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Bücher- und Leseecke

Bücher- und Leseecke
Hier kann man gerne Bücher , Texte usw. einstellen

und sich natürlich auch darüber austauschen
Sehr schöner Text von Charles Chaplin
Als ich mich selber zu Lieben begann

Als ich mich selber zu lieben begann, habe ich verstanden, das ich
immer und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort
bin und was geschieht, richtig ist.
Von da an konnte ich ruhig sein.
Heute weiss ich, das nennt man VERTRAUEN

Als ich mich selber zu lieben begann, konnte ich erkennen, das emotionaler Schmerz und Leid nur 'Warnungen für mich sind, gegen
meine eigenen Wahrheit zu leben.
Heute weiss ich, das heisst AUTHENTISCH SEIN

Als ich mich selber zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich nach einem anderen Leben zu sehnen und konnte sehen, das alles um mich herum eine Aufforderung zum wachsen war.
Heute weiss ich, das nennt man REIFE

Als ich mich selber zu lieben begann, habe ich aufgehört, mich mei-
ner freien Zeit zu berauben und ich habe aufgehört, weiter grandiose Projekte für die Zukunft zu entwerfen
Heute mach ich nur das, was mir Spaß und Freude macht,
was ich Liebe und was mein Herz zum Lachen bringt,
auf meine eigene Art und Weise und in meinem Tempo.
Heute weiss ich, das nennt man EHRLICHKEIT

!!! Als ich mich selber zu lieben begann, habe ich mich von allem be-
befreit, was nicht gesund für mich war , von MENSCHEN, Speisen,
Dingen, Situationen und von allem, das mich immer wieder
hinunterzog, weg von mir selber.
Anfangs nannte ich das "gesunden Egoismus"
Heute weiss ich, das ist SELBSTLIEBE

Als ich mich selber zu lieben begann, hab ich aufgehört immer recht
haben zu wollen, so habe ich mich weniger geirrt.
Heute hab icherkannt, das nennt man DEMUT

Als ich mich selber zu lieben begann, hab ich mich geweigert, weiter
in der Vergangenheit zu leben und mich um meine Zukunft gesorgt
Jetzt lebe ich nur noch in diesem Augenblick, wo alles stattfindet.
So lebe ich heute jeden Tag und nenne es BEWUßTHEIT

Als ich ich selber zu lieben begann, da erkannte ich, das mich mein
Denken armselig und krank machen kann.
Als ich jedoch meine Herzenskräfte anforderte, bekam der Verstand
einen wichtigen Partner.
Diese Verbindung nenne ich heute Herzensweisheit.

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten
und Problemen mit uns selber und anderen fürchten, denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten

Heute weiss ich: Das ist das Leben
Die Gabe
Die Gabe, nie zu vergessen, was du warst,
den Mut, das zu sein, was du bist,
die Kraft, das zu werden, was du sein möchtest


( Jochen Mariss )
@***oh Sehr schöne Texte *g*

Ich selbst lese Hauptsächlich Warhammer 40.000 (W40K)Romane
Wie Horus Heresy, Grey Knights, Ultramarines usw *g*
Einer meiner liebengstexte aus W40K ist:

They shall be my finest warriors,
these men who give of themselves to me.
Like clay I shall mould them,
and in the furnace of war forge them.
They will be of iron will and steely muscle.
...In great armour shall I clad them
and with the mightiest guns will they be armed.
They will be untouched by plague or disease,
no sickness will blight them.
They will have tactics, strategies and machines
so that no foe can best them in battle.
They are my bulwark against the Terror.
They are the Defenders of Humanity.
They are my Space Marines
and they shall know no fear.
+ The Emperor of Mankind, on the Creation of the Space Marines +
*******dana Frau
433 Beiträge
'Ein Leben ohne Möpse ist möglich, aber sinnlos"

*haumichwech*
*******stat Mann
863 Beiträge
Okay, mein absoluter Buchtipp ist:

Laura Reese
'Brennende Fesseln'


Ein Mega-Hammer-Erotik-Thriller, nicht sonderlich bekannt, aber absolut großartig. Super-spannend & hoch-erotisch!

Normalerweise sind so Erotik-Thriller ja meist nur eine schlaffe Story, die man durch schlechte Erotik versucht erträglicher zu machen. Nicht bei 'Brennende Fesseln'.

