Bei meinen bisherigen Partnern spielte meine Figur überhaupt keine Rolle. Die letzte Trennung ist jetzt ein Jahr her, und ich beginne, mich so ein wenig wieder umzuschauen.
Und ich mache - zum Glück - diese negativen Erfahrungen, von denen hier einige berichten, überhaupt nicht - jedenfalls nicht mit Männern, die ich ein wenig intensiver und näher kennenlerne.
Aber ist es nicht so, dass das zurückkommt, was man ausstrahlt? Viele schreiben hier sehr kämpferisch ... "wer mich so nicht nimmt, hat mich nicht verdient" - oder in diesem Sinn. Aber zeugt das nicht von einer inneren Unzufriedenheit mit sich selber, die man unweigerlich auch ausstrahlt?
Ich finde es schrecklich, wie viele Frauen an mangelndem Selbstbewusstsein leiden. Wie wunderbare Rosen, die nur auf ihre Dornen schauen und die vorhandene Schönheit gering werten.
Man kann nicht Everybody's Darling sein. Das ist auch überhaupt nicht wünschenswert. Wenn man aber immer wieder in Situationen gerät, in denen man angegriffen, klein gemacht oder abgewertet wird, sollte man wirklich mal auf das achten, was man "rüberbringt".
Andere "lernen" von einem - so, wie man sich selber behandelt, behandeln einen auch andere. Wenn man unzufrieden mit sich ist, seine Fehler in den Vordergrund stellt, eigentlich keine gute Meinung von sich hat - dann bekommt man genau das von außen zurück.
Ich rede jetzt hier nicht nur von Figurproblemen - das geht Leuten mit krummer Nase, wenig Haaren oder winzigem Busen übrigens genauso. Oft sogar Menschen, die von der Optik her perfekt sind, aber innerlich vollkommen verunsichert und mit wenig Liebe zu sich selber ausgerüstet sind.
Ich denke, es ist wichtig, eine gesunde Einstellung zu sich selber zu haben. Ja, ich bin dick. Aber ich tue etwas für mich, mache Sport, achte auf meine Ernährung, pflege mich, achte darauf, dass es mir gut geht - und ich ZUFRIEDEN mit mir bin. Klar, es wäre nicht schlecht, weniger zu wiegen. Aber so, wie ich bin, bin ich okay. Nicht perfekt, aber in Ordnung. Nicht falsch verstehen - es geht nicht darum, sich für den oder die Größte zu halten. Aber man sollte die innere Balance zwischen Selbstkritik und Selbstliebe wahren! Kritik ist wichtig, und man sollte dann daran gehen, die Punkte nach und nach "anzupacken" - realistisch und ehrlich. Dabei geht es nicht darum, nun 20 kg abzuspecken - aber vielleicht zu beginnen, Wege mit dem Fahrrad zu erledigen, mal eine Woche ganz gesund zu kochen, den Schrank endlich mal zu entrümpeln oder oder oder. Sich kleine Ziele setzen und diese dann auch erfüllen. Fühlt sich klasse an! Man ist zufrieden mit sich.
Und diese Ausstrahlung zählt. Dann bin ich gerüstet - auch gegen flegelhaftes Benehmen! Das gibt es ja durchaus. Der Joyclub ist da keine Ausnahme, ich habe hier auch schon mehrfach erlebt, dass die Kinderstube mit der Eingabe des Passworts keine Rolle mehr spielte.
Aber sowas trifft mich nicht wirklich. Es amüsiert mich eher. Was für arme Menschen habe sowas nötig? Andere runterzumachen oder flegelhaft zu behandeln, um selber größer und toller dazustehen? Für mich outen sich solche Zeitgenossen damit als ganz bedauernswerte Kreaturen. Lächeln, nicken, "Blödmann denken" - und einfach abhaken und vergessen
Ich kenne durchaus auch Frauen mit Kleidergröße 36 und dem gleichen Problem - der inneren Unzufriedenheit mit sich selber. Aber mit Selbstliebe, ein wenig Beschäftigung mit der eigenen "inneren Welt", viel Mut und Vertrauen in sich, Warmherzigkeit und ganz viel Abenteuerlust auf ein spannendes Leben ergeben sich viele Dinge von ganz alleine.
Auch eine neue Partnerschaft - dann, wenn es passt und sich gut und richtig anfühlt.
Wenn man immer nur auf seine Schwächen schaut, kommt man nicht vorwärts. Aber wenn man seine Kraft darauf lenkt, die Stärken auszubauen, bringt einen das gewaltig voran!