Sei einfach da für Deinen Sohn, wenn er Dich braucht.
ja
sunny:
mein problem ist auch, das ich sofort ein schlechtes gewissen bekomme, wenn ich wirklich geschimpft habe.
(grenzen setzen muss sein. das weiss jeder. und was das angeht, bin ich auch konsequent)
aber dann muss ich sofort wieder an meine eigene kindheit zurückdenken und wie ich mich oft gefühlt habe, wenn mein vater rumgebrüllt hat...
ich bin ja schon zusammengezuckt, wenn er nur seine stimme erhoben hat...
es ist nicht so, das ich viel mit ihm schimpfe.
sprech ich beispielsweise verbote aus, sag ich nicht nur:
nein, das darfst du nicht <<, sondern erklär ihm auch, warum er das nicht darf.
aber wenn es mal passiert ist, packt mich das schlechte gewissen und dann frag ich mich eben, ob ich nicht doch zu streng bin...
mein vater war auch streng. aber der hat gleich den kochlöffel ausgepackt, wenn ich irgentwas ausgefressen hab oder meine leistungen nicht ausreichten (wobei auch immer)
meine ganze kindheit war derart traumatisierend...
immer und immer holt mich das jetzt bei meinem sohn ein.
ich möchte niemals, das mein kind eines tages angst vor seiner eigener mutter hat, wie ich sie vor meinem vater hatte.
mein verstand sagt:
red nicht son quatsch. du machst und tust... versuchst immer, dem kleinen ein lächeln aufs gesicht zu zaubern.
du BIST eine gute mutter.
und irgentwo nagen dann doch wieder diese selbstzweifel.
es ist zum verrückt werden
was ich richtig witzig finde:
meine schwiegermutter sagt oft:
kind, du musst nerven aus stahl haben.
ich wär schon längst ausgeflippt. wo nimmst du nur die geduld her??
und ICH sage mir dann: lieber verlass ich den raum oder erklär dem kleinen 1000 mal warum er jetzt an der kasse keine schoki kriegt, als das ich ihn anbrüll, oder ihm den arsch versohl, denn DAS hatte ich schon alles durch.
um nochmal aufs schlechte gewissen zurückzukommen:
es kommt wirklich selten vor, das ich wirklich laut werde.
und dann gehts mir hinterher so mies, das ich zu ihm geh und sag:
du, pass auf... ja, die mama war vorhin sauer. aber trotzdem hat dich die mama noch lieb <<<
auf mir wurde nur rumgehackt, als ich noch klein war.
ich kannte nur strafen, strafen, strafen. und prügel.
ich kann mich nicht daran erinnern, das mein vater mich auch mal gelobt und gesagt hat: mensch! das haste toll gemacht!
oder : ich bin
stolz auf dich!
das ist auch wieder ein ding, was ich besser machen möchte.
ich zeige grenzen, lobe ihn aber auch viel.
manchmal lieg ich nachts wach und dann quälen mich wieder diese fragen:
bin ich eine gute mutter? bekommt er wirklich genug liebe? wars wirklich nötig, wegen dies und jenes zu schimpfen?
und dann packt mich wieder das schlechte gewissen...
so manches mal würd ich mich dann am liebsten in sein zimmer schleichen und ihn ganz doll drücken-
weil ich denke:
heute haste aber irgentwie wieder an streicheleinheiten gespart <<
öh.... bevor ich jetzt weiter son verwirrendes zeug schreib:
als ich den text grad geschrieben hab, ist mir was auf-bzw eingefallen:
ich glaub, ich weiss, wo mein eigentliches problem liegt
ich glaube, ich möchte das wieder gut machen, was mein vater verbockt hat
so fühlt es sich zumindest jetzt in diesem moment an