Ein Top-Thriller und extrem erotisch, da sind auch ein paar Spielchen dabei, die für den ein oder anderen eventuell schon etwas zu heftig sind. Ich habe zwar nie 'Shades of Grey' gelesen, vermute aber stark, dass dieser Erfolgsroman gegenüber 'Brennende Fesseln' Kindergarten ist.

Ich habe diesen Roman bestimmt schon 20 Leuten empfohlen. Über 90% fanden ihn ebenfalls einzigartig & überragend, der Rest fand ihn 'nur' gut.

Ganz nebenbei interessant: Niemand weiß bis heute, wer sich hinter Laura Reese verbirgt. Und während des Lesens denkt an manchen Stellen: So schreibt eine Frau... wenig später tendiert man dann mehr dazu, dass es vielleicht doch ein Mann geschrieben hat.

Sehr empfehlenswert!!!
*blume*
Marc
Lesen?
Ich lese am liebsten in den Augen meiner Partnerin.
*******dana Frau
433 Beiträge
*wow* das ist der schönste Beitrag hier *spitze*
*******stat Mann
863 Beiträge
ja, aber er fände es wahrscheinlich nicht so toll, wenn alle anderen seiner empfehlung folgen würden und sich seine freundin besorgen und ebenfalls in ihren augen lesen würden... *zwinker*
*******dana Frau
433 Beiträge
alle anderen würden nicht das lesen, was er liest...
*******stat Mann
863 Beiträge
hoffentlich... *zwinker*
guter Spruch, passt auch hier rein kann man auch lesen :-)
Manche sind so vorsichtig, die sterben fast wie neu
********Loco Mann
4 Beiträge
Juhu!
Sehr tolle Texte hier! Vielen Dank für das Thema. Da ich ja selbst zur schreibenden Zunft gehöre hier mal die Frage: Besteht auch Raum für und Interesse an längeren Texten? Und wie ist das mit Schweinkram? Hat der auch hier Platz, oder doch lieber wo anders? Habe da schon den einen oder anderen erotischen Text, teilweise auch mit etwas SM-Bezug...
also
natürlich hat da Schweinkram auch seinen Platz hier und mitunter auch längere
Texte , an wie lange denkst du denn ?

könnten auch einen Thread eröffnen für Kurzgeschichten wenn der Bedarf
besteht, also kleinere Geschichten hier, für längere leg ich einen neuen
Thread an, so kann sich jeder drauf einstellen

also wenn du längere Geschichten posten willst, gib Bescheid , dann
gibts auch einen extra Thread


*blume* Monika
Die Kunst
Die Kunst eines erfüllten Lebens
ist auch die Kunst des Lassens:
Zulassen - Weglassen - Loslassen.

Ernst Ferstl
*******stat Mann
863 Beiträge
natürlich hat da Schweinkram auch seinen Platz hier

dann müssen wir den thread nur auf fsk18 setzen. machst du das bitte, monika/siloh.
Die Bücherecke würd ich gerne offen für alle lassen, auch die die keine
Fsk 18 Freischaltung haben

dafür gibts jetzt aber eine Schweinkramecke Fsk 18 *hypno*
********Loco Mann
4 Beiträge
Leider keine Freischaltung vorhanden
Bin ja ein armer Student, aber dafür stelle ich einfach mal einen für meine Verhältnisse kurzen Text ein, um die Stimmung zu testen... *zwinker*


Morgen bin ich tot

Gestern saß ich vor meinem Laptop und grübelte. Ich versuchte verzweifelt mir einen Text für den anstehenden Poetry-Slam aus dem Gehirn zu quetschen. Ich wollte Erfolg haben. Auf der Bühne stehen, beklatscht und gefeiert werden. Wahre Ströme von begeisterten Fans sollten mich mit ihren Glückwünschen und Lobeshymnen auf meine Genialität überschütten. Endlich den mir gebührenden Ruhm erlangen!
Ich hatte nur leider ein Problem:
Mir fiel nichts ein.
Wie in solchen Fällen üblich, steckte ich mir eine Zigarette an, qualmte vor mich hin und ließ meine Gedanken schweifen, bis mir meine innere Stimme einen Einfall schicken würde.
Mach was Lustiges! Flüsterte mir mein Verstand ein. Die Leute lieben es zu lachen. Bring sie zum Lachen und sie werden dich lieben!
Ausgezeichnete Idee, dachte ich mir. Ich hatte nur leider ein Problem:
Mir fiel nichts ein.
Es ist verdammt schwer, lustig zu sein, wenn das eigene Leben keinen Spaß macht. Wenn man selbst nichts findet, das einem zum Lachen bringt. Wenn der Alltag nur aus schlafen, essen und Arbeit besteht, gewürzt mit einer Prise Privatfernsehen. Nach ein paar fruchtlosen Textexperimenten über Aliens und deren Verhältnis zu Käsetoast (Ich glaube meine Brotzeit steckt noch in diesem Erdling) und Gangsterrap im Dschungelbuch (Ey Alta, isch mach Kaa nackisch), hörte ich frustriert auf, rauchte fünf Zigaretten und überlegte, was ich sonst noch anzubieten hätte.
Da pochte mein Verstand erneut an die Tür: „Hey, ich hab’s! Schreib was über Sex. Sex sells, da stehen die Leute drauf!“
Ich hatte nur leider ein Problem:
Mir fiel zwar etwas ein, aber ich folgte einem klassisch männlichem Schema und kam bereits nach drei Minuten zum Höhepunkt. Danach rauchte ich eine Zigarette und schlief ein.

