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Mansharing
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Geschichtenspiel Teil 33

eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Geschichtenspiel Teil 33
Teil 32 ist voll, ihr Lieben und fleißigen.

Für die Neuen unter uns:

Es werden jeden Sonntag um ca. 20 Uhr von dafür immer wieder neu ausgesuchten Mitgliedern acht Wörter eingestellt, aus denen man dann die ganze Woche über kurze Geschichten bilden kann/soll/darf.

Den letzten Teil findet Ihr hier: Kurzgeschichten: Geschichtenspiel Teil 32

Die aktuellen acht Wörter, dieses Mal von sylvie2day:

• Muskete
• Galopp
• Lilie
• Haken
• spritzig
• Apfel
• besessen
• Beichte

Und nun weiterhin viel Spaß beim Schreiben! Und nicht vergessen: Morgen um 20 Uhr kommen die neuen Wörter ...
Und hier sind sie also,
die neuen Wörter:

Anfangsgeschwindigkeit
Patrone
Treibsatz
Geschoss
Granate
Aufschlagzünder
Dum Dum
Urknall

(eins passt nicht ganz zu den übrigen)

Ich vermute mal, sie gefallen nicht allen - aber mir fiel einfach nichts Schlimmeres ein *zwinker*

Sorry und schönen Sonntagabend noch,
Euer Sur_real

(Alf)
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Warst du mit Tom einen saufen?
**********Engel Frau
25.851 Beiträge
Gruppen-Mod 
*haumichwech*
Ich dachte auch gleich, das sind die perfekten Wörter für Tom! *lach*
eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Also
was ihr über mich denkt.....

Danke, lieber Sur_real für den Blick darauf *zwinker*

Tom
eyes002
******ace Mann
15.981 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Krieg und Frieden
Krieg und Frieden
(c) 4/2014 by TRB


Ich möchte heute laut denken. Dürfen. Vielleicht.

Und zwar über Philosophie. Über die Eigenarten der Betrachtung nach Marc Aurel. Über die tiefen Einblicke Schopenhauers in die Untiefen der Seele und über die Rousseau´sche Freiheit. All diese unzähligen Koryphäen suchten etwas. Sie suchten die Wahrheit hinter der Kulisse, die wir Leben nennen. Urtriebe haben auch Urtriebe und somit wurden sie nie fündig, drehten sich im Kreise.
Aber sie suchten aus einem bestimmten Grunde. Sie suchten aus Not, geboren aus Lebensgier. Wenn etwas Schlimmes passiert, wie zum Beispiel der Krieg bei Aurel, der Tod des Vaters bei Schopenhauer oder das Fehlen der Mutter bei Rousseau, fragt man sich unwillkürlich, warum man selbst immer wieder um Lebensklippen schiffen muss, während anderen Menschen die Sonne aus dem Allerwertesten scheint. Sie suchen… die Ruhe, die Zufriedenheit. Sie suchen den Mittelpunkt. Sie suchen den Frieden. Frieden mit anderen, Frieden mit sich selbst. Sie suchen den Frieden mit der Natur und auch den Frieden mit den Mächten, die zu sehen wir nicht imstande sind.

Aber sie liegen falsch. Ihre Suche ist ehrenhaft, von Engeln getragen und von Idealismus getrieben, aber seit dem Urknall hält uns die Natur ihre brutale Fratze vors Gesicht. Und die besteht aus Explosionen, Getöse, Krawall und Brutalität. Und sie breitet sich aus. Nicht wie ein Geschoss oder eine Granate, die, von immer stärkeren Treibsätzen getrieben, nur in eine Richtung fliegen. Nein, das Universum breitet sich kugelförmig aus. War die erste Explosion vor 45 Milliarden Jahren noch mit hoher Anfangsgeschwindigkeit gesegnet, so nimmt die Wucht stetig ab. Das wird solange gehen, bis ihre Geschwindigkeit nahezu behäbig wird und wir der Stoßfront leicht spazierend folgen können. Hätte die Welle dann noch eine Art Aufschlagzünder, wäre er wertlos. Denn dann wäre der Frieden erreicht. Also ist weder Dumdum-Patrone noch Explosion der Weg in den wahren Frieden; denn den wahren Frieden bringt immer die tödlichste Geliebte, die je gewesen: Die Zeit.
******_46 Frau
1.294 Beiträge
Respekt!
*anbet*
Ja,
so hab ich mir das vorgestellt...
Hat doch schon mal gut geklappt.

