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[Story] Geist in der Dunkelheit

*******iac Mann
6 Beiträge
Themenersteller 
[Story] Geist in der Dunkelheit
Da stehst Du nun in mitten des Raumes, dessen Dimensionen Du nicht kennst. Auf eigenartige Art und Weise bist Du Dir aber sicher, dass Du genau in der Mitte stehst. Deine Arme strecken sich zu Wänden aus, die Du nie berühren wirst. An Deinen Handgelenken spürst Du die Fesseln, spürst ihren gleichbleibenden unerbittlichen Zug, der Dich in Deiner Position verharren lässt. Genauso verhält es sich mit Deinen gespreizten Beinen und den Riemen an Deinen Knöcheln. Um Deinen Hals windet sich das Halsband. Dein Kehlkopf hüpft mit jedem Schlucken dagegen, versucht, sich daran vorbeizuwinden. Das Halsband geheißt Dir Haltung. Irgendwo über Dir muss die Leine befestigt sein, straff und gespannt. So stehst Du da.

Dein Atem pfeift in schnellem Rhythmus durch Deine Nasenlöcher. Gegen den Gaumen drückt sich eine dunkle Kugel, die fest auf Deiner Zunge eingebettet ist wie ein Edelstein auf einem Samtkissen. Die Kugel rührt sich nicht, da auch sie von elastischen Riemen gehalten wird, die deine Mundwinkel auseinanderziehen.

Die dunkle enge Membran drückt gegen Dein Gesicht, umschließt Deinen ganzen Kopf und alles andere. Perfekte Passform, wie ein ummantelnder Sog, so ganz glatt und makellos. Das Hören ist nunmehr ein Rauschen, der grisselig brummende Herzschlag, der sich nicht mehr damit begnügt, allein in Deiner Brust stattzufinden. Er pulsiert in Deinem Kopf, bildet Deine Aura. Er lässt Dich schweben im süßen Nirgendwo Deiner Fesseln.

Blindheit. Schönheit. Allein das Fühlen bleibt. An Deinem ganzen Körper ist es präsent. Eine einzige knallenge Hülle - so gleitet Deine neue Haut auf einem hauchdünnen Film aus Schweiß über Dich. Du windest Dich in den Fesseln, machst kleine Bewegungen, streckst Dich. Immer spürst Du es gleiten, spürst es haften auf Dir. Du bist ein auf Hochglanz poliertes Stück Klavierlack. Du saugst das Licht auf, wirfst matte Spiegelungen zurück und reißt gleißende Spitzlichter in die Dunkelheit.
Es umschließt Deinen Torso. Beim Einatmen arbeitest Du dagegen an. Beim Ausatmen, kämpft es Dich zurück, bleibt bei Dir ganz eng. Keine Luftblase, kein Fältchen, nur Umarmung und Innigkeit. Es schmiegt sich in Deinen Schritt. Es formt Deine Schenkel. Du wirst in Echtzeit aus schwarzem Obsidian gemeißelt, während es lustvoll und gierig über Deinen Körper schmatzt. Du lässt es geschehen, rauschendes Bumm Bumm Bumm in Deinen Ohren gedimmt wie die Bässe einer Disco, in sie Dich nicht reingelassen wollen.

Und dann schwingt hinter Dir die Tür auf, glaubst Du. Die Luft um Dich herum strömt pflichtbewusst an Dir vorbei und reißt Deine Aura mit sich. Du spürst es auf Deiner neuen Haut. Es wird kurz kalt. Härchen wollen sich aufstellen und ein Schauer schnellt Deinen Rücken empor. Du kneifst Deine Pobacken zusammen, drückst Dein Becken nach vorne. Du gehst tief in den schwarzen Druck, hinein in die kühle und warme Berührung, die dich nicht loslässt, die immer nur reibt, geduldig streichelnd wie Melasse in Zeitlupe. Sie kommt immer mit, spannt sich über Wölbungen und Täler. Ketten rasseln. Halsband eng an der Gurgel. Dein Atem lässt einem trockenen Schlucken den Vortritt. Da schließt sich die Tür auch wieder, ... glaubst Du. Nein, Du weißt es. Nun hörst Du sie mit metallischem Schallen einrasten.

