********usse:
Wer ist denn "man"?
Mit diesem Pauschalisieren machst du es dir zu einfach
wenns so einfach wäre, wärs einfach. Ich habe schon vorher erwähnt, dass es als objektives Statement, soweit solche machbar sind, gedacht war, es geht nicht um meine subjektive Wahrnehmung; hier wenn gewünscht, mehr in Detail:
War das die Brigitte, die sich ausgedacht hatte,
normale Frauen als Models zu nehmen? Dass es trotzdem Models waren, aber halt keine dünnen, wurde nicht unbedingt an die grosse Glocke gehängt, es hat aber an sich nicht funktioniert.
Als Werbegag war es gut, aber es stellte sich heraus dass man (also *frau*, leserin im allgemeinen in diesem Fall), obwohl man ja so laut schreit, dass man in dieser Hinsicht diskriminiert wird, sich doch lieber schlanke bis überschlanke Models sehen wollten (und da auch eher bereit waren, für eine Zeitschrift mit solchen Bildern zu bezahlen), egal was man selbst von sich glaubt oder behauptet.
Dove hat genauso eine Werbekampagne mit vermeintlich *normalen*Frauen gestartet. Es war gut, weil man drüber gesprochen hat und man sich damit
differenziert hat. Es ist ja heute so politisch korrekt. Dass es trotzdem überdurchschnittlich SCHLANKE Frauen sind, die da gezeigt werden, will wohl keiner so wirklich wahrhaben. Auch der Werbeffekt ist relativ, - wenn eine schlanke frau einen Orangenhautwundermittel anpreist, glaubt man (frau) ihr mehr - das Produkt wird eher gekauft;- , als wenns eine dicke machen würde... warum wohl?
Es ist auch nichts Neues. Man spricht gern von kurvigen Models der 50er Jahre- aber schaut euch die Bilder von Marylin und Co an- sie mögen Brüste und Hüfte gehabt haben, die umso auslandender wirken, weil die Taillen so schmal sind, aber es sind durch weg zierliche Frauen. Auch im 19 und 18 Jh, gerade in wohlhabenden Kreisen wurden eher schlanke Menschen als schön definiert.
Guckt euch Rubens an- er mag einen besonderen Typus Frau auf eine bestimmte weise dargestellt haben, aber
dick sind diese Frauen proportional gesehen keineswegs, auch wenn viele das so heute wahrnehmen wollen, weil sie nicht
glattgebügelt sind.
In der Modeindustrie ist es auch bekannt, dass es nicht der Druck der Designer ist, dass man vorrängig schlanke bis sehr schlanke Models für die Kleidung nimmt, sondern, die Frauen kaufen Kleidung, die an
normalen Figuren gezeigt wird, schlechter, sie wollen schlichtweg sie dann nicht so gern SEHEN, egal was sie nachher mit voller Überzeugung sagen.
Wieviele Outings von Models/Schauspielerinnen, die ihr (Unter-) Gewicht mit Bulimie und Co im
Zaum halten muss man noch hören- also ich meine, meist, wenn sie älter sind, natürlich,- dass sie so dünn sein mussten, damit man sich ihre
Arbeit anschauen will? Dass etwas gekauft wird oder nicht ist ja praktisch die beste Messlatte für die Wahrnehmung der Masse im allgemeinen- und das meine ich mit *man*.
Nochmals, es ist ja egal, wie man es für sich dann am Ende es sieht und handhabt.
Und natürlich gibt es bbw Liebhaber, ist doch schön? Das zeigt doch umso mehr, dass es nicht wichtig ist, wie
man im allgemeinen Bilder konsumiert (weil ich glaube, hier wird schon wieder Realität mit Bildern verwechselt). Wäre doch ein Grund alles gelassener zu sehen anstatt unterschiedliche Sachen mit unterschiedlichen Ursachen und Wirkungen alle zusammen und sich selbst sofort in eine Schublade zu stecken?
Nochmals, ich persönlich sehe das Problem auch eher in der (Selbst)Wahrnehmung der Frauen als in der Wahrnehmung der Männer. Welche hier wohl auch von dieser Seite löblich anzumerken wäre.
Ob das einen weiterbringt, einige Sachen auszupicken, um sich sagen zu können, dass etwas rosiger ist als es ist, muss man für sich selbst entscheiden.