Den anderen noch viel Spaß beim Ausbaldovern...

und ja, lieber CChristian - irgendwie hab ich wohl dabei ein bisschen an Tom gedacht...*lach*
Muss das sein?
Nein, ich will das nicht mehr hören …

Gestern war wieder so ein Tag.
Eigentlich fing er sehr friedlich an, mit Regen, der unaufhaltsam vom Himmel strömte.

Ein Blick aus dem Fenster, und meine Entscheidung, wieder ins Bett zu hüpfen war vorprogrammiert. Aber erst meinen Kaffee trinken. Ich sitze also auf dem Sessel im Wohnzimmer, vor mir meinen dampfenden Kaffee und schaue auf den Balkon. Dort zanken sich meine Vögel um das Futter, fast wie die Menschen, dabei ist reichlich für alle da. Zwei Gimpelmännchen gehen auf einander los, behacken sich, und schon fehlen einem Männchen ein paar Federn.

Wie eine Granate jagt plötzlich eine Taube heran, verfehlt die Luke im aufgespannten Netz, um an das begehrte Futter zu gelangen. Und schon war sie nicht mehr zu sehen.
Die beiden Dompfaffweibchen schauen interessiert – aber mögen einander auch nicht und jagen sich von einem Ende zur nächsten Ecke. Ihre Anfangsgeschwindigkeit lässt dann aber schnell nach.
Die kleinen Kohlmeisen sind davon unbeeindruckt. Sie hängen an den Patronensilos, die mit Sonnenblumenkernen als Treibsatz gefüllt sind.

Das Singdrosselpärchen schafft es, wie ein Geschoss durch die seitlichen Öffnungen zu fliegen, um auf dem Fußboden nach herunter gefallenen Körnen zu picken.

Dann sehe ich plötzlich einen Blitz und gleichzeitig einen Krach, als ob eine Bombe eingeschlagen hätte. Aber es war kein Urknall, sondern nur ein kurzes Gewitter. Mit diesem Blitzaufschlag zünderte (flackerte) es kurz vor meinen Augen und ich konnte auch nichts mehr hören.

Es war eine solche Stille, dass ich es mit der Angst bekam – sollte ich jetzt taub geworden sein?

Doch nein, plötzlich hörte ich das sich immer wiederholende dumdum dumdum dumdum aus der Nachbarwohnung.

Alles klar – die haben also auch alles gut überstanden und leben noch

© ev
Es kam anders
Vehement feuerten die griechischen Götter vor Troja ihre imaginären Katapulte ab. Die Anfangsgeschwindigkeit ihrer Geist-Geschosse – jedes einzelne Geschoss mochte an die 1000 Psychotonnen wiegen – lag im Überschallbereich!

Eine dunkle Wolke zog sich über der Stadt zusammen! Der Treibsatz der Unendlichkeit würde jedes Dum Dum sicher in das lebende Zentrum des Opfers tragen, wo es seine Wirkung zuverlässig tun sollte. Viele solcher göttlicher Botschaften würden das Herz der Trojaner zerstören, zerfetzen geradezu – auch, wenn es manchmal noch so aussehen mochte, als seien sie geborgen hinter ihren uneinnehmbaren Mauern.

Gegen diese Mauern half kein Anrennen, kein Abschießen von Brandbomben ohne Aufschlagzünder! Nur die Anwesenheit ihrer Helden (wie Ajax oder Achilles), ihrer Halbgötter (wie Ajax oder Achilles), ihrer Götter von A bis Z und natürlich Odysseus, machten die Griechen zuversichtlich. Darüber hinaus muss ihre, an Perversität grenzende, Bengels-Geduld noch als, auch für damalige Zeiten, „leicht überdurchschnittlich“ eingestuft werden.

Schließlich und unendlich war aber auch Helena eine Granate! Ihre blanken Brüste, auf den Zinnen zur Schau gestellt, regten die Recken an der Front immer wieder dazu an, äußerste Anstrengungen zu erbringen. Und wenn alle Schutz-Patrone versagten, sie würde das Kunststück fertigbringen die eigenen Kräfte soweit scharf zu machen, daß sie einen Urknall der Möglichkeit entfesselten, eine Ejakulation des Machbaren sozusagen.