Schritte erklingen. Nicht laut. Sind es Schritte? Das Tosen Deines Blutes übertönt alles. Dein Atem pfeift durch die winzigen Löcher der Gummimembran. Es sind Schritte. Oder vielmehr nur ein einziger Schritt. Du spürst eine Erschütterung im Boden. Jemand lässt sich Zeit. Jemand schleicht sich an. Du könntest Dir die Schritte auch nur eingebildet haben, so unregelmäßig tauchen sie auf, so langsam. Das Rauschen in Deinen Ohren unter der Haube unhörbar und alles übertönend. Du bist Dir sicher, dass es Schritte sein müssen. Die Tür hast Du Dir nicht eingebildet!

Der kühle, marmorne Ölfilm gleitet um Deine Rippen, als Du Deinen Torso drehst. Kalte, geduldige Liebkosung schmiert über Deinen ganzen Körper, als Du versuchst Dein blindes Antlitz nach hinten zu wenden. Vergebens.

Dann beginnt es. Zunächst ist es nur ein sachtes, unbestimmtes Glühen. Doch die Wärme wird intensiver. In Wellen trifft sie auf Deinen Rücken, auf Deine Hüften und Dein Gesäß. Die Wellen werden von Dir aufgesogen im Rhythmus Deines Blustroms. Die lackschwarze Membran, die Dich umgibt, leitet die Impulse ab, lässt sie wohlig über Dich hinwegziehen. Noch stärker werden die Empfindungen. Das Kribbeln in Dir kommt von einem Punkt, ja, von einem Körper, genau hinter Dir. Eine andere Aura nähert sich. Sie schiebt sich gegen Dich, beschießt Dich mit Körperwärme, Duft und ... Gegenwart. Die Impulse, die Dich am Rücken treffen, wandern zwischen deinen Beinen entlang ins Zentrum und donnern aus Dir heraus. Du keuchst, während Du merkst, dass Du nicht atmest. Die Wärme kommt näher. Sie ist nun an deiner gesamten Rückseite zu spüren. Zwei heiße Kreise schweben an Deinem Hintern - und werden zu Realität, als Dich Hände fassen.

Finger graben sich in Dein Muskelfleisch, lassen es durch die Windungen des knallengen Kokons gleiten. Dein Fleisch jauchzt - Dein Arsch gepackt von sinnlichen Händen! Du spürst den Atem in Deinem Nacken. Aus diffuser Hitze wird heißkalte Berührung. Ein Körper drückt sich gegen Dich. Die Hände halten Deine Hüfte. Brüste drücken sich gegen Deinen Rücken, während jemand Deinem Kopf plötzlich ganz, ganz nah ist.

"Na, was haben wird denn hier?", fragt sie.
*********ch_3 Mann
118 Beiträge
*knicks*
Sehr sehr gut Geschrieben 😊.
🖤lichen Dank für das kleine Kopfkino.
Liebe Grüße Yvonne
*****axx Paar
270 Beiträge
Sehr schön. Es bedarf weiterer Folgen.
(Und ein extra Lob für die Rechtschreibung und den gewählten Ausdruck)
*******iac Mann
6 Beiträge
Themenersteller 
Ihre Stimme streicht Deinen Nacken hinauf wie ein Samthandschuh, der mit Diamantenstaub bedeckt ist. Wie ein warmes, tiefes Schrillen vibriert sie in Deinem Hinterkopf. Deine Nackenhaare wollen sich aufrichten, doch die schwarze Membran, die Dich überall umgibt, macht keinen Platz dafür. So empfindest Du ein scharfes Prickeln und ein Schauder krabbelt Deine Wirbelsäule hinab.

Ihre Handflächen liegen auf Deinen Hüftknochen. Die Finger strahlen hinab ins pulsierende Zentrum, das sich nun gegen Deine zweite Haut wölbt und drückt, Platz braucht, immer mehr, mit jedem Herzschlag, jeder einzelnen Kontraktion Deines Herzmuskels, die Dein Blut durch Dein System schießen lässt, und das Ding wachsen lässt. Ihre Finger berühren es nicht. Sie liegen nur auf Dir und halten Dich. Du spürst ihren Venushügel an Deinen Pobacken, spürst, wie ihre Oberschenkel gegen Dich drücken. Du fühlst ihren kleinen Atem, so ruhig und kraftvoll an Deinem Brustkorb, der sich so viel schneller hebt und senkt. Es krisselt in Deinem blinden Sichtfeld. Das Rauschen in Deinen Ohren wummert wie der Soundtrack eines Actionfilms.

