Partybericht Torture Ship 2010 26.6.10
Wahrscheinlich dürfte es schwierig werden, bei einer Veranstaltung konstruktive Kritik zu äußern die seit Jahren etabliert ist und ihre Fans gefunden hat.Mag sein dass ich von anderen Veranstaltungen wie der Subrosadictum etwas verwöhnt bin;ich tus einfach mal trotzdem...
Gefallen hats mir; es waren viele liebe Menschen da, man konnte Party machen- jedoch habe ich kein erotisches Prickeln in der Luft verspürt; vielleicht ist die Veranstaltung aber auch schon immer so gewesen. Es war schön, hatte aber den Edelstahl-Charme einer Autobahntoilette.
Oder kurz: Funktional aber lieblos.
Wenn wir nur mal die Bereiche betrachten in denen man sitzen, essen und trinken konnte. Lauschige Lounge-Atmosphäre kam nicht auf; die Räumlichkeiten waren in keiner Weise hergerichtet und die Leute haben sich dementsprechend eher rücksichtslos verhalten. Vielmehr eher ein Massenbetrieb wie in einem Gipfelrestaurant das mittags eine möglichst große Zahl von Skifahrern gleichzeitig verköstigen muss.
Es waren zu viele Kleinigkeiten die sich summiert haben...
• Die Feuchtschwanzträger in großer Zahl
• Die Leute die ganz offensichtlich nicht auf diese Veranstaltung passen; Liebe Veranstalter- kann man nicht wenigstens ein bisserl auf den Dresscode achten??? Leute in Turnschuhen etc. geht mal gar nicht.
• Die Tatsache dass der Darkroom trotz des Schildes "Bis 1:00 Uhr nur Paare" von mehr sabbernden Solokerlen bevölkert war. Kann man da denn keinen Aufpasser hinstellen??? Würde der Sache echt gut tun!
• Die Dekoration die auf einer Fetischparty dafür sorgt dass man quasi in eine andere Welt eintaucht empfand ich lieblos bis nicht vorhanden. Man kann da durchaus mehr daraus machen.
Die einzige Modifikation vom Ausflugsdampfer zum Tortureship schien mir das Abhängen der Fenster in den Disco-Bereichen und im Darkroom zu sein...ein bisserl wenig finde ich
• Kleinigkeiten wie z.B. Aschenbecher fehlten ebenso
• wie das Barpersonal nicht nur überlastet sondern auch unorganisiert war (Ich habe über 10 Minuten auf meine Pommes warten müssen weil der arme Kerl an der Bar 10 Min lang nicht in die Küche runtergehen konnte; als er wieder nach oben kam war er selber so sauer dass er die Schale versehentlich runtergeschmissen hat und nochmals warten mußte bis er wieder Gelegenheit hatte, wieder die Küche zu betreten)
• Das Verhalten mancher Zeitgenossen das laut und derb war und einem mitunter zu denken gab.
• Die Toiletten... Ich kenne Parties, da läuft auf den Toiletten klassische Musik im Hintergrund, alles ist auch nach 5 Stunden Party noch sauber, man findet dort nicht nur immer Handtücher sondern auch Haarspray, Haargel, Deos und viele andere nützliche Kleinigkeiten und bei den Mädels zusätzlich noch Tampons. Hier war zwar eine Reinigungskraft regelmäßig vor Ort; dennoch waren die Toiletten selten sauber, bei den Mädels angeblich temporär überschwemmt (Ich gugg als Kerl doch da nicht rein; da erfährt man am Ende Sachen die man niemals wissen will; aber es wurde mir aus vertrauenswürdiger Quelle und erster Hand berichtet); von den besonderen Kleinigkeiten mal ganz zu schweigen. Wie oben schon auf eine Formel reduziert: Funktional aber lieblos. Keine Bonuspunkte für zufriedenes Urinieren also...
Schönes gabs aber auch; da wäre die Show in Kostanz die mir sehr gut gefallen hat (Dickes Lob an die Schlangenfrau), das beste Wetter das man sich wünschen kann, DJ Beli der definitiv geil aufgelegt hat, die lieben und netten Menschen die definitiv auch dort waren und schließlich die Getränkepreise die sich in einem schmerzfreien Rahmen bewegt haben (wobei sich das natürlich beim Eintrittspreis etwas relativiert, aber auch mir ist klar dass ein Schiff teuerer ist als eine Halle).
Mein Fazit: Man konnte der Veranstaltung durchaus seinen Spaß abgewinnen, ich habe mich wohl gefühl aber es ist kein "Must have"; ob ich nächstes Jahr wieder dabei bin bezweifle ich.
Meine 2 Cents
Der Stefan