Aber es kam alles anders!


©Sur_real
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Es ist wieder soweit – Sonntag, 20.00 Uhr *g*
Heute hab ich die Ehre, euch mit Musenfutter zu versorgen. Und hier sind sie:

1. Mindesthaltbarkeitsdatum
2. Pflichtfeld
3. Gürkchen
4. hebeln
5. aufladen
6. eingebildet
7. Jutebeutel
8. überdreht

Viel Spaß und ich freue mich auf die Geschichten damit
Im Altenheim
Es ist Sonntagnachmittag. Um vier Uhr gibt es Kaffee mit einem Stück Kuchen und im Anschluss steht ein Tanznachmittag auf dem Programm.

Christian und Karl wollen diesmal auch teilnehmen. Als Neulinge im Heim schauen sie sich die Damen, die an den Tischen schon sitzen, an. Ihr Blick bleibt an einer etwas jüngeren Frau hängen, sie blicken sich beide an, lächeln und schon gehen sie zielstrebig an den Tisch dieser Dame.

Gestatten, Karl ist mein Name, meine Bruder heißt Christian.

Die Dame schaut von ihrem Teller auf, und in das Gesicht von diesem Karl. Ihr Blick geht weiter zum Christian und wandert dann weiter nach unten.

Bitte nehmen sie beide Platz, aber es ist ihnen doch hoffentlich klar, der nächste Tanz ist für sie beide Pflicht.
Feldow ist mein Name, sie dürfen mich aber auch Anita nennen.


Karl und Christian sehen sich an, da spricht es Christian schon aus:

Gnädige Frau, ich liebe es, einer überdrehten, eingebildeten Frau, deren Mindesthaltbarkeitsdatum seit zehn Jahren abgelaufen ist, zum Tanz aufzufordern.

Anita Feldow wird rot, schaut verlegen nach unten und meint dann:

Ich danke ihnen Herr Christian für dieses Kompliment, lassen sie uns diesen Tango tanzen.

Sie gehen beide auf die Tanzfläche, Christian hält seinen linken Arm etwas abgewinkelt, damit sie ihre rechte Hand in seine Hand legen kann. Das tut sie auch, aber gleichzeitig versucht ihre linke Hand seinen Reißverschluss der Hose zu angeln und aufzuziehen, anstatt sie auf seinen Rücken zu legen.

Gnädige Frau, was machen sie dort unten, ich dachte wir wollten Tango tanzen?

Lieber Herr Christian, natürlich wollen und sollten wir das, aber vorher muss ich doch ihr Gürkchen erst aufladen.

Gnädige Frau Anita, meinen sie nicht auch, sie sollten erst später, wenn wir in ihrem Zimmer sind, mein so genanntes Gürkchen, heraushebeln? Dann können sie sich davon überzeugen, dass kein Jutebeutel über meinen Hammer passt.

Anita Feldow riss die Augen auf und schrie:
Hilfe, der Mensch will mich vergewaltigen!

Sofort sprangen zwei der anwesenden Pfleger herbei, nahmen Anita Feldow in ihre Mitte und brachten sie auf ihr Zimmer.

Kurz danach nahmen Karl und Christian ihre Sachen und sagten:
NIE WIEDER ALTENHEIM

© ev
******_46 Frau
1.294 Beiträge
Kräuterhexe
Endlich ist die Zeit wieder ran, den satten Boden zu lüften und die gesammelten Samen in Reihe liebevoll zu betten.
Mein Pflichtfeld, wie ich es gerne nenne.
Kleine beschriftete Tonscherben geben den jungen Trieben ihre Namen und Rankelhilfen stehen jetzt schon Spalier.

Im Geiste gehe ich die Rezepte durch und freue mich auf meine Genießer, wie sie die Tafel plündern, die mitten auf der Wiese im Schatten des alten Apfelbaumes aufgebaut ist.
Hier ist der Ort, sich den Magen vollzuschlagen, die Seele baumeln zu lassen und das Herz mit Sonne aufzuladen.
Schon als Kind war ich gerne im Garten meiner Großeltern und habe die Himbeeren besonders geliebt und konnte es kaum abwarten, daß die ersten Kohlrabi reif waren.