Ihre Wange liegt dicht an Deiner. Ihr teilt euch einen Mundwinkel. Du spürst sie sprechen.
"Ist das etwa alles für mich?" Samt und Glasscherben.

Die beiden Hände auf Deinen Hüften springen auf, ganz wie Spinnen, die sich in Lauerstellung begeben. Zehn spitze Krallen graben sich in Dein schwarz-gummiertes Fleisch. Alsbald wandern sie Deinen Torso hinauf, über Deine Flanken, Deine Rippen. Es ist, als würden sie Furchen hinter sich herziehen. Eisige Blitze wabern hinter ihnen her. Du drückst reflexartig Deinen Rücken durch. Dein Körper im Vakuum Deiner zweiten Haut reibt gegen ihren. Du genießt ihre Wärme. Deine Muskeln spannen sich an, Du atmest scharf ein. Sie packt Dich an der Brustmuskulatur, schiebt ihren Körper noch mehr gegen Dich, während Du in den Ketten hängst.
"Shhhhh!"

Für ein paar Herzschläge hälst Du inne. Die Hände auf Dir wandern weiter, sind nun wieder vornehmlich Finger, die Tasten und suchen ... und finden. Zwei flammende Schmerzpunkte lodern auf, als Deine Brustwarzen zusammen gekniffen werden. Du schreist:"Fuck", was Dein Knebel pflichtbewusst in ein unartikluiertes Stöhnen übersetzt.

Dann pausiert Deine Existenz, denn eine Hand bedeckt nun Deine Nasenlöcher. Mit festen Griff zieht sie Deinen Kopf in den Nacken. Dein Körper kämpft um Atem, doch alles was Du bekommst ist Vakuum und Latex. Latex, das an Deinem Gesicht haftet, an Deinem Kopf, an Deinem Kinn und Deinem Nacken. Latex ist an Deinem ganzen Körper. Du fühlst es. Du bist darin komplett eingeschlossen. Du bist nur Körper. Du bist ein Objekt. Ein schönes Möbelstück, das pulsiert und keucht und sich windet in ihrem Griff. Du bist nur für sie da.

Nocheinmal versuchst Du zu atmen. Dein Brustkorb kämpft darum, Deine Lungenflügel aufzureißen - wieder erhälst Du nur Unterdruck und unerbittliches Nichts.
Da packt ihre andere Hand Dein Genital. Finger umschließen das runde, pralle Paket, das da nahezu birst, da es keinen Platz findet. Alles wird nun gehalten: Dein Leben, Deine Lust. Du liebst diesen Griff, möchtest leben und sterben darin. Nervenenden feuern. Alles wird zu einer Singularität.
Und sie lässt endlich los. Luft fiept durch Deine Nasenlöcher, eilt in Deine brennenden Lungen. Dein Kopf wird ganz leicht. Hastig stößt Du Atem aus, brauchst nochmal Luft, viel mehr Luft. Aber sie sagt nein. Hält wieder zu. Du zappelst.
Währendessen schafft die Hand da unten Ordnung. Sie fasst Dich. Und unter der ölig gleitenden Schicht zwischen Dir und der Membran darf er sich bewegen, darf er sich endlich aufrichten - Atmen war doch eigentlich nie wichtig, oder? Eintausend stumme Schreie entfahren Deiner trockenen Kehle und verhallen ungehört hinter der schwarzen Gummikugel, die ungerührt auf Deiner Zunge ruht. Alles wird kurz sehr einfach.
Du wirst still, weil sie Dich hält, weil die Zeit einfriert.
Dann darfst Du Atmen. Ihr Arm ruht auf Deinem Brustkorb, ihr Kopf auf Deiner Schulter. Du spürst sie lächeln. Du atmest. Sie hält Deinen erigierten Penis. Alle Kanäle sind offen. Deine Nervenbahnen glühen. Du atmest. Sie ist bei Dir, nur für Dich. Du bist ein verdammtes, anonymes Objekt, ein glänzendes Stück Klavierlack - und Du willst nichts anderes sein als das.
*****axx Paar
270 Beiträge
Auch dieser Teil der Story ist gelungen .
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