Irgendwann, mitten in der Nacht, wurde ich geweckt. Ein knochiger Finger bohrte sich in meine Schulter. Ich war ziemlich verwundert, schließlich wohne ich alleine und hatte die Tür abgeschlossen. Ich war noch zu verschlafen um angemessen zu erschrecken. Mein verschwommener Blick fiel auf eine ziemlich unterernährte Gestalt, die in einen schwarzen Umhang gewickelt war und die antiquierte Fassung eines Rasenmähers mit sich führte. Jetzt war ich definitiv wach und erschrocken.
„W. W. W. Wer bist Du?“, fragte ich äußerst unoriginell.
„ICH DENKE DAS IST ZIEMLICH EINDEUTIG“
„Ähm, ja, aber was machst Du hier?“
„MEINE ARBEIT“
„Oh Gott, dass hatte ich befürchtet!
Aber, aber, aber warum?“
„ES IST ZEIT.“
So plötzlich? Ich habe mich heute Abend noch völlig normal gefühlt. Ich bin mir sicher, dass ich noch nie eine Lachsschaumspeise gegessen habe, ich bin Vegetarier!“
Er deutete auf die Zigarettenschachtel.
„Man stirbt doch nicht über Nacht an Krebs! Da hätte ich doch vorher was mitbekommen!“
„LIES!“
„Rauchen lässt ihre Haut altern?“
„ANDERE SEITE.“
„Rauchen führt zur Verstopfung der Arterien und verursacht Herzinfarkte und Schlaganfälle!“ Ups…
„ZEHN MINUTEN OHNE SAUERSTOFF SIND MIT DEM LEBEN NICHT VEREINBAR.“
„Aber Ich wollte doch noch so viele Dinge tun, ich hatte noch so vieles vor. Ich wollte berühmt werden, und reich, und die wahre Liebe finden.“
„WOLLTEST DU, HAST DU NICHT“
„Naja, ich dachte ich hätte noch jede Menge Zeit dafür, ich bin eben nicht so der eifrige Typ, ich wollte das Alles lieber etwas langsamer angehen, und dann die ganze Arbeit, und die Freunde, die Familie. Der Computer!“

„Können wir das ganze nicht vielleicht etwas verschieben?“
„WARUM?“
„Ich würde so vieles anders machen, wenn ich wüsste, dass ich nicht mehr lange zu leben habe!
„WIRKLICH?“
„Ähm, klar, bestimmt, ganz sicher!“
„WAS DENN?“
„Naja, so manches halt. Mehr Zeit für mich nehmen, ich wäre ehrlicher zu meinen Mitmenschen, würde keine Zeit vertrödeln, würde bewusster leben, erfüllter.“
„DAS IST WEDER KONKRET NOCH ÜBERZEUGEND.“
„Du meinst ich sollte das etwas genauer formulieren? Ist das denn wichtig?“
„STELL DIR EINFACH VOR, DEIN LEBEN HINGE DAVON AB.“
„Wenn wir schon bei konkret sind, wie viel Zeit bliebe mir denn noch?“
WAS WÜRDEST DU TUN, WENN DU NOCH EINEN TAG ZU LEBEN HÄTTEST?
„Nur noch einen Tag? Aber wie soll ich denn da berühmt werden? Oder reich? Oder wenigstens noch eine tolle Frau finden?“
SAGEN WIR BESSER 23 STUNDEN, 59 MINUTEN UND 40 SEKUNDEN.
Mit diesen Worten löste sich mein ungebetener Besucher in Luft auf und ließ mich alleine und schockiert zurück.

