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Kampf den Adjektiven

Kampf den Adjektiven
Moin,
bin gerade bei der Überarbeitung eines Textes und dabei, Adjektive rauszuschmeißen. In folgender Konstruktion bekomme ich das nicht hin, obwohl ich ungelogen seit über einer Stunde knobele:
Ryland bevorzugte als Problemlöser Intelligenz, Geld oder Gewalt, und zwar in dieser Reihenfolge, aber nichts davon hatte geholfen, Stephan aus seiner Klemme zu heraus zu holen. Der Frust trieb Ryland voran und machte seine Schritte schnell.


Dieses letzte "schnell" muss weg, aber Ryland soll auch nicht rennen. Hat jemand eine Idee?
Vielleicht ...
länger oder größer
****is Frau
9.947 Beiträge
"beschleunigte seine Schritte" ?
...
Ev, eben keine Adjektiv *g*

Lov_is: Jepp, super!!!
*tuete*
kurz
zur Erläuterung: Ist ein Ergebnis des gestrigen Gesprächs mit dem Lektor. Ich versuche zwar immer, dieses "show, don't tell" einzuhalten, aber wenn man den Text mit der Lupe durchsucht, tauchen immer wieder Adjektive auf, die nichts wirklich aussagen. Sie dann durch ein Verb oder einen anderen Satz, der das Ganze richtig knackig macht, zu ersetzen, bringt mir echt weiße Haare. Allerdings sehe ich im Ergebnis, dass es funktioniert. Aber es ist eine ätzende Fusselarbeit ...
Herbst 2018
***to Mann
4.271 Beiträge
Noch eine Alternative:
"machte seine Schritte hastend" ??

Obwohl ich den Beitrag von Lov_is besser finde.
...
in die Richtung hatte ich auch gedacht, aber gleich wieder verworfen.
Erstens ist "hastend" auch wieder ein Adjektiv, aber das wäre nicht das Problem. Zu dem Verb "machte" habe ich nicht gerade ein sehr freundschaftliches Verhältnis, fast immer kann man es durch ein mehr passendes ersetzen. Außerdem setzt es in diesem Fall den Satz ins Passiv, als würde Ryland fremdgesteuert. Er ist aber der Aktive.
*motz*

immer diese ausländischen Wörter *mrgreen*
Ich stehe jedenfalls immer noch auf Kriegsfuß damit.

Wir leben doch in Deutschland und nicht in Latein - -
was ist das überhaupt für ein Land *nixweiss*
Der Frust trieb Ryland und er schritt zügig voran, dem Takt seines Herzens folgend, wie ein Tier auf der Jagd, unaufhaltsam, suchend, getrieben von Willen und Kraft.

nur so als Möglichkeit, ich mag es immer sehr, wenn man mehrere Worte hat, die den Seinszustand beschreiben, aber ich komme schriftlich auch aus einer ganz anderen Ecke *zwinker*

vielleicht gibt es dir trotzdem eine Anregung, Belustigung oder die Klarheit um Gottes Willen, so schon gar nicht, denn auch wenn man herausfindet was man nicht will, ist man seinem Ergebnis näher als vorher... *g*

Viel Glück dir
Rose
****ka Frau
96 Beiträge
Auch ein Versuch
Solche Fragen gefallen mir und leider ist das Problem bereits gelöst. Trotzdem noch ein Kommentar dazu:


Ich bin zunächst in dem Satz darüber, der nicht zur Aufgabe gehörte, gestolpert.
Ich würde ein Adverb einfügen, weil es sich flüssiger liest. (Außerdem ist ein zu zuviel.)

... aber nichts davon hatte bisher geholfen.

Nun zu dem eigentlichen Problem. Die Information, die in dem Wort schnell steckt, müsste durch ein anderes Wort übernommen werden. Dafür bietet sich nur das Verb an.
(besser als beschleunigen geht nicht.)

also: beschleunigen, verdoppeln, vergrößern, vermehren,

Man könnte aber auch den ersten Teilsatz verstärken.