In machen Jahren war die Ernte der Gurken, die sich selbst auf dem Misthaufen breit gemacht hatten, so üppig, dass wir zwei Dutzend Gläser einwecken konnten. Eine Beschriftung "Gürkchen" und Datum war überflüssig, denn ein Mindesthaltbarkeitsdatum würde immer unterschritten.

Der alte Apfelbaum trägt junge Blüten und hat sich nur für mich so schön gemacht oder habe ich mir das nur eingebildet?
Ich kann mich lebhaft erinnern, als mein Opi und ich diesen kleinen unscheinbaren Baum eingepflanzt haben. Der Wurzelballen war so schwer, dass er vom Anhänger gehebelt werden musste.
Die typische Handbewegung, wenn Opi sein frisch gebügeltes Altemännerstofftaschentuch aus der Hosentasche pulte um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen, war mir sehr vertraut.
"So, meine Kleine, wenn du mal groß bist, dann kannst du für deine Kinder Apfelkuchen backen" sprach er zufrieden und streichte mir liebevoll übers Haar.
Inzwischen ist der Baum so herrlich gewachsen und wenn im Herbst wieder so viele knallrote Äpfel zum Backen einladen, bekommt jeder mehr als nur einen vollen Jutebeutel mit auf den Heimweg.

Plötzlich fühlte ich mich beobachtet. Ich sah mich um und meine Nachbarin lächelte mich mit einem breiten Grinsen an. Sie hat wunderbar duftenden Kaffee gemacht und wollte mich von meiner Arbeit abhalten.
Jetzt waren es schon zwei Kräuterhexen, die fachsimpelnd Rezepte und Samen tauschten.
Als der Kaffee längst getrunken war schwatzen wir völlig überdreht bis zum Sonnenuntergang über die lustigen Geschichten von damals.


Carmen
V2014
******_46 Frau
1.294 Beiträge
Sorry, er strich mir
übers Haar! *tuete*
*****dus Mann
543 Beiträge
Montag Morgen
"Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist überschritten!" brüllte er.
Ich hätte ja noch flüchten können, doch habe ich mir eingebildet, daß er heute ausnahmsweise einmal doch direkt zum Ausgang geht oder zu den Pfandflaschenautomaten abbiegt, doch es war zu spät. Zielstrebig kam er auf die Theke zu, über der in grell orangenen Buchstaben der Schriftzug "Kundeninformation" hängt und schrie noch einmal völlig überdreht durch den ganzen Laden: "Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist überschritten!". Er knallte seinen Jutebeutel, ganz offensichtlich ein Erbstück aus dem letzten Jahrtausend, energisch auf die Theke und fuchtelte wild gestikulierend mit einer Packung Bockwürstchen herum.

Karl Friedmann hat wieder zugeschlagen, im ganzen Viertel der Schrecken aller Dienstleister und bei allen Amtsrichtern der Stadt als notorischer Querulant aus zahlreichen Nachbarschaftsklagen bekannt. Selbst Wiebke, unsere neue Azubine, raunte mir "Achtung Arschlochalarm!" zu als er zu sehen war und bekam, anstatt der üblichen Ermahnung die flapsigen Sprüche im Kundenbereich zu unterlassen, nur mein resigniertes Nicken zu sehen. Ausgerechnet heute - Zwei Kollegen krank, mein Schreibtisch im Einkauf übervoll - muß ich in den Kundenservice - Und als hätte er darauf gewartet, kommt natürlich Friedmann ...

Seine Tiraden gingen weiter, obwohl Wiebke schon längst unterwgs war, ein anderes Päckchen Würste zu holen. Nur im Geiste "Die Gedanken sind frei" summend, versuchte ich das Geschimpfe an mir vorbeiziehen zu lassen. "Diesen Mist könnt ihr anderen aufladen, aber mir nicht!". Er haute mit der Faust auf die Theke: "NICHT MIT MIR!".

Erst unmerklich, dann im Zeitlupentempo neigte sich der obere Teil des abgestellten Beutels ganz langsam zur Seite, kippte und ließ zwei Pakete Tiefkühlgemüse, eine Tüte Nudeln und ein großes Glas Spreewaldgurken auf die Theke poltern. Letzteres rollte davon, warf den Kugelschreiber für die "Was können wir besser machen"-Formulare samt Ständer um, welcher nun widerum die Kunstoffbox mit den ausgefüllten Exemplaren vom Tisch hebeln konnnte. Diese ging zu Boden, zerbrach krachend und verteilte ihren Inhalt großräumig.