Zusammengekauert hockte ich in einer Ecke meines Zimmers und jammerte: „Morgen bin ich tot, Morgen bin ich tot. Was soll ich denn jetzt tun?“

„Sag es Ihnen...“ flüsterte eine leise Stimme in mir.
„Was?“
„Sag es Ihnen!“
„Du meinst Alles?“
„Ja, sag Ihnen was wichtig ist!“
„Aber sie werden mich auslachen, mich für verrückt erklären, mir nicht glauben..“
„Na und? Du weißt, das Worte nicht ungehört verhallen, sondern auf die Zeit warten, in der sie verstanden werden. Und wenn sie Dich auslachen, dich nicht mehr respektieren, was solls? Morgen bist Du tot.“
„Aber ich hab Angst!“
„Das ist menschlich. Doch wir alle wachsen nur, wenn wir uns wirklich unseren Ängsten stellen.“
„Ich soll mich also vor diese ganzen Leute hinstellen und ihnen erklären, dass unsere Politik von Konzernen gemacht ist, die nur das Gesetz der Gewinnoptimierung kennen? Dass wir auf der Suche nach etwas mehr Komfort und dem Gefühl ,besser als andere zu sein, diesen wundervollen Planeten vernichten? Dass wir mit einer Illusion von Konkurrenz leben, die in Wirklichkeit nicht existiert und uns dadurch gegenseitig das Leben zur Hölle machen? Das wir uns von den wahren Kräften des Universums durch Beton und Plastik isolieren? Dass jeden Tag Menschen sterben, weil wir zu gierig sind um anständige Preise für Lebensmittel zu zahlen? Das trau ich mich nie!“
„Wenn Du diesen Text laut vorliest, dann hast Du es ihnen grade gesagt...“
„Oh!... Naja, kann auch nicht schaden das mal auszusprechen.“
„Warum diese Welt krank ist, kann jeder Mensch erkennen, der ein bisschen die Augen offen hält. Aber ich meine das Andere. Das was wirklich wichtig ist.“
„Du meinst also...“
„Genau...“
„Aber wie sag ich das jetzt?... und noch dazu in den paar Minuten, die mir noch bleiben?“
„Wenn Du nicht weißt, wie du etwas anfangen sollst, dann tu es einfach!“
„OK!“

Alles was im Universum existiert und lebt
ist aus tiefer Liebe und Licht nur gewebt
Materie ist eine Illusion der Gezeiten
im gewaltigen Meer der Ewigkeiten

Bewusstsein erschafft und erschaffnes vergeht
Keine Blume, keine Sonne, die ewig besteht
Wir sind keine Körper, sondern reinstes Leben
Sind Geschöpfe des Einen, zu dem wir streben
Auf unserer Reise durch den Raum und die Zeit
existierend im Jetzt, nicht in der Vergangenheit

Wie eine Blüte, die sich öffnet und schließt
und aus deren Samen, neues Leben sprießt
Vergeht unsre Form im Laufe der Jahre
ein Katzensprung von der Wiege zur Bahre
Doch was stirbt, das sind nicht wir Schöpfer
Wir sind nicht der Krug, sondern der Töpfer

Wir vergehn und erschaffen in konzentrischen Kreisen
doch es ist ganz normal, dabei zu entgleisen
Denn nur durch die Fehler können wir lernen
wir finden uns selbst, wenn wir uns entfernen
Von dem was uns alle bewegt und verbindet
und uns dann wieder zurück holt und findet

Drum gehts nicht um Schuld, Sünde, Haarspaltereien
sondern viel wichtiger: nur ums Verzeihen
Sich selbst und den Andern, die mit uns fehlen
stetig sich selbst und die anderen Quälen
denn wir haben die Macht unsere Welt zu erschaffen
Sie ist so viel schöner, wenn wir dabei tanzen und lachen

