Hausarbeit
Oh, wie hatte sie ihn ausgelacht. Seine, in völligem Ernst vorgetragenen, Vorstellungen erschienen ihr zutiefst skurril. Nicht etwa krank oder pervers, sondern einfach lächerlich. Es würde ihn erregen, wenn sie für ihn gewisse Hausarbeiten erledigen würde. Der Rest seiner Wünsche, wie z.B. dass sie dabei passend gekleidet sein sollte, am besten in Latex und mit diversen Einschränkungen, also Fesseln, Riemen, Halsband und ähnlichem, klang dagegen schon geradezu normal.Allerdings hasste sie Hausarbeiten schon seit ihrer Kindheit. Sie war irgendwann von ihrer Mutter regelrecht aus der Wohung geworfen worde, weil sie sich von früh bis spät bedienen lies. Jedesmal, wenn ihre Mutter sie zwang, ihre Klamotten aufzuräumen, die Wäsche zu erledigen oder, Gott bewahre, gar staubzusaugen, fühlte sie sich tief gedemütigt. In irgendeiner Form mit Staub und Dreck zu tun zu haben, löste bei ihr heftige Abwehr und sofortige Flucht aus. Sollte sich doch jemand anderes darum kümmern!
Sie mochte schicke und extravagante Kleidung. Sehen und Gesehen werden, vor allem bewundert werden, war ihre Leidenschaft. Sie hatte ihre Partner auch meistens so ausgewählt, dass sie sich nie Gedanken machen musste, wie die Kleidung wieder sauber wurde, wer sich um die niederen Dinge kümmerte. Sie trug ohnehin nur selten ein Kleidungsstück zweimal.
Nun ja, sie hatte sich trotzdem auf diesen Kerl eingelassen. Sein Latexfetisch störte sie nicht, sie hatte selbst schon einiges aus Latex besessen. So ein paar Mal in einem Zofenkleid durchs Haus zu trippeln, würde ihr nicht wehtun. Und bestimmt ergab sich schnell eine Gelegenheit, ihm klarzumachen, dass sie in einem glamourösen Ballkleid aus Latex noch viel besser aussehen würde. Natürlich irgendwo in der Öffentlichkeit!
Aber das jetzt? Sie konnte nicht glauben, was er mit ihr gemacht hatte! Er hatte sie zu einer gefesselten, unbeweglichen Statue degradiert! Durch die dicke Maske konnte sie nichts sehen, nicht sprechen und kaum etwas hören. Hin und wieder drangen leise Musik oder Geräusche von anderen Menschen zu ihr durch, aber niemand scherte sich um ihre Anwesenheit. Sie war ein Ding! Niemand konnte sie bewundern, wie sie elegant herumstolzierte. Sie war eine schwarze, fast formlose Latexstatue. Der dicke schwarze Latexcatsuit hatte ihr ja noch gefallen. Als er ihre Arme hinter ihrem Rücken fesselte, dachte sie, dass die Hausarbeiten ihr wohl erspart bleiben würden. Dann stopfte er sie in diesen viel zu weiten und steifen Latexsack und zog ihr die Maske über den Kopf. Um sie schließlich an dieser Stange regelrecht anzumontieren. Die Stange hielt sie aufrecht und unbeweglich. Die restlichen Fesseln waren daran angeschweißt. Ein Dildo und ein dicker Plug wurden durch eine kleine Öffnung in den Sack eingeführt, stopften sie von unten und stützten sie, das Halsband mit dem Knebel hielt ihren Kopf aufrecht, mehrere Querstreben und Riemen verhinderten jede Zappelei ihrerseits und das Ding, das wie eine Vase ausgesehen hatte und in dem jetzt ihre Füße steckten, war ebenfalls fest mit der Stange verbunden. Und dann hatte er die Stange mit ihr zusammen auf dieses Gerät montiert und sie somit zu einem Teil davon gemacht!
Unter ihr erwachte der Staubsaugeroboter schon wieder zum Leben und fuhr die nächste Runde durch die endlosen Zimmer.