Dicht hinterher fiel das rollende Gurkenglas, zerschellte mit einem Geräusch, das sich nicht zwischen Knirschen und Schmatzen entscheiden konnte und hinterlies eine Ansammlung von Glassplittern und grünen Gürkchen in einer streng nach Essig riechenden Lache. Durchweichte Formulare, deren mühsam gesammelte Pflichtfeld- und Freitexteinträge sich langsam auflösten und davonschwammen, klebten auf Boden und an Schuhen.

Ich ergriff die Gelegenheit in das hinten angrenzende Büro zu flüchten, um jemanden vom Reinigungsdienst zu holen und dachte nur noch: "Ich hasse Montage!"
*********ynter Frau
9.806 Beiträge
Adam liegt bequem auf seinem Moosbett.
Sein huldvoller Blick ruht auf seiner Gefährtin Eva, die an seiner Seite kniet und seine, schon längst verheilte Wunde küsst. Die, die ihm der Allmächtige zufügte, als er das Weib an seiner Seite erschuf.

Recht und billig, dass sie sich darum kümmert und ihn verwöhnt – so gehört es sich! Nicht so wie die Andere! Wie hieß sie doch gleich?
Die, mit dem Feministinnen-Tick….ach ja - Lilith!
Gut, dass er die los ist. Die hat immer nur Ärger gemacht, von wegen… Adam tu dies, Adam tu das, Adam befriedige endlich meine Lust!
Er konnte das schon nicht mehr hören! Ja, da ist seine Eva eine ganz andere. Nicht so überdreht und eingebildet – na gut, auch nicht so verdammt verführerisch – aber ein bisschen Schwund ist ja immer!
denkt Adam sehr zufrieden bei sich und öffnet seinen Mund, denn einige vorbeihuschende Gürkchen begehren Einlass in seinen Magen.

Eva massiert äußerlich ergeben Adams Brust und ist innerlich doch ziemlich aufgeladen. Dieser Faulpelz! Liegt den ganzen Tag nur herum und lässt sich von ihr den Pelz kraulen.
Was ist mit ihr und ihren Bedürfnissen? Was ist mit ihrer Begierde?
Lüstern blickt sie auf die Gürkchen…ob sie die wohl benutzen könnte? Nein, nicht essen! Das andere!

Sie verwirft den Gedanken sofort wieder, denn nach kleinen Gürkchen steht ihr nicht wirklich der Sinn. Eher nach etwas größerem…sie wird beim nächsten Mal die Schlange fragen, ob sie etwas wüsste, was ihr Verlangen stillen könnte.
Jaja, sie weiß schon, sie hätte nicht zu diesem verbotenen Baum gehen sollen, wo sie diese interessante Schlange traf. Die, die ihr komische Gedanken in den Kopf setzte. Vorher war sie mit ihrem Leben im Garten Eden ganz zufrieden gewesen.
Ihr hatte nichts gefehlt, zumindest dachte sie das.
Doch dieses Verbot, nicht von den Früchten dieses einen Baumes zu naschen – warum denn nur? Es reizte sie ungemein, dieses Verbot auszuhebeln.

So war sie bei einem ihrer einsamen Spaziergänge „rein zufällig“ an diesem verbotenem Baum vorbeigekommen. Seine roten Früchte sahen so köstlich aus, sie wollte zugreifen, schaute sich um, keiner da - sie wollte nach einer greifen, als da plötzlich dieses merkwürdige Tier war.
Entgegen den Gepflogenheiten im Garten Eden bot es sich nicht als Nahrung an und stellte sich stattdessen als „Schlange“ vor.
Aha – interessant! Noch nie gehört!

Die Schlange wisperte etwas davon, wie öde und langweilig doch das Leben hier wäre. Nie eine Party, nie Sex, kein Bierchen oder sonstiges Vergnügen - kurz nichts, was das Leben eigentlich lebenswert macht, nur immer diese Lobpreisungen.
Ganz schön anstrengend auf die Dauer.
Man müsste mal ein wenig Entspannung von der ganzen Lobhudelei haben und etwas Leben in diesen Müßiggang hier bringen, so waren deren Worte.

