Dyskalkulie??? Legasthenie??? Wie kommt ihr damit zurecht?

danke ines, für das öffentlich schalten dieses themas
und ich wünsche der gruppe einen regen und bereichernden austausch ........



ich spreche jetzt als mutter,
die bekannt dafür ist, sprache und wort zu "beherrschen"
und zu lieben.....

die anfangs hilflos und verständnislos da stand,
als bei meiner ältesten legasthenie festgestellt wurde....

das war vor ca. 10 jahren......
seitdem habe ich mich mit "dem thema" vertraut gemacht,
und berate auch andere eltern...... ehrenamtlich

beide kinder von mir sind betroffen
beide sind sehr kreativ und klug.......
(dazu kommt noch ads .....
das sich aber nicht hyperaktiv zeigt,
mehr in gedankensprüngen und verträumtheit.....
unkonzentriert sein
das was nicht interessiert, wird schnell vergessen)


durch kinesiologische übungen
(z.b. das vernetzen der beiden gehirnhälften - liegende acht.....)
und
stärkung des selbstwertgefühles

kommen beide mittlerweile gut damit klar,
obwohl sie anfangs in ein großes tiefes loch fielen,
da es sehr wenig verständnis der umwelt gibt

nicht richtig (laut) lesen können
und falsche rechtschreibung
werden immer noch mit "dummsein" gleichgesetzt

bei meinen kindern war es anfangs so schlimm,
dass gar keine worte erkannt werden konnten,
bzw. nach lautsprache schrieben
und ja die verdrehten p und b kenne ich auch gut
auch buchstaben seitenverkehrt zu schreiben......

beide gehen nach jahrelangen kämpfen
ins gymnasium und meine große macht gerade abitur
(sie hat trotz "nicht anerkannter legasthenie" einen notendurchschnitt von 1,7)

obwohl sehr viele lehrer,
sie als "behindert" nicht in diesem schulssystem wissen wollen.....



sehr hilfreich ist für meine kinder
der computer mit einer guten rechtschreibprüfung

sie haben eine andere art,
lerninhalte aufzunehmen......
(wie oft sind wir auf einem bein hüpfend durchs wohnzimmer,
um vokabeln zu lernen...... )

seit 10 jahren versuche ich unser umfeld
für dieses thema zu sensibilisieren

und bin froh, dass rechtschreibfehler
mittlerweile von allen nicht mehr so ernst genommen werden.....
und mich die kinder einfach fragen,
mami, wie schreibt man das?
ohne sich schlecht oder minderwertig dabei zu fühlen......


was auch sehr gut ist,
sind hörbücher.......
auch wenn sie sehr teuer sind.....
es ist die einzige möglichkeit für mein jüngeres kind,
bücher zu "lesen"

meine ältere tochter liest mittlerweile auch dicke bücher
ohne große probleme......

huhu... Carte...


Das ist ja typisch für Legastheniker. Sie sind nicht doof, sie denken nur anderst, setzten vieles anderst um.

Ich z.B. bin auch sehr kreativ, ich liebe malen, liebe die Musik, singe...
und, ich bin nicht doof.

Ich bin als Kind in der Schule durch die Hölle gegangen, denn damals wußte man nicht viel von Legathenie, selbst die Lehrer wußte nur wenig von dieser "Krankheit"

Bei uns sind wir alle "erkrankt".

Meine großer Bruder ist zu 40% Geistig Behindert, da läßt sich das nicht so festellen.

Aber mein kleiner Bruder ist getesteter Legatheniker. Ich habe mich nicht testen lasen, nur extern, ich wollte es nicht das es in irgendwelchen Bewerbungsunterlagen draufsteht.

Jetzt gehe ich ganz locker damit um und habe auch keine Problem meine Rechtschreibschwäche anzugeben.

Mir hilft auch ein Schreibprogramm, wobei es hier gravierende Unterschiede gibt.

Das normal Schreibprogramm von Word filtert recht schlecht die Wörter heraus. Das Schreibprogramm von Google ist einfach und man hat es immer parat ( voraussetzung ist das man die Leiste eingerichtet hat. )

Was ich sehr schade finde, das man diesen Kinder immer eine gewisse "doofheit" anbrangert.

Im gegenteil ist der Fall, oft sind Legathenikerkinder sind sogar sehr intelligent, aber nun mal auf ihrer Art und Weise.
Ich finde es gut das dein Großer auf Gymnasium gehen kann, denn das zeigt ja, das wir nicht dumm sind, sondern nur anderst denken.

ines

leider weht im schulsystem ein harter wind....

mir wurde gesagt:
zu einer geistigen elite gehört es,
die deutsche sprache fehlerfrei zu beherrschen......

meinem jüngeren kind
wurde sogar ein privates schulsystem oder eine öffentliche sonderschule nahegelegt (sie war bis zu ihrem 4. lebensjahr taub und sprach erst nach logopädie)

das ist sehr verletzend für kinderseelen.....
sie ist aber ein kämpfertyp und besucht auch ein "normales" gymnasium....


