Vakuumbett
Hallo zusammen, nachdem wir hier in der Gruppe schon so einige Ideen und Anregungen bekommen haben möchten wir euch unser Vakuumbett kurz vorstellen.
Vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen bei der Umsetzung ähnlicher Projekte, liefert Lösungsansätze oder findet schlicht gefallen.
Zielsetzung war ein transportables und möglicht leicht zu reinigendes Vakuumbett, das ggfs. auch auf Veranstaltungen und Party oder für Fotoshootings zum Einsatz kommen kann.
Basis ist natürlich der Rahmen, dafür bietet sich 30mm Alurohr geradezu an und das funktioniert auch gut.
Innen gibts natürlich umlaufend Bohrungen, damit die Luft gleichmäßig abgesaugt wird. Die Eckverbinder sind 3D-gedruckt mit Arretierungsnasen damit man es nicht falsch zusammenstecken oder verrutschen kann.
Außerdem haben die natürlich auch ein Durchgangsloch und einen Kugelsitz für den Anschlussstutzen zum Evakuieren.
Der Anschlussstutzen enthält ein Kugelventil zum Absperren und außen den Anschluss zum Staubsauger sowie innerhalb des Ventils den Anschluss für die Vakuumpumpe.
Zwecks Transportabilität mussten die Rohre der langen Seiten natürlich geteilt werden. An dieser Stelle hatten wir zuerst auch 3D-gedruckte Kunststoffverbinder drin welche aber bei den ersten Tests schnell mit einem lauten Krachen den Dienst quittiert haben. An dieser Stelle ist das Biegemoment für Kunststoffteile dann doch zu groß, bei den Eckverbindern klappt das aber tadellos.
Verbindungsstücke an den langen Seiten also aus Alurohr mit 5mm Wandstärke nachgerüstet - hält.
Weiters sollte es, um ein gutes Feeling zu erzeugen und damit nicht ständig ein Staubsauger laufen muss, möglichst dicht sein.
Nachdem wasserdichte (und damit auch weitgehend luftdichte) Zips in den benötigten Dimensionen nicht gut verfügbar, bzw. teuer waren haben wir einige Versuche mit normalen Zips und darüber überlappenden Dichtlippen aus Latex gemacht was aber nicht besonders erfolgversprechend war.
Die Variante die Enden um eine Stange aufzurollen welche man hin und wieder sieht fanden wir sehr unpraktisch und auch nicht wirklich dicht.
Unsere Lösung ist nun den Latexschlauch zwischen 2 "Magnetklebestreifen" zu klemmen. Ein paar Klammern helfen an den Seiten noch besser zu dichten und sichern gegen verrutschen.
Mittlerweile gibts auch stärkere Neodym-Magnetstreifen, die allerdings nicht ganz günstig sind, dann könnte man ggfs. die Klemmen auch weglassen.
Das Latex selbst bei diesem Projekt der einfachste Teil. Es wurden schlicht 2 Bahnen 0,35er mit ca. 2,5m länge zu einem Schlauch verklebt. An einer Ecke gibts ein (verstärktes) Loch für den Anschlussstutzen, und eine Öffnung mit kurzem Kragen für den Kopf damit es schön dicht bleibt.
Die Schlauchvariante hat zwar den Nachteil, dass auf beiden Enden verschlossen und abgedichtet werden muss, ist dafür aber einfacher zusammenzubauen zu reinigen und vor allem auch besser zu trocknen.
Ursprünglich hatten wir anstatt der Kopf/Hals-Öffnung nur ein Luftloch, den Kopf also im Inneren.
Nach ein paar Tests fanden wir das aber zu unbequem, ganz besonders bei starkem Vakuum.
Außerdem hat "Kopf-aussen" ein paar weitere Vorteile, so ist das Bett z B. auch für manche Personen die sonst nicht gern "eingesperrt" sind recht angenehm.
Auch sollte man ggfs. beachten, dass es (un-)erwünschte Nebeneffekte gibt wenn nicht Mund UND Nase nach außen Atmen können ;-).
Nicht zu unterschätzen ist übrigens auch das kühle streichelnde Gefühl wenn die Luft nach einer Session wieder in das Bett strömt.
Für das "komplett-eingeschlossen-Feeling" wird noch eine Kopfmaske folgen die man auf Wunsch drüberzieht, das sollte dann zusätzlich auch noch ein bisschen besser abdichten.
Material dafür haben wir dank eines tollen Forenmitgliedes schon da, falls ihr ein gutes Schnittmuster dazu kennt wären wir für Tipps dankbar!
Was bleibt noch? der Kernpunkt jedes Vakuumbettes, das Vakuum...
Grundsätzlich wird mal per Staubsauger die größere Luftmenge abgesaugt und dann der Kugelhahn geschlossen.
Damit das mobil und unabhängig funktioniert erledigt das ein Akku-Modell eines bekannten Werkzeugherstellers.
Danach übernimmt die Vakuumpumpe.
Es ist eine 24V Membranpumpe, die mit ein wenig Elektronik (schemenhafter Schaltplan im Bild ) sowie einem Druckschalter versehen und in ein 3D-gedrucktes Gehäuse verpackt wurde an das ein Werkzeugakku angesteckt wird.
Die Elektronik regelt Drehzahl und Drehmoment auf ein recht erträgliches Maß herunter und der Druckschalter sorgt dafür, dass die Pumpe nur läuft wenn sie auch benötigt wird, das hält den Lärmpegel insgesamt auf einem sehr erträglichen Level.
Bzgl. Transportabilität: alles zusammen gepackt bildet etwa eine Rolle (bzw. einen Sack) von 25cm x 1m bei einem Gewicht von knapp 10kg (incl. 2 Akkus).
Nicht unbedingt etwas für die nächste Bergtour, aber grundsätzlich kein Transportproblem, und auch unabhängig vom Stromnetz, falls man es doch mal Outdoor einsetzen möchte...
Liebe Grüße vom
Sonderpaerchen