Drum gib so viel du kannst, von dem was du hast
beim Wechsel der Welten ist es eh nur Ballast
Was uns bleibt sind Gefühle, Gedanken
die ganz schönen und auch die kranken
drum bleibt die Liebe das stärkste Gebot
Denn Morgen, da sind wir alle schon tot!
********Loco Mann
4 Beiträge
Zimmer 42
„Guten Morgen, Frau Krumbichler“
„Wer sind sie? Was zur Hölle wollens denn?!“, tönt es dem Jonathan gewohnt fröhlich entgegen.
„Ich bin’s, Frau Krumbichler, der Jonathan, der Zivi“, erwidert der. „ich komm um sie zu waschen und ihnen beim Anziehen zu helfen.“
„Aha, und warum?“
„Weil ich keine Lust hab Menschen totzuschießen und weil sie bestimmt lieber sauber den Tag beginnen möchten.“ Routiniert nähert er sich der missmutigen und übel müffelnden alten Frau. Die Waschlappen und die Schüssel mit dem warmen Wasser hat er sich schon vorher zurechtgelegt, er ist ja kein Anfänger mehr.
„Was ist denn das für eine Art, mitten in der Nacht! Du bist doch ein Lump, ein ausgekochter Lump bist du!“
„Frau Krumbichler, mir wär es auch lieber, wenn ich jetzt noch gemütlich in meinem Bett liegen könnte, aber leider ist es nun mal an der Zeit und sonst werd ich mit meiner Arbeit nicht fertig.“ Er reibt sich noch mal über die Augen, denn so wirklich lange geschlafen hat er nicht, der Jonathan. „Scheiße, so eine Scheiße!“
In Gedanken gibt der Jonathan der Frau Krummbichler da vollkommen recht, als er naserümpfend die Bettdecke zurückschlägt und die Windel, Verzeihung, natürlich die Inkontinenzvorlage, wie das auf Fachchinesisch heißt, öffnet.
„Scheiße, verfluchte Scheiße!“
„Ja, Frau Krumbichler.“ Der Jonathan schnappt sich das stinkende Etwas, also nicht die Frau Krumbichler, sondern das Teil, das ihre Hinterlassenschaften der letzten Nacht beinhaltet, und befördert es fachgerecht in den bereitstehenden Mülleimer. Dann schnappt er sich den Einmalwaschlappen und die Schüssel und ist bereit loszulegen.
„So, Frau Krumbichler, ich wasch sie jetzt mal da Untenrum.“
„Aha, soso, Untenrum, wie? Des gfällt dir, oder? Bist a Russ, oder was?“
„Nein, Frau Krummbichler, ich bin der Jonathan, ich komm von hier und ich könnt mir grad auch was Schöneres vorstellen.“ „Was will die denn jetzt mit den Russen?“, fragt sich der Jonathan.
Jetzt ist es eben so, dass der Jonathan zwar ein fleißiger Schüler war, sich aber sowohl mit der Lebensgeschichte von der Frau Krummbichler, als auch mit der Geschichte vom Nachkriegsdeutschland nicht so wirklich genau auskennt. Sonst wüsst er, dass die Frau Krummbichler als junge Frau in Berlin war, als wir den Krieg verloren haben und was die Russen dort mit den deutschen Mädeln so „Untenrum“ gemacht haben.., na da hätt sich die junge Frau Krummbichler sicher auch was Schöneres vorstellen können.

„So, jetzt sind wir ja schon fertig. War Doch kein Problem, oder?“
„Problem, Problem, Du weißt doch überhaupts ned, was Probleme sind!“
„Sie sind ja heute wieder gut gelaunt“, kommentiert der Jonathan. „Als ob ich mit der alten Schachtel nicht genug Probleme hätte. Die liegt einfach nur in ihrem Bett und schimpft und stinkt und ich muss mir das antun“, denkt er sich.
Trotzdem hat sie da schon a bisserl Recht, die gute Frau, denn leicht hat sie es wirklich nicht gehabt, damals, als sie sich das Kind hat wegmachen lassen müssen, damit sie nicht angespuckt wird im Dorf, weil sie an Russenbastard kriegt. Wie sie noch drei Jahr lang auf ihren Mann gewartet hat, und nicht gewusst hat, ob der jemals wieder kommt. Ganz zu schweigen davon, als er dann wieder da war, mit nur einem Bein und einer pfeifenden Lunge. Und wie sie immer wieder aufgewacht ist, mitten in der Nacht, weil er so geschrien hat. Aber erzählt hat er nie was. Hat nicht drüber reden wollen. Das hat sie dann schon verstanden. Alles hat sie ihm ja auch nicht erzählt. Das wär wirklich nicht gegangen.

