Aus gegeben Anlass und weil ich schon sehr traurig in, dass es dieses Jahr ausfällt, hier mein Bericht zu einem meiner Herzensläufe,:
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HammerTrail auf Bornholm
Durch mehrfache Urlaube auf Bornholm, haben mein Mann und ich gerade den Norden der Insel kennen und lieben gelernt.
Felsig, rau und schroff, Natur pur und direkt am Meer.
Beim Googlen stießen wir dann auf diese interessante Laufveranstaltung.
Als Schleswig-Holsteiner liegt Dänemark näher, als manch anderes deutsches Bundesland, so dass wir schon an anderen Orten die außerordentlich entspannte Wettkampfatmosphäre kennen lernen durften.
Auf der Webseite (Hammertrail.dk), wird der Lauf als anspruchsvollster Traillauf Dänemarks beworben.
Diese Veranstaltung findet sowohl im Winter, als auch im Frühjahr statt. Wir entschieden uns für die Sommeredition.
Man kann zwischen acht unterschiedlichen Streckenlängen wählen:
100 Milen/50 Milen/50km/25km-Nacht/ 25km-Tag/17km/8km/ Kinderlauf.
Wir entscheiden uns für die 25km Tagdistanz, unwissend, was auf uns Küstenkinder ohne große Trailerfahrung zu kommt.
Die Anreise erfolgt mit dem Auto über Rügen bis Sassnitz, dann steigen wir auf die Fähre und nutzen auf der Insel die öffentlichen Verkehrsmittel.
Nach dem Beziehen der Unterkunft, beschließen wir nach der Anreise unsere Beine zu lockern und laufen Richtung Austragungsort, zu Füssen des Hammerknuden am Hammerso.
Der Adrenalinspiegel steigt, als wir unsere Startunterlagen in den Händen halten.
Am kommenden Morgen gehen wir vor dem Frühstück zum Start der 100Milen Läufer (Teil der UMTB-Serie), die schon jetzt alle Helden sind, denn sie“ kreisen“ auf der 25km Strecke 7x plus Prolog.
Wir nutzen den Tag vor dem Tag, um Teile der Strecke zu erkunden und legen dann die Füße hoch.
Unsere Rucksäcke sind natürlich mit dem, was der Veranstalter vorbereitet, denn das alles wird vor dem Start kontrolliert.
(Trinkrucksack/-Weste, Pflaster, Becher, Thermodecke, Verbandszeug, und das aufgeladene Handy)
Am Abend vor unserem Lauf findet der 17km und 8km Lauf statt, parallel dazu die Pastaparty.
Die Teilnehmerzahl für den 25kmTaglauf ist die höchste der gesamten Veranstaltung.
Mein Mann und ich laufen jeder unser eigenes Rennen und „verabreden“ uns im Ziel.
Am Start wird ganz entspannt von 10 rückwärts gezählt und schon geht’s los.
Nach nur 500m kommt der erste knackige Anstieg. Es ist aufregend, die Zeit vergeht wie im Fluge. Man muss sich so auf die Strecke konzentrieren, die Füße mit Bedacht setzen, nach den Wegmarkierungen schauen, sich von der märchenhaften/urwaldähnlichen Natur beeindrucken lassen. Bergauf-bergab, springen und abbremsen, an entgegenkommenden Läufern der anderen Distanzen vorbei, gehen, wandern, wieder ins Laufen kommen, das Gleichgewicht halten….
Bei Kilometer 12 „rast“ eine Dänin furchtlos den Abhang an mir vorbei. Ich bin erschrocken, mit welchem Mut und welcher Geschwindigkeit sie die Berge hinabrennt, von da an laufen wir im Wechsel voreinander, hintereinander.
Letztlich wird ein GEMEINSAM daraus, ein Miteinander.
Als wir das Ziel schon sehen, gibt es noch einen kleinen anstrengenden Schlenker in die Höhe, ein letzter schmerzhafter Anstieg, für die müden Oberschenkel.
Die Dänin und ich laufen Hand in Hand über die Ziellinie…. ein Gewinn auf ganzer Linie.
Auch mein Mann kommt gut gelaunt, zeitlich etwas später, ins Ziel, und fragt sofort, ob wir das im nächsten Jahr wieder machen.
Große Preise gibt es hier nicht, dafür ein familiäres Barbeque für alle.
Die Veranstaltung zeichnet sich durch ihre familiäre Atmosphäre aus und die Streckenführung wird jährlich geändert und ist technisch sehr anspruchsvoll.
Wer wissen will, wo der Hammer hängt, ist hier bestens aufgehoben.
Hier findet jeder Trailanfänger eine Herausforderung, die bewältigt werden kann, in kleinem Rahmen, aber mit internationalem Charakter.