Wahrheit
Einträge aus dem Tagebuch meines verstorbenen Vaters:
Wahrheit
Es ist leicht, die Unwahrheit zu erkennen.
Du lebtest mit ihr.
Es war ein langer Weg, die Wahrheit zuerkennen.
(von meinem Vater, auf Kreta in einem Dezember)
auch von ihm:
Wachen.
Wachen ist Bewustheit.
Bewustheit hat nichts mit Moral zu tun,
sie schafft Moral.
Bewustheit heißt Einsicht.
Einsicht, dass etwas für das Leben zu tun ist.
In diesem Sinne gilt es tugendhaft zu leben.
auch von meinem Vater:
Ohne Zeit
Der Kalender ist wertlos geworden.
es gibt keine Verabredungen.
Sehnsucht ist nicht erfüllbar.
Du bist allein geblieben,
in der Sonne, im Wind, in den Bergen, im Meer.
Du, das ist Dein Körper, das ist Dein Lachen und
Dein Weinen.
Du das sind Deine Gefühle.
Du bist ohne Zeit - Du bist jetzt.