Der Jonathan hat der Frau Krummbichler noch eine bequeme Jogginghose angezogen. Er lässt seinen Blick durch ihr spärlich möbliertes Zimmer schweifen und bleibt dann an einem Bild auf ihrem Nachttisch hängen. Es ist eine alte Schwarzweißfotographie, die einen jungen Mann in Wehrmachtsuniform zeigt. Um sie ein wenig abzulenken fragt er sie: „Ist das ihr Mann, Frau Krummbichler?“
Sie blickt auf das Foto und sagt: „Ja, das war mein Erich. Ein guter Mann ist das gwesen, ein guter Mann.“ Sie seufzt. „Das war im Krieg, als das gemacht wurde, da war er zwei Wochen auf Fronturlaub. Danach hab ich ihn lang nimmer gsehn.“
„Aber er ist nicht gefallen im Krieg?“
„Nein, ich hab ihn dann schon wieder kriegt, aber so fesch hat er dann nimmer ausgschaut.“ Sie kichert vor sich hin. „Nein, ganz unbeschädigt war er wirklich nimmer.“
„Das tut mir leid, Frau Krummbichler.“
„Ach mei, zumindest isser Heim kommen, da ham Andere mehr Pech ghabt. Und geblieben isser auch, Gott sei Dank.“
„Na da werden sie schon gut für ihn gesorgt haben, oder nicht?“
„Ja freilich, er war schon a Pfundskerl.“
„Das freut mich für sie.“ Der Jonathan packt seine Pflegeutensilien ein und macht sich bereit fürs nächste Zimmer. Er beugt sich noch mal über das Bett um zu sehen, ob die Klingel auch in Reichweite ist.
Da wuschelt ihm die Frau Krummbichler durch die Haare. „Du bist scho auch ein Guter, ich wünsch dir, dasst kein Krieg mitmachen musst.“
„Das wünsch ich mir auch, Frau Krummbichler. Aber ich muss leider weiter, bis später dann.“
„Ja, bis später dann.“
Als der Jonathan das Zimmer verlässt, fällt ihm auf, dass die Frau Krummbichler plötzlich ganz normal war, als sie von ihrem Mann erzählt hat. „Schon seltsam, das mit der Demenz“, denkt er sich, als er die Zimmertür hinter sich schließt.
Die Frau Krummbichler liegt lächelnd und zufrieden in ihrem Bett. Es tut ihr schon ein bisserl leid, dass sie sich immer so deppert stellt, wenn das Personal im Zimmer ist, aber wenn du ganz vernünftig bist, dann kriegst hier wegen dem Zeitmangel in der Früh nie eine gute Unterhaltung zustande.
********Loco Mann
4 Beiträge
Peter
Als Peter die Augen öffnet, ist es draußen noch dunkel und kalt. Die Mama hat ihn wie jeden Morgen aufgeweckt und ihm einen sanften und liebevollen Kuss auf die Stirn gedrückt. Er schaut sich ein wenig verschlafen in seinem Zimmer um. Noch etwas verwirrt, so als ob er den Tisch mit dem Malkasten, die bunte Nachttischlampe und seinen heiß geliebten Teddybären zum ersten mal sehen würde. Dann blinzelt er noch kurz, fährt sich mit seiner großen weichen Zunge über die Lippen und stellt bedächtig sein nackten Füße auf den Schlafzimmerboden. „Brrrrrrr, kalt!“, sagt er und kichert, weil er das Kribbeln so lustig findet. Dann schlüpft er in seine blauen Frottehausschuhe. Er mag das Gefühl des weichen Stoffs, der sich sanft an seine leicht dicklichen Füße schmiegt.

Mit einem leisen Ächzen steht er auf und watschelt hinaus in die Küche, aus der es bereits verlockend duftet. Die Mama hat schon Frühstück gemacht. Zufrieden setzt er sich an den liebevoll gedeckten Holztisch in der Küche. Natürlich auf seinen Lieblingsplatz an der Eckbank.
„Was möchtest Du heute gerne zum Frühstück?“, fragt ihn die Mama.
„Bratapfel!“, ruft Peter begeistert.
„Aber Peter, Bratapfel isst man doch nicht zum Frühstück.“
Peter guckt traurig. „Ist aber lecker“, sagt er.
„Ja, aber für Bratäpfel muss man erst den Ofen anmachen und das Vorbereiten und Braten braucht auch seine Zeit. Die haben wir morgens nicht.“
„Achso“, sagt Peter. „Hmmmm“, macht er und rollt angestrengt mit den Augen, als er überlegt. „Toast“, sagt er. „Ich will Toast - Und Marmelade!“ genüsslich leckt er sich über seine vollen Lippen. Dann schaut er kurz erschrocken, da ihm noch etwas wichtiges eingefallen ist: „Und, und ich will Kaffee!“
„Na gut, aber nur Milchkaffee, sonst wirst Du wieder so aufgeregt“, sagt die Mama.
Sie stellt ihm einen Teller mit zwei knusprigen Scheiben Toast vor die Nase und gießt ihm einen kleinen Schluck Kaffee in einen Becher mit warmer Milch.

