Materialstärke . . .
je dünner Latex ist, desto dehnbarer - wie bei Luftballons.
Logisch, nicht wahr ...
Übersetzt auf eng anliegende Klamotten heißt das, je dünner, desto enger kann der Anzug gefertigt werden, und Du kannst ihn immer noch (relativ) bequem anziehen und Dich darin noch bewegen. Meine Definition von "dünn" ist 0,15 bis 0,35mm .
Wenn der Anzug restriktiv eng sein soll, empfehle ich 0,6 bis 1,0 und dem Hersteller sagen, er soll ihn eng bis sehr eng anfertigen. (gemessenes Maß minus wenige oder einige cm für entsprechend enge Passform) .
Z.B. bei 0,8 und sehr eng, brauchst Du einige Zeit, ihn anzuziehen und bist in der Bewegungsfreiheit (Beugen, Arme nach oben, sitzen u.a.) eingeschränkt. Die Belastung auf die Nähte steigt, also sollte die Fertigungsqualität beim Hersteller und die Klebbarkeit des Materials (Latex ist nicht gleich Latex ...) gut sein. Sonst reißt nicht das Material, sondern die Klebung ..
Auf der anderen Seite sollte, wer das Gefühl von streichelndem, sich bewegendem Latex auf der Haut mag, Stärke 0,5 - 0,8 und "weit" wählen. Materialstärken darüber sind zwar auch möglich, aber dann sieht der Anzug fast wie ein Hazmate Suit aus ... wer's mag: 1,2 - 1,5 und "weit" bis "sehr weit".
Ein Feind von Latex Anzügen sind Kanten und Spitzen, die beim Gehen oder sonstigen Bewegungen "im Weg" sind. Tischecken, Bettkanten, Haken, Türschnallen usw. Beim Vorbeigehen berührt, das Latex hängt sich ein und die Person geht weiter. Das material dehnt sich, und dann ... Wenn die Materialstärke dünn und dehnbar ist, dann ist die Chance, das "plopppp und fffft" - den Riß - zu vermeiden, größer als bei dickerem Material. Das stärkere Latex dehnt sich weniger, bremst dafür die Bewegung etwas stärker, aber dicker = stabiler ist keine gültige Regel.
Ein weiterer Punkt ist die Pflegefreundlichkiet ...
Dünneres Latex klebt beim Trocknen stärker und ziemlich zuverlässig zusammen. Klamotten aus dickerem Material ( 0,6 aufwärts ) hängen beim Trocknen schwerer und formstabiler und trocknen daher auch innen gut ab, ohne viel Berührung, d.h. ohne zu verkleben. Nur noch Talcum rein und ab in den Schrank, statt der nervigen auseinander - zupselei der zusamemngepappten Schichten bei dünnem Material ... ( das gilt natürlich nicht für die Fraktion der Silikon-Anhänger. - Ich persönlich empfehle Silikon innen zu vermeiden, da die Latexschichten sonst im Schrank luftdicht aufeinander liegen, was zu echten Verklebungen führen kann. Abgesehn davon ist zu lange eingefettetes Latex fast getränkt damit und im Reparaturfall nicht mehr, oder nur nach aufwendiger Entfettung klebbar. )
PS. diplomatisch ausgedrückt, haben Latex-Teile von Orion in den letzten acht bis zehn Jahren große Ähnlichkeit mit Latexa-Produkten. Neuheiten, die Orion vorstellt hat, waren ein oder zwei Jahre später gleich oder ähnlich im Latexa im Programm zu finden.
Zu Latexa: das Material ist nicht schlecht, die Verarbeitung vieler Teile, auch der Anzüge, ist oft eine Mischform aus getaucht und geklebt. zusammengeklebten getauchten Teilen. - Getauchte Teile werden, meistens sehr ordentlich, zusammengeklebt. Das spart Arbeitszeit und hat auch den Vorteil aller getauchter Teile, dass an Stress-Stellen wie unterm Arm oder im Schritt keine Klebenähte aufplatzen können. - Klebenähte sind ja auch weniger elastisch, da die Materialstärke im Nahtbereich doppelt so hoch ist ...
Latex-Schneider, die Rollenware verarbeiten, würde ich nach der Herkunft des Materials fragen. Ich persönlich halte die Produkte von 4D immer noch für die besten. Gleichmäszigkeit der Oberfläche, der Materialstärke und der Farben sowie die Klebbarkeit sind immer noch die besten, wenn auch andere Hersteller ( radical rubber z.B.) mit günstigeren Preisen locken.
ok? liebe Grüße
Micha