Der Frust trieb Ryland vorwärts und vergrößerte seine Schritte.
****is Frau
9.947 Beiträge
"vergrößerte seine Schritte" ginge auch noch würde mir aber weniger gefallen, wie mein erster Vorschlag


*******jan:
Ryland bevorzugte als Problemlöser Intelligenz, Geld oder Gewalt, und zwar in dieser Reihenfolge, aber nichts davon hatte geholfen, Stephan aus seiner Klemme zu heraus zu holen. Der Frust trieb Ryland voran und machte seine Schritte schnell.

Möglich wäre aber auch den Satz ganz umzubasteln:

"Vom Frust getrieben, beschleunigte sich Rylands Schritt"

Wobei die Frage da mehr die ist, welche Melodie besser in den Gesamtrytmus (den ich hier nicht kenne) passt

"Getrieben vom Frust, beschleunigte Ryland seinen Schritt."

"Getrieben vom Frust, wollte er dem entschlossen entgegentreten"
(okay okay, das ist echt weit her geholt, aber zeigt eben das es ja weit aus mehr Möglichkeiten gibt eine "Beschleunigung" auszudrücken)

Meine persönliche Wahrnehmung, also mein inneres Ohr bringt mich dennoch immer wieder zum Anfang zurück. Das liegt denke ich hauptsächlich daran, dass es nur diesen Passus kennt, nicht aber den Zusammenhang in dem er steht und auch nicht den Schreibstil der ganzen Geschichte....
eyes002
******ace Mann
15.987 Beiträge
Gruppen-Mod 
Vielleicht
Ryland bevorzugte als Problemlöser Intelligenz, Geld oder Gewalt, und zwar in dieser Reihenfolge, aber nichts davon hatte geholfen, Stephan aus seiner Klemme zu heraus zu holen. Der Frust trieb Ryland voran.

"Trieb" beinhaltet bereits Hast und Eile. Das sollte genügen.

Ryland bevorzugte als Problemlöser Intelligenz, Geld oder Gewalt. Und zwar in dieser Reihenfolge. Nichts davon hatte geholfen, Stephan aus seiner Klemme zu befreien. Der Frust trieb Ryland voran und machte seine Schritte schnell.


So hätte ich es wohl formuliert. Meistens bin ich ein Fan von kurzen Sätzen *zwinker*

Tom
****is Frau
9.947 Beiträge
Das hatte ich mir auch überlegt, dann aber weiter an der "Umstellung" gebastelt, weil ich den Eindruck hatte, dass CChritjan diese Satzerweiterung beibehalten wollte. (Frag mich jetzt bloß nicht wo dieser Eindruck herkam *tuete* )
****ka Frau
96 Beiträge
Aktiv oder Passiv
Eben fiel mir auf, dass schon mal geschrieben wurde, dass Ryland als Hauptheld der Aktive ist. Seine Aktion sollte daher nicht im Passiv stehen. Also kann der Frust nicht das Subjekt für den ganzen Satz sein. Allerdings ist getrieben werden, keine aktive Angelegenheit, so dass im ersten Teilsatz der Protagonist nicht das aktive Subjekt sein kann.

Entweder wird ein Satz mit zwei Subjekten gebraucht:

Der Frust trieb ihn vorwärts und Ryland beschleunigte seine Schritte.


Oder es kann ein Satz mit dem Wechsel von Passiv zu Aktiv sein:


Ryland wurde von Frust vorwärts getrieben und beschleunigte seine Schritte.

So richtig schön ist beides nicht. Wenn es hier auf einen Höhepunkt zugeht, wäre eine sprachliche Beschleunigung wünschenswert - aber die geht nicht ohne Adjektive.

Der Frust trieb ihn an, Ryland beschleunigte hastig seine Schritte, stürmte die Straße entlang, nur vorwärts.