Eva wurde das unheimlich, vor allem weil das züngelnde Ding aus dem Schlangenmaul seltsame Reaktionen an ihrem Körper bewirkte. So wie es beim Zischeln der Worte über ihre bloßen Brüste fuhr…Seufz und huch!
In hehrem Erschrecken über ihre Gefühle floh Eva zurück zu Adam.

Doch noch immer, da sie dort kniet, spürt sie dieses wohlige fremde prickeln – einfach überall auf ihrer Haut. Es ist so neu und es ist so schön!
Warum macht das nicht Adam mit ihr? Mit Unschuldsblick schlägt sie es vor, doch Adam - zu müde vom essen- ahnt schreckliches.
Nein – nicht schon wieder! Sind denn diese Weiber alle gleich?
Ignoranz wird sicher helfen, damit seine brave Eva nicht zu Lilith mutiert.

Doch Eva ist da anderer Meinung. Die Schlange hat Recht, hier ist es spießig und öde. Eva hat große Lust etwas anzustellen, um damit Adam aus seiner Reserve zu locken. Ein Plan keimt in ihrem Kopf.
Am nächsten Tag überredet sie Adam zu einem Spaziergang, der zufällig an dem Baum vorbeiführt. Da kein „Verboten“-Schild an ihm angebracht ist, und es schon so lange her ist, dass der Herr Adam diesen Baum zeigte, reagiert er nicht weiter, als Eva eine pralle rote Frucht pflückt und erst ihn kosten lässt und dann sich selbst bedient.

Die Strafe folgt auf dem Fuße. Rauswurf aus dem Paradies mit Blitz und Donner!
Nun stehen beide etwas betroffen an des Garten Edens Pforte und blicken mit leichter Wehmut zurück.
Außerhalb herrscht die blanke Bürokratenhölle. Lauter Verbotsschilder und ständige Ermahnungen, wie man leben und sich ernähren soll, ganze Formularstapel, auf denen irgendwelche Pflichtfelder auszufüllen sind. Vorschriften, Richtlinien und Mindesthaltbarkeitsdaten müssen nun beachtet werden.

Zum Glück für Adam und Eva gibt es trotz aller Übel auf dieser Seite der Mauer noch ein besonderes Vergnügen. Eines, dass es im Garten Eden nicht gab – die Schlange auf ihrem Baum kringelt sich vor Neid…

Und zu unser aller Glück waren die „Jutebeutel“ damals noch nicht erfunden.
******_46 Frau
1.294 Beiträge
Klasse,
ich hatte mich schon gefragt, wie du diesen Jutebeutel unterbringen willst!
**********Engel Frau
25.851 Beiträge
Gruppen-Mod 
Ev:

Gnädige Frau Anita, meinen sie nicht auch, sie sollten erst später, wenn wir in ihrem Zimmer sind, mein so genanntes Gürkchen, heraushebeln? Dann können sie sich davon überzeugen, dass kein Jutebeutel über meinen Hammer passt.

*haumichwech*
Klasse!!!
Eine gar köstliche kleine Episode!

Die anderen muss ich erst noch lesen, hier drängte es mich eben, sofort zu schreiben. *g*
*danke* *anbet*

Ev *grins*
**********Engel Frau
25.851 Beiträge
Gruppen-Mod 
Gerne! *g*

@******_46:
Welch' schöne Erinnerung an unbeschwerte Kindheitstage! Danke dafür!

@*****dus:
Auweh... da kann man Montage wirklich hassen!
Und ich befürchte, ähnliche Situationen sind nicht selten in der Realität.
Toll geschrieben!

@*********pasXX
Herrlich!!
Da fällt mir doch gleich wieder der alte Spruch ein:
Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse noch viel weiter! *lach*
Neustart (14 Tage)
Wie es mir geht? Warum ich so trüb aus der Wäsche schaue? Wollt ihr das wirklich wissen?
Na dann - empfangt meine Beichte und betet für mich:

Nun - wie ihr wisst, ist meine Holde, wie ich es auch schon des Öfteren an euren heimlichen aber eindeutig lüsternen Blicken erkennen durfte, eine Granate. Trotzdem habe ich zur Zeit dir komplette Ladehemmung. Für den Urknall hat es auch vorher nie gelangt, aber der Treibsatz reichte wenigstens bis in das obere Stockwerk unseres Reihenendhäuschens. Ich war jedenfalls mit unserem Eheleben zufrieden.

Bis sie fremdging.