Voller Vorfreude auf das leckere Frühstück schmatzt Peter ein paar mal, nimmt ein Messer und schmiert Butter auf den warmen und krossen Toast. Es ist ganz schön schwer das Messer in seinen knubbligen Händen zu halten, aber die Mama hat die Butter rechtzeitig raus gestellt, so dass sie sich gut streichen lässt. Danach fummelt er etwas unbeholfen am Glas mit der selbstgemachten Stachelbeermarmelade herum. Doch als er sie aufbekommt, ist er sehr stolz auf sich und grinst verschmitzt. Die Marmelade aus dem Glas zu bekommen ist wirklich nicht einfach, aber er hat viel geübt und als er sich konzentriert, gelingt es ihm gut, auch die Marmelade auf das Objekt seiner kulinarischen Begierde zu platzieren.
„Kulinarisch“, sagt er vor sich hin. Das ist ein tolles Wort, das er erst seit Kurzem kennt. Es hat irgendetwas mit Essen zu tun und er ist stolz, dass er es fehlerfrei aussprechen kann, denn das ist ein fremdes Wort. Auch seine Lehrerin hat ihn schon dafür gelobt, dass er es so schön sagen kann.
Während er nochmal „kulinarisch“ murmelt, dringt ihm plötzlich ein wundervoller Duft in die Nase. Richtig, da war ja noch sein Frühstück, das auf ihn wartet. Manchmal vergisst er sowas, wenn er nachdenkt. Er grinst bis über beide Ohren, weil er sich schon so auf sein leckeres Essen freut.

Er nimmt den Toast in die Hand und beißt herzhaft hinein.

Wie schön das ist! Das knackige Weißbrot zerbröselt knirschend in seinem Mund und schmeckt ganz knusprig. Und erst die Butter mit der Marmelade, die ganz süß und dann ein bisschen sauer auf seiner Zunge zerläuft. Genussvoll schließt Peter seine großen Augen und gibt ein von Herzen kommendes „Hmmmm“ von sich. Essen ist wirklich etwas feines!

Bedächtig und konzentriert isst er weiter. Jeder Bissen schmeckt ein bisschen anders und irgendwie noch besser als der Vorherige. Zwischendurch nimmt er immer wieder einen kleinen Schluck von seinem „Milchkaffee“. Das ist auch ein toller Geschmack und er mag das Gefühl so gerne, wenn die etwas dickflüssige Milch über seine Zunge rinnt. Zum Glück weiß die Mama, dass er zum Frühstücken so viel Zeit braucht und weckt ihn immer rechtzeitig.

„Und was machen wir jetzt?“, fragt Mama den Peter, als er fertig gegessen hat.
Da legt sich seine Stirn in Falten und er überlegt angestrengt. Dann hat er eine Idee und sagt etwas vorsichtig und mit einem scheuen Lächeln: „Nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen.“
„Richtig“, sagt die Mama.
Da wird das Lächeln auf seinem Gesicht schnell wieder richtig breit und er rutscht flott von der Bank und hopst in Richtung Badezimmer. Dann fällt ihm aber noch etwas Wichtiges ein. Wie ein junger Welpe rutscht er noch ein wenig über den Flurboden, als er plötzlich mitten im Lauf innehält. Dann stürmt er zurück und umarmt die Mama ganz doll.
„Danke für das lecker Essen, Mama!“, ruft er freudig und etwas zu laut. „Ich hab Dich lieb!“
„Ich hab Dich auch lieb“, sagt die Mama und streicht ihm durch sein dickes und dichtes Haar. „Aber bitte sei nicht ganz so stürmisch, Du bist ja schon ein großer Junge. Fast hättest Du mich umgeworfen!“
„Jaahaaa“, sagt Peter etwas maulig und geht ins Badezimmer um sich die Zähne zu putzen.

