Darf ich vorstellen
Das ist Teddy.
Er ist schon 45 Jahre alt. Ich bekam ihn kurz vor meiner Geburt von meinem späteren Patenonkel.
Teddy musste schon früh immer mit. Als Kind hatte ich schlimmes Bronchial Astma und endete oft im Krankenhaus. Aber er war immer dabei. Egal was kam. Selbst bei einer Blinddarm OP mit 11 J. kam er erst kurz vor dem Operationssaal aus meinem Klammergriff heraus.
Er weiß, wie schrecklich Blutabnehmen am Finger und am Ohr ist und er kennt all die Tricks, mit denen Ärzte und Schwestern ganz gemeine Untersuchungen machen. Aber ein Blick auf Teddy und ich wusste, alles wird gut.
Mit den Jahren fiel seine Plüschnase ab. Ich "nähte" als Kind dann eine nagelneue Nase (lange vor plastischer Chirurgie und Nip&Tuck). Ich bin gefühlte 1.000 Mal umgezogen. Mir waren alle Dinge egal, aber Teddy kam immer in eine besonders behütete Tasche, nie in einen Umzugskarton!
Teddy fallen langsam die Fransen um Ohren und Mund aus. Er hat ein milchiges Auge (altersbedingt). Er redete nie viel, aber wir verstanden uns immer wortlos.
Als ich vier Jahre alt war, saß ich mal am Küchentisch. Aus dem Fenster konnte ich den Garten sehen, in dem meine Mutter die Wäsche aufgehängt hat. Plötzlich schrie ich wie am Spieß und meine Mutter dachte schon, ich hätte mich geschnitten oder was schlimmes angetan. Tränen kullerten über mein Gesicht. Ich kriegte mich gar nicht mehr ein. Sie verfiel in Panik und fragte immer wieder: "Was ist denn nur mit dir?" Als ich ein wenig runter gekommen war, konnte ich nur schluchzen: "Du hast meinen Teddy erhängt!". (Sie hatte ihn gewaschen und an den Ohren an die Leine geklammert!) WIE GRAUSAM!
Meine Kinder hatten übrigens eigene Kuscheltiere. Meinen hätte ich niemand auf der Welt anvertraut und er bleibt auch immer bei mir. Auch wenn ihm das letzte Fellflüschen ausfallen sollte.
Wir sind ein Team!Teddy, mein Freund seit 1967!