Reiki Lebensweisheit
Gerade heute sei nicht ärgerlich
Am Ärger gibt es nichts Falsches, aber er deutet darauf hin, daß man versucht, gegen den natürlichen Strom der Ereignisse zu schwimmen. Wenn der Ärger an unserer Tür anklopft, ist es am besten, dieses Gefühl anzuerkennen und zu beobachten. Indem wir das tun, löst er sich auf - für immer. Ist die Identifikation mit unseren Emotionen einmal gebrochen, sind die Flammen gelöscht.
Gerade heute sorge dich nicht
Wir halten uns vom Ganzen getrennt, um eine Art von Besonderheit zu erlangen - weil wir eben nicht anders fühlen können. Wir machen uns Sorgen darum, daß sich die Dinge in eine andere Richtung entwickeln könnten, als wir es erwarten, wobei wir nur unseren eigenen Vorteil im Auge haben. Der Grund unserer Sorgen und Ängste ist die Furcht vor dem einzigen in unserer Existenz, dessen wir uns wirklich sicher sein können: Veränderung. Wir tendieren dazu, andere und den Rest der Welt als Konkurrenten oder sogar als Feinde zu betrachten, statt sie als Schwestern und Brüder auf dem gemeinsamen Weg anzusehen. Dabei vergessen wir, daß das Universum eins ist und das nur unser Ego alles in Stücke zerteilt.
Sei freundlich zu allen Wesen
Es gibt keine Hierarchien in der Existenz - außer denen, die von Menschen gemacht werden. Die Auswirkungen zeigen sich in Umweltzerstörung, globaler Erwärmung der Erdatmosphäre, nicht enden wollenden Kriegen; die Liste läßt sich beliebig fortsetzen und bricht einem das Herz. Wenn wir uns all das, was uns umgibt, durch unser liebendes Herz anschauen, verwandelt sich die Welt wieder in atemberaubendes Wunderland, das von Liebe getragen ist. Natürlich bezieht sich diese Aufforderung genauso auf unser Inneres. Freundlichkeit allen Wesen gegenüber schließt nämlich auch uns selbst ein; es sollte sogar so geschehen, daß nur wir selbst der Ausgangspunkt sind, von dem wir unsere Reise der Liebe beginnen. In allen Zeiten haben spirituelle Meister ihre Mitmenschen. Wenn wir die Dinge allerdings auf die oben beschriebene Weise betrachten, ist jene Haltung überhaupt nicht verwunderlich.
Verdiene dein Brot ehrlich
Es ist wieder unser Ego, das glaubt, sich durch Unsterblichkeit Vorteile verschaffen zu können. Vom Ganzen getrennt, versucht es, die Dinge zu seinem Vorteil und vielleicht sogar zum Nachteil anderer zu manipulieren. Die Dualität oder die Illusion, in der Qualität leben zu müssen, fordert ihren Tribut. Wenn der andere jedoch erst einmal mit tiefster Intensität wahrgenommen wird, lösen sich die eingebildeten Grenzen auf, und was übrig bleibt ist, daß man sich selbst im Spiegel des anderen sieht. Ehrlichkeit ist also kein nach außen gerichteter Wert, sondern ein innerer Zustand von Liebe und Herzlichkeit. Wenn Ehrlichkeit nur aus Angst und Schuldgefühlen heraus entsteht, dann ist sie absolut wertlos und keine Qualität an sich. Es gibt eine alte Zen-Geschichte, die den Kern dieser Lebensregel anschaulich macht:
Zwei Mönche begegnen an einem Flußufer einer Frau, die sie bittet, sie hinüberzutragen. Nachdem sich die beiden Mönche am anderen Flußufer von ihr getrennt haben, fragt der eine Mönch den anderen, ob er denn keine Gewissensbisse spüre, weil er eine Frau berührt habe. Der Mönch gibt zur Antwort:"Ich habe sie am Fluß zurückgelassen, aber Du trägst sie noch immer !" Bewußtheit reinigt alle Handlungen.
Sei dankbar für die vielen Segnungen
Wir wissen alle, wie schwer es ist, jede Erfahrung jedesmal mit neuen Augen zu sehen, und wie magisch andererseits die ewigen Augenblicke sind, wenn wir das zufällig einmal tun. Wenn wir unsere Umgebung bewußt wertschätzen - angefangen bei unserem Partner bis zu den kleinsten Grashalmen, auf die wir jeden Tag treten -, können wir unseren eigenen Platz in diesem wundervollen Märchen des Lebens wiederfinden. Das sogenannte Gute und Böse ist in allem enthalten.