dieses "angeknackste selbstbewußtsein"
durch frühere demütigungen
ist auch bei erwachsenen meines alters noch zu sehen

ein sehr enger freund
traute sich nicht zu
eine leitende position anzunehmen,
weil er sich seiner rechtschreibschwäche schämte



auch meine kinder lehnten das offizielle testen ab,
weil sie keine sonderstellung haben wollten
und nicht den stempel/das stigma "diagnose legasthenie" haben wollten......


ich genieße ihre unglaubliche kreativität
musikalisch - malerisch - und kurzgeschichten schreibend
und ihr querdenken......




wenn sie entspannt sind und ausgeschlafen,
dann bemerkt man manchesmal die rechtschreibschwäche gar nicht mehr.......

wenn sie sich aber unter druck fühlen,
müde, gesundheitlich oder seelisch angeschlagen,
dann können sie oft ihre eigenen worte nicht mehr erkennen......


einfache übungen, wie die liegende acht
fördern ja allgemein die konzentration
und es gab den einen oder anderen lehrer,
der dies vor arbeiten schreiben,
als offizielle einstimmende übung machte ........

oder auch lehrer verweisen andere eltern an mich,
bei deren kindern rechtschreibschwäche entdeckt wird.......


mir war es wichtig,
bei allen kämpfen,
ein konstruktives miteinander zu erreichen.......
und manchmal klappt es....



p.s. nur ein randthema und off topic und mir immer nur wenig tröstend zu wissen, dass es anderen noch schlechter geht:

ein bekannter von mir ist analphabeth.....

so ein quatsch... typisch lehrer...



davon kann ich ein lied singen...

ich mußte immer zusätzlcih blätter schreiben müssen, stur immer die gleichen wörter...
dabei habe ich munds. die hälfte falsch geschreiben, und dann mu0te ich diese wörter nochmal schreiben..

irgendwann habe ich mich geweigert überhaupt zu schreibe, zu lesen o der gar an der schule teilzu nehmen...

bis heute kann ich schlecht lesen, bis heute habe ich ein pjobie vie schreiftsätzen, heute kann ich sie aber korregieren.


ist bei mir auch so... wie müder ich bin, oder wie voll gedröhnter ich bin ( ich muß starke psychopharmaka ein) desto schlechter kann ich mich konzentrieren....


es ist erstaunlich bei unsee schulsysthem das es noch analphabeten gibt...

leidet unter Dyskalkulie...wird nicht anerkannt wie Legasthenie und das bringt mich auf die Palme.Sie hat nä.Jahr Abschlussprüfung und das wird ein Desaster......im Unterricht bei einen guten Lehrer kriegt sie es ja ab und zu hin,aber die Arbeiten kannste in die Tonne kloppen......

Werd mich nun bemühen,eienn geeigneten Nachhilfeplatz zu finden und hoffe das Jugendamt übernimmt dann diese teuren Kosten....

@*********nfrau
ich will dich zwar nicht deiner hoffnung berauben, aber auf das jugendamt kannst du bei sowas gar nicht zählen. wenn du deinem kind was gutes tun willst, dann suche selbst nach einer geeigneten nachhilfe. oft gibt es schüler aus höheren klassen, die das sehr gut und günstig machen. es ist für beide eine bereicherung. deine tochter läßt sich von einer person, die selbst noch auf der schule ist eher etwas erklälren, wie von irgend einem lehrer und der schüler hat die möglichkeit sein wissen zu vertiefen. nichts ist besser um einen stoff zu festigen, als jemanden zu erklären wie es geht, dann hat man es verstanden.

@**le
auch meine kinder und ich haben legsthenie. ich kann auch nur leise lesen. soll ich etwas laut lesen, dann ist das ein gestammel und von dem inhalt bekomme ich nichts mit. deshalb lese ich fast nur leise. mittlerweile lese ich gerne auch schwierige bücher/romane/fachbücher. in der regel lese ich sogar 4 bücher (und mehr) gleichzeitig.

buchstabendreher kommen bei mir auch sehr häufig vor, vor allem wenn ich unkonzentiert oder müde bin. medis tun ihr übriges dazu. auch ich benutze die rechtschreibhilfe in meinem computer. witzig ist, wenn ich sehe das ein wort unterstrichen ist, weiß ich in der regel dann auch warum.

ich hatte in fremdsprachen immer das problem, das ich z.b. im englisch die voklabel 3x lernen mußte, einmal wie man sie spricht, wie man sie schriebt und was sie bedeutet.

ich habe viel mit meinen kids gelernt und festgestellt, das sie nicht 3 oder 4 wiederholungen brauchten, bis es in fleisch und blut über gegangen ist sondern 100. wenn man das weiß, ist das auch schon was wert.

ein kampf ist es alle mal mit den schulen und lehrern. da braucht man einen langen atem. vor allem sollten die kids wissen, das man hinter ihnen steht und sie so liebt wie sie sind. wie schon erwähnt hat das nichts mit dummheit zu tun. es gibt eine untersuchung, das solche menschen intelligenter sind als die normalen. siehe buch "Legasthenie als Talentsignal"

ich hab schon mal vor ein paar Jahren die Nachhilfe vom Jugendamt bezahlt bekommen und sie hatte Nachhilfe bei einen Instittut die darauf ausgebildet waren und es hat ihr sehr geholfen.....von daher meine Hoffnung...