Mittlerweile mag er das auch. Früher fand er die Zahnpasta immer viel zu bitter, fast so eklig wie Salzwasser. Manchmal hat er dann ganz schön wild getobt und die Mama hat geschimpft, weil er die Zahnpasta und die Bürste durch das ganze Bad gepfeffert hat. Aber jetzt haben sie eine Zahnpasta gefunden, die nach Orange schmeckt, und seitdem putzt sich Peter wirklich gerne die Zähne.
Er genießt es, wenn die Borsten der Zahnbürste über seine Zähne reiben und wenn die kleinen Blasen des Schaums mit einem leichten Prickeln in seinem Mund platzen.

Nach dem Zähneputzen geht er gemütlich in sein Zimmer und bohrt auf dem Weg ein bisschen in der Nase. Zum Glück schaut die Mama grade nicht hin, denn die mag das nicht. Dann schlüpft er in seine Anziehsachen, die sie ihm gestern Abend zurecht gelegt hat. Bei der Hose tut er sich immer etwas schwer, da er da so lange auf einem Bein stehen muss. Aber mittlerweile bekommt er das gut hin. Sogar die Schuhe kann er sich jetzt alleine binden. Darauf ist er wirklich stolz.

Im Flur zieht er sich noch seine Jacke an.
„Was macht ihr heute in der Schule?“, fragt ihn die Mama.
„Der Nikolaus kommt!“, ruft Peter begeistert, lacht laut und klatscht vor lauter Freude in die Hände.
„Oh, das ist aber schön!“
„Jaaahaaaa!“, schreit da Peter ganz laut, hüpft auf und ab und trampelt vor lauter Glück mit den Füßen.
Da muss auch die Mama lachen, als sie sieht, wie sehr er sich freut.
„Was bringt Dir denn der Nikolaus mit?“, fragt sie.
„Ski“, antwortet Peter wie aus der Pistole geschossen.
„Wahrscheinlich meinst Du die Kurzski, die wir neulich zusammen ausgesucht haben“, meint die Mama. „Aber die bringt das Christkind, nicht der Nikolaus.“
„Achso“, sagt da Peter, guckt etwas traurig und zuckt mit den Schultern.
„Dafür hat der Nikolaus bestimmt ein paar Nüsse und Mandarinen dabei und vielleicht auch Lebkuchen“, macht sie ihm Hoffnung.
Da schleicht sich schon wieder ein Lächeln auf sein feistes Gesicht. Lebkuchen mag er nämlich besonders gerne.
„Der Bus kommt sicher bald, gehen wir doch schon mal raus“, sagt die Mama und ihre Mundwinkel zucken dabei leicht nach oben, da sie schon ahnt, was gleich passiert.

Sie öffnet die Tür und eiskalte Luft strömt in den Flur.

„UUUIIIIII!!!“, quietscht Peter. „Schnee, Schnee, Schnee!“
Er stürmt lautstark in den kleinen Garten vor dem Haus, der über Nacht in knietiefem Pulverschnee versunken ist, und lacht aus vollem Herzen. Mit seinen Händen greift er in das lockere Weiß und wirft es jauchzend in die Luft. Er streckt seine Nase in den Himmel und lässt sich den flockigen Schneestaub aufs Gesicht fallen. Die schnell schmelzenden Kristalle bilden kleine Wasserrinnsale, die ihm über die rot glänzenden Wangen in die noch spärlich wachsenden Bartstoppeln rinnen. Die Kälte kümmert ihn nicht. Er spürt sie nicht mal vor lauter Freude.
Peter tanzt durch den frischen Schnee und singt und lacht dabei. Während ihm seine Mutter mit einem zufriedenen Lächeln zusieht, dämmert langsam das erste Tageslicht über die Berge.

Die Nachbarn sitzen im Haus nebenan am Frühstückstisch im rustikalen, leicht angestaubten Esszimmer. Eigentlich kann sie ihren Mann schon lange nicht mehr sehen, der sich wie immer hinter dem Allgäuer Anzeiger vergräbt. Aber man lässt sich nicht scheiden, das gehört sich nicht. Wo sollte sie auch hin mit ihrer kleinen Rente? Das Geschrei aus dem Nachbarsgarten schreckt sie aus der täglichen Morgenlethargie.
„Kruzifix, luag dr des o!“, zischt sie. „Jetz isch dr Bua scho futzeh Johr und schpinnt allad no wia a klois Kind. Frianer hät ba des auf kaufbeire weggschpritzt...“
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