Gedichte - Nr. 2

War chaos,
Die gaehnende leere,
Die sich fuellte
Mit klang, ton, laut und bild.

Eida hiess sie,
Logos war er
Und nur zusammen
Waren sie goettlich.

28.8.2014
Bei der ehemaligen sophienheilstaette
In bad berka, thueringen


Julius

wir haben uns in trockenen Tüchern
unser Leben läuft in geregelten Bahnen
meins meist hinter dicken Büchern
da kann ich mich so schön verstecken
wie deins läuft, kann ich nicht mal erahnen
hab keine Lust mehr, das zu entdecken

wir haben beide immense Lust
ich auf des Lebens Fülle
natürlich endet das stets in Frust
es geht einfach nicht zusammen
du willst meine äußere Hülle
so werden wir nie mehr entflammen

© Rhabia 10-2014

Willst die Seele zu Grabe du tragen
ist dein Leben dir Unbehagen
willst du dich bücken
in Büchern verstecken
schaff' dir lieber 'was Gutes in' Magen

Wenn wir beieinander sitzen
und uns tief
in die Augen blicken.
Die Hände schwitzen
und Du erzählst von
in die Zukunft blicken…

…denk´ ich nur:
Ich will Dein Sitzfleisch ficken.

Wenn wir uns streiten
und danach
wieder innig lieben.
Die Reste der Beziehung
durch das
psychotherapeutische Raster sieben…

…denk´ ich nur:
Ich will Dein Sitzfleisch lieben.

Wenn Du einen Neuen findest
und ich muss allein
in saure Äpfel beißen,
die Welt verstehen und
den alten Kontrakt zerreißen…

…denk´ ich nur:
Ich will Dein Sitzfleisch beißen.

Kommst Du wieder
schwör´ ich Rache.
Du weinst so bitter
und ich lache.
Plötzlich sprichst Du wieder von Liebe…

…und ich denke nur:
Gib dem Sitzfleisch Hiebe.

einen leuchtenden Teppich
breitet er über taubenetzem Gras
zu meinen Füßen
den ich laubraschelnd
durchschreite

Krähen begrüßen mich
im nebelnassen Dunst
den die fahle Sonne
von ihren Gespenstern
befreit

der Amselbeschleuniger
stiebt durchs grüne Meer
nimmt Düfte auf
mein Herz fliegt mit ihm
freudenvoll


© Rhabia 11-2014

Winterende

Es fällt von fern ein Sonnenstrahl
So fein und klein und doch so warm
Er schmilzt das Eis im kleinen Kreis
So fein und klein und doch so warm

Er trifft mich mitten in mein Herz hinein
So fein und klein und doch so warm
Doch das Land ist noch im Winterweiß
So rein und kalt und gar nicht warm

Er wärmt in kleinem Kreise
Das Loch im kalten Eise
Wird mit seinen Tränen
Neues Leben nähren


© Herta 2015

Das ist aber schön!

Er schrieb ihr Gedichte, ich hab’ Dich so lieb,
Niemals die Feder im Tintenfass blieb.
Die Fenster verhangen, im Zimmer kein Licht,
Denn blind, wie sie war, konnte lesen sie nicht.

Er sang ihr ein Lied: komm geh’ mit mir mein Schatz,
Mein Herz, das sei Dein und darin sei Dein Platz.
Ein fragender Ausdruck in ihrem Gesicht,
Denn taub, wie sie war, konnte hören sie nicht.

Er rief ihre Nummer bei Tag und bei Nacht
Ich bin für Dich da und ich geb’ auf Dich Acht.
Trotz Schweiß auf der Stirn hieß es dann bei Gericht,
So gesund, wie sie ist, kann man schützen sie nicht.

Er drang in sie ein in erregender Lust,
Und begrub sein Gesicht in der Pracht ihrer Brust.
Stand später ganz nüchtern im Aktenbericht,
Denn tot wie sie war, konnte fühlen sie nicht.

Tomboy 2015

gruselig und trotzdem auch faszinierend

Oben?
War gestern.

Unten ...
... ist so unergründlich wie Weltmeere.

Stürz Dich hinein und sinke.
Frei.
Fallen.
Tief.
Egal.

Rutschen?
Kann man.
Aus...
Ver...
Ab...

Unruhig?
Ist es.
Jedenfalls meins.

Wer Ruhe hat,
muss für den Lärm nicht sorgen.

Wer stirbt, ist tot.

Auftauchen braucht Kraft.
Oben bleibt nur die Leichtigkeit.

Luft.
Wir atmen.

Wozu?

gefällt mir

Oh ja, mir gefällt es auch gut.

Danke...

"Möge der Wind in deinem Rücken niemals dein eigener sein", lieber impotentia.

Schöne Gedankenreihe

Lieben Gruß

Tom

Interessanter Gedanke!

Morgenandacht

Die Morgenluft ist noch so klar
Ein Stern am Himmel und in mir
So seh ich nur dein rotes Haar
Streich es aus deinen schlafend Augen

Labe mich an deiner Schönheit
Die ruhend noch im Bette liegt
Ein Lächeln macht sich in mir breit
Wie die Sonne die den Tag begrüßt

So füll mein Leben jeden Tag
mit dir mein reiner Augenstern
Viel mehr als ich dich mag
fühl ich die Liebe zu dir brennen.

(c) Herta 1/2015

Oh ja, ich mag rotes Haar!

und weil es so schön ist, gleich noch eines.

Warte bis der Morgen graut

Geh nicht hinaus in diese dunkle Nacht
Du weißt nicht wer dort wartet.
Ist es ein Engel der dich überwacht
Oder der Dämon deines bösen Traumes

Geh nicht hinaus in diese kalte Nacht
In deinem leichten Hemd
Hat dir ein Engel eine Decke überbracht
Oder der Dämon seinen finstren Raum

Bleib still liegen deck dich zu
In dieser kalten dunklen Nacht
Dein Zittern verhindert leise Ruh
Die Angst vor allem Bösen

Geh nicht hinaus in diese dunkle Nacht
Warte bis der Morgen graut
Wenn die Sonn ihr Tageslicht gebracht
Tötet sie den finstren Traum

(c) Herta 1/2015

Sehr berührend

Finster, nachdenklich und dennoch positiv.

Liebe Grüße

Tom

Vielen Dank für diese positiven und netten Kommentare



Herta

Oh mein Kopf nur Sülze
ein Königreich für ein Sofa
stattdessen so tun als ob
da kommt nicht einmal ein Reim
Koffein, Koffein, nimm mir den Schmerz
so langsam wird es heller es ist schon Nachmittag
ach war das schön noch gestern
mit Lola und ihren Schwestern
Erinnerungen keimen
nun kann ich wieder reimen

Du denkst, Du wirst alt.
Doch Du wirst nur gebrechlich.

Im Kopf noch so jung?
Heut bist Du bestechlich.

Ja, ja, ja, Geld auf der Bank.
Dein Haus, die Frau, alles so smart.

Der Job macht Dich krank,
Dein Schwanz wird nicht hart.

Die Kinder weg, der Hund ist tot.
Es gibt doch noch mehr im Leben.

Mittags Schnitzel, abends Brot.
Das Wichsen hast Du aufgegeben.

Liebes Bäumchen, schüttel Dich.
Leberwurst, ich liebe Dich.






(Der Wolf, das Lamm, hurz!)