@ wassermannfrau...

ich denke auch, das da spezielle Nachhilfe erforderlcih ist, es gibt Nachhilfelehrer bzw. Institute die sich damit auskennen...

ich kann nicht verstehen das Dyskalkulie nicht anekannt wird, das verstehe ich nicht....

ist doch eigendlich nichts anderes nur mit Zahlen....

dafür fehlt mir sämtliches Verständnis.....

Ich drücke dir und deiner Tochter mal die Daumen, das das mit der NAchhilfe klappt.

LG

ines

Hallo ihr lieben,

habe diesen Threat mal durchgelesen, weil ich auch oft denke, dass ich eine Rechtschreibschwäche habe.

Vielleicht bin ich aber auch einfach nur zu faul beim Schreiben zu denken, da meine Fehler ganz anders sind und ich merke immer mehr, wenn ich mich konzentriere dann klappt das auch

Aber warum ich schreibe ist eigentlich wegen diese Dyskalkulie.

Was ist denn das genau, wie muss ich mir das vorstellen?
Können diese Menschen keine Zahlen lesen? Können sie sie nicht addieren?

Sorry wenn ich so doof frage, aber es interessiert mich und ich habe bisher nie eine richtige Antwort bekommen.

Liebe Grüße an alle
Murmel

Also...

Ich muss ja sagen, ich bin hier rein zufällig auf das Forum gestoßen und auf die vielen verschiedenen Thematiken, aber es trift so vieles auf mich zu, wie auch die Legasthenie (übles Wort im Übrigen, schreibe ich aber immer oben ab )
Also, Legasthenie ist bei mir "nach" der Schulzeit festgestellt worden als es hätte was bringen können, es wurde also nie bei mir gewertet, also hab ich immer ne vier oder fünf im Zeugnis gehabt.
Ich bin so ne Handschreiblegasthenikerin, mit Hilfe des Computers habe ich durch Jahre langes Training geschafft zumindest mit der Tastatur "gerade" zu schreiben und vor allem auf eine Anschlagsgeschwindigkeit von mehr als 250 Anschlägen pro Minute zu kommen, leider mit einer Fehlerquote von um die 5% und eine Korrektur rate von um die 10%, weil ich die Sätze gerne zu sehr verschachtele und dann oftmals selbst nicht mehr durchblicke wo, was, wie.

Seltsamerweise durfte ich auf der Volkshochschule nach mehrmaligem Bitten und Quengeln einen Computer für meine Hausaufgaben nutzen, um meine Noten eventuell gegenüber der schriftlichen Arbeiten auf zu bessern und tada! Ich hatte ne 3 im Abschlusszeugnis.

Erschwerend kommt hinzu das ich eine halbe Amerikanerin bin und somit die deutsche und englische Grammatik sehr gerne durcheinander würfele oder gar ne eigene Grammatik aus beiden Sprachen erstellte, siehe meine super verschachtelten Sätze, die hier zum Glück nicht so erscheinen, aber gerne mal ihren lauf nehmen, wenn ich dann mal am schreiben bin, was ja auch nicht besonders schwierig ist zu lesen. (hehehe, da war son Ding, nur zu Demonstationszwecken.)

In English hatte ich übrigens ne 2 im Abschlusszeugnis, weil ich so schön english in der Mündlichen sprach.

Offiziell darf bisher nur in Bayern, bei Legasthenie die Rechtsschreibung nicht bewehrtet werden.

Aber auch hier habe ich von Fällen gehört, in denen Schülern zynisch erklärt wurde:

... daß sie keine richtigen Legastheniker wären, da sie ja "nur" eine Schreibschwäche und keine Leseschwäche hätten"!!!!!

Das ist die Dummheit und Ignoranz auf die Spitze getrieben.

Ich bin selbst schwere Legathenikerin, nachweislich schon in der dritten Generation. - Legasthenie ist vererbbar, wer sie hat, wird sie mit achtzigprozentiger Sicherheit an seine Kinder weiter vererben - Und wenn meine Mutter nicht bis zum Zusammenbruch, das Lesen mit mir geübt hätte (und ich wollte lesen!) würde ich wahrscheinlich noch heute sehr große Schwierigkeiten damit haben ...

Was mich bei der ganzen Diskussion immer am meisten ärgert, ist der dümmlich-arogant erhobene Zeigefinger und/oder der Spott, der "Richtigschreiber", der zuallererst für die, offenbar etwas poröse, Intelligenz dieser selbsternannten Kritiker spricht ...

@*****lXL

Dyskalkulie ist, wie Du richtig vermutet hast, die Unfähigkeit selbst einfachste Dinge zu berechnen.

Es gibt übrigens, für alle interessierten, einen Bundesverband für Dyskalkuatoren und Legastheniker, ist auch im Internet zu finden.

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