Ausgerechnet mit diesem eingebildeten Dum Dum Geschoss von gegenüber. Zwar war die Leidenschaft meiner Angetrauten schnell wieder abgekühlt, nachdem sie bemerkt hat, dass diesem ..... sein Aufschlagzünder nur deshalb bei ihr funkte, weil seine eigene Alte das Gürkchen seit Monaten nicht mehr aus dem Glas geholt hatte und er dazu noch so ein richtiger Prolo ist. Na ja, verstehen kann man ihn ja. Das Mindesthaltbarkeitsdatum seines Hausmütterchens ist garantiert schon lange abgelaufen. Sie hat jedenfalls in etwa den Sexappeal eines alten Jutebeutels. Nicht nur im Vergleich mit meiner Gemahlin.

So besann sich mein Weib eines Besseren, also mir und meinte doch tatsächlich, ich würde lediglich duch ein paar heiße Tränen und besonders temperamentvolle gymnastische Übungen auf dem Pflichtfeld der Ehe wieder besänftigt. Fehlanzeige!
Auch Mann hat seinen Stolz. Selbst oder gerade unter der Gürtellinie.

Wie soll ich sagen - eine überdrehte Schraube greift nicht mehr. Und durch rabiates Brechstangenhebeln bekommt kein Penis eine Erektion. Eher einen Bruch. So muss sie meine leere Batterie wohl noch eine Weile aufladen und dann versuchen neu zu starten.

Dass mein Anlasser noch dreht, steht jedenfalls ausser Frage. Das habe ich letzten Freitag freudig bemerkt, als mich diese verflucht attraktive Kassiererin im Supermarkt so verführerisch angelächelt hat. Huiuiui!

Aber zum Glück funktionieren meine Sicherungen auch noch. Schließlich liebe ich meine Granate und wiĺl sie nicht durch eine Kurzschlusshandlung im falschen Moment zum Explodieren bringen. Oder gar endgültig entschärfen. Das wäre wahrlich eine Schande. Scharf ist sie mir bedeutend lieber.
Auch wenn es gefählicher ist.

Huch! Was tut sich denn jetzt da unten?
Es sieht ganz so aus, als ob sich meine Batterien ganz von selbst aufladen. Wie erfreulich!
Na dann, meine Freunde - hier unterbreche ich meinen Monolog, danke euch für eure offenen Ohren und Mäuler, ihr unverbesserlichen Lüstlinge und empfehle mich.
Der Countdown läuft! Ab nach Hause! Tschüß, machts gut und grüßt eure Frauen von mir!
***ve:
Auch Mann hat seinen Stolz. Selbst oder gerade unter der Gürtellinie.
*haumichwech*
Es sieht ganz so aus, als ob sich meine Batterien ganz von selbst aufladen. Wie erfreulich!
*rotfl*
Was für ein Neustart!

Und der Vergleich mit der Granate...
Profilbild
****ia Frau
22.263 Beiträge
Es ist mir eine Freude, heute die 8 Worte kredenzen zu dürfen:

  • Lichtkegel

  • Kluft

  • Halfter

  • blutleer

  • Fingerknöchel

  • jung

  • aschfahl

  • rabenschwarz




Viel Spaß beim Schreiben!

Rhabia
Mord in Öl
Gestern war also nun unsere Premiere – und alles ging gut – musste eigentlich auch, denn die Generalprobe war grausam.
Wir feierten entsprechend, als um Mitternacht die Tür aufgerissen wurde, und im Lichtkegel eine aschfahle Gestalt zu sehen war. Ihr Aussehen glich einer Hexe mit blutleeren Augen und einige von uns begannen schon, sich in eine Ecke zurück zu ziehen.
Sie war jung, aber in eine rabenschwarzen Kluft gekleidet. Eine Gitarre hatte sie sich auf ihrem Rücken gebunden, die sie nun abnahm und sich auf einen freien Hocker setzte.
Sie sah uns alle der Reihe nach an, dann nahm sie mit ihren Fingern oder besser ausgedrückt mit den Fingerknöcheln aus dem noch umgebundenen Halfter eine Rose und überreichte sie dem Geburtstagskind.
Dann begann sie zu spielen – und wir saßen wie verzaubert und lauschten ihrem Spiel.
Unsere Angst war verschwunden und wir hatten noch lange Spaß miteinander.

© ev
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