetzt aber zwei verschiedene Paar Schuhe.
Die Mobiltelephone haben sich mit der Zeit auch immer weiter verbessert und sind inzwischen kleine technische Wunderwerke, ohne die kaum noch einer auskommt.
Das Produkt hat sich also verbessert und konnte so immer mehr Kunden überzeugen.
Das würde auf den e-book-Markt bezogen bedeuten, die Qualität der e-books müsste sich immer weiter verbessern um immer mehr Leute dazu zu bringen, vom gebundenen Realbuch aufs virtuelle Buch umzusteigen.
Diese Überzeugung könnte ja nur über die Qualität des Inhalts geschehen.
Im Moment haben wir aber bei den e-books eher das Problem, dass der Standard immer schlechter wird. Weil eben "jeder" meint, er könne ein e-book auf den Markt werfen. Und unterm Strich stimmt die Qualität des Inhalts einfach nicht. Da sehe ich im Moment also wenig Parallelen zum Mobilfunkmarkt.
Oder kritisierst Du die Existenz von e-books allgemein? Das ist dann wieder ein ganz anderes Thema. Ich habe sehr viele e-books, einen ganzen virtuellen Bücherschrank voll. Aber ich habe eben nicht die schlüpfrigen Memoiren von Lieschen Müller von nebenan, die keinen geraden Satz hintereinander bekommt, sondern ich habe eine liebevoll ausgesuchte Sammlung von Klassikern und modernen Bestsellern.
Ich denke, dies sollte doch eigentlich keine Grundsatzdiskussion werden darüber, ob e-books nun richtige Bücher sind oder nicht und ob irgendwann die Existenz des richtigen Buches akut bedroht ist durch das virtuelle Buch. Was ich nicht glaube, nebenbei bemerkt. Es wird immer einen großen Markt für reale, echte Bücher geben. Weil sehr viele Menschen, die gern lesen, dabei auch gern ein richtiges Buch in den Händen halten, so wie Du.
Darum aber ging es ja in diesem Thread eigentlich auch gar nicht. Es ging um die im Durchschnitt saumäßige Qualität dessen, was da so als e-book in die Welt hinaus gelassen wird und inwieweit diese Masse an mieser Qualität die Gesetze des Buchmarktes beeinflusst und ob überhaupt.
Ich sehe in der Zukunft eher eine Abspaltung des Trash-e-bookings gegenüber dem "echten Buchmarkt", wenn Du so willst. Das e-booking wird immer mehr zum Exhibitionistenschauplatz für schlechte Hobbyschreiberlinge werden und wird darum für ambitionierte und fähige Autoren schlicht an Anziehungskraft verlieren. Wenn es diese Anziehungskraft denn überhaupt je gab. Eine echte Buchveröffentlichung wird weiterhin über eine Agentur, einen Verlag, ein Lektorat gehen. Da bin ich mir eigentlich ziemlich sicher. Und darum wird e-booking meiner Ansicht nach immer weniger eine Alternative für Menschen sein, die gut schreiben und veröffentlicht werden wollen.