Deine Fragen,
@*********son73, oder besser gesagt die Antworten darauf sind ziemlich gehaltvoll.
Mit Küssen drücken wir im sozialen Kontext eine ganze Menge aus. Angefangen von dem Gefühl und der Botschaft der Zugehörigkeit, Gefallen, Sympathie, Zugewandtheit, Sorge, Begierde und Lust. Sie können etwas sehr intimes sein, aber auch öffentlich etwas zur Schau stellendes. Dabei ist das "dazu gehören" noch die simpelste Botschaft und das "Meins" die plakativste.
Küsse sind, auf mehreren Ebenen, der Gesundheit förderlich. Ein Kuss ist wie eine kleine Impfung, er regt an, erregt, entspannt, nimmt uns für den Moment ein und sensibilisiert.
Küsse sind Teil eines tieferen Kontext, und mit der Zeit - dem Zeitgeist - sowie der individuellen Lebensrealität verbunden.
Küsse wandeln sich daher nicht nur in unserem persönlichem Erleben der Zeit, sondern auch im gesellschaftlichem Kontext.
Für mich sind Küsse etwas sehr essentielles. Als Ausdruck in der Partnerschaft, aber auch inniger Freundschaft unverzichtbar. Im größeren familiären Bezug gehören sie auch dazu, wenngleich mit weniger Intimität im Ausdruck.
In meinem Profil zitiere ich ein Gedicht von Franz Grillparzer, das von 1819 stammt.
Kuß
Auf die Hände küßt die Achtung,
Freundschaft auf die offne Stirn,
Auf die Wange Wohlgefallen,
Sel'ge Liebe auf den Mund;
Aufs geschloßne Aug' die Sehnsucht,
In die hohle Hand Verlangen,
Arm und Nacken die Begierde,
Übrall sonst die Raserei.
In meiner Wahrnehmung spiegelt es wieder, was einen Kuss ausmacht, ausmachen kann. Aber auch wie sich küssen in der Öffentlichkeit bzw. die Wahrnehmung des Kusses an sich, in der Gesellschaft gewandelt hat.
Ebenso faszinierend, nicht nur wie Menschen küssen, auch andere Säugetiere.
Leben, Lieben ohne Küssen? Nein Danke.
Mehr Küssen müssen!