Ob solche Ideen helfen oder von der Arbeit abhalten? Ich hoffe ersteres.
eyes002
******ace Mann
15.987 Beiträge
Gruppen-Mod 
Hmmmm
also ich finde
Ryland beschleunigte hastig seine Schritte
hastig beschleunigen ist doppelt gemoppelt, finde ich.


Tom
*****har Paar
41.020 Beiträge
Gruppen-Mod 
Meine Rede seit gefühlten 100 Jahren: So wenig Adjektive wie möglich - und bitte nur dort, wo es unumgänglich ist oder wirklich zur Verdeutlichung beiträgt.

Ich kann nur immer wieder aufs Neue betonen: Die kraftvollsten Texte kommen völlig ohne Adjektive aus. Ein uraltes Volkslied als Beispiel ist

Am Brunnen vor dem Tore, da steht ein Lindenbaum.
Ich träumt in seinem Schatten so manchen süßen Traum.
Ich schnitt in seine Rinde so manches liebe Wort.
Es zog in Freud und Leide zu ihm mich immer fort.


Man beachte: Nur zwei Adjektive! Aber wie sähe der Text wohl aus, wenn ihn so mancher aus unserer Gruppe schreiben würde?

Am uralten, steinernen Brunnen vor dem hölzernen, fast schon morschen Tore, da steht in seiner beeindruckenden Pracht ein großer und alter Lindenbaum.
Ich träumt in seinem kühlen und wohltuenden Schatten so manchen überwältigenden, süßen Traum.
Ich schnitt hurtig und sorgfältig in seine vom Wetter gegerbte, alte Rinde so manches intensiv empfundene, liebe Wort.
Es zog in himmlischer Freud und tiefstem Leide zu ihm mich immer fort.


Oder so ähnlich. Nun sind die Geschmäcker sicher verschieden, aber ich finde den ursprünglichen Text aussagekräftiger und kraftvoller.

*


"Hastig beschleunigen"? Das ist wie der "runde Kreis" oder der "kleine Zwerg" oder gar der "weiße Schimmel" oder "schwarze Rappe" ... Also: Unsinn!

Der Vorschlag von Lov_is erscheint mir perfekt. Ich würde, wäre ich der Autor, genau diesen wählen und nur "beschleunigte seine Schritte" schreiben. Allenfalls käme für mich noch in Frage: "Der Frust sorgte dafür, dass er seine Schritte beschleunigte."


Was mir noch aufgefallen ist:

... Stephan aus seiner Klemme zu heraus zu holen.

Gefällt mir nicht. Erstens könnte man das "heraus" streichen, es ist überflüssig. Und zweitens meide ich möglichst all diese kraftlosen Wörter wie "machen", "sehen", "gehen", "holen" etc., und so scheint mir "Stephan aus seiner Klemme zu befreien" o. ä. besser zu sein.

(Der Antaghar)
...
so eine kleine Frage - und wieviele kümmern sich darum ...
In der Kiste des (Schreib-)handwerkers tummeln sich wieder ein paar neue Werkzeuge.
Danke dafür ...
****i51 Mann
109 Beiträge
Meine Idee...
...beflügelte seine Schritte

LG mogli
******ier Frau
38.651 Beiträge
Antaghar:
Am uralten, steinernen Brunnen vor dem hölzernen, fast schon morschen Tore, da steht in seiner beeindruckenden Pracht ein großer und alter Lindenbaum.
Ich träumt in seinem kühlen und wohltuenden Schatten so manchen überwältigenden, süßen Traum.
Ich schnitt hurtig und sorgfältig in seine vom Wetter gegerbte, alte Rinde so manches intensiv empfundene, liebe Wort.
Es zog in himmlischer Freud und tiefstem Leide zu ihm mich immer fort.

*haumichwech*
Übertreibung dient der Veranschaulichung. Das habe ich jetzt sehr gut verstanden, vielen Dank! *g*
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